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sche Reiterkolonne zog sich bei Odonells Annäherung eis lends zurück. - Der Feldmarschall stellte zu Haddiks Unterstützung den Gen. Baron Monfrault mit 3 Bataillons des ersten Treffens bei Mehrenberg auf. Das Reservekorps ging bei Limburg über die Lahn, und bezog ein Lager hinter der Else, von wo aus dasselbe den Abtheilungen der Generale Haddik und Kraŋ nöthigenfalls Hilfe leisten konnte.

Die Nachhut des französischen Centrums, welche am vorigen Tage bei Haen dem Gen. Kray gegenüber gestanden, war in der Nacht gegen Altenkirchen zur rückmarschirt, hinter welchem Orte, bei Bierbach, Grenier das Lager bezog. Ebenso war der die Nachhut des rechten Flügels bildende Gen. Marceau mit seiner Division in der Nacht über Hoer und Vallendar gegen Neuwied zurückgegangen. Gen. Kray ließ am Morgen des 18. Oktobers den Gen. Kienmaier links der Dis vision Marceau, den Gen. Seckendorf und Oberst Elsnit rechts den Divisionen Grenier und Poncet nach: folgen. Er selbst marschirte nach Montabaur, um die Verbindung mit Gen. Boros zu eröffnen.

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Dieser hatte am Morgen des 18. seine Truppen auf dem Rothenhahn gesammelt, und aus Ehrenbreitstein Bataillon, und 2 Kompagnien trierischer Jäger gezogen, durch welche er gegen Abend Vallen. dar und Weydersburg beseßen ließ. —

Gen. Kleber hatte den Auftrag, mit dem rech ten Flügel des französischen Heeres, nämlich mit den Divisionen Marceau, Championnet und Bernadotte, bei Neuwied auf der Schiffbrücke über den Rhein zu geben. Dieser Übergang wurde durch einen Zufall verzögert. Es war dem Gen. Marceau, mit dem Befehl

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zur Aufhebung der Blockade von Ehrenbreitstein, auch die Weisung zugekommen, auf seinem Rückzuge alle auf dem Rheine vorgefundenen Schiffe ungefähr um jene Zeit in Brand zu stecken, wenn der Haupttheil des rechten Flügels die Schiffbrücke bei Neuwied übers schritten haben würde; damit der Übergang schon vollendet, und die Brücke bei Neuwied abgebrochen wäre, wenn der Strom die brennenden Schiffe dahinführte. Der mit der Ausführung dieses Befehls beauftragte In genieur Hauptmann Souhait irrte sich in der Berech nung der Zeit, gündete die Rheinschiffe zu früh an, und überließ dieselben dann brennend der Gewalt des Stromes, welcher sie nach Neuwied fortriß, und auf die Schifferücke schleuderte. Diese wurde dadurch am 17. Oktober gebrochen, und zum Theil in Brand gesteckt, ehe noch der Übergang begonnen war. So sahen sich dann die 25,000 Franzosen des rechten Flügels vom linken Ufer abgeschnitten. Da jedoch die Bewegung der kaiserlichen Hauptmacht eingestellt worden, so stand dem feind. lichen rechten Flügel nur die Abtheilung der Vorhut unter Gen. Boros, mit ungefähr 6000 Mann, gegen= über. Die Divisionen Championet und Bernadotte stell ten sich auf dem Plateau bei Benndorf auf, und deckten die Herstellung der Brücke, welche nach dreißig stündiger Arbeit am Abend des 18. vollendet, und dann in der Nacht der Übergang ausgeführt wurde. Die Dis visionen Championnet und Bernadotte, welche unter Klebers Kommando blieben, befeßten das linke Ufer von Koblenz bis an die Zinzig.

Am Morgen des 19. Oktobers hatte bereits der größte Theil des französischen rechten Flügels die Brücke bei Neuwied überschritten. Gen. Boros rückte

an den Saynbach vor, und schickte Patrullen nach Neuwied. Am Saynbache traf auch bald nachher der Gen. Kray mit Gen. Kienmaier und den leichten Truppen seiner Abtheilung ein. Er ließ 6 Eskadrons und 2 Kompagnien, mit 3 Kanonen, nach Neuwied eilen, die plündernden französischen Nachzügler verjagen, und das Städtchen befeßen. - In dem oberhalb Neuwied, bei der Insel, erbauten Brückenkopfe standen 2 französische Bataillons mit 11 Geschüßen. Diese Neuwieder und die Niederwerther Insel bei Vallendar, waren ebenfalls stark beseßt und verschanzt.

