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Der du in rosiger Wolk' hertrugst den ätherischen, Laß noch lang' ihn walten im Sinn der erhabenen

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An einen guten Freund.

Du sprichst bei allen schlecht von mir,

Nicht Venus, Sol, Merkur, nicht Jupiter, nicht und ich bei allen gut von dir:

Mars,

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Doch glaubt man weder dir noch mir.

Das strenge Urtheil.

uns sagt der Kritiker Pankraz,
Daß ihm bei seinem Freund' Horaz

Vor deutschen Odensångern widert.

Denkt nach, wie dumpf des Römers Klang

Ihm durch die dicken Ohren drang; und staunt, wie tief er uns erniedert!

Verschiedener Stolz.

Still, ohne Pracht; doch sicher, daß man's merke:
So schreiten Prinz und Dogg' einher in ihrer Stärke.
In Seid' und Schellen prunkt und bellt und flucht
mit Zeter
Der Junker und sein Köter.

Sprachanmerkung.

Des Póbels Einfalt hält Gemahl

Und Mann für einerlei;

Doch manche Dam' hat ihren Herrn Gemahl,

und einen Mann dabei.

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Auf dem Sarge der Herzogin

Bei' m Trunk.

Friederika Elisabeth Amalia Augusta, komm hervor aus der Flasche, du túckischer Wein,

Gemahlin Peter Friedrich Ludwigs,

Fürstbischofs zu Lübeck.

Trauernd blickt' ich zur Erd', und dachte dein, o

Geliebter;

Aber der Engel Tod reichte mir freundlich dein

Kind:

und ich schauerte sanft von Seligkeit. Ühnlich dem Vater,

Spielt mir im Schooße das Kind, welches ich

sterbend gebar.

Wenn ich mit schmeichelnder Stimme des Vaters Namen ihm nenne,

Läßt es die Blum' aus der Hand fallen, und lächelt mich an.

Grabschrift eines Knaben. Röthlich hing die Blüthe; da hauchte sie leise der Tod an:

und an des Himmels Strahl zeitiget schwellende

Frucht.

Auf dem Sarge des

Fürstbischofs Friederich August. Naht dem heiligen Staube mit Ehrfurcht. Friederich August

Ging, ein segnender Geist, in der umhüllung

einher.

Vater nannf ihn Eutin. Sei uns auch Vater: so rief ihm

Oldenburg. Er war's lebend, und blieb es im
Lod.

Bemerkung.

Aufrichtiger den Fehler haßt

Der Jüngling, der gestraft roth wird, als der

erblaßt.

An Werner.

Deinen Geburtstag fei'rt, als Gaft der beschüssel-
ten Tafel,
Mancher gnådige Herr Ritter und Graf und
Baron.

Bürgerlich all' anklingend befeuchten sie deinen Geburtstag ;

Keinem, o Werner, indeß bist du ein Mann von Geburt.

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am Bächlein

An Hensler.

3u eignung

der Ovidischen Verwandlungen.

Als ich zu ewigem Schlaf einschlummerte, weckte mich Hensler;

Und ich ermunterter sang Naso's ermunterndes
Lied,

Freudiges Hahnengeschrei dem starrenden Weib' und den Kindern.

Nimm zum Opfer den Hahn, Hensler - Askle= pios, froh.

Beifall des Aelteren.

Hub sich, freundlich und klein, dieses bewirthende Verse des Jünglinges pries der Ältere: Werke des

Haus.

König Archelaus und sein Barbier.

Mein gnåd'ger Herr, auf was für Art

Rasirt Ihr Knecht Höchstdero Bart?
So sprach der Hofbarbier sich neigend.
Der König sagte: Schweigend.

Arm und reich.

Arm ist auch bei wenigem nicht, wer nach der Natur lebt;

Wer nach Meinungen lebt, ist auch bei vielem nicht reich.

Schicksal der Schriften. Wer auf gemeiner Bahn gemeine Werke treibet: Leicht macht er's allen recht;

Gemacht in kurzem hat er's schlecht.

Wer neue Bahnen wählt, kühn denkt, und edel schreibet:

Leicht macht er's allen schlecht;
Gemacht in kurzem hat er's recht.

Auf einen Cobdichter. Den Epheukranz verdiene Pump? Vielleicht. Der Epheu kreucht.

Die beiden Abwege. Wer immer lallt von füßem Drang Zu honigsüßem Sang und Klang, Der heiße billig: Süßling. Wer, welche Wissenschaft er baut, Nur auf Genieß des Leibes schaut, Den nennt schon Luther: Nießling.

Mannes

Tadelt der Greis. Dank dir, Guter, dein Tadel ist Lob..

An Glei m.

Bei Übersendung einiger Schreibfedern. Preise des Königes Thaten, o Gleim, mit der Schwinge des Adlers,

Welche vom baltischen Meer Braga mir sandte für dich.

Doch mit dem Schwanengefieder, dem heiligen, welches mir Hertha

Gab vom melodischen Chor, preise der Königin
Huld.

Der vorliebende Forscher.

Wer, was er wünschet, allein ausspäht mit erwartender Sehnsucht,

Solcher belügt unwahr Götter und Menschen und sich.

Der wortreiche Nachschreiber. Schreibend schreibt er im Schreiben geschriebene Schriften, der Schreiber.

An den Eiferer.

Willst du, was Kinder gewähnt und Mütterchen,

halten vor Månnern,

Deren geläuterter Sinn würdiger dachte von

Gott;

Red' einfältig wie Kinder, wie sorgsame Mütter

chen herzlich:

Dann wird manches verziehn, Redlicher, man

ches geglaubt.

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Buchstab und Geist.

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Lebend erlös't und sterbend der göttliche Sohn der Weniger trau', ich warn'! dem Falscheren, der,

Maria

Vom buchstäblichen Tod durch den beseelenden

Geift.

Kreuziget! schrien die Knechte der Sagungen. Kehrtest du wieder,

O du Erlöser vom Tod: Kreuziget! schrien sie noch.

Teufels art.

Sprich, was mahlst du die Teufel so lächerlich? ,,Lieber, zu ernsthaft

Schwagen sie Lächerlichkeit; lächerlich reden sie
Ernst."

Grenze der Duldung.

Unduldsam heißen wir, weil uns der Päpstler

Lehre,

Wir andern sei'n verdammt, wenn sie uns nicht bekehre,

Abscheulich dünkt? Du irrest weit.

Wir dulden alles gern; drum nicht Unduldsamkeit.

Un bändigkeit.

Mannkraft sogar und Energie
Wollt ihr die Tollheit nennen:
Nach Leidenschaft und Phantasie,
Sein selbst nicht mächtig nennen?
Roms Mannersprache nennt's
Nur Impotenz.

wenn er Beifall

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