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II.

Birn Sorten.

No. LXXXIII. Die Brester Saftbirn (Taf. 17.) Fr. Fondante de Breft. Engl. the Unkown of go Cheneau.

Frucht.

Es ist dieses eine große und ansehnliche Birn, und es giebt unter ihnen welche, die noch größer werden als die hier abs. gebildete. Diese Frucht ist ihrer Art nach länglich, und hat ihre größte Breite in der Mitte ihrer Länge, von da sie nach der Blume zu etwas abnimmt und sich bis auf eine kleine Fläche hoch zuwölbt. Auf dieser, befindet sich die Blume in einer flachen Bertiefung, deren Defnung groß, ihr umfang geräumlich und nicht tief ist. Nach dem Stiel zu nimmt sie sie stärker ab, und macht nach einer kleinen Aushdhlung eine ziemlich große abgestumpfte Spike, in welcher der Stiel wie hineingesteckt zu seyn scheinet, und sich nicht in der Mitte, sondern größtentheils auf der Seite stehend, befindet. Dies ser ist stark holzig und hat zwey Drittel der Länge der Birn. Die Grundfarbe der Schaale ist in ihrer Reifzeit grüngelb, wo sie aber die Sonne stark haben kann, ist sie braun oder hellroth; bisweilen sieht man diese Farbe in Strichen, auch sind wohl diese Striche nur punktirt oder aus vielen der: gleichen großen Punkten zusammen gefeßt, so wie sie über: Haupt auf der Winterseite die meisten solcher Punkte hat. Diese hier abgebildete hatte vier Zoll Länge, 24 Zoll Breite,

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war aber eine der größten. Eine andere hatte nur drey Zoll vier Linien in ihrer Länge, und in ihrer Breite zwey Zoll drey Linien. Man kann sie zu N. 1 der vierten Classe der Birnfors mentafel, zu den hochbauchigt stumpfipißigen Birnen rechnen. Das Kernhaus ist unter der Blume spißiger als nach dem Stiele zu. Die Kernkammern sind geräumlich und hoch, indessen doch die Kerne, klein, länglich, schmal und stumpfspißig sind, Das Fleisch ist weißgelb, und wenn sie zur rechten Zeit abges nommen und einige Tage: lagerreif worden ist, schmelzend, und hat dann einen Ueberfluß an süßsauerlichem zimtähnlichen stärkenden Safte. Wo sie aber beym Abnehmen vom Baum nicht getroffen wird, so ist sie grobfleischig und von schlechtem Geschmack, der rechte Punkt ist, wenn sie anfängt am Stiele weich zu werden und sich weich drücken läßt. Sie wird zu Ende des Augusts reif, und dauert vom Baume abgenommen wohl 14 Tage, dann wird sie reig.

Baum.

Der Baum ist stark, Haupts und Nebendste gehen in spißigen Winkeln in die Höhe, und seßen sich gern quirlicht an. Die Zweige sind kurz und schief. Das Tragholz wechs felt unordentlich und steht bald enge zusammen, und bald weit auseinander, ist lang, stark und knotig gewachsen. Die Sommerschoffen sind mittelmäßig lang und start. Der Baum macht eine kurze Pyramide und ist stark belaubt.

Blatt.

Das Blatt ist eyförmig und hat seine größte Breite in der untern Hälfte seiner Lage nach dem Stiele zu, von da es nach demselben sich kurz abrundet and herzförmig anseßt. Gegen Den Ausgang nimmt es langsam nach und nach ab und läuft Leutsch. Obstgårtn. 14. Md. VÍ, St. 2 a

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in eine lange scharfe Spise gerade zu aus. Die Rippchen sind enge und ziemlich ordentlich gereihet, und haben zwischen fich noch kleine Anfänge, doch laufen sie etwas frumm dem Rande zu. Auf diesem stehen seine scharfe Zäckchen enge an einander. Das Blatt ist an Farbe hellgrün.

Vergleichungen.

