Ernst Jünger: Politik - Mythos - Kunst

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Lutz Hagestedt
Walter de Gruyter, 24.10.2012 - 539 Seiten

Ernst Jünger (1895-1998) ist ein bedeutender Repräsentant der deutschen Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk polarisiert bis heute Literaturkritik und Öffentlichkeit, insbesondere wegen des z. T. mit Gewalt verherrlichenden Tendenzen beschworenen, aus seiner Nietzsche-Rezeption erwachsenen 'heroischen Nihilismus' des Frühwerks. Gleichzeitig machen ihn seine Sprach- und Beobachtungskunst, u. a. in seinen Reiseberichten und Tagebüchern, zu einem der wichtigsten Vertreter der neueren deutschen Literatur. Der Band vereint in kompendienhafter Geschlossenheit Analysen zu den wichtigsten Aspekten des Werks, u. a. zu Jüngers Kritik an der Moderne und seinem Konzept eines ästhetischen Eskapismus, zu den Einflüssen von Politik, Literatur, Mythos und Psychoanalyse auf seine Erzählungen und Romane sowie zur Stellung des Schriftstellers im Denk- und Literatursystem der Moderne. Beiträger sind u. a. Jünger-Kenner wie Josef Fürnkäs, Helmut Lethen, Hans-Harald Müller und Karl Prümm. Der Band stellt eine facettenreiche Gesamtschau der aktuellen Jünger-Forschung dar und perspektiviert das wirkmächtige Werk des bedeutenden Schriftstellers mit wissenschaftlicher Sachlichkeit neu.

 

Inhalt

Der verfemte und der unbehelligte Solitär Gottfried Benns und Ernst Jüngers literarische Karrieren vor und nach 1933
1
Ernst Jüngers Frühwerk im Fluchtpunkt von Maurice Barrès Konzeption des Nationalismus
25
Ordnung der Dinge nach ihrem unsichtbaren Rang Zur Lebenskunst Ernst Jüngers
35
Zeitstruktur und sozialgeschichtliche Aspekte in Jüngers Erzählung Die Zwille
47
Eine Welt die den Tod und die Liebe nicht kennt Ernst Jünger und die USA
57
Die Trauer vor Tod und Herrlichkeit Zur Rezeption der Geschichte von der Messingstadt im Werk Ernst Jüngers
73
Don Quijote oder Das Abenteuerliche Herz Eine Annäherung an die Kunst Ernst Jüngers
87
Oszillationen zwischen Literatur und Politik Ernst Jünger und das Wort vom politischen Dichter
101
Vor Actium Ernst Jünger im Kontext des Diskurses der prophetischen Literatur nach 1918
289
Gullin Bursti und der Traum vom Mythos Zum Verhältnis von Mythologisierung und Bedeutungstilgung in Ernst Jüngers Erzählung Die Eberjagd 19...
321
Rausch und Distanz Zu Jüngers später Ästhetik
339
Gefährliche Augenblicke Ernst Jünger als Medientheoretiker
349
Magischer Realismus Verherrlichung der Kriegers und Imagologie Die belgische Rezeption Ernst Jüngers
371
Das Alphabet der Leidenschaft Zu Ernst Jüngers Betrachtungen der Vokale und Konsonanten
387
Wir irren vorwärts Zur Funktion des Utopischen im Werk Ernst Jüngers
403
Die Rückkehr ins Kinder und Märchenland Ernst Jünger als Italienreisender
415

Ernst Jüngers Aufzeichnungen und ihr WortschatzProfil
145
Ambivalenz des Ruhmes Ernst Jüngers Autorschaft im Zeichen des Goethepreises 1982
167
Denken auf Leben und Tod Literarische Reflexionen einer ethischpolitischen Problemkonstellation in der Zeit des Totalitarismus Brecht Jünger Bergen...
181
Es ist nicht die Mittlere Linie die wir einschlagen wollen Ernst Jünger und die Moderne der Zwischenkriegszeit
193
Nach der Niederlage Der deutsche Faschismus Ernst Jünger und der Gordische Knoten
205
Die Apokalypse als literarische Technik Ernst Jüngers Heliopolis 1949 im Schnittpunkt denk und diskursgeschichtlicher Paradigmen
225
Scheitern als Chance Ernst Jüngers Kunst der Niederlage
253
Von Bord der Fremdenlegion gehen Mythologischmetaphorische Ichbildung in Ernst Jüngers Afrikanischen Spielen
271
Rotwein mit Eierkognak zur Hälfte in einem bauchigen Glas Borderline literarische Interaktion und Gewalt am Beispiel von Ernst Jüngers Kriegsschrif...
431
Fritz Langs Metropolis und Ernst Jüngers Der Arbeiter Aspekte des intermedialen TechnikDiskurses in der Weimarer Zeit
445
Ernst Jüngers Der Arbeiter Grundpositionen und Probleme
459
Kunstwerk Traumbild und stereoskopischer Blick Zum Bildverständnis Ernst Jüngers
477
Abstracts zu den einzelnen Beiträgen
497
Zu den Autoren
511
Werkregister
521
Urheberrecht

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Autoren-Profil (2012)

Lutz Hagestedt ist Dozent am Institut für Neuere deutsche Literatur der Universität Marburg.

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