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7 LI.

Handfeste über die hohe und niedere Gerichtsbarkeit der Altstadt Thorn binnen ihren Stadtgränzen und auf ihrer Freiheit. 1346.

Wir ir bruder Heinrich Tusmer Ordens der Bruder Spitalis sente Marien des deuczen huses von Jerusalem Homeyster, wellen wissentlich tun unde offenbar allen dy dessen brieff sehen adir horen lesen, das wir mit wolbedochtem mute, unde mit Rate willen unde volgunge unser mytgebyter unde Bruder von sunderlicher gnade vorlien und geben Ewiglich unsen getruwen Ratluten unde Burgeren der alden Stat czu Thorun durch Iren getruwen dinst den sie uns und unsen Brudern dicke haben getan, und noch vort tun sullen, das gerichte gros unde cleine czu richten obir alle bruche, die da geschen uff allir vriheit irre Stat, in allen steten bynnen der stat Greniczen, doch also beschey. dinlich, welche lute us derselben Stat czyen und wegevertig syn, Geryten adir czu vuze, czu wandern wegereyze, busen der Stat greniczczen, der lute bruche und missetat sal richten der lantrichter, wir wellen ouch, was in allen Schiffen und off vlossen, die uff der Weissel uff adir nyder vlissen von bruchen geschiet, das sal richten der lantrichter, was abir bruche geschen in schyffen unde uff vlossen, die do geheilet werden an das land, und an das ubir bynnen derselben Stat vriheit, wen die erbeiter ir geczouwe nyderlegen, und von der erbeyt lazen, die bruche sal richten derselben stat gerichte, doch so neme wir uz alle schiff groz und cleyne, dy da gehoren czu der vere, an welchir stat sy sin Waz von bruchen darynne geschiet, und ouch uff dem Angere czwischen der Weisel, und den garten by der nuwen Stat, bis an den schindegraben, das sal richten der lantrichter und unse Bruder, vort so wolle wir das von dem vorgenanten schindegraben bis an die wyngarten keynirhande gebude sal gebuwet werden, das unser huz icht vorhindert werde, Sunderlich so welle wir, das de hantveste nicht schedlich sulle syn den andern hantvesten, die dy selbe Stat hat vorgehat von alden czyten, Diser dinge geczugnisse und ebiger stetikeit habe wir disen Brieff gegebin und bestetiget mit unsirs yngesigils anhangunge, Gegebin und gechin ist dis czu Marienburg noch Gots gebort Tusent und drihundirt Jar in deme sechsundevircigisten Jare an dem tage sente Michaelis, Geczuge diser dinge sint die Irbarn und geistlichen man unser Bruder lib in got, Heinrich von Bouenten Groskompthur Wynrich von Cnyprode Marschalk Sander von Kornre Spitteler und kumpthur czum Elbinge Cunrad von Brungisheim Trappyer und kompthur czu kirsburg; Frederich von Spyra Treseler Johannes nothafft kompthur czu Thorun Ludulff kunig kumpthur czu Engelsberg, Herman Kudorffer kompthur czu

der Mewen, her Johannes unser Cappelan Johannes Falkenstein unde Erwin unse Cumpan Saulus und Paulus unsere schribere und andir truwirdige lute.

Alte Abschrift auf Pergament im geheim. Urchiv Schiebl. XXI. No 2. (Die Original-Urkunde im
Rathsarchiv zu Thorn Cist. I. No 2.

Voigt B. V. S. 45.

N LII.

Die Stadt Elbing erhält eine ansehnliche Erweiterung ihres Gebietes mit Lübeckischem Rechte. 1347. Wissintlich sie das wir geben der nüwen Stat zu deme Elbing den inwonern und nachkomelingen Lubyz recht und vriheit vor der Stat als sy en von Meister Dyth. von Aldinburg und von bruder Syfrit bewisit ist, und eynen Rum uf deme pfile. funf seil in di lenge unde funf und zcwenzik fuse in di breite ir wanschos zu seczin, den Rum sullen sie umbegraben. das unsen hengisten di do gen keyn schade gesche, und ouch einen Rum obewendik unserm Spicher acht seil und dri Rutyn bynnen vier bewisenen greniczen. was an der lenge abe get das di breyte daz irfulle oder was an der breyte abe get das di lenge das irfulle zcu eyner Lastadien, uf di sullen si keyn gebude seczin und bedorfe wir her nach dez Rumis, so welle wir en dort obene als vil bewisin. als wir des selben Rumis nemen. wir geben en ouch drisik huben waldis by der Juncvrowen zu vriheit mit allem nucze zu gemeyner gebruchunge vry zu Lubyzschem rechte zu besiczen, unde wollen si uber etliche zeit den selben walt usgeben zcu eynen dorfe, so sullen si das dorf usgeben zu Magdeburger rechte, und sullen keynen kreczmen do hyn legin, er si ein dorf usgegeben. Wir geben en alle den genys. den si in derselben Stat haben und noch gemachen mogin und uf irre vriheit, us genumen sundirlichen das gerichte beyde gros und cleyne was wir tun oder lasin, das si des gevolgic sin, us neme wir di Polen und di Prusin, di wir sundirlichen uns behaldin zu richten, wen wir si von aldir gerichtit han. us neme wir di vyscherye in dem graben. der umbe di stat get, di wir unserm nucze behaldin, us neme wir allis Ercz und Mülstete und wassir uber ire vriheit zu leityn zcu unserm nuczen wo wir des bedorfin. Ouch sal zcwischen den wersulen und den husern eyn gerume wec bliben. das ein wagin gemachsam muge gegen unvorbuwit Durch dirre gift und lehns willen sullen die Ratzlute. Burgere und inwoner der selben Stat geben unserm huse zu deme Elbinge ierlichen zu Cinse achzcik mark pfeninge gewohnlicher muncze halp uf Sente Mertins tag des Byzshovis und di andere helfte uf pfingisten, us genumen di Puchsbekere di in der aldin Stat sten. di unserm huse sundirlichin cinsin ierlichen uf sente Mertins tag. zu eyner beste tegunge

