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Zum Sibenten hat Fürstl. Dlt. dem Herrn Marggrafen zu Burgaw 75.000 Gulden, vnd Zins von 200.000 hungrischen Gulden, deren bezalung erst in 5 Jaren d. i. auf 1. Juni 1589 verfallen wirdet, ainzig verschafft laut Codicil. Dise Suma hat kays. Mt. ebenmessig wie berürte Haubtsuma der 200.000 Gulden (davon beed Fürsten die järliche Nuzung empfahen) auf dero Neusolischen kupfer-kauff in Hungern versichert; begern derohalben Ir Fürstl. Gnaden Marggraf zu Burgaw, das Sy nach Ausgang der fünf Jaren vmb die Suma der 75.000 Gulden wirklich vergnügt, oder aber dieselbe Inen gleichermassen als die andere post der 200.000 Gulden, so lang bis sy völlig erlegt, verpensionirt werde.

Zum Achten hat die Fürstl. Dlt. dem Herrn Marggrafen aus Irem Hofpfeningmaisterambt 4000 Gulden Kriegsdeputat von Irem Einkomen der 200.000 hungerischen Gulden zuegemacht. Vnd obwol solliche Sumen, wie mit etlichen Schreiben Hochenhausers Irer Dlt. gewesnen gehaimben Rathes zu beweisen, zur Zeit Irer Dlt Absterben par vorhanden gewest vnd Irer Fürstl. Gnaden erlegt worden ist, so hat doch die oberösterreich. Camer an 10.000 Gulden auf kays. bevelch gleichen wert als obangeregte 4000, als weren sy der Camer, vnd nit Irer Dlt. guet gewesen, inbehalten; begeren derohalben Ir Fürstl. Gnaden solche Sumam Inen heutigs tags wiederumb guet oder derohalben guete Versicherung zuthuen.

Zum Neundten haben Ir Fürstl. Gnaden in die Purg zw Ynnsprugg 845 Gulden 31 kr. 3 Vierer verbaut vnd von Irigem darglichen, welche Suma, weil sy der Purg zw guetem aufgewendet worden, Iren fürstl. Gnaden billig zu restituiren ist, in massen dan wir Abgeordnete darumben anhalten.

Zum Zehendten hat Ir Fürstl. Dlt. in Irem Codicill verordnet, das Schloss vnd Herrschaft Ambras mit allen Ein- vnd Zugehörungen, auch gefellen vnd Einkommen gar vnd genzlich, nichts davon abgesundert noch ausgeschlossen, auf vnd an dero geliebten Sohn den Marggrafen erblich fallen vnd komen solle, mitsamt allem Geschüz, Munition etc. Varnus vnd Hausplunder, auch den Kunst oder Wunder-, desgleichen Ristoder Harnisch-Camern vnd was darinnen ist, vnd sonst durchaus allen Anderem, wie solliches zu Irer Dlt. Todtfal alda sein. vnd hinderlassen werde, also vnd dergestalt, das Ire fürstl. Gnaden solliche Herrschaft vnd dero zugehör von dem Löbl.

Haus Österreich vnd dessen regierendten Fürsten in Tyrol zu Lehen empfangen sollen; vnd obwol nun Ir Fürstl. Gnaden Ires thails disen allem gehorsamblich Volg zu thuen vrpietig, so seindt doch demselben etliche zu berürter Herrschaft tamquam ex peculiari destinatione patris familias gehörige Stuck, als benantlich die Kerschpuech, Purrnhof, Purghof zw Kematen, vnd Reichenaw bisher nit eingeraumt, sondern strittig gemacht; auch etliche Zimmer mit allerlay costlichen Sachen gesperrt worden; Ist Ir fürstl. Gnaden begern, Inen solliche Stuck, zw völliger Inmission in angeregte Herrschaft vnverweigerlich volgen, vnd gesperrte Zimer, auf angeregte Anerpieten, vnverzogenlich öffnen, beyneben auch alle darzue notwendige briefliche Vrkundt, Püecher vnd Register, was Orten dieselben zu begern vnd zuerheben, behendigen zu lassen.

