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Was ermahnt ihr zu dem Siegsmahl um den Kron- In der jungfräulichen Anmuth und Gewandtheit

hirsch, mich den Weidmann?

Was entlockt ihr mich der Einöd' in das Prachtzelt

der Bewirthung,

Wo das Waldhorn mit Gesang' hallt?

O hinweg spühlt der Pokal nicht mit dem Goldwein vom Johannsberg,

Es betäubt nicht der Krystallklang, noch der Ausruf des Triumphtons,

Mir den Wahnsinn der Entzückung !

Mich berauscht Sie, die mit Jagdrohr, und mit Fangstahl an dem Leibgurt,

Atalanta's,

Auf der Wildbahn sich einherschwang;

Die den Rehbock vor dem Ansturz des Gebells rasch, wie er fortschoß,

In den Sand warf, und den rothkammigen Urhahn in dem Aufflug

Mit dem Gluthstrahl aus Gewölk rief;

Die im Thal dann, o wie reizvoll! zu des Waldhorns Melodie fang,

Daß die Wehmuth mir emporbebt' in dem Anklang der Empfindung,

Wie der Nachhall aus dem Buchhain!

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Dir mich långer entzog, stråubst du dich mädchen- Durch einfältiges Wort, nur wie belustigend ;

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An den Pfarrer von G r ü n a u.

Wohlgemuth vollende dein Werk im Weinberg,
Den dir Gott anwies; das Gewölk verdonnert
Fern, und hat wohlthätig gefrischt den Rebhain,
Pfarrer von Grünau,

Luthers Sohn! Dort gåte verwachsnes Unkraut,
Schwinge dort auflockernde Karst' um Wurzeln,
Dort bezähm' einengender Wasserranken

Geile Verdumpfung;

Daß der Wind' Unhauch und die Kraft der Sonnen
Ungchemmt eindring' an die zarten Tråublein,

Welche, voll gutedeles Mostes schwellend,

Bräune gewinnen.

Auf! an's Werk furchtlos, wie der kühne Luther;
und zur Arbeit singe dem Herrn des Weinbergs!
Auf! du hebst nun Winzergesang, du hebst bald
Keltergesang an!

Sonnenlicht, hell strahlend und warm, entlocket
Faulem Moor' Ausdünstung; ein Schlag des Donners
Klärt die Luft; froh gehn wir hervor, und athmen
Stärke des Himmels!

Der Winterschma u s.

Schneidender Ostorkan aus Sibirien saust am Dop-| Einzelne traben im Sturm, wie gefittiget; auch

Bepackt mit Feurung knarrt im Frost die

pelfenster;

Lastfuhr.

das arme Mägdlein Knirrt rasches Fußtritts, Haub' und Mantel haltend.

Weder den Schnee durchklingelt ein Schlittener, Selbst im Stalle der Hahn traurt klösterlich, kråhet

noch umschwebt ein Läufer

Mit Stahl der Eisbahn blankgefegten Mar

mor.

kaum, und duldet,

Gelockt zum Futter, Kräh' als Gast und

Sperling.

Stolberg, tros dem Orkan, wie er wintere, komm | Froh, wie in blühender Bäum' Umdåmmerung, in falber Wildschur,

Dem Bårenturban dicken Dampf entathmend;

klingt der Feierglåser Geläut mit Glückwunsch um die Hirtentafel.

Keck in dichter Karosse begleite dich zarter Fraun | Manches Gesangs Nachhall aus Jonia, mancher

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Taumele? Daß mit Vorwiz

Mir des Rheinweins voll den Pokal; weniger hold Jener Äuglein Glanz, den die Zucht mäßiget, daß

und freundlich

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die Wölbung Seidener Brau' und Wimper,

Daß die Grüblein dort ich besing', ach! und das

Rosenmündlein?

Bis, wie die Götterschenkin

Hebe, purpurroth im Gesicht, dreifterem Lob' ent

schlüpfet,

Du mich verschämt und seitwärts

Daß ich sinnlos durch des Gesangs trunkene Wonn- Lächelnd anblickst, und den Gesang hemmst mit er

entzückung

Dithyrambus.

hobenem Finger?

Wie erbebt in Glanz die Weinlaub'! O Bese= liger, du erscheinst!

Und die Lippe strahlt von Purpur, wie den Seligen des Olymps,

Du erscheinst, Jacchos, huldreich zu verherrlichen Heil! Heil! und laut im Chor tont dithyrambi

den Altar, Den deiner Macht mit Nektar wir geheiliget im

Krystall,

Und mit buntgemischter Baumfrucht, der Umbrosia des Gelags! Um den opferhellen Schenktisch und den schäumen= deren Pokal

Schwingt naher Gottheit Abglanz in Entflammun=

gen sich empor;

scheres Getön!

