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dann Krebs und Brandschäden entstehen. Würde der teuts sche Obstgärtner mehr angeschafft, und unter diejenige, wels che lesen, ausgetheilt werden, so sollte eine solche Gegend den Nußen von diesem Lesen sehr bald finden, und die Früchte würden weit gedeihlicher seyn, als so manche Völksschrift, die der Bauer nicht versteht, wenn er sie lieset. Nur der meint es mit dem auf dem Lande wohnenden gut, der ihn mit Dins gen bekannt macht, die seinen Nahrungsstand entweder vers bessern oder vermehren. ' In meiner Gegend hatte man sich vor 20 Jahren noch wenig um gutes Obst bekümmert, der: malen hat man sich in meinem Wohnorte eine Kelter aus ges meinen Mitteln angeschafft, um das gezogene Obst beffer bes uußen zu können. Wann sich dabey auch noch Fehler ein schleichen, dies thut nichts, alles muß man nicht gleich volls kommen erwarten, sonst wird das blöde Kind zu schüchtern, und greift nichts mehr an. Mein herzlicher Wünsch ist also für eine gute Sache, daß man sie suche je långer je mehr zu vervielfältigen und zu verbessern, daher ich den teutschen Obstgårtner ohne Unterbrechung wünsche fortgesetzt zu sehen *), Mauer bey Heidelberg, den 17. September 1800.

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Carl v. Zylinhardt.

*) Dies soll und wird auch gewiß geschehen; worauf sich die

Leser und Freunde des T. O. G. verlassen können.

F. S. pr. Industrie - Comptoir,

Weber

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Herrn Obe r l a n d j å germeister

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Herrn Sicklers Beobachtung im T. Q. G. S. 8. über den Einfluß der Witterung auf die Obstbäume ist sehr richtig.

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Alle Arten von Verzärtelungen haben für die Bäume bise Folgen. Im Winter auf 1800 erfroren meine Pfirsiche und Aprikosenbäume nicht, ob sie gleich ohne alle Bedeckung waren. Die aus dem Kerne gezogenen Pfirsichbäume hatten mehr Früchte als die zahmen. Sie stehen in Reihen „von Zwetschen und Kirschbäumen.

Auch habe ich an Zwergbäumen den Frostableiter ver: sucht. Hierdurch erhielt ich zwar die Kirschenblüte; allein dessen ungeachtet siel diese nach und nach ab, ohne daß Früchte zurück blieben; ich bekam also an diesen Bäumen eben so wenig Kirschen, als an den andern, welche keine Ableiter hatten.

Sollte wohl nicht bey einem Reife, womit noch ein größerer Grad von Kälte verbunden ist, aisdenn ein Reife ableiter ohne Nugen bleiben?

Die oben erwähnte Behandlungsart, um die Bäume nicht zu verzårteln, war indessen bey meinen Feigen nicht an: wendbar. Diese leiden sehr in einem harten Winter, und bindet man sie mit Stroh ein, oder schlägt sie in den Boden ein, so schadet bekanntlich die eindringende Nässe durch das Stroh dem Holze noch mehr; diesem entgeht man zwar durch das Einschlagen in die Erde; allein was man gegen die Kälte beschüßt har, das verwüsten die Mäuse, welche den Feigenbaum bis auf die Wurzel abnägen.

Ich ließ daher Sand an diese Stellen bringen, ihn dar auf legen, und damit zudecken. Jene Mineurs konnten sich nun keinen Gang mehr machen, weil der Sand immer nach ihrer Arbeit einfiel. Sie konnten also nicht mehr schaden, und eben so wenig drang die Kälte ein. Auf diese einfache Art erhielt ich meine Bäume. Nur hat man darauf zu sehen, daß, wenn nur die Kälte nicht zu frühe eindringt, das Eins graben nicht vor der Zeitigung seines Holzes geschiehet. Er: laubt das Frühjahr, den Feigenbaum wieder an das Tages: licht zu bringen, so muß man ihn mit fleißigem Begießen unterstüßen, und darf alsdann einen erwünschten Erfolg erwarten. Mauer bey Heidelberg, den 22. September 1800.

Carl v. Zylinhardt.

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