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das Forster Seite 151 von denen noch auf andern dieser In seln sich befindenden Bäumen und Pflanzen anführt, beweißt dieses nur noch mehr.

Ich bin weit entfernt zu glauben, daß ich hier alles au geführt håtte, was man in den Reisebeschreibungen derer, die die südliche Halbkugel bereiset, von dieser Sache, nämlich daß unsere Obstsorten wenig oder gar nicht auf derfelben an: zutreffen wären, fånde; wie wäre dieses bey der großen Menge, die man gegenwärtig hat, und besonders bey meis nen gegenwärtigen Geschäften möglich; zudem bin ich zu weit von großen Bibliotheken entfernt, die dergleichen Schriften vollständig besizen, um mir sie aus derselben erbitten zu kồn: nen. Es soll mir lieb seyn, wenn fleißige Leser jener Schrift ten durch ihre Bemerkungen diese Gedanken weiter ausfüh ren und berichtigen wollen.

Dieses alles macht nun in mir zwey Wünsche rege. Erst: lich den: daß diejenigen, die so gerne reisen und sich auf ihs ren Reisen so angelegentlich mit der Natur und ihren Pro dukten zu beschäftigen scheinen, künftig doch mehr Bedacht auf unsere so genannten Obstfrüchte nehmen und ihren Unters suchungen mit unterwerfen möchten; aber nicht blos im Allgemeinen, wie es bisher geschahe, wenn doch noch von einigen Rücksicht darauf genommen wurde, sondern auch im Sper ciellen, daß man z. B. bey Aepfeln und Birnen untersuchte, ob es Sommer, Herbst und Wintersorten wären; ob sie kurz vorüber gingen, oder lange dauerten, ob, wenn es Aepfel waren, sie zu den Kalwillen oder Renetten 2. oder Birnen; ob sie zu den Bergamotten, Muskatellern ic. gehörten. Schon dieses würde eine deutlichere Vorstellung von den Obstsorten

der

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der bereisten Lånder geben. Etwas im Allgemeinen nur ans geführtes: z. B. es giebt auch vieles und schönes Obst da, ist so gut als nichts gesagt. Freylich würde hierzu erforderlich seyn: daß ein aufmerksamer und mit Naturgegenständen sich beschäftigender Reisende, auch in der Pomologie sich einige Kenntniß zu verschaffen gesucht haben müßte. Und warum nicht? So gut ein Reisender in seiner Vorbereitung sich Kenntnisse vom Thier: Minerals und Pflanzenreiche, und in jedem derselben von einzeinen Gegenständen noch beson: dere Erkenntniß zu erwerben sucht, so sollte dieses doch auch in der Pomologie als einem befondern Theil des Pflanzens reichs geschehen; denn ist es nicht sonderbar die siebzehners ley Klecarten, die die Thiere genießen, zu kennen, und ihren Unterschied von einander angeben zu wissen, und den Unters schied unter den Hauptsorten bey Aepfeln und Birnen nicht zu wissen, an deren Genuß der Mensch sich so oft ergöket.

Der zweyte Wunsch den ich hege ist der : Daß man Ver: suche machen möchte, wenn ce nicht bereits geschehen seyn sollte, unsere bekannten Obstsorten in jener Halbkugel der Erde, besonders in den Südsee: Inseln Botany Bay 2c. ans zupflanzen, auf die man sich als wirklich mit Ernst und nicht als von ohngefähr geschehen verlassen könnte, und beson ders auf solchen, die unter den nämlichen Graden liegen, in welchen unsere Obstsorten auf der nördlichen Halbkugel am besten gedeihen. Dieses könnte freylich am besten von der englischen Regierung, oder durch irgend eine englische Gesellschaft, wie die der afrikanischen Association, geschehen. Am besten dürfte dieses zuerst durch Kerne oder Steine geschehen, die mit unserm Obst oder doch sonst wohl verwahrt, dorthin mit genommen würden, wie wohl

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zu'zweifeln, daß auch unsere Obststämme wohl behalten dahin gebracht werden können, wenn sie mit der geh§; rigen Borsicht gepackt, und im Schiffe an einem guten Orte aufbewahret würden. Hat man doch schon, wie einis ge neuern Berichte gemeldet haben, den Brodbaum aus O Taheite glücklich in die westindischen Inseln gebracht, um mit seiner Verpflanzung dahin Versuche anzustellen. Ein folcher Wechsel würde gewiß auch mit unsern Obstsorten in Bäumen dorthin zu machen seyn, und auch zu Aufklärun gen mancher Behauptungen in der Pomologie vieles beytras gen: als wenn man, z. B. sagt: daß die Veränderung des Himmels vieles zur Veränderung der Frucht beytrage, und daß, wie einige behauptet haben, der medische Apfel durch feine Verpflanzung nach Egypten zur schönen Pfirsche wors den sey, da er in Medien für eine schlechte, sogar giftige Frucht gehalten worden war.

