Würdigt uns, Priester zu sein in eurem heili- | Gegen Gegen einander gestreckt, sich mit Inbrunst: gen Tempel, Theuerste Baucis, Ihr allgütigen Götter, und weil wir in friedlicher | Lebe wohl! zuriefen, und: Lebe wohl, mein PhiEintracht Lemon! War's als erwachten sie schnell; und sie wandelten, Jüngling und Jungfrau, Stund' hinweg, und keiner begrab' einst weinend Schöner denn Sterbliche sind, durch blühende Stets mit einander gelebt, so flehen wir, nehmt uns in Einer den andern! Schattengefilde. Also beteten sie; und Jupiter winkte Gewährung, Aber Merkur, ein Retter aus Noth abscheidenden Führte fie dann zum Tempel hinab, und verschwand mit dem Sohne, Schnell wie ein Wetterstrahl, in die fernhin donnernden Wolfen. Lange noch lebten sie beid' in des vielgefeierten Tempels Schattenhain, und pflegten des Heiligthums und des Altars, Priesterlich; daß in Lieb' und Frömmigkeit wuchsen die Menschen. Endlich schwach und gebückt von hohem Alter und schneeweiß, Saßen sie einst am Abend auf mosigem Steine des Bornes, Hand in hand, und redeten viel von den Tagen der Jugend, Und von der nahen Verjüngung des sanft umschaffenden Todes. Abendlich ruhte der See, und spiegelte Felsen und Bäume, Leichtes Gewölks Goldsaum, und die duftige Sichel des Neumonds. Jeht mit feierlich stiller Bewunderung sahn sie der Sonne Strahlenden Untergang, des heiteren Tages Verkünder, über dem schauernden See. Da erfüllte sie herzliche Sehnsucht, Unterzugehn, wie die Sonne, zu jenem verklärteren Aufgang. Ihnen däucht', als sånken sie um in sanften Schlummer, Wie er in schwühler Stunde den Wanderer unter des Bächleins Frommen, Liebevoll in Gestalt des bewirtheten Gastes erschei= nend, Führte sie, Hand in Hand, zu der seligen Geister Versammlung. Dort, o Fremdling, grünen die heiligen Bäum' an dem Ufer Seit Jahrhunderten schon, hochalterig, nimmer veraltend. Ländliche Weihegeschenk' umhangen sie: Kränze Verlobter, und hochzeitliche Schleier der Bråut', und Locken der Jugend, Auch Schalmeien der Hirten, die Menschlichkeit fangen und Schönheit. Hieher trägt die Mutter ihr Kind, und såugt in dem Schatten; Hier wird der Knabe geweiht zum Jünglinge; hier, wer den Haushalt Neu beginnt; hier schwört man Geseß und Ord= nung und Gleichheit. Wer dem Schatten sich naht, dem bebt die entzückende Sehnsucht Wohlzuthun in das Herz, und heißes Vertraun zu den Göttern. Pflücke dir Blumen des Thals, o Wanderer; daß du in Ehrfurcht Deinen Kranz aufhängest der Menschlichkeit, und dich belohne Fröhlicher Muth und Gedeihn; ob du wallfahrst 3, oder daheim seist! Rufe das Vich mit dem Horn, Endymion, aus dem Gebüsche, Duftender Erle beschleicht. Doch schnell, in der Daß wir zur Hürd' eingehn; schon dunkelt es. füßen Betäubung, Sahn sie bestürzt, wie sie beid' als sprossende Båum› in den Boden Aber, du Fremdling, Hebe die Bürd' auf die Achsel, und folge mir unter mein Strohdach Wurzelten, Baucis als Linde, bei ihr als Eiche Dort an der waldigen Bucht, wo des Heerdes Philemon. Als nun beid', in dem ångstlichen Traum, die be laubeten Arme Flamm' in der Dåmmrung Lieblich glänzt, und der Rauch am funkelnden Himmel emporwallt. An einen Meerschaum ko p f. Sohn vom Schaume des Meers, lieblich gebräun- | Du, des Freundes Geschenk, tröstest die Einsam Sandt' eine Gottheit uns der Begeisterung Heilvollen Unhauch? oder (Gedank', hinweg!) Umwölkte Jugendtroß und Dünkel uns mit des eitelen Trugs Verblendung? Wir, reger Freundschaft Jünglinge, wandelten Zur Leibesnahrung wigiget. Wir entflohn Durch stille Dammrung, von der aonischen Göttinnen Kampfarbeit und Siegslaub Trunkene Worte der Seel' entströmend. Ha! scholl der Ausruf: schaut die gewaltige, Langsam des Keims Urkraft entfaltend, Urplöglich trug uns feuriger Ungestům Laubkränzen all' umhüllt die Scheitel, "Wem anvertraut ward heiliger Genius, Voll stiller Ehrfurcht ahnd' er die Göttlichkeit, So Wort und Handdruck. Hell aus der ziehenden Nimm, Boie, nimm ihn, ålterer Freund, den Kranz Im Haine Siegmars hob der erfahrne Greis Vom jähen Felshang in der Entscheidung Thal An Es march. Wie anwandelnder Sturm hinter dem Herbstgewölk, | Zum hochscholligen Gau tapferer Angeln trågt Droht von ferne der Tag, welcher mit ehernem Arm, o redlicher Esmarch, Dich dem thrånenden Freund' entrafft. Uch, nicht schüßet uns dann zårtliche Brudertreu', Nicht die Stunden gesammt unserer Seligkeit, Wann selbander die Lenzflur Aus dem Wirbel der Stadt uns rief; Wann uns trauliche Nacht bei dem dirceischen Påan, und dem Gesang britischer Barden fand, Und bei holdem Geflister, Wo sich Herzen begegneten. Dich das staubende Rad; bald in dem Vaterland' Obotritischer Månner Denk' ich schöner Vergangenheit. Wenn du dort an der Hand deiner Emilia Schmeichelnd fraget das Mägdlein; So geliebt, wie von dir, wallet' ich einst mit ihm Durch die Stille des Monds, künftiger Wonne froh : Jego, fern und vereinsamt, Denkt er schöner Vergangenheit!" An Rolph. Nullam, Vare, sacra vite prius severis arborem. Horat. Rolph, am Becher der Laub', oder am Trank, den Wir in stillem Verein athmen mit Lust edler Virginia Duft, von Rosen gewürzt; und das Gespräch glimmt wie das Pfeifchen fort. Auch des Einsamen Harm schwindet in Rauch; fächelnde Ruh' erweckt Geistesfunken, es flammt Geniusgluth, leuchtend der Ewigkeit. Friedenspfeifen nicht mehr beut der Huron, wann er, im Kreis gestreckt, Saugt am dampfenden Topf, der wie die Ess und wie der Meiler glüht; Auf zum Messer der Schlacht taumelt er, würgt, prangt mit der Schädelhaut. Nein, der Traulichkeit Brandopfer entweih' üppiger Frevel nie! Wirf, leichtsinniger Rolph, geudendes Rohr, wirf die gigantischen Meerschaumköpfe hinweg, dic, wie Avern, Schwindel dem Hirn und Pest Dick aufschmauchen! Betäubt flattert der Scherz, flattert der lächelnde Wig von dannen; der Spaß hinket daher, gaukelnder Doppelsinn, Und lauthalsig Gelach: daß dir verschämt Ida die Hand entzeucht, Aber wehe, wem stets, wie dem Vesuv, stygischer und vom nahenden Hauch, kraus im Gesicht, wen Qualm entqualmt! det den Rosenmund! |