Durchwall' uns, du der Liebe Geist, Wie wenn du einst vom Tod' erneust Aus allen Völkern rauschen dann Die brüderlich gesellt fortan Durch Farb' und Glauben nicht getrennt, Sind Ihm, den selbst kein Jubel nennt, Die Brudervölker nåher! Schon hier vereint in Lieb' und Recht Sei aller Welt Gewimmel! Wir sind ja Eines Staubs Geschlecht, Wir spielen all' im Sonnenschein, Wir ruhn, und steigen, groß und klein, Aus allen Völkern schall' empor Gern hört der Vater Aller so Sich vielfach angelallet, Wie hier im jungen Laube froh Der Waldgesang erschallet! Als sie nunmehr sich gelabt mit köstlichem Tranke des Auslands, Schenkte Mama auch dem Knechte, der, sorglos pfeifend ein Leibstück, In sonntäglicher Jack' am buschichten Ufer umhers ging. Anfangs stråubt' er sich, etwas beschämt, und nahm es doch endlich. Plöglich begannst du im Kreis', ehrwürdiger Pfar= rer von Grünau: Kinder, wir ruhn unverrückt, wie ein Markstein, und ein verjährter Volkswahn! Geistiges Leben verlangt umtrieb und Bewegung! Also der Greis, und erstand; auch die anderen sprangen vergnügt auf. Nun lustwandelten jene, von långeren Schatten be= gleitet, über des Borns durch Kiesel zum See abfließendes Bächlein, Hin zu dem duftenden Hügel: wo schlankere Birken gen Himmel Säuselten, Tannensaat sich erhob mit gelblichem Jahrwuchs. Wuchernd kroch, und glänzte der Hulst3⁄44 mit stach= lichten Blättern. Also fangen sie beid'; und der Wald war Tempel Einzeln rauschten umher auch Mastbäum' unter den der Gottheit: Edeler fühlten sich all' und menschlicher. Aber die Jungfrau Eilte vom moosigen Sig, und mühte sich hustend am Feuer, Daß sie des Vaters Pfeif' anzündete, welche dem Greise Wolken, Ostwärts alle gebeugt von des siebenundvierzigsten Jahres Winterorkan. Sie umschauten die weithin lachende Landschaft, Fruchtfeld, Au'n voll Heerden, Gehölz und thürmende Dörfer, Bald in der heftigen Red' erloschen war; reichte Gegen Eutin, wo weißlich die Pfrúnd' ausspähte fie jest ihm der Domherr; Brennend, und spuckte viel, und macht' ein krauses Plauderten viel, und sangen empfundene Lieder von Jener lächelte Dank, und küßte das rosige Mágd lein, Das ihm hold an die Seite sich schmiegte, tochter-Sangen: "O wunderschön ist Gottes Erde!« mit lich kosend. Jego begann unwillig die gute verständige Hausfrau: Kinder, der Kaffee wird kalt; ihr prediget immer und ewig! Schon Herr Walter bedarf der Ermahnerin, gleich dem Papa dort, Kommt er in Schuß. Wie der Alten Gesang, so der Jungen Gezwitscher! Gießen wir etwas warmes hinzu? Nun rührt mit den saubern Löffelchen! Liebe Natur, du scheinst mir gar zu natürlich! Holty, कु Thau weissagt das Gewölk, das duftige: welcher | Neigte das blühende Mädchen sich hold, und lud Als sie die schwellenden Moose des weitumschatten- Wißt ein ländliches Mahl zu entschuldigen! den Buchbaums Jeho erreicht; da eilten Mama und die freundliche Feines Gedeck, Eßlöffel und englische Messer und Brachten die feineren Teller von Thon, und spa= Auf eiförmiger Schüffel, auch sahnige Milch in Porzellanener Kumme, geformt wie ein purpurner Wann ein Freund ihn besucht' in sausenden Tagen Brachten