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Angaben über die Munition der 7 cm Gebirgskanone M/1875.

Geschoß

Kartusche

Ladungs- Anfangs-
geschwindig Größte

verhältniß

teit

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3,15

45,5 g

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2,91 85 0,35 0,16 0,12 0,05 298 184 4000 2000

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3. Die Belagerungsgeschütze.

Zum Belagerungs-Train gehören folgende Geschütze:
9 cm Feldgeschüßrohr M/1875 in 9 cm hoher Laffete,
12 cm Stahlbronze-Belagerungskanone M/1880,

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9 cm Stahlbronze-Mörser,

15 cm Stahlbronze-Belagerungsmörfer,
21 cm Stahlbronze-Mörser,

21 cm eiserne Mörser,

glatte Mörser, zumeist leichteren Kalibers.

Neuerer Construction sind davon nur die Stahlbronze-Kanonen und die gezogenen Stahlbronze-Mörser, und werden die übrigen Geschüße bei fortschreitender Beschaffung wohl allmälig aus dem Belagerungs-Train in die Festungs-Artillerie übertreten, damit das in der letzteren noch zahlreich vorhandene veraltete Material gänzlich ausscheiden kann. Einer eingehenderen Betrachtung wollen wir aus diesem Grunde auch nur die neueren Geschütze unterziehen, während wir uns bei den übrigen mit einer kurzen Aufzählung begnügen werden.

Das 9 cm Feldgeschüßrohr M/1875 wird für Belagerungszwecke in die 9 cm hohe Laffete gelegt. Dieselbe ist eine Wandlaffete, deren Wände aus Stahlblech bestehen. Auf der Achse außerhalb der Laffetenwände befinden sich korbartige, eiserne Gerippe, in die bei ambulantem Gebrauch Munitionsbehälter gestellt werden können. Die Richtwelle hat ein oberes und ein unteres Lager, um je nach Bedürfniß geringere oder größere Erhöhung nehmen zu können. Zum indirecten Nehmen der Seitenrichtung sind zwei Richtscalen, ähnlich wie bei den deutschen Geschüßen, angebracht.

Die Rohre der 12 cm und 15 cm Belagerungskanonen M/1880 find in ihrer Construction ganz gleich und unterscheiden. sich nur in den Abmessungen und Gewichten.

Das Rohr hat vorn eine geringe kopfartige Verstärkung und über dem Kartuschraum zunächst dem Keilloch einen Verstärkungsring, den fog. Schlußring. In letterem ist unten der Richtkloben zur Verbindung mit der Richtmaschine angebracht.

Die Seele besteht aus dem glatten Kartuschraum, dem konischen, gezogenen Geschoßraum und dem gezogenen Theil mit den rechtsläufigen Zügen. Der Drall wächst anfangs von 0 bis 4 Grad und wird im letzten Drittel gleichmäßig.

Das Ringlager für den Broadwellring befindet sich wie beim Feldgeschütz in einem Kupferfutter.

Die Zündung ist central durch den Keil des Flachkeil-Verschlusses, welch letterer dem deutschen Verschluß ganz ähnlich ist. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, daß sich in dem Lade

loch des Keils eine Ladebüchse befindet, welche sich, ähnlich wie beim deutschen Feldgeschüß, beim Oeffnen selbstthätig vorschiebt.

Die 18 cm Belagerungskanone ist eine kurze Kanone. Das Rohr ist nur etwa 6 Centner schwerer als die 12 cm und etwa 20 Centner leichter als die 15 cm Kanone. Gegen das Ge= wicht des Geschüßes ist also nichts einzuwenden, aber es erscheint zweifelhaft, ob es vortheilhaft ist, für diese Kanone ein Zwischenkaliber mit all den nachtheiligen Folgen einer besonderen Munition zu wählen. In vielen Fällen wird das 15 cm Kaliber ausreichen, und wo dies nicht der Fall ist, wird man meistens doch lieber gleich eine kräftige Steigerung durch Anwendung des 21 cm Kalibers anwenden, wo man dann wieder den Vortheil hat, dieselbe Munition mit dem 21 cm Mörser verwenden zu können.

