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Im Vaterhaus' ist froh mein Sinn, Und mein Gesang nicht stumm; Bald meldet, daß ich lustig bin,

Ein Liedlein, bald Gesumm.

Vierzehnjährige.

Und lausch' ein Lauscher hier und dort;
Ich denk, ich singe fort:
O ja! ich singe fort!

Zur Arbeit gch' ich unverzagt;

Denn häuslich muß man sein.

Dann spring' ich keck, wie mir's behagt,
Mit andern, und allein.
Frau Tante lobt zwar keinen Sprung;
Ich denk', ich bin noch jung:
O ja! ich bin noch jung!

Mein Mütterlein hat mich so lieb,

Wenn etwas wohl gelang,

Wenn auch bei'm Nähn ich Possen trieb,

und Schulzens Lieder sang.

Ihr stilles Lächeln sagt genug;
Ich denk, ich schein' ihr klug:
O ja! ich schein' ihr klug!

Noch lieber hat mein Vater mich ;

Er nimmt mich auf den Schooß, und sagt vergnügt: Kind, scháme dichi Du wirst mir allzu groß!

Dann folgt so liebreich Kuß und Druck;
Ich denk, ich werde schmuck:
ja! ich werde schmuck!

Mein Vater schenkt auch immer gern,
Zum Nußen und zum Spiel:
Ich bin fürwahr sein Augenstern;
Er schenkt mir gar zu viel.
Ich záhle vierzehn Jahre gleich,
und denk, ich bin schon reich:
O ja! ich bin schon reich!

Erleb' ich noch Ein Jahr dazu,
Dann ist die Kindheit aus;
Jungfräulich dann in stiller Ruh'
Hút' ich das Vaterhaus.
Fragt einer, ob ich mitziehn will;
Ich denk, ich schweige still:
O ja! ich schweige still!

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Schon find's drei Tag' und långer,

Seit er nicht wiederkam!

Hain, du kennst den Sånger;
Antworte meinem Gram.
Wie dd' ach! und wie graulich
Du jego mir erscheinst,

Du Hain, so hold und traulich
Mir und dem Sånger einst!

Hier war's, wo seit dem Lenze Wir oft im Klee geruht.

Er sang, ich wand ihm Krånze
Für seinen Schäferhut.

Oft auch, daß eins der Lieder

Ich Blöde mit begann.

Vom Haine tont' es wieder;
Wir sahn uns lächelnd an.

Jüngst sang er, trüb' und dunkel,

Nur halbe Melodie'n,

So schön auch mit Gefunkel

Der Abend uns beschien.

Fehlt dir was? wollt' ich fragen;
Da drückt' er mir die Hand.
Nicht Wort' und Tone sagen,
Was meine Seel' empfand.

Weg ging er nun erblödet;
Ich Arme blieb allein!
Nun stehst du so verödet,
Du anmuthvoller Hain!
Nun wird mein Auge trübe
Bei schönem Abendglanz!
Wenn hier ich långer bliebe,
Wehmüthig würd' ich ganz!

Fürwahr, bei'm Abendsterne!
Tont, Jüngling, dein Gesang;
Fürwahr, dann bleib' ich gerne
Den ganzen Abend lang!
Und wenn mir freundlich glänzet
Im rothen Glanz dein Blick;
Dann wirst du neu gekränzet!
Komm, Jüngling, komm zurück!

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