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Adrian Treytz, theils als Plattner, theils als Harnischmeister von Mühlau von 1473 bis 1523, wornach es offenbar zwei Meister dieses Namens gegeben hat.

Christan Treytz, Plattner, 1484-1487.

Conrad Treytz, Plattner, 1511-1524. Im letzteren Jahre lieferte er in das Zeughaus zu Innsbruck zwanzig FussknechtKrebse und zwölf Rucken, wozu er zwei Zentner Eisenblech benöthigte. Für einen Krebs erhielt er 1 fl., für einen Rucken 42 kr. Arbeitslohn.

Hanns Treytz, 1510 von K. Maximilian zum Zollner in Zirl ernannt, 1519 und 1520 Verordneter vom Ausschuss des Tiroler Landtags. 1532 von K. Ferdinand zum Verwalter des Gotteshauses in Seefeld bestellt. 1535 mit seiner Gattin Dorothea. 1542 erscheint ein Hanns Treytz als Wirth in Zirl.

Wolfgang Treytz von Zirl 1522.

Christof Treytz, 1505 von K. Maximilian zum reitenden Kammerboten in Innsbruck ernannt, erscheint als solcher bis 1533, wo ihm wegen seiner Altersschwachheit vom K. Ferdinand sein Sohn zur Dienstleistung beigegeben wurde. Seine Gattin Hildegarde bezog als Witwe 1542-1549 ein wochentliches Gnadengeld.

Josef Treytz, Christofs Sohn, reitender Kammerbote 1534-1570.

Christof Treytz, 1561,zugegebener Kammer-Fussbote.'
Sebastian Treytz und dessen Söhne 1522.

Hanns Treytz, 1562 röm. kais. Majestät Hofkastner, 1568 Gegenschreiber am Zoll zu Lueg.

Michael Treytz, 1567 Sagmeister zu Mülan, besass ein Grundstück neben der landesfürstlichen Schmiede daselbst.

Einer der beiden Meister Adrian Treytz ist nun ohne Zweifel derselbe, welcher mit Marx Treytz, dem kaiserlichen Secretär, die oben berührte Schuldurkunde ausgestellt. Leider konnte ich über diesen Treytz nichts weiteres mehr finden, als dass er eine Tochter, Apollonia, an Victor Richter von Tarrenz verheirathet hatte und vor 1518 gestorben ist.

Der nächste Zusammenhang des Marx Treytz-Saurwein mit der Plattnerfamilie Treytz von Mühlau ergibt sich insbesondere auch aus dem Wappen der Treytz. Adrians Siegel zeigt im Schilde einen dreiblätterigen Zweig, das des Jörg Treytz ein Hufeisen mit einem Nagel, Marx Treytz-Saurwein

aber vereinigt in seinem Wappenschild die Charaktere beider, indem er in seinem der Länge nach getheilten Schilde auf der einen (heraldisch rechten) Hälfte zwei übereinander stehende Hufeisen mit dem Nagel, auf der andern aber den dreiblätterigen Zweig (Eichenlaub?) führt. Ueber dem Wappenschilde sind die Buchstaben M. T. angebracht. Dieses Siegels bediente sich Marx Treytz-Saurwein in zwei Bürgschaftsurkunden, welche derselbe im Jahre 1504 für den Hofplattner Conrad Seusenhofer ausgestellt hat. Dieser Conrad Seusenhofer, des kaiserlichen Secretärs Vetter, ist der Gründer der so berühmt gewordenen Plattnerei zu Innsbruck, aus welcher so viele wegen ihrer Kunst bewunderte Prachtharnische hervorgegangen und wovon in der Ambraser Sammlung in Wien noch einige zu sehen sind. Marx Treytz-Saurwein unterstützte seinen Vetter bei der Gründung der Anstalt und leistete für denselben Bürgschaft, als er 1504 das vom Kaiser Maximilian in der,Wiltener Vorstadt von Hanns Freund angekaufte Haus (jetzt das Landhaus) für die Zwecke der Plattnerei umbaute und einrichtete.

