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Schafft nur Bein, und Gesang zum Wein;

Ewig bleiben wir munter,

Geh' im Zank um das Mein und Dein

Alles über und unter!

Wein im Glase, du blinkst wie Gold,
Blinkst wie Gold in den Flaschen!
und du, Nachbarin, treu und hold,
Schälft uns Äpfel zum Naschen!

Unser weniges Mein und Dein
Schließt der selbige Schlüssel!
Seht! aus einerlei Flaschen Wein;
Speis' aus einerlei Schüssel!
Hast du drüben zu schnell geleert,
und dich durstet, o Lieber;

Nimm, was immer dein Herz begehrt,
Nimm die Flasche hinüber!

Mag doch fern die Erobrungswuth
Seelen haschen und Lånder,
Vorrecht, Obergewalt und Gut,
Stern' und prunkende Bånder!

Bleibt, Eroberer, unserthalb
Froh des eitelen Glanzes!
Wißt: ein chrlich getheiltes Halb
Frommet mehr, wie ein Ganzes;

Wohl von Mandeln und Beerenseim
Ward hier etwas erobert,
Wann die Nachbarin uns geheim
Voll den Teller geschobert.

Denn wer plaudert auch abgekehrt
So tiefsinnige Sachen?
Weiblein werden nicht gern belehrt;
Weiblein wollen nur lachen.

Jede Nachbarin lebe hoch! Doch vor allen die Wirthin! Denn auf üppiger Au' verzog uns die freundliche Hirtin!

Froh nun ende des Mahls Verein; Spåt schon nachtet die Stunde. Immer wechselndes Mein und Dein Führ' uns so in die Runde!

Die Bewegung.

und rauscht auch alles umgedreht

Dem Untergange zuz

Der weise Mann am Wirbel steht

Gedankenvoll in Ruh'.

Die jest in wildem Sturz sich drehn,
Die Wasser werden auferstehn.

In Thau und Flocken kehrt zum Quell
Die abgestorbne Fluth,
Entrieselt, rinnt und strömet hell
Mit frischem Lebensmuth:
Gefild' und Au', von Segen schwer,
und Städt' und Dörfer blühn umher.

Der aller Dinge Maß und Ziel

Zum Heil geordnet hat, Durchschaust du seines Thuns Gewühl?

Warst du in seinem Rath?
Der Sonn' und Mond im Gleis' erhålt,
Er weiß, wo jeder Tropfen fållt.

Er weiß, warum der Völker Schwall
So ungestům sich båumt,

Und Wog' an Wog' in Donnerhall

Aufbrandend tos’t und schåumt;

Daß schwarz von Schlamme gåhnt der Grund,
Und Trümmer rafft des Strudels Schlund.

Es stand der See, lang' eingehemmt,
Und sumpft' in ödem Rohr;

Von Faulniß grünt' er, halb verschlämmt,
und hauchte Peft, und gohr.

Der Ordner sah; sein Engel kam;
Das Wasser bebt', und brach den Damm.

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