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aber keine besondere Veranlassung bestand auf Natur-Wissenschaft tiefer einzugehen, nicht immer füglich vorausgesezt werden konnte. Håtte ich blos für Natur- Forscher und Aerzte schreiben können und wollen, so würde Manches weiter haben verfolgt werden müssen, und Manches ganz weg geblieben seyn.

Der Erste Theil ist zugleich das Fundament des unmittelbar folgenden zweiten Theils, und das der vorbehaltenen Geotomie. Håtte der Verfasser nicht schon hier die Geotomie im Auge gehabt, so würde er besonders in der Theorie des Raums und der Zeit vies les haben abkürzen, oder auch wol ganz haben weg lassen können. So sehr sich der Verfasser bemüht hat die Sprache der höheren Abstraktion zu vermeiden, so konnte dieses, der Natur der Sache nach, doch nicht überall Statt haben. Die lezten Tiefen und Höhen der Wissenschaft, die den Organismus des Ganzen unserer Erd-Welt ums faßt, können ohnmöglich an der Oberfläche des menschlichen Wissens gefunden werden, und die Sprache die solcher Spur felgen soll, kann schlechthin nicht immer den Ton des Abstrakten vermeiden.

In dem zweiten Theile steht besonders die Skale des speziellen Gattungs-Lebens fela sen fest; sie gehört zu denen Haupt-Sachen, die in dem Gewande einer mathematischen Wahrheit vollständige Aner kennung fodern, und keine Art von Widerspruch scheuen dürfen. - Auch von der Skale des Optimums des Sexual-Verlaufs gilt fast dasselbe. Der Abschnitt

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der Sexual Divergenzen hat allerdings noch einis ges Schwankende, was aber die Folge Zeit, mittels jezt auf den rechten Weg geleiteter Wahrnehmung, we nigstens größten Theils beseitigen wird. Indeß ist diese Parthie ganz besonders geeignet zur Verherrlichung der Spekulation und ihrer Befähigung der Wahrnehmung Bahn zu brechen. Betreffend 'den Anhang so gibt eine ihm vorgedrukte, besonders von wohlwollenden Rezensenten nicht zu übersehende Note, die Gründe an, aus welchen derselbe erst auf die vor ihm für geschlos sen erklärte Wissenschaft folgt.

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Nach der Vollendung dieses Werks, schikke ich mich zwar gerne zur Herausgabe der Geotomie an, zu welcher alle Haupt-Vorarbeiten zum Theil schon seit Jahren bereit liegen, kann jedoch noch nicht entscheiden : Ob ich dafür nicht den Weg der Subscription werde einschlagen müssen?

Durch die von mir gewonnene Ueberzeugung, daß mündliche Vorträge über diesen Gegenstand, der ein allgemeines Interesse hat, der neuen Wissenschaft ungemein förderlich sind, wäre ich, nach Maßgabe der Aufnahme welche die Biotomie finden wird, nicht abgeneigt dergleichen in Kursen, von etwa vier Wochen, auf verschiedenen Universitäten und in einigen Haupt-Städten Leutschlands zu halten, ohne übrigens für mein Privats Interesse davon mehr als Erstattung der Kosten der Reise und der Aufenthalte zu verlangen. In seiner be kaunten Liberalität, hat das Hohe Ministerium des Un

terrichts zu Berlin mir für diesen Zwek eventualiter eis nen halbiährigen Reise-Urlaub bewilligt, den ich beliebig antreten könnte. Sollten sich, nach dem Erscheinen dieses Werks, an geeigneten Orten Männer finden, welche sich für einen solchen Kurs von etwa je 24 Vors lesungen, welcher zugleich für die Uebersicht der noch ungedrukten Geotomie hinreicht - besonders jezt, wo die Biotomie schon vorliegt — lebhafter interessirten, so bitte ich mich davon, zu näherer Rüksprache, in Kenntniß zu sezzen, unter der Adresse:

Reg. Rath Dr. Butte.

Bonn, d. 18. Juni 1829.

Bonn.

