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N LIII.

Bericht des Hochmeisters Konrad Zölner von Rotenstein an den Kaiser über die Niederwerfung und Gefangennehmung des Herzogs Wilhelm von Geldern auf seinem Kriegszug nach Preußen durch Eckard von dem Walde. 1388.

Allerdurchluchtster forste grosmechtiger, allergnedegester herre, uwer grosmechtege gnade tun Ich zu wissen clegelich, wy das der Irluchte forste, herzog Wilhelm von Gelren is dernedir gezogen, und ist geschindt und berowbt, und Im sint di siene iemerlich abe dermordt, uf der keiserfrien strasen, der doch durch anders nicht uskomen was, denn durch got und durch eren wille, den heiden zu schaden, und dem cristentume zu frommen, dis ist gescheen und begunst in dem Bisstum zu Camin, do her angerant ward, und dernedirgezogen und gevurt in dem herzogtum zur Stolpe von des herzogen houbtmanne Eghard von dem Wale, und des herzogen manne und des bistumes und ward gefuert durch das herzogtum von dorffe zu dorffe, also lange bis sie In brachten in des Irluchten forsten und herren, herren Johans Marcgrafen czu Brandenburg, und czu Lusicz und herczogen czu gorlicz, uwers allerlibsten bruders mines gnedegen herren lande von Falkenburg, dis ist gescheen an sente lucien tage amb Sontage Allerdurchluchtster forste liebir gnedeger herre, dis hette Ich uwerm grosmechtege gnaden lange gerne czugeschriben und enpoten, Nu hab Ichs durch des wille vorczogen und gelasen, das Ich czum ersten der warheit eigentlich nicht enwoste, und ouch so was der Irluchte forste herczog Warczlaw von der Stolpe nicht czu huese, Sunder her was in der cziet, als das geschach, an dem Irluchten forsten von gelren, czu dennemarkt, also doch, das Ich des nicht enlies, Ich sante minen brief und brudere mines ordens an den Irluchten forsten herczogen Boguslawn von der Stolpe sienen bruder, Im clegelichen vorczulegen, wi das der Irluchte forste von gelren were dernedir geczogen von den sienen und sienes bruders in irem lande und von irem houbtmanne, also das her dar czu sprach und antwertte Is were Im leid, und wolde dor czu tuen sien vormogen, des Ich hoffende was von tage czu tagen, Ouch do Ich vornam, das der vorgenante herczog Warczlaw von der Stolpe czu lande quam, do sante Ich Im briefe und den sienen, und bat sie uff einen tag czu komen ken der lebenburg, von den sachen czu reden, und sante do ken Im den groskompthur den obersten trappier mit andern mienen gebittgern, di sache eigentlich usczureden wen Ich leider czu desir cziet von crankheit mienes liebes, czu dem tage nicht komen konde, also das sich das vorczoch, das der herczog uff den tag nicht quam, sunder der sienen eins teiles di mittglobt hatten, mit den di vorgenanten gebittgere redten von der sachen, und si maneten, das sie mir und mienem orden also vil hilden, als Ir

brief uswiset, do Ir Ingesegil anehenget, und dor nach Ich ouch nicht enlies Ich sante mee brife czu dem vorgenanten herczogen czu der Stolpe also das Ich gerne mit Im gesprochen hette von den sachen, also das is sich vorczoch das der cziet vorliefen sechs wochen, ader mee, das wir nicht czu houffe komen mochten, und also das vaste rede an mich quamen, wi das sie den durchluchten forsten von gelren wolden fueren ken Polan und In do schatezen, und von In antwerten, als si mir ouch wol eins teiles geschreben haben in iren briefen das si is getan haben von des kuniges wegen von Polan, und her sie ir erbhere und do Ich dis vornam von vil lueten, do besorgte Ich, were, das her queme ken Polan und vort ken littawn, das si In vort schikten ken Russen, ader in fremde land, das dem forsten nicht czu helffen were, sunder mit grosem schaden sienes liebes und siener herschaft vorterbnisse, und dem cristentume czu smaheit, und mienem orden und dem armen lande czu Prussen czu lifland czu schaden und forsten heren, Rittern knechten czu einem derschrecknisse und czu eime wedirkeren der Ritterschaft, das doch von den gnaden gotts bis her bi hundert Jaren ni not hat getaen und dor obir do Ich sach, das sich nimand dor an karte, do wart Ich czurate mit mienen gebittgern, und mit andern erbarn herren Rittern und knechten, di da bie mir waren, und sante ein heer us ken Falkenburg, do der oftgenante herczog lag gefangen und noch liet, Im czu dinste und dem cristentume und allen cristenen forsten czu eren und czu frome, also das mir und den mienen got hulff, das sie quamen vor das hues und stat czu Falkenburg, das si hues und stat gewunnen bie dren tagen, also das dor czwisschen geteidinget ward das alle di iene, di uff dem huese stat belegen waren musten dar treten und sweren czu den heilgen einen eid iclicher vor sich, das sie den vorgenanten Irluchten forsten von gelren welden wedirgeben, das si Im genomen hetten ader In noch werden mochte ane gefeerde und ane argelist, und ab Imand von den selben gefangenen Imande hetten in irem gelobde, von des herren herczogen gesinde ader siener frunde, di musten sie czu vor an ledig und los schelden, Czum ander male so swuren sie mir und mienem orden, urfrede und nimmer wedir den orden czu tuend, Czum dritten male so globten Ir sebenczen mir und mienem orden ein gefengnisse der besten, doch mit sulchen vorworten, das sie meineten das sie von stadan wolden ufsiczen und wolden ken Polan czu Egharden rieten und In doran halden, das ser queme czu Falkenburg und den forsten do ledig und los liese, wenne das geschege, so solden sie ouch des gefengniss ledig sien, sunder di mienen solden sie ledig und lose sagen mit hand und mit munde, als si Im globt haben, Vortme ward is geteidinget, das sie mir und mienem orden antwerten hues und stat czu Falkenburg, das si ouch taten, doch mit sulchen vorworten, were das In got holffe, das der durchluchte forste von gel

