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Die Bremsvorrichtung fehlt, und sind dafür zwei Hemmschuhe vorhanden, die auch beim Schießen zur Beschränkung des Rücklaufs angelegt werden können. Der Wischer ist unter der Proze angebracht. Das Kurbelrad der Richtmaschine ist durch angelöthete Messingdrahtstücke in 5 Theile getheilt und entspricht 1/5 Umdrehung der Kurbel einem Erhöhungsunterschiede von etwa 50 Schritt.

Die Proze weicht gleichfalls von der deutschen nicht wesentlich ab. Bemerkenswerth ist eine tellerartige Schiene unter dem Proghaken, die dem Laffetenschwanz als Stüße dient und dadurch eine größere Stabilität des Fahrzeuges, besonders der Deichfel, hervorbringt. Auf dem Proßkasten können 3 Mann aufsigen. Hinter dem Sih befindet sich ein aus Eisenstäben und Schnüren gebildeter Korb, der zur Aufnahme der Mäntel der Bedienung dienen soll. Der Progkasten wird auf der Rückseite durch zwei nach abwärts fallende Thüren geöffnet.

Achse und Räder der 9 cm Laffete sind etwas stärker und schwerer als die der Proze, sowie die des 8 cm Geschützes und der Munitionswagen; doch ist die Radhöhe und der Achsschenkel bei allen gleich, so daß ein Austausch angängig ist.

Der Munitionswagen hat dieselbe Proße wie die Geschütze. Der Hinterwagen ist mit einer Bremsvorrichtung versehen. Der Hinterwagenkasten ist von einem Geländer umgeben, an dem die Piketpfähle befestigt sind; auf demselben soll Fourage transportirt werden. Unter dem Hinterwagen befindet sich ein Radträger, der ein Vorrathsrað aufnehmen kann, welches so in horizontaler Lage unter der Achse liegt.

Angaben über die Construction der Feldgeschüße M/1875.

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Kaliber

Granate

Angaben über die Munition der Feldgeschüte M/1875.

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Aus sehr umfangreichen Tabellen ist ohne weitere Rechnung für jede irgend vorkommende Combination von Querschnittsform, Querschnittsinhalt und Länge, die Tragfähigkeit in Tonnen direct abzulesen. Doch sind auch die Formeln, nach denen die Ausrechnung stattgefunden hat, der Controle wegen angeführt.

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Für das Musterbuch" sind zwei von einander unabhängige, einzeln käufliche Theile geplant; der zweite soll vorwiegend neue Projecte ganzer Bauwerke in Eisen bringen. Der erste Theil dürfte für den Bedarf des Ingenieuroffiziers genügen. Er wird in vier Lieferungen erscheinen und 6 Mark kosten.

3.

Nietmanns Atlas der Eisenbahnen Mittel- Europas. Leipzig 1886. K. Fr. Pfau.

Für alle Berufsarten, die es mit Ortsveränderungen zu thun haben, und nicht zum wenigsten für den Kriegsmann, find die Eisenbahnen zu Lebensadern geworden.

Alle Karten enthalten ja natürlich die vorhandenen Eisenbahnen, und in der soeben vollendeten prachtvollen Karte von Mittel-Europa, die das österreichische militär-geographische Institut veranstaltet hat, erscheint bei dem angewendeten großen Maßstabe (1/750 000) das Eisenbahnnetz der bezüglichen Länder in großer Vollständigkeit. Auch für die Deutlichkeit ist so gut wie möglich gesorgt; es war eine glückliche Wahl, die Eisenbahnen, deren Neg doch ungleich weitmaschiger ist, als das der Landstraßen und Chausseen, in starken schwarzen Strichen, dagegen lettere in Roth darzustellen.

Da aber das in Rede stehende österreichische Kartenwerk Alles darstellen wollte, was nach irgend einer Richtung hin an natürlicher Gestaltung und menschlicher Zuthat von Wichtigkeit ist, so. konnte selbstredend das Einzelne nicht so in die Augen springend zum Ausdruck gebracht werden, als wenn von vornherein die Karte einem Zwecke vorwaltend gewidmet ist. Die Hauptgefahr für den Kartenzeichner erwächst aus dem an sich ja so ver ständlichen wie anerkennenswerthen Streben, die Oberflächen

gestaltung zu einem getreuen Ausdruck zu bringen. Darum begnügen sich die heutigen Kartenzeichner mit jenen Raupen, die vormals die Haupt-Kammlinien und Wasserscheiden markirten, durchaus nicht mehr, sondern suchen den Einkerbungen des Geländes so gerecht zu werden, daß sie schließlich jedem Nebenfluß und Seitenbach, den auszuzeichnen ihr Maßstab erlaubt auch sein Thälchen mit „Bergstrichen“ anschraffiren.