Wie es in den Anerkennungsschreiben des K. Maximilian und Karl V. an Marx Treytz-Saurwein heisst, hatte dieser seinem kaiserlichen Herrn,von Jugend auf gedient. Wie das gekommen, dass eines schlichten Plattners Sohn so frühzeitig in kaiserlichen Dienst aufgenommen wurde, darüber gibt uns der Geheimschreiber in seinem Weiss - Kunig selbst die nähere Erklärung. In diesem Werke erzählt er nämlich im Capitel über die Handlung des Secretari-Amtes', dass der jung weiss kunig', (Maximilian I.) als er zu seinen Jahren kam',gar viel secretari' gehabt habe, denn er zoch dieselben allwegen von jugent nach seinem willen auf. Nachdem nun einerseits constatirt ist, dass Marx Treytz-Saurwein,von Jugend auf dem Kaiser gedient, andererseits nach seinen eigenen Versicherungen der Kaiser seine Geheimschreiber,von Jugend auf erzogen und gebildet hat, dürfte es kaum einem Zeifel unterliegen, dass Marx Treytz-Saurwein, dessen Talent dem Kaiser, welcher so oft in Mühlau gewesen ist, bekannt geworden war, schon in früher Jugend von diesem übernommen. und zum Geheimschreiber herangebildet worden ist. Wie schr

1, Weiss-Kunig S. 72.

aber derselbe den Erwartungen und Anforderungen seines Herrn entsprochen und wie er vor allen andern Secretarien', deren der Kaiser manchmal zwölf gleichzeitig beschäftigt haben soll, hoch in kaiserlicher Gunst gestanden, darüber liegen ebenso zahlreiche als gewichtige Thatsachen vor.

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Aus den Briefen des Kaisers Maximilian, in denen des Marx Treytz-Saurwein Erwähnung geschicht, fällt zunächst auf, wie sehr dem Kaiser die stete Anwesenheit dieses Sekretärs am Hofe ein dringendes Bedürfniss war. Als im Jahre 1505 Marx Treytz-Saurwein dringender Privatgeschäfte wegen den Kaiser auf seiner Reise nicht begleiten konnte, schrieb dieser, er könne,seiner nicht entbehren und gebrauche ihn nothwendig, er möge daher unverzüglich, ,von Stund an', zu ihm nach Strassburg kommen. Um dem Secretär die Reise zu ermöglichen und damit dieser bei ihm beleiben könne', befahl der Kaiser, für denselben einen Verweser zu bestellen und diesen aus der Kammer zu bezahlen. Als im August 1506 Marx Treytz-Saurwein mit K. Maximilian in Graz sich befand und eine dringende häusliche Angelegenheit den Geheimschreiber nach Hause rief, erklärte der Kaiser in einem Schreiben an seine Räthe in Innsbruck, dass er seinen Secretari in dhain weg nit entpern' möge und bestellte als dessen Prokurator seinen Diener Peter Andresen.

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Der grossen Verdienste des Marx Treytz-Saurwein erwähnt der Kaiser wiederholt und mit den anerkennendsten Worten, wenn auch leider nur im Allgemeinen. In einem Schreiben ddo. Innsbruck 5. September 1501 spricht er von den getreuen und nützlichen Diensten seines Kanzleischreibers; in einem Schreiben vom Jahre 1509 von den getreuen redlichen und fleissigen Diensten seines getreuen, lieben Marx Treytzsaurwein', die er ihm, dem hl. römischen Reiche, dem Hause Oesterreich und Burgund geleistet.

Die Gunst des Kaisers Maximilian war für Jene, auf die sie fiel, ein Sonnenschein, der nicht blos beleuchtete, sondern auch erwärmte. Der kaiserliche Dienst war ehrenvoll und Gewinn und zwar ein sehr reeller. Wenn die Verdienste seiner Hofherren auch noch so gross waren, der Lohn war immer noch grösser und man kann keinem der treuen Diener des

1 Der Weiss-Kunig' S. 72.

freigebigen Kaisers nachsagen, dass er vom Hofe des letzten Ritters nicht viel reicher geschieden wäre, als er demselben genaht. Auch Marx Treytz-Saurwein suchte keinen Schirm gegen den Regen kaiserlicher Gnaden und wenn auch der Platz unter der Traufe stets von den höher gestellten Hofherren besetzt war, so fiel doch manch schwerer Tropfen auf den trockenen Poeten.

