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Mit um so grösserer Befriedigung muss der Soldat Bahnprojecte berachten, die, indem sie tief gefühlten commerciellen Interessen entsprechen and die kleinlichen Sonder - Speculationen bei Tracirung der Bahn bei Seite issen, auf alle Fälle auch wahrhaft strategische Bahnen sind.

Von diesem Gesichtspunkte aus begrüssen wir die Bahn FurthBayern) Klattau-Tabor-Iglau-Brünn-Sillein (Anschluss an die Kaschau-Odererger Bahn) und die zu derselben gehörige Zweigstrecke Brüx-Saaz-PilsenKlattau, deren Concessionirung eben angesucht wurde, mit ungetheilter Freude.

Die hervorragende Bedeutung dieser Bahn in militärischer Beziehung ist nach drei Richtungen zu beachten:

1. als Aufmarschlinie gegen den nordöstlichen Kriegsschauplatz;

2. als Rokade - Linie zwischen dem nordöstlichen und dem nordwestlichen Kriegsschauplatze;

3. als Bahn zu local-militärischen Diensten.

sich riss, und die letztgenannte Stadt die Rolle Carlstadts übernahm, von wo die vorzüglichsten Handelshäuser nach Sissek übersiedelten, sowie auch der Handwerkerstand grossentheils auswanderte und Erwerb an lohnenden Orlen suchte.

Doch könnte dieser Verfall Carlstadts mit verhältnissmässig geringer Inanspruchnahme von Staatsmitteln nicht nur aufgehalten, sondern diese Stadt wieder zum Aufblühen gebracht werden, und auch die Landesvertheidigung käme durch die Hebung und Vergrösserung dieser Stadt durch Aufhebung des Bauverbotes, Schöpfung eines Ressourcenreichthums und Ansammlung von Arbeitskräften aller Art gewiss nicht zu Schaden.

Ich hege im Gegentheil die Ansicht, dass speciell Carlstadt sich in dieser Art auch für Kriegszwecke billiger und besser nützlich machen liesse als durch die Erhaltung der veralteten, heute unnützen Festung und durch die Umgestaltung und Vergrösserung derselben.

Die nicht mehr ferne Vollendung der Eisenbahnstrecke Carlstadt-Fiume sollte für Carlstadt ein Wink sein, die Kulpa-Regulirung bis Sissek energisch durchzuführen, um die reichen Vorräthe der südlichen österreichischungarischen Provinzen auf der billigen, längsten Wasserlinie und dem kürzesten Landwege an das Meer zu schaffen und so die früheren Handelsbeziehungen wieder anzubahnen.

Und sollte Carlstadt in diesem Streben nicht auf Ermunterung und thunliche Unterstützung von massgebender Seite rechnen dürfen?

Von militärischer Seite wäre endlich anzustreben, dass nach Vollendung der Carlstadt-Fiumaner Bahn auch die Bahnstrecke Carlstadt-PetrinjaSissek energisch in Angriff genommen würde, deren Nutzen als Nachschubs-, beziehungsweise Rokadelinie evident ist, dass ferner der Carlstädter Bahnhof als zukünftiger Eisenbahn-Knotenpunkt entsprechend angelegt und gesichert, dass die vorhandenen Magazine zweckmässig umgestaltet, vergrössert und neue Depots angelegt würden, für deren gesicherte Benützung ebenfalls Sorge getragen werden müsste; denn schliesslich culminirt doch die ganze Kriegführung in der ausreichenden Verpflegung der zur Action bestimmten Truppen, und wohl auf keinem andern Kriegsschauplatze als auf dem eben abgehandelten trifft der Ausspruch des grossen Friedrich besser zu, dass „die Tüchtigkeit der Armee auf dem Magen beruht".

Bauer-Hansl,

Hauptmann im k. k. Generalstabe.

Die Eisenbahn von Furth nach Sillein

in strategischer Beziehung.

(Mit einer Skizze.)

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Im Februar - Hefte dieser Zeitschrift wurde des grossen Nutzens und in gewisser Hinsicht entscheidenden Einflusses der Eisenbahnen im Kriege erwähnt und hervorgehoben, wie sehr das wohltracirte und weit verzweigte Eisenbahnnetz Deutschlands den Aufmarsch der preussischen Armee und den Nachschub ihrer Bedürfnisse erleichterte.

Nicht ohne Bangen fragt man sich, wie es denn bei uns steht, und da zeigt uns die Karte grosse Flecken dicht bevölkerter Länder, welche von keinem Schienenweg durchzogen sind, und trübe Ahnungen beschleichen das Gemüth, wenn man die Aufmarschlinien gegen den nordöstlichen Kriegsschauplatz der Monarchie betrachtet, oder gar nach Rokade - Linien sucht, deren Österreich, welches fast immer auf zwei Kriegsschauplätzen fechten muss, so sehr bedarf.

