Auf den nachfolgenden Blättern habe ich die Aufgabe zu lösen versucht, die Spuren der durch die Reformation hervorgerufenen großen Bewegung auf dem dramatischen Gebiete zu verfolgen, auf welchem eine große Zahl dichterischer Kräfte angeregt wurde, um einerseits den Inhalt der von Luther dem. deutschen Volke geschenkten Bibel zu verbreiten, andrerseits den Kampf um die reformatorischen Lehren in bewußter Weise weiter zu führen. Damit ein nur einigermaßen treues Bild von dem Wesen des Dramas der Reformationszeit, in dem sich die großartigste Periode der Geschichte abspiegelt, geliefert werden konnte, mußte ich zum großen Teile die Quellen aufsuchen, aus denen ich meine Darstellung zu schöpfen hatte. Diese Quellen waren die Dramen selbst, die oft von den entlegensten Orten beschafft werden mußten. Hierbei habe ich mich der freundlichen und wohlwollenden Unterstüßung der Vorstände der Bibliotheken zu Berlin, Dresden, Göttingen, Hannover, Heidelberg, Leipzig, München, Weimar, Wernigerode und Zwickau in so hohem Maße zu erfreuen gehabt, daß ich es nicht unterlassen kann, auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Daß ich auch die einschlägige Litteratur, namentlich die grundlegenden Arbeiten Karl Goedekes und Wilhelm Scherers, durch welche das Studium des Dramas in neue Bahnen geleitet worden ist, benugt habe, bekenne ich gern. Da mir mit Rücksicht auf den Zweck meiner Arbeit eine ausführliche Geschichte des Dramas der Reformationszeit fern liegen mußte, so wird niemand an dieselbe den Anspruch derjenigen Vollständigkeit erheben, die er an ein litterargeschichtliches Werk zu machen berechtigt ist. Vielmehr mußte mein Bestreben darauf gerichtet sein, aus der großen Masse die hervorragendsten Erscheinungen der dramatischen Litteratur jener Zeit auszuwählen und die Beziehungen aufzusuchen, in welchen die Vertreter des Dramas des sechzehnten Jahrhunderts zur Reformation und den Trägern derselben gestanden haben. Es würde mir zu großer Freude gereichen, wenn ich durch meine Arbeit zur Förderung der Bestrebungen des Vereins für Reformationsgeschichte einen kleinen Teil beitragen könnte. Der Verfasser. Inhalt. Einleitung. Das vierzehnte und fünfzehnte Jahrhundert Das Spiel von den klugen und thörichten Jungfrauen 1. Erstes Kapitel. Der Humanismus und die Reformation Die Pflegestätten des Humanismus: Deventer, Schlettstadt, mus 16. Zweites Kapitel. Die Stellung der Neformatoren zum Drama Drittes Kapitel. Die evangelischen Schulordnungen und das Die ersten lateinischen Dramen des 16. Jahrhun- Aufführungen der Terenzkomödien in Zwickau, Ham- Terenz in deutscher Ueberse sung 45. Heinrich Ham 45. Hans Sachs 48. Plautus in deutscher Uebersehung Aufführung griechischer Dramen 51. 48. Joachim Awickau 52. Seite. 1 9 18 31 Seite. Griechische Dramen in deutscher Ueberse gung 52. Hans Sachs 52. Michael Bapst 52. Wolfhart Spangenberg 53. Viertes Kapitel. Das humanistische Drama Wilhelm Gnapheus 54. Georg Macropedius 57. Cornelius Crocus 58. Johann Sapidus 58. Das lateinische Drama auf dem akademischen Theater zu Straßburg 58. Nikodemus Frischlin 60. Die Komödien vom Studentenleben 64. Terentius christianus 64. Sirt Bird 65. Jakob Schöpper 65. Fünftes Kapitel. Hans Sachs Nürnberg beim Eintritt der Reformation 65. 'Die Wittenbergisch Nachtigall' 66. Die Dialoge 66. ‘Die Weissagungen des Mönches Joachim' 67. Luther über Nürnberg 68. Hans Sachs' dramatische Thätigkeit 69. Die biblischen Dramen 70. Die weltlichen Dramen 72. Sechstes Kapitel. Das biblische Drama Die Bedeutung des biblischen Dramas 75. Valten Die alttestamentlichen Stoffe 80. Adam und Eva 80. Die neutestamentlichen Stoffe 123. Johannes der |