Zum Aindliften haben Ir fürstl. Gnaden von Irem Herrn Vattern ain Expectanz auf etliche Zimerische seider haimgefallne Lehen, (ausser deren Graf Carl zw Zollern zuvor versprochen worden) wie dañ auch ain Bewilligung Zimerischen Pfandtschaften laut Urkundt von 28. Septbr. 1591 erhalten. Ist vns Abgesandten anbevolchen worden, insonderhait anzuhalten, dass kays. Mt. vnd alle Erzherzoge von Österreich besagten Verwilligungen vnd Anwartschaften Iren ewiglichen vortgang gestatten vnd gnedigist verordnen wollten, das Ir fürstl. Gnaden der Zimerischen Herrschaften durch ordenliche belehnung vnd Einsetzung samt allen deren seit Graf Wilhelm von Zimern Todts verschiden aufgehebten Nuzungen vnd Einkumen habhaft werden mügen.

Verrer vnd zum Zwelften hat Ir Dlt. dem Herrn Marggrafen die Anvartschaft auf das Schloss Leonburg verwilligt, vnd solche Verwilligung, wie in der Canzlei zufindten, vndterschriben; ehe vnd zuvor aber dieselbe mit Ir Dlt. Insigl ausgefertigt worden, ist Ir Dlt. Todts uerfaren. Dieweil aber ohne solche Sigl Irer Dlt. entlicher Will genugsamb bewisen wirdet, ist vnser der Marggräflichen Abgeordneten vleissig pitt, die Herrn Comissarien geruhen in namen kays. Mt. vnd aller Erzherzoge ainhelliglich zu bewilligen, das besagte Expectanz vnter kais. Sigl der Notdurft nach gefertigt vnd auf begebenden fahl zw wirklikait geraicht werde.

Zum dreyzehenten vnd lezten, demnach Irer fürstl. Gnaden den 28. Septber 1591 gleichmessig Expectanz auf etliche Schadische

Lehen gegeben worden, davon ain Stuck etlicher Jauch Ackers bey Bibrach gelegen, haimgefallen, thuen die Marggrafischen bevelchs Inhaber zum beschluss vndertenigs Vleiss ansuechen, die fürderliche vnverwaigerliche erclerung vnd verordnung zu thuen, das solche Lehenstuck Irer fürstl. Gnaden vermüg angeregten Verwilligung eingeraumt werde.

Auf den Fall, das die Fürsten auf die angeregten Punkte etwas zu adiren begern, oder vber solliche aus andern Vrsachen nach Gelegenheit vnd konftigen Verlauf der sachen merers fürzubringen vnd anzulangen hetten, dasselbe Alles wellen Sy Inen hiemit ausdrucklich vorbehalten vnd beyneben erclert haben, über alle hievor begriffine Puncten vnd Artikel, deren die Herrn Comissarien ainich bedenken haben möchten, durch vns verordnete Bevelchhaber verner notdurftige Erleuterung vnd Ausfürung zu thuen; darumben ist vnser underthenig vnd vleissig pitt, was hiebey sumarie vnd mit vermelten Vorbehalt angeregt worden, der notdurft nach wol zuerwegen, vnd sollichs Alles zw verhoffter rechtmessiger wilfarung fürderlich erledigen. Zw sollichem Ende thuen derselben wier vns für vnsere Personen gehorsamblich vnd dienstlichen bevelchen.

DIE

KIRCHLICHE BÜCHER-CENSUR

IN DER

ERZDIÖCESE WIEN.

I.

NACH DEN ACTEN DES FÜRSTERZBISCHÖFLICHEN CONSISTORIAL

ARCHIVES IN WIEN

DARGESTELLT VON

DR. THEODOR WIEDEMANN.

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