Man finder diese Birn beym Duhamel Seite 34 N. XLIII. im III. Theil beschrieben und auf der XVII. Ta: fel abgebildet. Er sagt von ihr folgendes: Dieser Birn baum ist fruchtbar und stark auf dem Wildling. Auf dem Quittenbaum treibt er niemals gerade. Der Trieb ist lang, dick, an jedem Knoten stark gebogen, ausgenommen an der Spike, welche gerad ist, sehr stark getüpfelt, grau, auf der Seite gegen die Sonne braunroth (roux) und an der Spike röthlich. Der Knopf ist unten breit, kurz, breit gedrückt, steht vom Zweig ab, und auf einem großen und breiten Fuße. Das Blatt ist ziemlich groß, drey Zoll, drey Linien lang, zween Zoll, vier Linien breit, und fein ge: zahnt. Der Stiel ist zween Zoll lang. Die Blume hat einen Zoll im Durchmesser. Die Blumenblätter sind oval, sehr stark 18ffelförmig ausgehölt. Die Frucht ist von mit: telmäßiger Größe, länger als rund, bienförmig, im Durchs messer zween Zoll, fünf und zwanzig Linien hoch, am Bauch sehr dick. Sie hat einige Rippen besonders oben am Kopf, wo sie eine Vertiefung bilden, in welcher das Auge steht. Gemeiniglich ist sie am Stiel etwas abgekürzt. Der Stiel ist neunzehn Linien lang, und stehet der Frucht gleich. Die Haut ist dünne, glatt, glänzend (liffe brillante) und im Angreifen gleichsam schmierig, hellgrün auf der Seite im Schatten, und dabey braungrûn fein getüpfelt. Bisweilen 我

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ist sie schön starkt roth gefärbt. Das Fleisch ist sein, weißy brüchig und nicht zerfließend (fondante) ob schon die Birn den Namen Fondante hat. Sie wird gern teig. Des Saft ist gezuckert, und mit einer kleinen feinen, ziemlich ans genehmen Säure erhaben. Die Kerne sind lang und schwarz, und öfters taub (avortes). Sie zeitiger zu Ende des Augusts und zu Anfang des Septembers.

Diese Beschreibung des Duhamels paßt da wo sie deut? lich und bestimmt ist fast auf die unserer Birn; aber auf der Kupfertafel ist sie viel zu klein, und besonders zu kurz abgebildet, und wenn man auch kleinere von dieser Sorte hat, so haben sie doch eine mehr längliche Gestalt. Duhamel legt ihr noch einen Namen bey und nennt sie auch Inconnu-Cheneau.

Beym Manger findet man diese Birn unter N. LXXIX. meist aus dem Duhamel beschrieben. Seite 16 bemerkt er noch unten in seinen Anmerkungen: Unter dieser Hauptbes nennung (fondante zerfließend) habe ich neun Sorten zus sammen geordnet, die ungeachtet ihres Namens nichts wenis ger als jerfließend sind. Die Form ist allemal die Richts schnur, welcher ich bey Zusammenbringung der Früchte folge, und bey diesen zu Unterarten der eigentlichen fondante angeb nommen ist, auch wohl im Aeußerlichen und Innerlichen noch mehr Uebereinstimmendes: Doch kann ich nicht leug nen, daß mich die vielerley Namen der Brester Fondante zu Aufsuchung derselben bey andern Autoren veranlaßt, und daß ich auch solche habe mit hierher rechnen müssen, deren Form ich nicht ganz zuverlässig kenne.

Die Pomona Auftriaca, hat diese Fondante de Breft auch; sie ist Seite 44 beschrieben, und auf der 96 Tafel aber

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viel zu klein abgebildet. Die Beschreibung die sie davon giebt ist diese: Dieser fruchtbare Birnbaum treibt lange, dicke, verbogene, start getüpfelte, grau und braunroth gefärbte Zweige. Seine Blätter sind ziemlich groß, mattgrün, ey förmig, visig, sägezähnig. Die Früchte erreichen eine mittelmäßige Größe, sind rundlich, etwas birnförmig, an dem Auge gefurcht und uneben, auf der einen Seite gelblich grün, auf der andern schön roth, überall mit schönen Punk ten bestreut. Sie hat ein feines weißes und brüchiges såuer: lich füßes sehr angenehmes Fleisch. Ihre Zeitigung trifft ebenfalls auf den angefangenen September.

-Die hiesigen Landleute geben dieser Birn, deren franzö fischen Namen sie nicht aussprechen können noch mögen, einen sonderbaren Namen, den ich jedoch auch anführen muß. Sie nennen sie: die Schlunzen: Birn.

III.

Kirschen - Sorten.

No. XXX. Kirsche vier ein Pfund. (Taf. 18,) Fr. La Cerife quatre à une livre.

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Diese von dem pomologischen Publikum schon lang erwars tete Frücht, hat die Form einer Herzkirsche, breiter als hoch und höher als dick. Sie schien auf beiden Seiten etwas flach,

Doch

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