Der Nietmannsche Atlas ist dieser Gefahr auf das allergründlichste ausgewichen, indem er auf Markirung der orographischen Verhältnisse gänzlich verzichtet.

Da nun die anspruchsvollen Bergstriche ganz ausgeschlossen find, so bleiben bei dem Maßstabe von 1/750 000 die Blätter schön licht und klar; Flußläufe, Städtenamen und Straßen heben sich deutlich vom weißen Grunde ab. Das Meer ist blau angelegt, die politische Eintheilung des Landes (in der vorliegenden ersten Lieferung die französischen Departements) hat das übliche farbige Grenz-Kolorit, und endlich sind die Eisenbahnen illuminirt und zwar verschiedenfarbig nach Verwaltungsbezirken resp. Eigenthumsverhältnissen.

Der Nietmannsche Atlas hat bereits neun Auflagen hinter sich und beginnt eben das Erscheinen der zehnten. Selbstredend ist gerade bei Eisenbahnkarten ein häufiges Erneuern von Wichtigkeit, da jährlich Linien zuwachsen; jezt freilich nicht mehr große, länderverbindende, weltwichtige, aber um so mehr kleine, nachbarschaftliche, die doch auch von großer Bedeutung, namentlich _militärischer, sind, da sie erforderlichenfalls Umgehungen unpassirbarer Punkte erleichtern.

Der ganze Atlas wird in 10 bis 12 Lieferungen rund 60 Karten (wahrscheinlich einige mehr) enthalten und nicht über 18 Mark kosten. Man kann auch einzelne Abtheilungen entnehmen: Deutschland; Desterreich-Ungarn; Frankreich; Italien; Belgien, Niederlande und Schweiz (lettere drei eine Abtheilung bildend). Die Lieferungen sollen sich in etwa monatlichen Zwischenräumen folgen. Am Schluß jeder Abtheilung wird ein Stations-Verzeichniß geliefert.

4.

Die Kriegswaffen.

Unter diesem Titel geben die Herren Emil Capitaine und Philipp Freiherr v. Hertling, Berlin W., Königgräßerstraße 39, unter Mitwirkung mehrerer Offiziere ein Werk in monatlichen Lieferungen heraus, welches in übersichtlicher Weise sämmtliche Constructionen von Schußwaffen, Kriegsfeuer, Hiebund Stichwaffen, Instrumenten, sowie Torpedos, Minen und Panzerungen seit Einführung der Hinterlader wiedergiebt.

Die uns vorliegenden ersten drei Hefte mit ihren durchweg sauberen und correcten Zeichnungen und präcisem klaren Texte sind geeignet, das Interesse aller derer zu wecken, welche sich mit den technischen Fortschritten auf dem Gebiete der Kriegswaffen bekannt machen wollen. Hierzu eignet sich dasselbe ganz besonders, da die Autoren den Gesammtstoff in geschickter Weise in zwei Theile getrennt haben, indem sie in dem Haupttheile die schon angeführten Constructionen bringen und in einem Anhange die jeweiligen neuesten Erscheinungen zusammenfassen, so daß das Werk nicht nur einen Ueberblick über alles Bestehende gewährt, sondern auch dem Leser die neuesten Erfindungen auf dem Gebiete des Waffenwesens vorführt.

Ein in Aussicht gestelltes Sachregister soll ein bequemes Nachschlagen ermöglichen, so daß für jede militärwissenschaftliche Bibliothek das Werk einen dauernden Werth behält. Wie wir erfahren, ist dieses Werk von vielen Militärbehörden und hohen Offizieren sympathisch aufgenommen und vielfach empfohlen worden. Auch wir können unsere Anerkennung dem Unternehmen nicht versagen, bemerken indessen, daß zur Erleichterung des Nachschlagens es wünschenswerth erscheint, daß die Namen der Constructeure und eine bezügliche Zeitangabe bei allen vorgeführten Constructionen hinzugefügt werden.

Der Abonnementspreis, welcher 4,50 Mark pro Quartal beträgt, erschien uns etwas hoch, jedoch sollen die dem Texte beigegebenen zahlreichen Zeichnungen für diesen Preisansah maßgebend gewesen sein.

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