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Ich schließe daher mit der angelegentlichsten Bitte an die Liebhaber der Obstkultur, daß diejenigen unter ihnen, die auf solche Personen, die andere reisen lassen, Einfluß haben, oder selbst gerne reisen, obige Wünsche zur Erfüllung zu bringen zu suchen, so geneigt seyn möchten, weil dieses ein der Aufmerksamkeit-werther, und in vielen Betracht sehr niglicher Gegenstand menschlicher Erkenntniß schon ist, und noch mehr werden kann.

Sickler.

III.

Ueber die

Pomologie der Alten,

und zwar

der Römer.

Columella, vom Weinbaue.

(Fortsehung von S. 260. d. Bandes. )

Was für Eigenschaften muß der Boden haben, den man zu einem Weinberge bestimmt?

Nach der Sorgfalt für die Auswahl der Ableger folgt die genaue Aufsicht und Pflege des Umgrabens des Bodens. Jedoch noch vor diesem Stücke muß man sich um die Beschaf: fenheit desselben erstlich bekümmern: denn es ist ausgemacht, daß von ihm vorzüglich viel für die Güte und Menge der Trauben abhängt. Nach aller Meinung ist es nun das vor: züglichste, daß man vielmehr einen rohen und noch nie ges brauchten Acker erwählt, wenn dieser nur Fähigkeit dazu besizt; als einen solchen, der bisher schon mit Getraide be pflanzt war. Gefährlich und höchst schädlich ist es, alte Weinberge dazu zu nehmen; weil der untere Boden ganz mit Wurzeln verstrickt ist, und weil in demselben ein Gift sich befindet, das durch die Fäulniß des Alters erzeugt ist, und die neuen in denselben gepflanzten Weinstöcke mit großer

Heftigs

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Heftigkeit angreift. Aus diesen Gründen erwählt man lieber den mit Gesträuch beseßten Boden, welcher wenn er auch mit hohen Büschen und Bäumen bedeckt ist, leicht ausgerodet werden kann. Denn alles das, was von freien Stücken er: wächst, treibt seine Wurzeln nicht tief in den Boden hinab, sondern auf der Oberfläche der Erde hin. hat man nun diese mit dem Messer durchstoßen und aus der Erde ausgehoben, so läßt sich der unter ihnen liegende Boden mit weniger Mühe durch Karste aufreißen, in eine Gährung sehen, und daselbst in Ordnung bringen. Giebt es aber einen solchen wilden Bo den nicht, so behauptet den nächsten Plaß nach ihm ein ganzs lich von Bäumen befreites Stück Land. Hat man dieses nicht, so nimmt man Land, auf dem Gewächse nur einzeln standen, oder solches, auf dem nie ein Olivenbaum erwachsen war. Bon der schlechtesten Sorte ist, wie ich schon gesagt habe, der Boden, auf dem ehemals schon ein Weinberg angelegt war. Indessen zwingt die Noth dazu, so muß man vorher, ehe man die jungen Stöcke in den Boden bringt, die Wurzeln der alten vollkommen ausrotten, und hernach ihn durch und durch mit trocknem Miste, oder wenn dieses nicht seyn kann, mit ganz frischem versehen, und dann tüchtig rigolen. Die ausgegrabenen alten Wurzeln müssen auf Haufen geworfen und verbrannt werden. Diese Asche muß dann wieder in den rigolten Boden gebracht, mit Mist und Erde überdeckt wer: den. Ist der Boden, in dem ein Weinberg angelegt werden foll, ein gepflügtes Feld, so sehe man ja vorher genau darauf, ob derselbe auch sich gut zur Ernährung junger Fächser schicke, ob er sie ernähre. Dieß erfährt man, wenn man junge Bäume in denselben bringt, und diese dann gut in ihm erz wachsen. Denn es giebt nicht leicht einen Boden der lange brach liegen sollte; auf dem nicht wildes Reis, als wilde Teutsch. Obstgärtn. 14. Bb. V. St. Bira:

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