Von diesen greifbaren Beweisen kaiserlicher Huld wissen selbst die wenigen darüber noch vorfindlichen Urkunden vieles zu erzählen. Im Jahre 1501 befahl K. Maximilian, das ihm als Landesfürsten von der verstorbenen Frau des Balthasar Kessler heimgefallene Hab und Gut seinem Kanzleischreiber zuzustellen und einzuantworten. Weitere Geschenke in dieser Form erhielt Marx Treytz-Saurwein im Jahre 1504, wo er mit Veronika von Welsperg, Christof Wulfing und Hanns Glöckl von K. Maximilian den halben Theil vom gesammten Hab und Gut des Christan Essmaister zugestellt erhielt und ein paar Jahre später, wo ihm und Kaspar von Maltitz von seinem hohen Gönner ein heimgefallener Zehent im Dorfe Ladis im Oberinnthal aus Gnaden verliehen wurde. Im Jahre 1506 schenkte K. Maximilian seinem Secretari einen Antheil an dem Bergwerk in der Gruben zu St. Jörgen unter dem tiefen Stollen zu Schwaz, worüber er dem Beschenkten, welcher beim Brande zu Rotenmann die betreffende Schenkungsurkunde eingebüsst, einen anderen Brief ausstellte und die Raitkammer zu Innsbruck anwies, dem Secretär den erwähnten Bergwerksantheil mitsammt dem vorhandenen Erz zu übergeben.

Marx Treytz-Saurwein, welcher die Passion der damaligen vornehmen Herren und reichen Leute theilte und der lockenden Mode des Bergbanes huldigte, oder wie der Kaiser von ihm in einem Schreiben an die Kammer sagt, nicht blos,bisher mer Bergwerk paut', sondern auch,sunder neigung vnd begier hat hinfür zu pauen', erhielt von seinem ihm stets gnädigen Herrn im Jahre 1508 einen neuen Bergwerksantheil zugedacht. Der Kaiser beauftragte nämlich mittelst Schreiben ddo. Ehingen 2. April die Kammer, die ihm gehörigen zwei Antheile am Bergwerke. im Schneeberg, die er Marx TreytzSaurwein geschenkt habe, demselben frei zuzustellen, damit er dester pass ander sein Perkwerch pauen müge'. Die Kammer hatte jedoch über diese Schenkung ihre eigene Ansicht

und verweigerte die Einantwortung der erwähnten Bergwerksantheile an Marx Treytz-Saurwein. Der Herren Regenten Rathschlag: Nihil', lautet lakonisch der Beschluss, welcher unter dem Schreiben Sr. Majestät verzeichnet steht. Die Fälle, wo die Kammer über die Befehle des Kaisers einfach zur Tagesordnung überging, sind übrigens nicht selten, wie es denn auch öfter vorgekommen ist, dass der Sernteiner oder der Herr von Liechtenstein mit ähnlichen Befehlschreiben des Kaisers privatim Weisungen an die Kammer ergehen liessen, die finanziellen Aufträge desselben unbeachtet zu lassen.

Bei dieser Gelegenheit wollen wir auch erwähnen, dass Marx Treytz-Saurwein ein Bergwerk mit Schmelzhütte in Montafon besass (urkundlich 1505, 1509), in dessen Betrieb ihn der Kaiser unterstützte. Als ihm sein Geheimschreiber klagte, dass er dort etlich gehawen Arzt, auch geschmelzten vnd ungeschmelzten Zeug habe, welcher aber,spissig und spör sey vnd ausserhalb ains Zusatz nit gearbeit noch geschmelzt werden müge', so befahl er dem Bergrichter zu Schwaz, für Marx Treytz-Saurwein,sechzehn Star grob, klein und pruch Arz, durcheinander vermischt, wie dann solhs am perg getailt würdet, zu notdurfft desselben seins zeugs nach Montafon füren zu lassen.'

Ein weiteres kaiserliches Geschenk erhielt nach dem Jahre 1506 Marx Treytz-Saurwein mit dem Schlosse Schneeberg im Thale Gschnitz, das der Kaiser 1506 zu Jagdzwecken neu herstellen und darin speciell für sich,ein Stübl und Kammer, auch heimlichs gemach und vor dem Stübl ein Saal' bauen liess. Nach einem im Jahre 1513 ausgestellten Verzichtbrief des Geheimschreibers auf dieses Schloss, das der Kaiser wieder an sich gebracht zu haben scheint, hat ihm dafür derselbe das Schloss Stüchsenstein in Niederösterreich (zwei Stunden von Neunkirchen) für den Fall des Ablebens des Wilhelm Wolfenreuter, der die genannte Veste pflegweise und auf lebenlang innehatte, verschrieben.

Im Jahre 1509 bewilligte der Kaiser seinem Secretär eine jährliche Provision von 100 fl. auf Lebensdauer. Das betreffende Schreiben des Kaisers, ddo. Yfan 27. Juli lautet mit Weglassung blosser Formalitäten wie folgt:

Wir Maximilian etc. bekennen offenlich mit diesem Brief für vns vnd vnser erben vnd thun kundt allermenigklich, daz

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