dirre dinge hab wir unser Ingesigil an disen brif gehangin Gegeben zu dem Elbinge nach gotis geburte Tusint drihundirt in deme sibin und viertigistin iare an dem Suntage als man singit Reminiscere.

Original im Rathsarchiv zu Elbing; alte Abschrift im geh. Archiv Fol. Privilegien des Stifts Samland p. 228-229.

Voigt B. V. S. 44.

N LIII.

Der HM. Heinrich Dusmer verleiht dem Thorner Bürger Heinrich von Lymburg zehn Hufen im Dorfe Schrebirnik mit freier Schäferei von 300 Schafen.

Frater

1347.

rater Hinricus Tusmer, wir lihen unserm getruwen Hinrich von Lymburg. Burgere zu thorun. und sinen Erben zcen hufen in deme dorfe zu Schrebirnik erblichen ewiclichen zu Culmyschem rechte und sullen von yclichir huve zcinsen eine halbe marc pfenninge gewonlicher munzce uf sente Mertinstag und lasen sie ledic scharwerc ane was das lant gemeinlichen tut. Ouch mugen si haben vrier scheferie. dri hundirt aldir schaf und also vil lemmere als do von gevallen mac, uf dem selben gute und weiden uf der gemeynen weide, daran sullen si di gebur nicht hindern, wen iz ir wille und ir wort ist ouch mugen di gebur des dorfis ir vye wider weyden uf irre gemeynen weide. und vorkoufen si das gut oder wy iz in vremde hende kumpt. so sal iz der vorgeschriben vriheyt nicht haben, Gegeben zu thorun an deme iar und tage als aller neste obene geschriben ist. (— am tage Marci des ewangel. 1347).

Alte Abschrift auf Pergament im Geheim. Archiv Fol. Privilegien des Stiftes Samland p. 229.
Voigt B. V. S. 43.

N LIV.

Der Hochmeister Heinrich Dusmer gestattet der Altstadt Thorn, ihre gesammte Zinsleistung in einer Gesammt-Summe an das Ordenshaus in Thorn jährlich abliefern zu dürfen.

1347.

Wissintlich sie Allen den di disin brif sehen oder horin lesin, das wir Brudir Heinrich Tusmer Homeyster Ordins de Bruder des Spitalis Sente Marien des Düczen husis von Jerusalem, mit rate, willen unde vorhencnisse unsir brüder tun unsern getruwin Bargerin in der Aldinstad czu Thorun sulche gnade, das sie di sechs Pfennige, di vor ir yclichir besundirn gab von eynem ganczin Hove, unde von eynem halbin Hove dri Pfennige, unde das gelt von dem koufhuse, von den Cramin, Fleyzbenken, Brotbenkin unde gemeynlichen von allen Hovin bynnen der Mure der Stat, das sie schuldik syn

czu gebin unsirm huse czu Thorun czu eynem orkunde sullin sammyn czu eynir Summyn, des wirt dri marc Pfennige gewonlichir muncze an ein virdung unde sendin di mit einander by zcwen Ratmane der Stat uf das Hus zcu Thorun alle iar ewyclichin uf sente Mertins tag des Byschoves. Ouch wolle wir, das is en nicht czu var ste, ab sie das selbe gelt gebin acht tage nach dem egenantin tage. Zcu eynem ewygen gezucnisse unde bestetegunge dirre dinge habe wir unsir Ingesigil an disin Brif gehangen, des sint ouch gezcüge di Erberin unde di geistlichin manne unsir Brudere uns lip in gote Wynrich von Knyprode Groscumethur, Cunrad von Brunyngisheym Obirste Trappier und komethur czu kirsburg, Hanus Nothaft Comethur zu Thorun, Heinrich von Boventhin komethur zcu Grudencz, Heinrich von Cranchsvelt Comethur zcu Byrgelove, Her Johans unsir Capelan, Hanus von Valkinstein unsir kumpan, Paul unde Heynrich unsir schribere, unde vil andirre Lüte, den zcu globin ist. Geschen unde gegebin zcu Thorun nach Gotis geburte Tusint drihundirt in deme Sybin unde vierzcigstin iare, an sente Markis tage des Ewangelisten.