Der Rohrkörper ist durchgehend konisch mit schwachem Kopf; der Schlußring ist der geringeren Gasspannung wegen fortgefallen. An der Bodenfläche befinden sich zwei Haken zum Einhängen der Geschoßtrage. Eine feste Verbindung des Rohres mit der Richt= maschine findet nicht statt.

Die Munition der 9 cm Kanone im Belagerungs-Train ist dieselbe, wie bei dem entsprechenden Feldgeschüß. Die 12 cm, 15 cm und 18 cm Belagerungskanonen M/1880 haben Granaten und Schrapnels; die 15 cm außerdem Hartguß-Granaten und Brandgeschosse, die 12 cm Kartätschen.

Die Granaten, Schrapnels und Brandgeschosse sind aus Gußeisen gefertigt und haben Kupferführung, aus Centrirring und Führungsring bestehend. Letterer hat beim 12 cm eine, beim 15 cm und 18 cm zwei Rillen.

Die Sprengladung der 15 cm und 18 cm Granaten befindet sich in einem Sprengladungsfack, um vorzeitige Crepirer zu verhindern. Ein derartiges Bedürfniß ist sonst nur bei den neuerdings construirten sehr langen Rohren, die mit wenig brisantem Pulver schießen, fühlbar geworden und rührt vielleicht daher, daß das Geschoß bei dem längeren Aufenthalt im Rohr und bei der starken Reibung eine Temperatur-Erhöhung erfährt, die in Verbindung mit der Reibung die Sprengladung zur Entzündung bringt. In vorliegendem Falle vermögen wir die Nothwendigkeit nicht einzusehen, da das Kaliber an und für sich nicht von Einfluß sein dürfte.

Das Brandgeschoß ist ähnlich construirt, wie dasjenige der Feld-Artillerie, und zeigt an der Spite gleichfalls drei Brand

löcher. Die Brenndauer beträgt 2 bis 31⁄2 Minuten; die den Brandlöchern entströmenden Feuerstrahlen sind 30 bis 40 cm lang.

Die Hartguß-Granate hat statt des vorderen Führungsbandes eine Verstärkung, die Centrirwulst.

Der Granatzünder M/1875-80 unterscheidet sich von dem der Feld-Artillerie (Fig. 1 und 2) nur durch die größeren Abmessungen einzelner Theile.

Der Schrapnelzünder M/1866-80 ist im Princip derselbe, wie der deutsche; derselbe hat eine Brennlänge von 12 Secunden. Neuerdings ist ein Schrapnelzünder eingeführt, der dem FeldSchrapnelzünder nachgebildet ist. Die sämmtlichen Theile sind aus Messing gefertigt. Die größere Brenndauer von 20 Secunden ist durch einen langsamer brennenden Saß erreicht. Die Wirkungssphäre der 12 cm und 15 cm Kanone ist infolge dessen bis auf 4500 m, die der 18 cm Kanone auf 3500 m ausgedehnt.

Die 12 cm Kartätsche gleicht derjenigen der Feld-Artillerie, nur daß die Wulst, die das Vorschieben begrenzt, sich am Stoßspiegel befindet.

Die Schlagröhre M/1880 (Fig. 4) besteht aus der messingnen, innen mit einem Absah (Bank), außen mit einem Kopf versehenen Hülse h, dem kupfernen, mit Reibsah gefüllten Röhrchen f und dem Reibedraht d. Letterer besteht aus dem kupfernen Reiber r, das ist eine Hülse mit halbkugelförmigem Boden und zwei gezahnten Lappen, die durch den Reibsah reichen, und dem messingnen Drahte, welcher mit dem an einem Ende angebrachten halbkugelförmigen Köpfchen am Reiber befestigt ist, während das andere Ende die Abzugsöse bildet. Der untere Theil der Schlagröhre ist mit Scheibenpulver gefüllt, außen ist dieselbe bis auf die halbe Länge mit Talg gefettet.