ren ledig und los mit den sienen geschulden worde bie dren tagen, so solde Ich In pflichtig sin wedirczugeben hues und stat ane alle rechchenschaft kost und czerunge frie und loes, were das des nicht geschege, also das Ich and min orden das hues stat Falkenburg lenger hilden und das der forste nicht ledig worde, so solden sie mir pflichtig sien, dor nach is sie lang ader korcz wi lange Ich is innehalde wedirczugeben, was koste czerunge ich dor uff, ane gefeerd und argelist, do dis geschach, do worden di miene czu rate und czogen vortan uf di iene di helffer mit waren, do der derluchte forste vorgenant ward nedirworffen und gefangen, also das sie In angewunnen und vorbranten czwu festen als Fulkow und Bukow ane ander kraenneste als bergfrede, di si ouch vorbranten di sie sloss nennen, Ouch so quam maczke borke mit sienen frunden czu mienem heere rieten, der der houbtlute einer uf dem felde was, do der Irluchte forste vorgenant gefangen ward, und dergab sich In den si ouch enpfingen von miner wegen mit sulchen vorworten, das her swur czu den heilgen einen eid dem vorgenanten forsten wedirczukehren, was her sienes hette genossen ader noch geniesen mochte, ab her Imande von des herczogen wegen von gesinde ader von mannen gefangen hette, di solde her czu vor ledig und los lasen, czum ander male swur her einen eid, orfey, mir und mienem orden eweclich und nymmermee wedir In czu tuen, Czum dritten male, so gab her sich gefangen den mienen, mit sulchen vorworten, wenne der Irluchte forste vorgenant ledig und loes werde, so sal her ouch von mir des gefengniss ledig sien, Hir umb allerdurchluchtster forste, grosmechteger lieber gnedeger herre, so schribe Ich dis uwern gnaden czu einer wissenschaft, wi sich dese ding irhaben han, und wi lange dis gestanden hat und wor uff is noch stet, und bitte uwer grosmechtege gnade als mienen gnedegen herren, das Ir mir wellt mitteilen uwer gnade und uwer raet, ab uch icht dunkt, das Ich meer tuen solde czu desin dingen, So wil Ich allewege gereit sien nach mienem vormogen, wenne di rede offenbaer geet, das si der kuning von Polan meinet czu vorteidingen und egharden von dem Walde, der houbtmann der sachen ist bi den kuninge von Polan und bie den sienen in dem lande czu Polan, und bitt des briffs eine gnedecliche antwortt von uwern gnaden. Ohne Datum.

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Alte Abschrift im Hochmeister-Registrant Nro. I. a. p. 97—99.
Voigt B. V. S. 508-509.

N LIV.

Der Hochmeister fordert alle diejenigen, die das Bündniß der Herzoge von Pommern mit dem D. Orden verbürgt hatten, auf, als Gefangene nach Marienburg einzureiten, bis die Herzoge dem Recht Genüge geleistet. 1389.

Littera missa fideiussoribus s. militibus et clientibus

in terra Stolpensi.

