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feldherr fordern, daß das östreichische Korps an den linEen Flügel der Engländer angeschlossen bleibe. Da aber der mit dem Herzoge von Verk eingegangene Vertrag festseßte, daß der rechte Flügel der Östreicher sich nicht weiter als bis Panderen ausdehne, so wäre zu entscheiden, ob FZM. Alvinky den Engländern rechts folgen, und sich dadurch von der kaiserlichen Armee tren= nen, oder, dem Vertrage gemäß, nur bis Pandes ren vorrücken solle; wo dann eine Lücke bis zur Yssel Schon hatte (bei Doesburg) offen bleiben würde." der FZM. Baron Alvingy hierüber auch bei dem Gen. d. Kav, Graf Wallmoden angefragt. Dieser konnte wohl keinen andern Wunsch äußern, als das kaiserliche Korps mit seinen Truppen in engster und ununterbrochener Verbindung zu erhalten. Der F3M. Graf Clerfant stimmte jeßt, und so auch in der Folge immer, für die genaueste Erfüllung des Vertrages, durch welchen dieses kaiserliche Korps zunächst mit der englischen kombinirten Armee verbunden wurde. In diesem Sinne lauteten alle von ihm an F3M. Alvingy erlassenen Weifungen. Für den Fall, daß der Feind bei Wesel über den Rhein ginge, befahl er in einem am 7. Dezember, aus seinem Hauptquartier Mühlheim, erlassenen Schrei ben, daß FZM. Alvinky sich mit seinem linken Flügel an und über die Ruhr ziehen, mit dem rechten sich an die englische Armee halten solle.

Um 7. Dezember erließ der Gen. d. Kav. Graf Wallmoden eine genaue Instrukzion über den Sis cherheitsdienst im Kordón an der Waal; über die Art, wie feindlichen Angriffen zu begegnen; über die schnelle und zweckmäßige Zusammenrückung der Truppen aus den Quartieren nach den Allarmpläßen; über die Lärm

zeichen mit Kanonenschüssen, Racketen und Fanalen; über die wechselseitige Unterstüßung der Uferbatterien, nach Beschaffenheit der feindlichen Angriffe.— Die Alliirten waren jedoch der Meinung, daß diese Vorschrif ten, ihrer Gediegenheit unbeschadet, doch wohl nicht diesen Winter über Gelegenheit finden dürften, ihren Werth durch Erfahrung zu erproben. Allgemein rech nete man nunmehr auf ungestörte Winterquartiere, und wirklich war die Erschöpfung beider Armeen, besonders aber bei den französischen Truppen die Noth an Lebensmitteln, und der Mangel an vielen bei Winteroperazionen unentbehrlichen Gegenständen, so groß, daß man denselben die Ruhe noch weit nöthiger glaubte, als den Alliirten, um während der Wintermonate ihre Schlagfertigkeit wieder herzustellen.

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Daendels, der 1787 aus Holland verbannte. Bürgermeister von Hattem, jekt als General im französischen Heere dienend, beredete jedoch die Franzosen zu einem Angriff auf die Insel Bommeler Waard. Es hatten sich damals am linken Rheinufer, Emme= rich und Wesel gegenüber, die Division Moreau, an der Waal, bei und in Nimwegen, die Dis vision Souham, und links davon, im Lande zwischen der Maas und Wa al die Division Bonneau zusammengezogen. Grave wurde enge blockirt gehalten, und zuweilen mit einigen Bomben beworfen. Die Festungen Breda und Bergen op zoom waren durch den Gen. Le Maire beobachtet. Doch da die durch Inondation verstärkten Linien hinter der Merk von den Holländern stark beseßt waren, so konnten die Franzosen den beiden leßtern Festungen die rückwärtige Verbindung mit Holland nicht abschneiden.

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Am 11. Dezember um fünf Uhr Morgens, bei dich tem Nebel, versuchten es drei von Gen. Daendels geleitete französische Kolonnen, von einem lebhaften Geschüßfeuer unterstüßt, bei Crevecoeur, Empel und Rossum, über die Maas nach der Bommeler Waard zu schiffen. Sowohl dieser Hauptangriff, als ein Sturin auf das Fort Sanct Andree, und die auf verschie denen Punkten, darunter auch auf die kaiserlichen Posten der Brigade Spork in der bylandtischen Waard, zwischen der Schenkenschanze und Panderen, versuchten Scheinangriffe wurden zurückgeschlagen. Nur bei dem Dorfe Gent (oberhalb Nimwegen) war 300 französ fischen Grenadieren die Landung auf dem rechten Ufer der Waal wirklich gelungen, und die dortige Schanze genoms men worden. Mit den in derselben eroberten vier Kanonen beschoß der Feind dann sowohl die sich zurückziehende hannöverische Besaßung, als auch die von Gent und Op Heusden anrückenden Unterstüßungstruppen. Die Franzosen wurden jedoch, nachdem zwei Angriffe der hannöverischen Grenadiere auf die Schanze mißlungen waren, durch einen dritten über die Waal zurückgeworfen. Der hannöverische General von dem Busche wurde dabei durch eine Kanonenkugel getödtet.