Beim Gebrauch wird die Schlagröhre durch eine Schließklappe im Zündlochstollen festgehalten, und beim Abzug wird der Kopf des Reibers gegen den Boden der Schlagröhrhülse gedrückt und so ein gasdichter Abschluß bewirkt. Ein Zündlochstollen soll bei Anwendung dieser Schlagröhren im Mittel über 1000 Schuß aushalten.

Die Kartuschen der 12 cm und 15 cm Kanonen sind mit 13 mm, die der 18 cm Kanonen mit 7 mm Würfelpulver gefüllt. Die beiden langen Kanonen haben nur eine Ladung. Versuche mit einem braunen 13 mm Pulver sind noch nicht abgeschlossen.

Die Laffeten der 12cm-, 15 cm- und 18cm Belagerungsfanonen M/1880. Die Laffeten aller 3 Kaliber sind von gleich

artiger Construction. Der Hauptunterschied besteht für die 18 cm Kanone darin, daß, wie schon erwähnt, das Rohr nicht fest mit der Richtmaschine verbunden ist.

Die Wände sind aus Stahlblech mit angenieteten eisernen Flanschen gefertigt und reichen bis zu den Schildzapfen, bilden also keinen Bock. Die Räder sind von Holz mit bronzener Nabe. Die Richtmaschinen haben eine äußere und innere Richtschraube und werden an einem Kurbelrad mit der Hand gedreht. Zum indirecten Nehmen der Seitenrichtung sind Richtscalen vorhanden, deren Eintheilung Tausendstel der Länge der Verbindungslinie der beiden Scalen angiebt. Die Scalen können beim Ablegen ab= genommen werden, wodurch eine bessere Schonung dieses empfindlichen Theiles der Laffete erreicht wird.

Besonders bemerkenswerth ist die hydraulische Bremse zur Einschränkung des Rücklaufs (Fig. 5). Die Theile derselben sind: der Bremscylinder A fammt Deckel a und Boden b, die Kolbenstange k mit dem Bremskolben B und dem Kopfe O, die innere und die äußere Stopfbüchse S und S1, die Fülllochschraube F, das Zugrohr Z mit dem durchlochten Kloben k und der Grenzschraube g, und die Bremscylinder-Stüße R.

Der Bremscylinder ist mit Glycerin gefüllt und mittelst des Drehbolzens d mit dem auf der Bettung a angebrachten Pivotbolzen p verbunden, während das Zugrohr Z mit seinem Kloben k zwischen den Lappen des Bremsklobens B der Laffete (Fig. 6 7 und 8) befestigt ist.

Beim Rücklaufe läuft das Geschüß ungebremst so weit zurück, bis die Grenzschraube g des Zugrohres an den Kopf O der Kolbenstange anstößt (0,75 m) und dieselbe im weiteren Rücklaufe mitnimmt, worauf durch den Widerstand der vom Bremskolben verdrängten und durch dessen drei Kanäle gepreßten Glycerinfüllung die Bremsung des weiteren Rücklaufs erfolgt. Im ungünstigsten Falle (kleine Erhöhung, große Ladung, glatter Boden) beträgt der Rücklauf nie mehr als 2 m. Der Vorlauf wird durch niedrige Rücklauf-Keile bewirkt. Aus Figur 5 ist auch die Verbindung des Pivots mit der Bettung ersichtlich.

Wir sind an und für sich mit der Anbringung einer Bremse durchaus einverstanden, und auch die vorliegende Construction findet unsere Anerkennung. Nur zwei Bedenken stoßen uns auf. Zunächst finden wir kein Mittel zur Beurtheilung, ob der Bremscylinder genügend mit Glycerin gefüllt ist. Nach unserm Dafür

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