Unsern fruntlichen grus czuvor, Erbar lieber frunt, Euwer fruntschaft sende wir in de

sem brive vorslossen Copie czweyer scheldebrive, die euwer herren die herczogen uns und den unsern haben gesant, die ir wol werdet vernemen, wen ir sie geleset, Nu hatte wir euch und ander unser burgen gemanet, also das ir uns woret ingeryten ken Marienburg alz ir selben wol wisset, des quam dicke rede an uns von euch und euwer geselschafft das wir euch ein swigen geben und lisen euch ryten und euch das czu gute toten, want ir sprocht, das ir euwer herren die herczogen weldt manen und daran halden, das sie euch schadelos hilden, und euch do von nemen do vor sie euch vorsatczt hetten, Nu syt ir uns entryten, ane unser wissen, und wedir unsern willen, Doch so habe wir euch ein swigen gegeben so lange, durch euwr liebe und durch bescheidenheit wille, und hetten gehofft, das ir euwern worten hettet gevolget und euwere herren hettet gemanet und darczu gebalden, das uns von In glich und recht were geschen, alz ir spracht Nu vordenke wir euch, das die scheldebrive die uns und den unsern sin gesant, synt gekomen von euwer anwisunge und von euwerm rate und wir fürchten leider das ir uns trüwelos und erenlos wellet werden, und dar umb so mane wir euch das ir uns haldt alz viel alz die vorsigelten brive uswisen daran euwer Ingesigel mit hengt, und uns von stadan inryt also das uns eyn ende werde unsers rechts und unser czusprache unvorczogen czwisschen hie und dem neesten Sontage nach allir heiligen tage, und das ir keyne hülfferede noch beschonunge darczu nemet want sie valsch syn, und weres das ir uns nicht inryt und uns so viel tetet alz ir uns von rechts wegen pflichtig syt czu thun, und alz der versigelte briff uswiset daran euwer Ingesigel hengt, so muse wir und wellen euch manen mit den allirswersten worten, die wir dirdenken kunnen und wellen schriben herren fürsten Rittern knechten Steten mannen, und darczu alle den ienen den recht lieb ist und unrecht leit, das ir uns truwelos erenlos und eyn meyneider worden syt, und das vorbas keyn bedirwerman euwerm Ingesigel gloyben mag und sal. Datum Marienburg feria sexta post XI. M. virgin. (1389.)

Alte Abschrift im Hochmeister-Registrant Nro. 1a p. 43.

Voigt B. V. S. 513.

NLV.

Der Hochmeister rechtfertigt sich gegen den Herzog von Stolpe über sein bisheriges Verfahren und Benehmen gegen ihn.

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1389.

Duci de Stolpen.

Irluchter furst etc. uwern briff uns nülich gesandt habe wir wol vornomen und liplich entphangen. in dem ir uns schribet wy das wir uwir burgen manen und gemant haben cza Marienburg In uff ein unrecht, doran wir uch zeu korcz thun als uch dunket und brengen uch in arbeit und in schaden, do antwurte wir uch also uff, und thun uwir herlichkeit zcu wissen, Is ist war das wir uwir burgen gemant haben mit sulchin wortin, das sie uns halden alz viel als sie von rechts wegen pflichtig sin zu halden, und alz der vorsegilte briff der vorbindunge czwisschen uch und uns uswiset und czusaget, dorane ire Ingesigel hengen, also sint sie ken Marienburg komen, Sunder uns dunket des wir redeliche manange czu yn haben, sind der czit, das der irluchte furste herczoge von Gelren ist in uwerm lande dirnedir gewurfin von den uwern, Ouch so vorneme wir in uwerm briffe, wy das ir mit uns sitczit in ganczer fruntschaft, alz unser brive uswisen, das wir uch ny gekundiget haben krig ader orley, das wir haben mit dem konig von Polan adir mit andern cristen herren, und das ir ouch ny kegen uwern briff gethan habt, das danke wir uch alz unserm besundern herren und frunde, und horen es gerne, Sander uwir gros mechtikeit mag das wol dirkennen und bysen, das is uns hat gegangen uff gros gut, das wir eyn heer haben usgesand, und der furste von Gelren noch gefangen ist, und wir hus und stat falkenburg halden mit groser koste, des wir gerne vortrag hettin, mocht is gesyn, Ouch vorneme wir in uwerm brive, wi das ir uns gebotin hettet, das ir mit uns komen wellet vor fursten und herren, dy uns von beidirsyt gesessin weren, das wir uch des geweigert haben und das wir uch brengen in eyn geruchte, dor uff antwurte wir also, das wir mit uch eynen tag haben gehalden czur langenbose, und in welcher wyse wir mit enander gescheiden sin uff dem tage, das weis uwir herlichkeit wol also das wir uch des nicht dorfen schriben, wand wir czu der czit nicht andirs geton ken uch dan rechts, und uns alle wege wol am rechte genugen sal, also das wir hoffen das der broch an uns nicht en ist, und sundirlich alz ir schribet das wir uch brengen in eyn geruchte, do wisse wir nicht von, und welden das ungerne than, Sunder wir vormuten uns wol, das uch vaste rede werden gesagt der wir unschuldig sin, und bitten uch alz unsern besundern herren und frund, das ir sulchin reden nicht gelobet, Ist ahir, das ymand sulche rede uch von unser wegen vorbrenget, das laset uns wissen das wirs mogen verantwurten. Ouch vorneme wir in uwerm brive,

wy

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