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die 18. Division bei Amaville und Gorze;

die 16. Division beim Côte-mousa;

die 5. Division westlich des Bois Vionville;

die 6. Cavallerie-Division südlich Flavigny;

die Corps-Artillerie des 3. Armee-Corps hinter der 6. Cavallerie-Division; die 6. Division zwischen Vionville und Tronville;

das 10. Armee-Corps und die 5. Cavallerie-Division westlich Tronville; das Hauptquartier des Prinzen Friedrich Carl kam nach Gorze. Dagegen gelangten die nicht an der Action betheiligt gewesenen Corps der II. Armee am 16. Abends bis zu folgenden Punkten:

Das 12. Armee-Corps nach Pont-à-mousson, dessen Avantgarde bis Regneville-en-Haye;

das Garde-Corps nach Vernécourt, die Avantgarde bis Rambucourt; das 4. Armee-Corps nach les Saizerais-Marbache, die Avantgarde bis Jaillon;

das 2. Armee-Corps nach Buchy und rückwärts.

Von der I. Armee Steinmetz kamen die 15. Division und das 7. ArmeeCorps nach und vorwärts Ars-sur-Moselle; das 1. Armee-Corps, die 1. und 3. Cavallerie-Division blieben am rechten Mosel-Ufer.

Die III. Armee des Kronprinzen von Preussen erreichte an dem Tage der Schlacht von Rezonville mit

dem Hauptquartier Nancy;

mit der 4. Cavallerie-Division Colombey;

das 5. und halbe 6. Armee-Corps blieben in Nancy;
das halbe 6. Corps (12. Division) blieb vor Pfalzburg;
das 11. Armee-Corps blieb bei Bayon;

das 1. bayerische Armee-Corps kam nach Bourdonnay;
das 2. bayerische Armee-Corps nach Champenoux;

die württembergische Division blieb bei Bayon;

die badensische Division vor Strassburg;

die 2. Cavallerie-Division bei Hagenau.

Die Armee Mac Mahon's war mit dem 1. Corps theils auf der Eisenbahn nach Châlons, theils erreichte sie Blaise;

das 5. Corps Failly kam nach Chaumont;

das 7. Corps Douay blieb bei Belfort und Lyon.

Kaiser Napoleon III. reiste am 16. August 6 Uhr Früh von Gravelotte nach Verdun auf der Strasse von Conflans ab, begleitet von der LinienCavallerie-Brigade der Garde. In Doncourt übernahm die aus dem 1. und 3. Chasseurs-Regiment zusammengesetzte Cavallerie-Brigade Margueritte (Reserve-Cavallerie-Division du Barail) die Bedeckung des kaiserlichen Hoflagers und vermochte nicht mehr zu der Armee Bazaine's zu gelangen, während die Garde-Reiter-Brigade noch im Laufe der Schlacht von Rezonville zurückkehrte und sich an selber betheiligte.

(Schluss folgt.)

Vergleich

zwischen den Leistungen der Reiterei in den Feldzügen 1848 und 1866 in Italien.

Eine vergleichende Untersuchung zwischen Leistungen überhaupt setzt eine gewisse Unabhängigkeit von anderen Factoren oder die Beständigkeit der letzteren voraus. Zu einem Vergleiche in den Leistungen der Reiterei finden wir kaum günstigere Verhältnisse als eben in den Feldzügen 1848 und 1866: derselbe Kriegsschauplatz ziemlich unverändert, die Armee-Führung österreichischerseits in beiden Jahren vortrefflich, auf Seite des Gegners fehlerhaft, derselbe Feind, die gleiche Bewaffnung, dieselbe Jahreszeit, der gleiche Kriegszweck, so dass die Österreicher beidemale in der Defensive, die Italiener in der Offensive waren, das moralische Element beiderseits unverändert! Der Werth der Reiterei hebt sich noch durch den Umstand schärfer ab, dass die übrigen Waffengattungen eine gleichmässige Entwicklung hatten, und somit das Urtheil ziemlich unabhängig von den anderen beständig gebliebenen Factoren zu fällen ist. Obgleich auf einem Kriegsschauplatze, wie der italienische, jene grossen Cavallerie-Angriffe, welche uns die Kriegsgeschichte aus der Napoleon'schen Zeit überlieferte, weite Umgehungen mit Reitermassen wie im amerikanischen Kriege, das vereinte Auftreten mehrerer Tausend Reiter im Gefechte mit jener überwältigenden Wirkung, kurz an und für sich grossartige Leistungen der Cavallerie zur Entscheidung von Schlachten nicht vorkommen, so erscheint mir doch aus den vorerwähnten Gründen eine vergleichende Untersuchung der Leistungen von Interesse und insoferne von Nutzen, als daraus ein Beleg für die Fortschritte oder Rückschritte gewonnen wird, welche die Reiterei in den zwischen 1848 und 1866 liegenden 18 Jahren machte.