Original-Urkunde mit dem Ordenssiegel im Archiv des Rathhauses zu Thorn Cist. III. No 13.
Alte Abschrift auf Pergament im Fol. Privilegien bes Stifts Samland p. 229.
Voigt B. V. S. 45.

N LV.

Kaiser Karl IV. nimmt die eigenen Leute auf den Gütern des Deutschen Ordens gegen alle Beleidigungen der Beamten im Deutschen Reich in Schuß. 1347.

Wir Karl von gottes gnaden Romischer Künig zu allen ziten Merer des Riches und künig ze Beheym Enbieten allin Lantvogten, Voyten, Schultheizzen, Richtern und andern Amptlüten des heyligen Romschen Riches die nu sint oder noch geseczet werdent in kunftigen ziten, unsern lieben getruwen unsir gnad und alles gut, Wir wellen und gebieten vesteclich und ernstlichin bey unsern hulden euch allen mit enander und ieclichem besunder, waz die Tütschen herren Aygen lüte uff unser und des riches gut sitzend habent odir was wir odir daz riche Aygen lüte uff der Tütschen herren gut sitzend habend daz ir die ruwelich und ane alle vorderunge sitzen lazzend und sie mit deheynen sachen laidigt drenget noch beswert und si von unsern wegin schirmet und nicht gestattend das sie ieman irre laydege oder beswere in dehein weis. Geben zu Nürenberg Nach Cristes geburt Druzehenhundert Jar dar nach in dem Siben und vierzigesten Jar an Samstag nach Sant Andres tag in dem andern Jar unsers riches.

Abschrift im kleinen päpstl. Privilegienb. p. 14 im geh. Archiv.

M.LVI.

Der Bischof Jacob weist dem neuzugründenden Dorf Friedrichsdorf in der Nähe des Heiligen Feldes in Samland 12 Hufen Landes an. 1348.

In nomine domini amren. Nos frater Jacobus dei et apostolice sedis gracia Sambiensis Ecclesie Episcopus Tenore presencium Recognoscimus et notum facimus universis hanc litteram inspecturis, quod villam quam Frederichsdorf nominari volumus in nostro districtu versus sacrum campum de novo locavimus, ad quam assignavimus XII. mansos secundum terre consuetudinem mensuratos una cum ipsa villa sitos in graniciis et lymitibus infrascriptis, Primus lymes sive granicia est palus versus Castrum Gyrmow in monte positus et terra circumfossus a quo directe proceditur versus occidentem usque ad quercum prope viam que de Ylniken ducit versus Lassam signatam et terra circumfossam et in eadem via ulterius procedendo usque ad aliam quercum signatam, de qua eundum est ad aliam quercum signatam versus Sacrum Campum, de ipsa tunc eundo ad quercum versus Ylnikin signatam de qua tunc itur ad graniciam factam iuxta prata hominum nostrorum de Vespere mansis dicte ville contigua que suis possessionibus reservamus, de qua tunc proceditur circumeundo dicta prata a dextris sicut pluribus graniciis et signis distinguntur usque ad quercum ex oposito precisam et signatam de qua directe redeundo ad primam graniciam supradictam, in quibus graniciis sic distinctis excipimus Octo iugera pratorum hominum nostrorum de villa Ylinkin que suis possessoribus reservamus similiter, Quos quidem duodecim mansos Incolis predicte ville Fredrichsdorf contulimus et tenore presencium conferimus iure hereditario possidendos, ita sane quod dicti Incole de quolibet manso singulis annis in festo beati Martini XV. scotos denariorum usualis monete nomine Census nobis et nostris successoribus inperpetuum dare et solvere teneantur. In cuius rei testimonium presentem litteram dedimus nostro sigillo roboratam. Datum et actum Anno domini M° CCC° XLVIII. X. Kalend. Julii presentibus fratre Gunthero et fratre Helmico nostris Canonicis et Johanne Plebano de Tyrberch et Johanne Grymczow nostris Notariis et aliis fidedignis.

Alte Abschrift in Matricul. Vischhus. p. CXXIII. im geh. Archiv.
Voigt B.I. S. 641.

N LVII.

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1348.

Der Komthur zu Balga Ortolf von Trier verschreibt vier Preußischen Brüdern sechs Hufen Landes im
Gebiet Sangelauken mit Bestimmung eines Wehrgeldes.
In nomine domini Amen, Noverint universi tam presentes quam futuri. presencium au-
Quod postquam Terra Barthen per insultacionem Littwinorum proch

dientes tenorem.

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