Gen. Jourdan marschirte mit dem Centrum, oder den 3 Divisionen Grenier, Poncet und d'Harville auf dem Wege von Altenkirchen gegen Ukerath und die Sieg. Lefebvre, mit den 2 Divisionen des linken Flügels Lefebvre und Tillt, schloß sich während des Marsches, um zehn Uhr Vormittags, dem Centrum an. Am Abend ließ Jourdan die Divisionen Grenier und Poncet, wel, che sich von der an die Sieg führenden Straße beim Dorfe Hennef links gewendet, über die Rheinbrücke bei Bonn nach dem linken Ufer ziehen, und dann dieselbe sogleich abbrechen. Die Generale Boyer und Klein blieben jedoch mit der Reiterei auf dem rechten Ufer stehen. Gen. Grenier beseßte am 20. das linke Ufer von Bonn bis Koblenz. Die Division Poncet erhielt die Bestimmung, zum Blockadekorps vor Mainz zu stoßen. Lefebvre blieb über Nacht im Lager bei

Ukerath stehen. —*)

*) über die Bewegungen des französischen Centrums fanden sich einige Daten in der Correspondance du Général Grenier et de son Etatmajor avec les Généraun

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Dem Marsche dieser fünf französischen Divisionen des Centrums und linken Flügels, waren die I. und III. Abtheilung der kaiserlichen Avantgarde gefolgt. Gen. Seckendorf, der den Haupttheil der I. Abtheilung führte, hatte dem indeß bei Neuwied angekom= menen Kommandanten derfelben, Gen. Kray, gemel det: „Es sey zu erwarten, daß Jourdan einige Truppen seines Centrums, auf der Straße von Altenkirchen gegen Neuwied, in Krays Rücken senden werde." — Kray überließ nun dem Gen. Boros allein die Umzin= gelung des Neuwieder Brückenkopfes, stellte sich Nachmittags mit seinen leichten Truppen bei Gladbach, und sperrte dem Feinde dadurch die von Altenkirchen und Uterath gegen Neuwied führenden Straßen. Einige Kompagnien wurden gegen das linke Ufer der Sieg, bis zu ihrem Einfluß in den Rhein, gesendet, um in jener Gegend Allarm zu verbreiten, und die Besorgnisse der Franzosen zu vervielfältigen. Gen. Secken. dorfs Vortrab erreichte noch Vormittags Altenkir chen, und nahm der feindlichen Nachhut 1 Kanone.

Jourdan, Kléber, etc.; Strasbourg et Paris 1801; pag. 34–54, und zunächst in Greniers Rapport an Jourdan, aus dem Hauptquartier Brühl am 20. Oktober, auf den Seiten 47-53 obigen Werkes. Jomini in seiner Histoire des guerres de la révolution, Tome VII, widmet dem Zeitraum vom 24. September bis gegen Ende Oktober nur die Seiten 195–206, und in den Victoires et conquêtes T. V. nimmt die Darstellung desselben gar nur die Seiten 12-17 ein. Die schon mehrmals angeführten Mémoires des Marschalls Gouvion Saint - Cyr, und die denselben beigefügten piéces justificatives lieferten werthvolle Daten.

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20 Munizions und 12 Bagagewagen und mehrere Ge fangene ab. Gen. Seckendorf stellte sich dann bei diesem Orte auf, und ließ durch die Vorposten Weyerbusch besetzen.

Gen. Haddit war vor Tagesanbruch von Ren nerod vorgerückt. Sein Vortrab überrumpelte in der Dämmerung zu Hachenburg den feindlichen Nachtrab, und zersprengte denselben. Haddik lagerte sich bei dies fem' Orte. 1

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FML. Werned rückte mit dem Reservekorps nach Montabaur, F3M. Graf artensles ben mit dem ersten Treffen der Armee über Limburg an die Elfe vor. Das zweite Treffen und das Hauptquartier blieben zu Weil münster. Der Mangel an Lebensmitteln in diesen ausgesogenen Gegenden war so groß, daß es auf jeden Fall unmöglich gewesen wäre, mit der Hauptmacht weiter vorzurücken, und die feindliche Armee mit Nachdruck zu verfolgen. Es war schon mit großen Schwierigkeiten verbunden, nur die dem Feinde nachziehenden Abtheilungen der Avantgarde mit Lebensmitteln zu versehen.

Am 20. Oktober stieß Gen. Graf Haddik in Altenkirchen zu Gen. Baron Seckendorf. Da am Morgen die Division Lefebvre von Ukerath nach Siegberg abmarschirt war, so eilten jene beiden Ges nerale derselben nach. Als sie jedoch zu Ukerath eintra= fen, hatte Lefebvre bereits die Sieg paffirt, die Brü de abgebrannt, und das jenseitige Ufer wohl beseßt. Die Generale stellten nun ihre Vorposten an das linke Ufer, und plänkerten bis in die Nacht mit den jenseits stehenden Franzosen.

Gen. Kray marschirte mit den leichten Truppen

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