Jeßo das Stechpalmlaub, das blinkende, jego den finster Perlenden Quell, jest blendend das Lied des ionischen Sängers. Wonniger schon in das Herz vom bezauberten Blatte sich schwingend, Scholl mir der hehre Gesang: schnell leuchtet' es; Hain und Gefilde Schwanden in Licht; Wohllaute, wie liebender Nach tigallen, Weisheit in That, in Red' und Gesang, und schirmenden Mannsinn. Diese mit geistiger Schön' aufsproffende Blüthe des Guten Gab ich, in Kränze gereiht, der jungen ionischen Denn mir gebot Allvater, zur Priesterin an dem Tonten; und Rosengedüft, doch duftender, athmete Daß sie die Blumen erfrischte mit täglicher Sprenge des Nektars, ringsum. Siehe, da trat aus dem Licht ein Unsterblicher; | Und, um die Scheitel gekränzt, weissagete. Tugend seine Gestalt war und Anmuth Sang ihr freundlicher Mund; rings ward den ge= Morgenglang, durchwallend die Nebelhülle, wie Nordschein; Scheitel. milderten Völkern Lorber krånzt' ihm die Harf', und die silberlockige Heilig und hehr die Natur, des Unendlichen sichtbare Gottheit. Aber ein Schwarm, abhold der Vernunft, in bar= barischem Wahnsinn, Als ich den staunenden Blick abwendete, faßte der Heros Sanft mir die Hand; und in bangen Entzückungen | Schwärmte daher nachtgleich, und zerschlug der ge= bebte das Herz auf. Jener begann nun freundlich, und redete Laute des Himmels: läuterten Menschheit Heiligthum und Altar und purpurblumigen Festhain; Wende dich nicht so bange, du hyperborischer Daß mit geretteten Kränzen die Priesterin kaum in die Felskluft Jüngling; Baller Noch den Schutt, und hören mit lauschendem Ohr in der Felskluft Hebe den Blick; dir bin ich der trauliche Sänger Floh, und starb. Nur einzeln umgeh'n tiefsinnige von Chios, Welchen du oft mit dem Laut inbrünstiger Liebe genennet, Einfamer, wann du mein Bild anstaunetest, oder den Nachhall Meines Gesangs, unwissend daß Vater Homer dich umschwebte. Jegt mit himmlischer Harf' in dem Chor der Verklárteren sing' ich Leisen Gesang, gleich ferne verhallendem Harfenlispel. Sohn der edleren Sprache Teutonia, die mit der júngern Schwester Jonia gern auf thrakischen Bergen um Orpheus Gott, unsichtbar und hehr, um des Allerheiligsten Spielte, von einerlei Kost der Nektartraube_be Eingang. Einst mit irdischer Saite vor noch unmündigen nachlallten gebotene Worte des Auslands: Heb' aus dem Staube den Sinn zu göttlicher Rede Verständniß, Daß für den keuschen Altar der Teutonia du, ein geweihter Herold, meines Gesangs nektarische Kränze heraufbringst. Dich wird nächtlich umweh'n mein Geist mit ahndendem Tiefsinn, Und vollherziger Liebe für jegliche Kraft und Schönheit; Bis der Natur Einfalt und eigene Größe du dar stellst So die Gestalt und verschwand. Da floß in betäubenden Schlummer Durch reintonendes Worts Lebendigkeit. Wandele Sanft mein Leben dahin; mir war, als wallete muthig Fort auf der mühsamen Bahn, dem waltenden Führer vertrauend, ringsum Purpurgewog', einwiegend den Geist in melodischem Tonfall. Wie, von der Sonne geführt, hinwallt die Bele- Endlich erwacht' ich vom Traum, und schauderte. Strebet sie fort, und erfreut mit Licht und Wärme die Völker: Also streb', o Genoß, durch Freud' und Schmerz auf der Laufbahn, Fluthen sich tauchend, Schien mir unter den Zweigen mit röthlichem Schimmer in's Untlig. Jeho ging ich, umnickt von thauigen Ähren, den Fußsteig, Nicht abwankend vom Ziel, mit getrost ausharren- Welcher den blühenden Rocken durchschlängelte, freu