Was gehorcht? Ob fern der Nachhall zu den Evoe sich gesellt?

Ob der Zug des Gottes einstimmt in den festlicheren

Triumph?

Ja es tos't des Gottes Festreihn durch die Waldungen des Gebirgs! Mit der Cymbel braus't des Schallrohrs berecynthische Melodie,

Es umweht, wie lohe Flåmmlein, die Begeisterung und es hallt in grauser Einöd' ungebåndiget der

von dem Gott,

Schaut! Locken uns, und Stirn uns, den Geweiheten des Altars;

Gesang,

Nach der Trommel dumpfem Tonfall, und dem

gellenben des Metalls!

=

Hochher: io: io! ruft Oread' und Hamadryad' und Silen und Satyrjüngling, die berauscht in dem Labyrinth

Der Entzückungen sich herumdrehn, wie gefittiget vom Orkan!

Mir hinweg das Tongeprång' hier! Ihr belustiget nur das Ohr,

Pandor' und Tamborino, und o Klingeler in
dem Schwung!

Zu den Göttern hebt den Geist dort die beseligende
Musik!
Mich entreißt der trunkne Wohllaut, von den Sterb-
lichen unerhört,

In Geklüft empor und Waldhöhn; und ich taumele mit dem Reihn

Des erhabenen Dionysos, des verklärenden aus dem Staub!

Wer umschlingt mein Haupt mit Epheu? O be= schleunige, du Genoß, Der, geweiht dem Gotte, mitstürmt zu den Orgien der Natur

und der Menschenwürd' in Hellas! o beschleunige mir den Kranz!

Ha wie saus't mein Thyrsos machtvoll, den die freundlichere Månad’

In dem Jubeltanz mir darbot! Wie begnadiget von dem Gott,

Lobsing' ich, daß die Eindd', ein Elysion, mich

umglänzt,

Und umschwärmt von Bienen, ringsum die Belaubungen in dem Forst!

Mit dem Krokos blüht die Moosros' und die indische Tuberos',

Anemon' auch blüht und Någlein mit den Lilien in dem Klee;

Um den Fels der goldne Kaktos und die bläuliche Granadill';

und Violenflor am Abhang', und der purpurne Hyacinth!

Es erglüht die Traub' am Schlcedorn, die balsa= mische Pomerang'

An dem Ulm, die Feig' am Buchbaum, an dem Arbutus die Granat';

In den Ranken blåht für Brombeern die Melone sich ungepflegt;

Auf der Distelstaud', o Heil uns! hat die Ananas sich gekrönt!

Lobsingt dem Vater Bacchos in geflügelterem Gesang!

Tont laut: io! io! tönt dem Beseliger im Triumph, Dem erhabenen Dionysos, dem Verschönerer aus dem Wust!

Preis dir, o Vater, Preis dir! der entwilderte
das Geschlecht
Unholder Zucht durch Anbau und befriedigendes
Geschi

Der von Eichelkost und Wildjagd die Zerstreueten aus der Kluft

Ein Elysion in dem Blachfeld', ein Elysion auf Einlud in Hürd' und Felsburg zu dem menschliche= den Höhn!

Dem Geklipp entwallt ein Milchstrom in das won

nige Paradies;

ren Verein; Der Betrieb und Kunst und Weisheit, der die Tröftungen des Gesangs

Es entschäumt des Mostes Labsal, die Bekümmer- Aufweckt', und Lebensanmuth; der zu Tugenden

des Olymps

Dem geschlagenen Urgranitblock; und des Honiges Die Gesitteteren emporhub, und sie heiligte, zu

ten zu erfreun,

ein Erguß

Rinnt gelb aus Eich' und Ahorn, und von Honige

find bethaut,

empfahn

Den Genuß der hehren Freiheit und der Götterreligion!

Darstellung.

Wer, unlässiges Ohrs, nächtlich am Helikon

Jeden Geist des Gesangs bildend in jedem Zug,

Lauscht', und frommes Gefühls, phobischem Har- | Durch vollendendes Wort, welches wie Luft um

fenklang,

Als willkommener Gastfreund

Hyperborischer Waldungen:

Wohl erkennt er, und trifft heiliger Musenkunst Vielfachredenden Ton, von dem zerrütteten

Donnerhalle der Windsbraut

Bis zum såuselnden Frühlingswehn;

fließt,

Durch harmonische Stimmung,

Durch nachahmenden Rhythmostanz.

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