mit Eppich 35 umlegt die Bachkrebs', Brachten sodann für Walter und Karl vielrautige Ruht' ein kauendes Rind als Handgriff; lieblichen und holländischen Kås', und einen gewaltigen Für den Papa; auch Kirschen von vielfach würziger Gattung, Stachelbeeren, wie Pflaumen an Wuchs, und ge= schwollne Johannsbeern. Drohest du? Schilt nicht, Recht unartig zu sein; und du trinkst doch meine Mutter, du sorgsame Mutter, du hast mir den Ihr antwortete drauf die gute verständige Haus- Heute geboren zu sein, du achtzehnjähriges Küchlein! Einmal im Jahre nur kommt; sonst wüchsen die Siche, der ehrliche Hans hat Milch und Wein uns Abgekühlt im Schilfe des Sees. Hier bringt er Also schalt die Mama; da nahete Hans mit dem Ehrbar, zuckte den Hut, und redete vor der Ge- Heut' ein prächtiger Tag, für die Heumad, und Klare Luft gibt klares Gesicht! Gott segne die Also der Knecht, und stellte den Korb an die Hans, du bringst ja die Meng' Herzstärkungen! Karl nun hüpfte behend' um den Maibusch, wo er die Erdbeern Als nun wohl sie geordnet den stattlichen Schmaus Heimlich versteckt, und stellte den duftenden Korb auf dem Teppich, auf den Teppich, Stolz, indem er vom Laub' ihn enthüllete. Vater und Mutter Staunten, woher so schönes, und lächelten seiner Erzählung, Puff; da bedråut' ihn ernst mit geschütteltem Haupte der Vater: Tausendmal hab' ich ihn, Sohn, an die Erzuntugend erinnert! Lobend das Körbchen sowohl, wie die saftige Rothe Klappt nicht immer sein Glas, wie ein spaltiger der Erdbeern. Also schmauseten jen', in behaglicher Ruhe ver einigt, Topf, und des neuern Dichterschwarms ungeschliffner Herameter, welcher daherplumpt Auf sanftschwellendem Moose des weitumschattenden Ohne Takt und Musik, zum Ärgerniß! Kann er Schon sank tiefer die Sonn', und ergoß vielfarbige Oder gefällt es ihm nicht? Ein jegliches Ding hat Schimmer Durch abhangendes Laub, oft nöthigend, weiter zu rücken; Kaum noch wankte das Rohr, und der See ward glatt wie ein Spiegel. doch Regeln, Die, der Natur ablauschend, zur Fertigkeit reifet die Übung! Kein Wohldenkender faßt an den oberen Kelch, wenn er anklingt; Rastlos tonte der Heimen Geschwirr, und Vögelein | Nein, an den Fuß! Dann klingt Harmonikaklang fangen: Kukuk, Fernher rief Rohrdommel und Kibig, nahe der in den Glückwunsch ! Lächelnd erwiederte drauf der edle bescheidene Walter: Ringsum Umsel und Fink und Emmerling 36; drúben | Nicht so gezúrnt, mein Vater! Das rosenwangige Dessen hatt' im Beginne des Mais der eutinische Hingedeckt, und reichlich mit Trank und Speise Gastfreund Ihm zwo Flaschen gebracht: da leerten sie eine dem Frühling Unter dem blühenden Baum; und die andere blieb unentsiegelt, Aufgespart für der lieben und einzigen Tochter Geburtstag. Jeht da er allen umher des ambrosischen Trankes gespendet, Nahm der Vater sein Glas, und gebot in kräftigem Ausruf: belastet, Als er das helle Gekling' in der Fern' und den munteren Glückwunsch Hörete, füllt' er zum Rande sein Glas, und trat zu der Herrschaft, Langsam, nicht zu verschütten den edelen Trank in die Wildniß. Nah' igt, neigt' er das Haupt unbedeckt, und redete also: Nun mit