Demuthsvoll, und empfahe (sie reicht kein täuschen- | Aber so bleich, mein Lieber, so unruhvoll und so des Unbild) Nektar. Aus der Jonia Hand Weihkränz' und belebenden heftig? Sprach sie mit forschendem Blick; allein ich wandte des Tages Dir, wie vordem mir, danke die Welt nicht, aber | Gluthen vor, und verhehlte der Schmeichlerin, was Welche Here, geübt durch Salb' und Räuch- | Mir herbannt! werk Zum Walpurgisgelag des alten Satans der, Daß die Nachbarin Blut statt Milch herauszerrt: Reif gewordenes Weib, am Daum sich nagend Denn so oft des Schrecken- Taratantara tönt; kommt Ode, Volkslied, | Rechts du, Göckingk, herum; ich gåte linksum! Hurtig! nicht in den Steig, dort hinter'n Dornbusch Wasser Eutins. Wo, gleich blendendem Schnee, aufschwillt ihr heiliges Lager, Unter des Baldachins rauschender Seide ver steckt. Winket den eingedenken Gemahlinnen, daß sie die Jungfrau Siegreich führen zum kranzraubenden Ehege mach. Staunend folgt fie der Fackel, die hold erröthende Jungfrau, Ihr noch kindliches Herz banger Erwartungen voll. Aber im glänzenden Saale der Feiernden schaue Also erbebt und staunet die grünliche Tochter des die Jungfrau, Chariten gleich, Stolbergs blühende Braut, ihm gesellt: Agnes, Hirtin der Flur, und in fürstlicher Halle bewundert; Schlank wie die Maie des Thals, frisch wie die Rosen am Quell. Frühlingsheitere strahlet im Aug'; ihr freundlicher Blickt ist Sonnenschein, ihr Laut süßer denn Nachtigall ton. Zeifigs, Welche die Schwingen zuerst athmenden Lüften vertraut: Aus einengendem Nest im gekräuselten Laube des Schlehdorns Flatterte voll Vorwig oftmal das muthige Wenn nach Speise die Mutter umherflog, jugendlich zwitschernd Nieder zum Erdbeerbeet, auf zum Syringengesträuch; Trefflichkeit hüllt sie und Ernst mit jugendlich spies | Doch nun endlich im Schwarme der muthzujauch lender Einfalt; Unschuldsvoll wie ein Kind, redet sie Geist und Gefühl. zenden Freundschaft Wagt sie, vom Scheusal hier, dort vom Ge= Elingel geschreckt, Starr, in betäubender Fülle der Seligkeit, steht Durch umsåuselnde Lüfte den Flug zu dem glånzen Eile, geneuß die hehre, die feierlichste der Stun den, Durch die Gefilde verstreut, jede von Eschen umgrúnt; Welche die himmlische Lieb' ihren Geweihten | Nicht der troßigen Ähren Ertrag, und der blühen bewahrt; Wann dein siegender Arm sie umfaßt, und die schüchterne Jungfrau, Die sich lange nicht mehr stråubete, wieder sich sträubt; Wann der entfliehende Athem, der raschere Puls, und der volle Hingeheftete Blick, und die umströmende Nacht, Wann der bråutliche Kuß auf bebender Lippe, der Leise Stammelnde Laut, und ihr, Thrånen der seligen, ach! überseligen Wonn', in die Tiefen der Seele hinabruft: Trautester, trauteste du! leben und sterben mit dir! Aber es säumt am Himmel die Sonn', und dem Heißt noch Hesperus nicht Ackerer lösen den Noch ertönt's von der Freunde, der Freundinnen und der Geschwister Lachendem Spott; noch klingt, voll des ambrosischen Weins, Heller Krystall dir, Braut, und o Bräutigam, Heil und Gesundheit, und daß ähnliche Söhn', ähnliche Töchter erblühn. Wehe mir! langes Gefild' und unabsehbare Wildniß Trennt, und der rauschende Strom, uns, o Geliebte, von euch. Sonst frohlockten und klingten auch wir; kein froherer Glückwunsch Tont', aus dem Herzen empor, laut in den Klang des Krystalls. Dennoch freuen wir uns einsiedlerisch. Blumen des Frühlings Kränzen uns: Braut ist sie, Bräutigam wieder ich selbst. Nicht mehr