Wörterbuch der altmärkisch-plattdeutschen Mundart

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J.D. Schmidt, 1859 - 299 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 231 - ... Mann, der, statt in die Kirche zu gehen, sich hinter dem Dorf durch den Bach ins Kornschneiden begab, sei wenige Tage darauf eines plötzlichen Todes verstorben.8) Ganz ähnliche Bräuche fanden in Norddeutschland statt. In der Altmark bestimmte früher, als die Bauernfelder noch im Gemenge lagen, der Schulze, wenn das Mähen seinen Anfang nehmen sollte. Tags vorher ward „Umlöp hol...
Seite vii - Gemüthlicbkeit des Altmärkers aus, wenn sie gleich nicht immer einen tiefen Sinn enthalten, oft nur als Sprachdenkmäler zu" betrachten sind. Auch hier hat man einen grossen Verlust zu beklagen. Der Landmann schämt sich schon sehr häufig seiner Muttersprache, seiner Sentenzen und besonders seiner Spiele, die viel Interessantes hatten. Spiele, die ich vor 60 — 70 Jahren mit angesehen habe, kennt man jetzt grösstentheils nicht mehr, und ich fand in vielen Dörfern in den neuesten Zeiten oft...
Seite v - Mit jedem Jahre mehren sich die Schwierigkeiten, das Plattdeutsche genau kennen zu lernen, da es mit Riesenschritten seinem Aussterben entgegengeht. Meine- Jugend fiel in eine Zeit, wo der Bürger seinen Jüngern...
Seite 94 - Tanz mit mir, tanz mit mir, Ich hab' ne bunte Schürze für, Mit mi ok, mit mi ok, Mine is van Kamerdook.
Seite 260 - Städten, damit, dass jeder gast im hause des bräutigams eine fensterscheibe einschlug und dafür eine mit ñamen und wappen bemalte scheibe schenkte, es wurde für üble Vorbedeutung gehalten, wenn bei der hochzeit nichts zerbrochen ward, in Dortmund findet man. noch in alten häusern derartige bemalte Scheiben.
Seite 115 - kriechen», altmärk. (Danneil 1 15 a) krawauln «1. von kindern gebraucht, die aus übermut sich im bette hin und her wälzen, dabei jauchzend und singend allerlei kurzweil treiben; 2. von erwachsenen gebraucht man es, wenn ein arbeitsfähiger stets beschäftigt ist, ohne etwas ordentliches zu leisten».
Seite v - Mit jedem Jahre mehren sich die Schwierigkeiten, das Plattdeutsche genau kennen zu lernen, da es mit Riesenschritten seinem Aussterben entgegengeht. Meine- Jugend fiel in eine Zeit, wo der Bürger seinen Jüngern Nebenbürgcr, der von der Wanderschaft das Neuhochdeutsche mitbrachte und sich desselben bediente, einen affectirten Narren nannte, während jetzt in den Städten nur selten noch plattdeutsch gesprochen wird und viel...
Seite vi - Wörtern innewohuen; in einigen Gegenden kennt man einzelne Bezeichnungen, selbst sichtbarer Gegenstände, gar nicht, und andere treten an ihre Stelle; die Sitten und Gebräuche besonders bei ländlichen Festen, Spielen etc. sind nicht selten in benachbarten Dörfern verschieden.
Seite 199 - Knickern, aus Spielerei mit einem Messer etc. schneiden, besonders von Kindern gebraucht, die dergleichen unnütze oft gefährliche Spielereien gern vornehmen ; es liegt in dem Worte stets ein Tadel. snitkem, das Frequent. mit demselben Begriff.
Seite 255 - Biär biänve biästen bezeichnet diejenige Art des Läutens, bei der nicht die Glocke selbst, sondern nur der Klöppel durch ein daran befestigtes Seil in Bewegung gesetzt wird.

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