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Heinrich von Zütphen.

Von

I. Friedrich Jken,
Pastor in Bremen.

Halle 1886.

Verein für Reformationsgeschichte.

Vorwort.

Die Reformationszeit hat eine ansehnliche Zahl von evangelischen Märtyrern aufzuweisen. Heinrich von Zütphen gehört der Zeit nach zu den ersten derselben auf deutschem und niederländischem Gebiete. Er steht in einer Linie mit Heinrich Voes und Johann Esch, mit Caspar Tauber, Nikolaus von Antorf, Wolfgang Schuch, Bernhard Käser, Peter Flystedt, Adolf Clarenbach und den andern, welche in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts ihr reformatorisches Bekenntnis mit einem blutigen Tode zu besiegeln hatten. Aber ohne Frage überragt er sie alle, selbst Clarenbach, durch seine geistige Bedeutung und den gesegneten Erfolg seines Wirkens. War es doch kein gewöhnlicher Mensch, er den Melanchthon mehrfach als einen Mann des Wissens und der That gefeiert, welchem Luther ein so schönes biographisches Denkmal gesezt hat, und bei dessen Tode ein Schrei des Entsezens durch ganz Deutschland und die Niederlande hinging. Freund und Feind wußten damals, wie viel an dem Manne war, der am 10. Dezember 1524 zu Heide in Holstein den Flammentod starb, in wissenschaftlicher wie in praktischer

Hinsicht galt er ihnen als der tüchtigsten einer. Auch heute wissens noch Manche. Knüpft sich doch an den Namen Heinrichs von Zütphen vor allem die Reformation der Stadt Bremen und der Dithmarferlande in Holstein. Darum verdient er auch, in der Erinnerung bewahrt zu bleiben.

Es fehlt freilich auch nicht an zahlreichen Darstellungen von dem Leben und Wirken dieses Mannes aus der älteren und der neueren Zeit. Vor allem war es Luther, welcher schon 1525 in seiner Historie von Bruder Heinrichs von Zütphens Märtyrertode" dem Verstorbenen ein treffliches Denkmal gefeßt und damit nicht nur, wie er beabsichtigte, den über ihres Reformators Heimgang betrübten Bremern einen wohlthuenden Trost bereitet, sondern auch der reformatorischen Geschichtsschreibung einen wichtigen Dienst geleistet hat. Luther entnahm seine Darstellung den Berichten anderer. Es sind auf uns zwei Schilderungen gekommen, die er, wenn auch nicht allein, doch sicher als seine Quellen benußte, die aber auch selbständig damals im Drucke erschienen. Wir meinen einmal den Brief des Bremer Predigers Jakob Probst an Luther über Heinrichs Märtyrertod, welcher, ursprünglich lateinisch, hernach (1525) in deutscher Uebersetzung gedruckt und viel gelesen wurde.1) Sodann existiert noch eine Erzählung, die anonym zu derselben Zeit erschien, wahrscheinlich aber den bisherigen Vorsteher der sächsischen Augustiner - Kongregation, Wenzeslaus Link, zum Verfasser hat.2)

1) Jakob Probst's Brief über H. v. Zütphens Ende steht lateinisch bei Kapp: Kl. Nachlese von Ref. Urkunden II, 660; Hellmann: Kurz verfaßte Süder-Dithmarsische Kirchenhistorie (Hamburg 1735) S. 54 Anm. 5 und Brem. Jahrbuch 2. Serie 1. Band (1885) S. 252 ff. Die deutsche Uebersehung erschien unter dem Titel: Ain erschrockliche geschicht, wie etliche Ditmarsche den Christlichen prediger Hahnrich von Zutfeld newlich so jemerlich umb gebracht haben, in einem Sendbrieff. Doctor Martino Luther zugeschrieben im jar MDXXV“ (ohne Druckort). Abgedruckt bei H. G. Janssen: Jakobus Präpofitus, Luthers Leerling en vriend (Amsterdam 1862), Beilage II.

"

2) Historia wie S. Heinrich von Zutphan newlich in Dittmars umbs evangelions willen gemartert und gestorben ist." 1525 (ohne Angabe des

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