Weit entfernt die grossen Anstrengungen zu verkennen, welche man nun macht, um das lang Versäumte nachzuholen, und welche uns in Bälde volle Beruhigung bringen werden, umfängt den Soldaten bei den unsicheren politischen Verhältnissen doch stets eine gewisse Unruhe, welche den Ausbau des Bahnnetzes kaum erwarten lässt: wir haben eben keine Zeit zu warten!

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Mit um so grösserer Befriedigung muss der Soldat Bahnprojecte betrachten, die, indem sie tief gefühlten commerciellen Interessen entsprechen und die kleinlichen Sonder - Speculationen bei Tracirung der Bahn bei Seite lassen, auf alle Fälle auch wahrhaft strategische Bahnen sind. Von diesem Gesichtspunkte aus begrüssen wir die Bahn Furth(Bayern) Klattau-Tabor-Iglau-Brünn-Sillein (Anschluss an die Kaschau-Oderberger Bahn) und die zu derselben gehörige Zweigstrecke Brüx-Saaz-PilsenKlattau, deren Concessionirung eben angesucht wurde, mit ungetheilter Freude.

Die hervorragende Bedeutung dieser Bahn in militärischer Beziehung ist nach drei Richtungen zu beachten:

1. als Aufmarschlinie gegen den nordöstlichen Kriegsschauplatz;

2. als Rokade - Linie zwischen dem nordöstlichen und dem nordwest

lichen Kriegsschauplatze;

3. als Bahn zu local-militärischen Diensten.

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In ersterer Beziehung sind wir gegenwärtig auf die Carl Ludwigs-Bahn beschränkt, welche den einzigen Stamm bildet, in welchem das viel verzweigte Bahnnetz Cisleithaniens mündet, und welche, von Oderberg bis Krakau fast durchaus auf Büchsenschussweite von der Grenze führend, derart unverlässlich ist, dass man kaum ein grösseres strategisches Calcul auf selbe basiren kann. Denn eben dort, wo das vieläderige System in den Stamm ausläuft, wo grosse Truppenmassen von allen Seiten sich zusammenschieben, und wo es gilt, durch die äusserste Maximalleistung der Strecke PrerauJaroslau den Zuzug der übrigen Schienenstränge rasch wegzuschaffen, kann sie jeden Moment ihren Dienst versagen.

Auf einen ungestörten Betrieb ist kaum zu rechnen.

Im Bau begriffen sind die Przemysl-Lupkow-Bahn und jene EperiesTarnow, welche die Streitkräfte Ungarus an die Aufmarschlinie am San bringen sollen. Aus dieser Sachlage geht die immense Wichtigkeit eines Schienenstranges hervor, welcher, wie der in Rede stehende, die Streitkräfte aus Böhmen, Mähren, Österreich und Steiermark im Verein mit der PrerauOderberg-Carl-Ludwigs-Bahn, und in gesicherterer Lage als diese, an den San zu bringen erlaubt.

Der Aufmarsch an den San würde sodann :

a) auf der Linie Prag-Prerau-Krakau-Jaroslau;

b) auf der Linie Furth-Brünn - Sillein-Eperies-Tarnowund Wien-Ungarisch - Hradisch-Sillein-Eperies-Tarnow; c) Pest-Temesvar-Lupkow-Przemysl erfolgen.

Von der in Rede stehenden Bahn ist es insbesondere die Strecke Brünn-Ung.-Hradisch-Sillein, welche sie sehr werthvoll macht.

Ebenso günstig erweist sich diese Bahn bei einem Aufmarsch in Böhmen, wo die Strecke Iglau - Sillein den Zuzug aus der nördlichen Hälfte von Ungarn bewirkt und hiebei durch keine andere Bahn ersetzt werden kann.

ad 2. Da die Bahn Prag-Prerau-Krakau als Rokade-Linie für die genannten zwei Kriegsschauplätze ziemlich unzuverlässlich, in jenen Momenten der strategischen Vertheidigung aber, wo man ihrer eben am Nothwendigsten bedürfen würde, ganz gewiss unbenützbar ist, tritt die Wichtigkeit der Bahn Furth-Sillein, welche die Centren Prag-Jaroslau, oder, bei einer Aufstellung hinter den Karpathen, Prag-Eperies verbindet, auf das Deutlichste hervor, indem man nun Streitkräfte von dem einen Kriegsschauplatze in der kürzesten Linie nach dem andern befördern kann, und die sonst so schwierige Überschreitung der kleinen Karpathen in Fussmärschen erspart wird. ad 3. In militärisch - localer Beziehung ist diese Bahn darum wichtig, weil sie

a) das Einrücken der Reservisten eines Gebietes, welches jetzt von Bahnen nur spärlich bedeckt ist, und welches ziemlich viele Soldaten stellt, erleichtert;

b) das Montur-Depôt in Brünn durch die Strecke Iglau-Brünn in kür

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