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Der Angriff auf die Bylandter Waard wurde von achtzehn mit Truppen gefüllten Schiffen versucht. aber durch die guten Anstalten des FML. Baron Wernek, und die Wachsamkeit der diese Gegend beseßenden östreichischen Truppen vereitelt. Der Feind hatte hierzu den Cle= ver Kanal, der bei Tollkammer in den Rhein fällt, benüßt. Es war sechs Uhr Morgens, als er aus demselben hervorruderte. Die östreichischen Posten waren jedoch bereits durch die vom Feinde jenseits gemachten Bewegungen

aufmerksam geworden, und zum Empfang desselben bereit. Die Schiffe erreichten kaum die Mitte des Rheines, als sie mit einem lebhaften Kartätschenfeuer empfangen, und gezwungen wurden, in größter Verwirrung an das jenseitige Ufer zurückzueilen. Als die Franzosen das Üfer erreicht hatten, flohen sie ländeinwärts, und wurden von dem Feuer der am rechten Ufer aufgestellten östreichischen Kanonen begleitet. Sie erlitten durch dasselbe schon während der Fahrt auf dem Strome bedeutenden Verlust, und viele Soldaten, die aus den Schiffen ins Wasser sprangen, fanden in demselben den Tod. Auch jenseits wurden noch mehrere Franzosen durch Ka. nonenkugeln getödtet, eine Haubiße, die kaum ihr Feuer begonnen, demontirt, und alle am Ufer leer jus rückgelassene Schiffe zerschmettert,

Nun wurde die Ruhe längere Zeit nicht mehr gestört. Die französische Armee bezog ausgedehntere Quartiere in dem elenden Lande, wo sie an allen Bedürf nissen den drückendsten Mangel litt. Ja die Division Bonneau wurde sogar, aus dem Lande zwischen der Maas und Waal, links gegen Breda gezogen, um den Gen. Le Maire in der Blockirung dieser Festung zu unterstüßen. Die Alliirten hielten sich jezt noch weit fester als vor diesem Angriffe überzeugt, daß die Ruhe, diesen Winter über, wohl durch kein bedeutendes Ereigniß mehr unterbrochen werden würde.

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Als die Franzosen das Gebiet des holländischen Freistaates betraten, fanden sie die zahlreiche Partei der sogenannten Patrioten bereit, sie in jeder Unter=" nehmung durch Verrath und Aufruhr zu unterstüßen. Seit die 1787 in Holland ausgebrochene Revoluzion durch preußische Waffen besiegt worden, hatten die nach

Frankreich geflüchteten Empörer geheime Verbindungen mit allen Mißvergnügten unterhalten, deren Zweck der Umsturz der bestehenden Verfassung ihres Vaterlandes war. Jest war Pichegru über die Grenzen geschritten, und hatte sich bereits mehrerer festen Pläße bemächtigt. Da erhoben die Aufrührer aller Orten das Haupt. In den Zeitungen, durch die Ausstreuungen der revoluzionären Klubbs, und selbst durch die Beschlüsse einiger besonderen Provinzialversammlungen, wurden der Friede mit Frankreich, die Nachahmung der dortigen Staatsreform, und die Zurückrufung aller verbannten Rebellen gefordert. Nur die Furcht vor der Gegenwart der verbündeten Armee hielt die Mißvergnügten von dem gewaltsamen Ausbruch der Revoluzion zurück.

Der Erbstatthalter, Prinz von Oranien, wollte das Land vor den Gräueln der Anarchie, und vor dem Einzuge des feindlichen Heeres bewahren. Hierzu hatte er kein anderes Mittel, als schnell einen Frieden mit der französischen Republik, auf möglichst gute Bedingungen, abzuschließen. Schon zu Anfang Novembers hatte der Prinz in Geheim einen Bevollmächtigten nach Paris gesendet, um die dießfälligen Ansichten der frans zösischen Machthaber zu erforschen. Der Nazionalkon= vent nahm den Abgeordneten gut auf, und erklärte sich bereit zum Abschluß eines Waffenstillstandes, und zur Anknüpfung der Friedensunterhandlungen mit den Ge neralstaaten. Schon am 21. Dezember begann in Pi chegrus Hauptquartiere zu Herzogenbusch die Verhand lung über den Stillstand. Aber dieser französische Ge neral wurde durch die seit 18. Dezember eingetretene Kälte mit der Hoffnung erfüllt, daß der Frost die Hol land deckenden Flüsse mit einer Eisdecke belegen, und

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