N. S. An Herrn Professor Pdlig in Leipzig.

Benn Ew. Wohlgeb. dieses Werk

dessen die neulich von

Ihnen so sehr mishandelten Allgemeinen Wissenschafts-Ansichten z bereits im Voraus erwähnten in die Hånde fallen sollte, so wollen Sie bie verschuldete 3urechtweisung nicht übersehen, die ich Ihnen S. 322 vergl. 354, als schon der Wissenschaft überhaupt schuldig, angedeihen zu lassen nicht verfehlen durfte. Dem dort Gesagten sezze ich hier nur noch hinzu: Daß ich mich auch hinsichtlich meiner akademischen Vorträge, gerne zu Denen halte, welche von dem Studenten bestimmte Vorkenntnisse nicht ganz gemeiner Art, und einen höheren Grad von Aufmerksam= keit fodern. Um Polizei-Serganten, Gerichts- Diener und Empfänger zu bilden bedarf der Staat keiner Universitäten und keiner Professoren!

Bonn, w. oben.

d. V.

Inhalts-Anzeige,

Vorwort und Inhalts-Anzeige.

Einleitung.

Seite I XXXIV.

Historisch-kritische Nachweisung des Zustandes, in welchem die europäische Kunde des zeitlichen Verlaufs des Menschen Lebens, von der neuen Wissenschaft der Biotomie vorgefunden wird.

I.

Allgemeinheit des Interesse des Menschen an der Kunde des Verlaufs des Menschen Lebens, und Hemnisse ihrer wissenschaftlichen Ausbildung.

§ 1. Das Naturgemäße des Interesse des Menschen an der Kunde des Verlaufs des Menschen - Lebens. Seite 1.

f. 2. Bewährung dieses allgemeinen Interesse in dem Schriftenthum allerZeiten, S. 2.

3. Haupt-Hemnisse eines, dem Interesse an dem Verlauf des Menschen Lebens gleichen, Fortschreitens der Wissenschaft. S. 2.

II:

Uebersicht der bisher angenommenen Eintheilungen des Mens schen Lebens.

§. 4. Unterscheidung der räumlichen und zeitlichen Eintheilung des Lebens, und Bemerkung der grösseren Schwierigkeit einer näheren wissenschaftlichen Erforschung der lezteren. S. 4.

5. Die vorwissenschaftliche Anerkennung der zeitlichen Artikulation des Lebens, wie fie, von räumlichen Zuständen und Methamorphosen

abstrahirt, besonders durch die Benennung der verschiedenen Alter, in der Sprache vorliegt. S. 5.

§. 6. Von den bestehenden unwissenschaftlichen Eintheilungen des Men-schen-Lebens, namentlich von der Sieben - Theiligkeit, und

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von der Zehn Theiligkeit mit zugehöriger Fünf-Theilig= keit. (Kunst-Namen: Heptachotomie, Dekachotomie und Pentacho= tomie.) S. 7.

§. 7. Von dem System der Sieben-Theiligkeit insbesondere. - Bei Hippokrates. S. 8.

§. 8. Desgleichen bei Deignan. S. 8.

§. 9. Desgleichen bei Linné. (Die 4 Temperamente.) S. 9.

§. 10. Desgleichen bei Dittmar. (Vergleich mit dem Pflanzen-Leben.) S.11. §. 11. Desgleichen bei Schubert. S. 11.

§. 12. Welteste Spuren der Zehn-Theiligkeit, bei Moiseh und Py thagoras. S. 12.

§. 13. Ausbildung der Zehn-Theiligkeit nach dem Arabischen Dezimal-System. S. 13.

§. 14. Von der weiteren Verbreitung der Heptachotomie und der Dekachotomie im Allgemeinen. S. 14.

§. 15. Veranlassungen des uralten Ansehens der Sieben-Theiligkeit. Die Olympiaden und das Jahr der Alt-Römer. 14.

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§. 16. Spuren von dem Einfluß der Sieben Theiligkeit auf verschiedene Bestimmungen des christlichen Kirchen-Rechts, so wie des Ci vil-Rechts, z. B. des Französischen und des Preußischen S. 17.

§. 17. Die Zehn - Theiligkeit des Lebens, noch in heutiger Volks = Meinung. S. 17.

§. 18. Die Zehn-Theiligkeit, mit zugehöriger Fünf-Theiligkeit, beachtet in den gesezlichen Bestimmungen des heutigen Französischen Rechts. S. 18.

§. 19. Desgleichen in den gesezlichen Bestimmungen des Preußischen

Rechts. S. 19.

§. 20. Sonstige Beweise einer schon uralten besonderen Beachtung der Zehn - Theiligkeit, und einer mehr oder weniger blinden Hingebung an ihre vermeintliche Bedeutung im Leben. (Die L. Pap. Popaea; die Komputation der Alimente ex L. Falcid.)' S. 20.

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