Verlaub ich trinke des Jungferchens werthe Gesundheit! Angeklingt! denn es gilt die Gesundheit unse- | Rückwärts beugt' er den Nacken, und trank, und Nur des Jünglinges Glas mistónt' in dem Klange Trefflich an Leib und Seele gesegnete! Hab' ich so Doch als lallendes Kind sie gewiegt auf dem Arm und geschaukelt, Welche bang' an den Jüngling im wankenden Kahne sich anschloß. Daß sie im Spiegel ihr Bild anlächelte! Schmuck Jeho schwebte der Kahn am krummen Gestad' um und braunkolbiges Ried; Seelilien" jeho durch= rauscht' er, Die gelb blühten und weiß, breitblåtterig; jego den Borgrund, Wo hell Muschel und Kies aufschimmerte. Gegen den Holm42 dann Blanken Thaler gespart: mein köstliches Pathenge= | Schnitten sie grade hindurch die dunklere Tiefe des schenk erst, Dann was die Base beschert zum Geburtstag', oder zu Weihnacht! Seees. Mehr noch zuckte Luis', an den Jüngling gelehnt, und sie drückt' ihm Auch versteh' ich die Nadel zur Noth, und die ängstlich die Hand; doch verschämt, wann er Knütte versteh' ich, Brot zu backen, zu braun, und ein Leibgericht zu bereiten! Sprach's, und bot ihm die Hand; da begann die verständige Hausfrau: Hüte dich, Hans, ihr zu trauen, der Spötterin! Achte der Falschheit lächelte, schaute sie nieder. Solches bemerkt' und strafte mit Glimpf die verständige Hausfrau : Ei! wie das närrische Mädchen sich anstellt! Ähnlich dem Boot? Viel zu gut dein ehrlich Gemüth! Zwar stattlich Nicht wie ein nicht kundig, wie Steuerer, unser Pilot Hans? Spiegel der See? Gleich fasse dich, oder ich wiege! und verwegen, wenn's gilt, in die Geh nur, und rúste den Kahn zu der Abfahrt. über die Graben Feuchtet der Rasen bereits. Wohl sagt' ich es! Laßt uns denn aufstehn; Bäume zu klettern, zu springen, und hoch in der Luft sich zu schaukeln, Oder auch gleiten zu gehn mit Amalia, welche dir gleich ist, Oder wir haben zum Lohn vom Geburtstag' Husten Auf dem gefrorenen Bach und der Gleitbahn, recht und Schnupfen. wie die Kinder! Schmaus't die Kirschen im Kahn, ihr Kinderchen, Schlag' ein Tuch um den Hals, dies seidene, das und die Johannsbeern.. Also gebot die Mama; und die anderen, willig gehorchend, ich dir mitnahm, Aus der Geburtstagsernte. So mild auch schmeichle der Abend, Trugen des Mahles Geräth in den räumigen Kahn | Kühl ist's doch auf dem Wasser; und Vorsicht reuete des Verwalters; Ein dann traten sie all', und segten sich auf die Bánke. Hans, nachdem er gelöset das Hemmseil, schob von der Anfurt Ab, und drehete klüglich die schäumende Fluth mit dem Ruder. niemand. Hierauf redetest du, chrwürdiger Pfarrer von Mutter, sie macht die Verzagte; du siehst wie verstohlen sie lächelt. Herzhaft allem begegnen, das läßt unjungferlich, meint sie. Fernher glühten wie Gold die Fenster der Kirch' Töchterchen, folge dem Rath, und verhülle dich. und des Schlosses, den Ufern Welche die Sonn' absinkend beleuchtete; rings an Besser ist besser; Hüpft dir auch in den Pulsen das achtzehnjährige Blut noch Hingen Gebüsch' und Saaten, von röthlichem Scheine | Jugendlich. Schaue, da hängt des Neumonds wer beduftet, Umgekehrt in der Fluth, und zitterten über den