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TRISTAN UND ISOLDE UND DAS MÄRCHEN VON DER GOLDHAARIGEN JUNGFRAU UND VON DEN WASSERN DES TODES UND DES LEBENS.

VON

REINHOLD KÖHLER.

Als Tristan, von seiner im Kampf mit Morolt erhaltenen Wunde durch die Arzeneien der Isolde geheilt, aus Irland nach Kurnewal zurückgekehrt war, ward er seinem Oheim, dem König Marke, so lieb, daß dieser kein Weib nehmen, sondern ihn zum Sohn und Erben haben wollte. Obgleich Tristan dabei ganz unschuldig war, meinten doch manche, er rathe dem König selbst dazu, und hassten ihn deshalb. Eines Tages begaben sich die Vornehmsten des Landes mit Tristan zum König und baten ihn, daß er ein Weib nehme. Der König bestimmte ihnen eine Zeit, binnen welcher er ihnen antworten wollte. Als diese Zeit nun herankam und der König hin und her sann, wie er sie von ihrer Bitte abbringen möchte, da er durchaus nicht heiraten wollte, flogen zwei Schwalben in den Saal und bissen sich und dabei entfiel ihnen ein schönes langes Frauenhaar. Der König hob es auf und gedachte damit sich gegen ihre Bitte zu wehren. Als nun die Herren mit Tristan erschienen und des Königs Antwort haben wollten, erklärte er ihnen, nur die zu Frau nehmen zu wollen, der jenes Haar gehöre. Tristan aber, um sich zu rechtfertigen, daß nicht ér dem König rathe, nicht zu heiraten, bat den König um ein Schiff, damit er ausziehe und die Frau suche und, wenn er sie finde, ihm bringe. So fuhr Tristan in einem Schiffe weg und ward nach einem Monat von einem Sturm wider Willen nach Irland verschlagen. Nachdem er dort den Drachen getödtet hat, wird er verwundet und todmatt an einem kühlen Brunnen liegend von Isolden und ihren Frauen gefunden und in die Stadt gebracht. Isolde heißt ihm ein Bad bereiten, und während sie

GERMANIA XI.

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ihn selbst mit Salben bestreicht, betrachtet Tristan ihr Haar und erkennt, daß sie die gesuchte Frau sein müße.

So erzählen die beiden Überarbeitungen des Tristan des Eilhart von Oberge, welche uns in einer Heidelberger und in einer Dresdener Handschrift erhalten sind *), und die gleichfalls auf Eilhart zurückzuführende prosaische, zum Volksbuch gewordene Historie Herren Tristrants und der schönen Isolde **). Auch alte künstlerische Darstellungen der Tristandichtung stimmen wenigstens in diesem Theil mit der Eilhartschen Erzählung. Auf dem in neuester Zeit im Erfurter Dom aufgefundenen Teppich aus der Mitte des 14. Jahrhunderts sehen wir gleich als erstes Bild den König Marke und Tristan auf einer Ruhebank, im Gespräch begriffen, einander gegenüber sitzend, oben die Schwalbe mit dem langen Frauenhaar (vgl. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1866, S. 15), und auf einem andern, aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammenden Teppich im Kloster Wienhausen bei Celle zeigt das letzte Bild der zweiten Reihe Tristan stehend vor dem sitzenden König, oben zwischen ihnen die beiden Vögel (Mithoff, Archiv für Niedersachsens Kunstgeschichte, Abth. 2, Tafel 6).

Anders ist dieser Theil der Tristansage im Tristan des Gottfried. von Straßburg und im englischen Sir Tristrem erzählt. Hier zieht Tristan nicht auf gut Glück in die weite Welt, um die unbekannte Herrin des von der Schwalbe gebrachten Haars für König Marke zu suchen, die er dann, durch Zufall an die Küste von Irland verschlagen, in Isolde, welche er bei seinem ersten Aufenthalt in Develin nicht gesehen hatte, findet. Vielmehr hat Tristan hier als Spielmann Tantris oder Tramtris, nachdem er von der Königin Mutter geheilt worden ist, Isolden längere Zeit in Saitenspiel und Wissenschaften unterwiesen, und nach Kurnewal zurückgekehrt, seinem Oheim und dem ganzen Hof ihre große Schönheit gerühmt, worauf er auf Anstiften der neidischen Barone, welche wünschen, daß König Marke sich verheirate, damit

*) In Beilage A und B zu diesem Aufsatz gebe ich die Stellen nach den beiden Handschriften. Die Stellen der Heidelberger Handschrift hat Herr Hofrath Holtzmann die Güte gehabt mir abzuschreiben. Die Dresdener Handschrift habe ich hier in Weimar benutzen dürfen, wofür ich Herrn Oberbibliothekar Dr. Förstemann zu Dank verpflichtet bin. Die Stellen erscheinen zum erstenmal gedruckt. Nur einige wenige Verse sind in v. Groote's Ausgabe des Tristan mitgetheilt, S. XXIX aus der Heidelberger, S. 416 aus der Dresdener Handschrift, letztere nicht ganz genau.

**) Sieh Jacob Grimm in der Leipziger Literatur-Zeitung 1812, Sp. 499 ff. in seiner gehaltreichen, stellenweis außerordentlich schön geschriebenen Recension des Buches der Liebe von Büsching und von der Hagen.

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