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seiner Abtheilung um Mittag von Gladbach, auf der Ukerather Straße, bis Rengsdorf, unweit Al. ten - Wied.

Gen. Boros blieb mit der II. Abtheilung der Avantgarde bei Neuwied, FML. Werneck mit dem Reservekorps bei Montabaur, F3M. Graf Wartensleben mit dem I. Treffen hinter der Elfe, und der Feldmarschall mit dem II. Treffen bei Weilmünster stehen.

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Am 21. Oktober vereinigte sich Gen. Kray mit Gen. Seckendorf an der unteren Sieg, wo diese I. Abtheilung der Avantgarde stehen blieb. Gen. Haddik ging mit der III. Abtheilung über die Sieg, stellte sich in Siegberg, und schob die Vor posten, gegen Köln, bis Urbach vor. Gen. Boros mit der II. Abtheilung blockirte noch ferner den Brüdenkopf von Neuwied. - FML. Werneck entsens dete aus Montabaur von dem Reservekorps den Gen. Graf Kollowrath mit 3 Grenadierbataillons und 4 Eskadrons nach Neuwied, den Gen. Boros zu verstärken. Das Hauptquartier und das I. und II. Treffen der Armee blieben in ihren vorigen Stellungen. Jourdan ging an diesem Tage und in der folgenden Nacht mit den Divisionen Tilly und d'H a rville bei Köln über den Rhein. Die Division Lefebvre blieb zur Deckung des Überganges bei Dewg und Mühlheim aufgestellt.

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Am Morgen des 22. Oktobers zog sich Lefebvre mit seiner Division nach Düsseldorf. Gen. Haddik rückte bis Mühlheim, fein Vortrab bis. Langenfeld nach, Gen. Kray in das Lager bei Siegberg, von wo er ebenfalls 3 Bataillons zur Ver

stärkung des Gen. Boros nach Neuwied entsendete, Das Reservekorps blieb zu, Montabaur, das erste Treffen im Lager hinter der Else, wo an diesem Tage auch das zweite Treffen einrückte. Der Feldmarschall Graf Clerfayt verlegte sein Hauptquartier nach Limburg.

So waren nun der Rückmarsch der Sambre und Maas-Armee und deren Verfolgung durch die Kaiserli chen beendigt. Der Verlust, den die Fanzosen während der eilf Tage, welche sie auf dem Zuge vom Main bis Düsseldorf zubrachten, an Todten und Verwundeten erlitten hatten, war bedeutend, ist aber nicht genau bekannt. Die Kaiserlichen hatten denselben über 1000 Gefangene, 6 Kanonen, 100 Munizionskarren, 43 Bagagewagen, 20 Pontons, viele Waffen und Kriegsges räthe abgenommen. Der Verlust der Kaiserlichen in die sem Zeitraum belief sich an Todten, Verwundeten und Vermißten auf 698 Mann, 280 Pferde.

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Jourdan bemühte sich, seine Truppen am Rheine so zu vertheilen, daß sie zur Bertheidigung des Flusses gegen einen Angriff, oder zu einem zweiten Übers gange, mit gleicher Leichtigkeit versammelt und vers wendet werden konnten. Er ließ den noch unvollendeten und unhaltbaren Brückenkopf bei Neuwied räumen, und die dort gestandenen Truppen in die befestigte Insel zurückgehen. Düsseldorf wurde zur Vertheidigung eingerichtet, und zwei verschanzte Lager, ⚫ das eine nächst der Stadt, das andere in der Krüm Pichemung bei Hamm, wurden hergestellt. gru forderte, daß Jourdan seinen rechten Flügel nach Mainz, zur Verstärkung des Blockadekorps, schicken solle. Dieser General beschränkte sich jedoch darauf,

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die Division Poncet zu dem linken Flügel der Rheine armee marschiren zu lassen. Die übrigen Truppen hatte er auf folgende Art vertheilt: Gen. Harry befehligte nunmehr den linken Flügel der Sambre und Maas-Armee, bewachte Düsseldorf und die dortigen verschanzten Lager, und schickte seine Patrullen bis an die Wipper, und später bis an die Sieg. Gen. Kleber mit dem Centrum stand zu Köln, Bonn und Andernach. Marceau mit dem rechten Flügel bewachte Koblenz und Rheinfels.