Wolklein, Sammt dem Füllen am Bach, und der Melkerin unter dem Weidicht. Kunstreich ruderte Hans aus der Bucht, und ermahnte die Jungfrau, dende Sichel Duftig. Wohlan! Willkommen, o silberner Mond*3: ihm gesungen! Frischer Gesang gibt Muth auch dem Zärtlinge; Blöde zu ihm aufblickend, begann die rosige [ Halb noch ober* der Welle, die funkelte, schwebte die Sonn' iht Jungfrau : Vater, ich bin nicht feige, wie selbst du bemerkt | Gluthroth; nun, nun sank sie hinab; und feurige nach der Wahrheit; Schimmer Dein und der kecken Mama nachartendes Töchter- Flammten empor, bis Himmel und See weit glom Sank ich in kindische Traum', und schauete Spin- Trockneten, und für die Nacht Fangzeug auslegte der Fischer. nerinmährlein. Wie? wenn mit schuppigem Schwanze des Sees | Traulichen Gruß herrufend des Dorfs umgångligrünhaarige Nire 44 Plöglich aus dunkeler Tief' aufstrudelte, mich zu entraffen! Dacht' ich, und zuckte vor Angst. Denn, Våter: chen, gerne noch länger Bleib' ich bei dir und Mama, und den redlichen chem Pfarrherrn. Aber es freute sich Karl des schreienden Wasserge= flügels über dem Holm, und des Hechts, der beglänzt vom Abend emporsprang, Und wie die Mew' 46 hochher auf den Fisch ab= stürzete rauschend. Ihr antwortete drauf der edle bescheidene Dann rathfragt' er den Lehrer, warum so gebro Walter: Unter der Hausfreundschaft, die gern auch Luise be= Nennen sie viele mit Lust, ingeheim und grad' in Unter den vielen ich selbst, und nicht bloß Tapferkeit rühm' ich! Singe denn unsre Luise dem Våterchen, was er verlanget. Also redeten jene, für sich ein mehreres denfend. Über die Jungfrau hüllte die stattliche Seid' um die Schultern, Gleich hyacinthener Rothe, mit glänzendem Grüne gebordet, chen des Ruders Bild in der Welle den Kahn umschlängele; weiter Ruft' er dem Wiederhall' in des ritterzeitlichen Ödem Gemåur, liebkos't' ihm und schalt, und lachte Sinnreich schmunzelte Hans, und sprach, mit dem Finger bedeutend: Sicher erzählt' ihm, Junker, die Wårterin, als er ein Kind war. Was dort gaukelt und lacht, ist ein Kobold, welcher Hier unritterlich schaltet' im Land', als schnappen- Walters Ehrengeschenk; und sie dankte der sorg | Selbst ja den neckischen Mönch mit dem Irrlicht 48, samen Mutter, Auch mit freundlichem Blicke dem Jünglinge, lo= Jego begann holdselig ihr Lied die melodische Jung- welcher die Seenix' Unten am Moore besucht, wie vordem als Nonne des Klosters, Neckt er, das Licht ausblasend; im Hui saust Höllengespenst um. Also lautet die Mähre; jedoch der Vernünftige glaubt's nicht. So in Gespräch und stillen Betrachtungen schwebten sie vorwärts, Vom hinschmelzenden Halle gesånftiget, lauschten sie Fröhliches Muths; doch der Jüngling zumeist, und ringsum, die rosige Jungfrau, Fühlten erstaunt der Natur Hoheit, und schwangen | Welche vertieft da saß, und voll süßschwärmender sich aufwärts Ahndung. über Mond' und Gestirne zu Gott und den Seli-| Heiter und still war allen das Herz, wie die spiegen Gottes. gelnde Welle; Selbst der Ruderer hemmte den Schwung, daß der Während der Vater vergnügt sein ruhiges AbendKahn unbewegt stand. pfeifchen |