schauen wir lang' euch, ländliche Hüt= ten der Freiheit, über Gefilde und Heid' und den berimpelten Strom; Daß wir, der sumpfigen Marsch Ankömmlinge, staunend die Felder Wiedersehn, wie sie uns hüpfende Kinder erfreut: Wo uns schattet der Wald, wo Berggesprudel uns tránket, Wo am Bache den Mai grüßet ein Nachtigallchor; Und wo die lieblichsten Gång' uns Stolberg führet und Agnes! Aber die Gattin, o Freund, weniger schlank und gewandt, Will oft ruhn; dann strafet ein lächelnder Blick; sie erröthet, Nicht ungern, und küßt dir von der Lippe den An den Grafen Holme r. So wie ein Sånger des Hains im fchöngegitterten Käfig, Froher des Sonnenscheins, hüpft und melodi scher singt; Wolbt' ihm die Tochter des Herrn früheres Uch! schwermüthig bisher und klösterlich, dort an Rasselte, saß er stumm, mit låssiger Schwinge, des Sommers Der im Johannsbeerstrauch frischenden Regen crseufzt. Eingedenk, da er frei Wålder und Auen durch | Auch wenn am Borde des See's, von Lind' um Und mit lächelndem Drohn Ruhe dem Sånger Springt oft plöglich ein Schwarm von Gründlin gebeut: Also freut sich von Herzen der wohleinsiedelnde Dichter, bestellt, gen hinter der Wolke Fliehenden Schatten empor, blinkend im son nigen Glanz. Der sein Gårtchen am Haus endlich in Friede Freundliche, hehre Natur, mild lächelst du ahndende Weisheit, Edleren Sinn, Einfalt, Kraft und Entschluß in das Herz, Und aus traulicher Kammer, wo Mond und Sonnc hineinblinkt, Ferne des See's Eiland, Waldungen schauet Kraft und Entschluß, zu vollenden, was billiget und Flur. He erer Blick durchschwärmet die Gegenden: oft wie das Bienlein, Das von Blumen und Thau weniges nippt, und enteilt; Stürmischer oft, und in Wonne berauscht, wie der Adler Kronions Gen Elysion flog, und des Ambrosiaquells Schöpfte dem Knaben zur Kost, der, ein künftiger Herrscher des Donners, Unter der Grott', im Glanz seiner Unsterblichkeit schlief. Wohl mir! entflohn bin ich endlich dem Wust' unholder Erscheinung; Und des Gewühls Aufruhr schweiget, ein Sturm, der verhallt! Wieder erkenn' ich und höre mich selbst, und die Stimme versagt nicht; Klar in der Heitere ward jeglicher Laut Melodie. Jego stört nur etwa der Nachtigall Abendgefang mich, Etwa der Morgengesang åßender Schwalben am Sims. Wann ich vertieft durch Blumen, in duftender Blüthe Beschattung, Wandele, plöglich vielleicht summst mir ein Bienchen um's Haupt; Oder die Taub' entsåuselt dem Dach, und ein lůsterner Sperling Schwirrt aus dem Maikirschbaum, schwirrt aus den Erbsen empor. eigenes Urtheil, Anderer auch, weß einst gerne der Gute ge= denkt. Wen dein lächelnder Blick auskor zum vertrauteren Liebling, Meidet des Marktes Betrieb, und das Geraffel der Stadt. Dort in der heiligen Flur, dort athmet er auf, und empfindet Menschlicher, neben des Hains luftigem Bache gestreckt: Kundige zeugen dem Ruf, daß oft im Lispel des Haines Und in des Baches Geräusch göttliche Stimmen ihm wehn. Doch wenn dumpfige Mauern ihm anwies hartes Pflanzet er sich, wie er kann, irgend ein Oder am Fenstergesims, wo wenige Sonne sich einschmiegt, Blühn Hyacinth' und Lack, Ros' und Aurikel dem Lenz. Seine Lind' an der Pforte, geschüßt vor rollenden Rådern, Seine Reb' an der Wand täuscht ihn mit ländlichem Grün; und wo in schmales Gefilde sich Aussicht durch die Verbauung Öffnet, wie sehnsuchtsvoll weilet er oben, und schaut! Manchmal unter dem Baum, der die Mittagssonne Winde mir ländliches Grún, wie in waldiger Freie |