So wie der Mangel an Lebensmitteln die Vers folgung des Feindes ungemein erschwert, ja zum Theil vereitelt hatte, eben so große Schwierigkeiten standen der Besehung des ganzen rechten Rheinufers, bis Düsseldorf hinab, mit einer angemessenen Truppenzahl ent gegen. Der FM. Graf Clerfayt beschränkte sich daher auf die Besetzung eines kleineren Theiles desselben. Der Rhein sollte nur bis Neuwied bewacht, und dann längs der Wied aufwärts die Gegend von Neustadt, Altenkirchen, Hachenburg, Ren= nerod bis Mengerskirchen nur mit Arisoposten besetzt werden. Von dieser Linie aus sollten Patrullen bis an und über die Sieg vorgeschickt, in der Gegend von Mölsberg, an der Limburger Straße links von Walmerode, aber ein Unterstüßungskorps von ungefähr 6000 Mann aufgestellt werden. Würde Jourdan noch einmal über den Rhein gehen, so wollte der Feldmarschall die nöthigen Anzahl Truppen von der Armee zur Unterstützung jener Stellungen absenden. Für jeßt aber eilte der Feldmarschall mit seiner Hauptmacht nach Mainz, und wollte, ehe Jourdan bei seiner weiten. Entfernung das Blockadekorps ausgiebig zu verstärken

vermochte, dasselbe angreifen, und den Entsah_ausführen.

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Bei dem französischen Blockadekorps vor Mainz waren in der Zeit seit dem 12. Oktober keine bedeutenden Ereignisse vorgefallen. Der provisorische Kommandant desselben, Gen. Gouvion Saint Cyr, hatte am 13. Oktober aus Nieder-Ulm dem Gen. Pichegru, Oberfeldherrn der Rheinarmee, Jourdans Rückzug hinter die Lahn angezeigt, und ihm zugleich gemeldet, daß er anfangen lasse, den hinter dem Blockadekorps aufs gehäuften Artilleriepark zurückzuschaffen. Um acht Uhr Abends meldete er in einem zweiten Schreiben, daß von der auf das rechte Ufer gezogenen Division Reneauld eine Halbbrigade bei Nieder - Wallauf und Erbach über den Fluß zurückgeschifft sey, und daß die übrigen Truppen derselben nach Bingen marschirten, um dort den Übergang auszuführen. — Pichegru befand sich zu Manheim, bei ihm der vom Oberrhein berufene Gen. De= fair, welcher nunmehr die Division Dufcur befehligte. Saint Cyr hatte in allen Dörfern Pferde zusams men treiben lassen, um noch am 13. den ersten Artilleriezug, der aus 8 Vierundzwanzigpfündern, 2 schwes ren Haubißen und 2 Munizionskarren bestand, auf der über Oppenheim und Worms nach Oggersheim führenden Straße in Marsch zu sehen. Denn er hielt dafür, daß die Jahreszeit zu weit vorgerückt sey, um die Be= lagerung jest noch beginnen zu können, und befürchtete, daß FM. Graf Clerfayt den Rückzug Jourdans und die Unthätigkeit Pichegrus benügen dürfte, um das Blockadekorps mit seiner Hauptmacht anzugreifen. Wäs ren dann die verschanzten Linien desselben überwältigt worden, so mußte die ganze Artillerie den Kaiserlichen

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in die Hände fallen. Es schien daher angemessen, dies felbe, in so weit man ihrer nicht bedurfte, jegt gleich in Sicherheit zu bringen. Der Mangel an Artilleriepferden war beim Blockadekorps so groß, daß nicht einmal alle vorhandenen Feldgeschüße bespannt werden konnten; die also zum großen Theil unbeweglich waren. Piches gru billigte die Entfernung der schweren, so wie der unbeweglichen leichteren Artillerie. Doch sollte dieselbe über Kreußenach und Ulzen nach Kaiserslautern und Neus stadt an der Hardt gebracht werden."

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Am 14. Oktober übertrug Pichegru dem Gen. Schaal wieder das Kommando des Blockadekorps. Die ser hob die zulegt bestandene Eintheilung des Korps in zwei Attaken auf, da nicht mehr von einer Belagerung die Rede seyn konnte. Durch einen Befehl vom 19. Oktober aus seinem Hauptquartier zu Ober-Ingelheim bestimmte er, daß jede Division unmittelbar an ihn selbst ihre Berichte erstatten, und von ihm die Befehle empfangen solle. Auch wurde die früher entworfene Dis posizion für den Fall eines nothwendig gewordenen Rückzug des Blockadekorps, von Gen. Schaal etwas abs geändert. Die Volksrepräsentanten hatten indeß Pichegru bewogen, die Zurückschaffung der Artillerie einzustellen. Am 22. Oktober theilte Gen. Schaal den. hierüber von Pichegru erhaltenen Befehl seinen Divis sionsgeneralen mit. Sie wurden angewiesen, die Lis nien durch Verwendung ihres ganzen Geschüßes zu vers stärken, und besonders alle Mörser und Haubigen in die Batterien aufzuführen, um im Falle, als von der Festung die Linien beschoffen würden, die Stadt zu bombardiren.

Pichegru hatte den Gen. Jourdan eingeladen, Östr. milit. Zeitsch. 1832. III.

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