Wenn wir vorerst die Stärke-Verhältnisse betrachten, so zeigt sich, dass bei Beginn des Feldzuges 1848 die österreichische Reiterei 36 Escadronen, zusammen 5.400 Reiter, Ende Mai 54 Escadronen oder 8.100 Reiter auf dem Kriegsschauplatze zählte, während die Italiener Anfangs mit 39 Escadronen in der Stärke von 5.800 Reitern, dann Ende Mai auf 44 Escadronen, 6.600 Reiter verstärkt auftraten. 1866 hatten die Italiener 90 Escadronen in der Stärke von 10.800 Reitern auf dem Kriegsschauplatze, während die Österreichische Cavallerie nur 30 Escadronen mit 4.400 Reitern zählte.

Da österreichischerseits aber in beiden Feldzügen defensiv vorgegangen werden musste, und zur Deckung der Verbindungslinien, dann zur Dotirung der Besatzungen in den Festungen, in Tirol und Istrien 1848 14 Escadronen

oder 2.100 Reiter, 1866 nur 6 Escadronen oder 900 Reiter nöthig erachtet wurden, so stellt sich das Verhältniss bei der Armee selbst folgendermassen: 1848 Österreicher 40 Escadronen oder 6.000 Reiter

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1848 also der Zahl nach beinahe gleich, 1866 aber wie 1:3.

Schon aus diesen Ziffern erhellt die grosse Schwierigkeit, welche für die österreichische Cavallerie 1866 erwuchs, während das bedeutende numerische Übergewicht der italienischen Reiterei ein weites Feld der Thätigkeit eröffnete. Diese Erwartungen wurden aber nicht erfüllt, Dank theils der Leistungsfähigkeit und dem Opfermuthe der österreichischen Reiterei, theils der Nichtverwerthung der italienischen. Eine solche Überzahl an Cavallerie kann eben nur zur Geltung kommen, wenn sie rücksichtslos und zu weitausgreifenden Bewegungen benützt wird; eine bezügliche Anordnung der italienischen Heerführung ist nicht bekannt geworden. Der oberitalienische Kriegsschauplatz, eng begrenzt, mit einer Unzahl von Bewegungshindernissen bedeckt, ist aber überhaupt kein günstiges Terrain für CavallerieÜberzahl. Die Menge der Reiterei, wie sie im Allgemeinen für einen Kriegsschauplatz erforderlich ist, beruht vornehmlich auf der Ausdehnung desselben, auf der Zahl der zu benützenden Bewegungslinien und endlich auf der Beschaffenheit des voraussichtlichen Schlachtfeldes.

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Auf der einen Seite die Alpen, auf der andern das Meer, mit durch die Festungen noch unterbundenen Bewegungslinien, deren Zahl sich dadurch so verringert, dass höchstens sechs zu Gebote stehen, so dass für den der Cavallerie zufallenden Beobachtungsdienst 3000 Reiter vollkommen hinreichen, mit Schlachtfeldern, welche die Entwicklung von Reitermassen nicht gestatten, sondern die Cavallerie auf die unmittelbare Unterstützung der anderen Hauptwaffen in schwachen Abtheilungen grossentheils beschränken, braucht der oberitalienische Kriegsschauplatz, gleich viel ob die Stärke der Armee selbst 50.000 oder 150.000 Mann beträgt, nur 6.000 Reiter. Im Jahre 1848 finden wir auch beiderseits nahezu diese Zahl; 1866 war aber die österreichische Reiterei mindestens um 2000 Reiter zu schwach, die italienische um 4-5000 zu stark. In der strategischen Defensive wirkt ein Mangel an Reiterei noch nachtheiliger ein, als in der Offensive. Um so grösser ist das Verdienst der Heerführung sowie der Reiterei selbst, wenn sie den Mangel an Zahl einerseits durch gute Verwendung, anderseits durch Leistungsfähigkeit zu ersetzen weiss!

Was die Eintheilung der Reiterei betrifft, so war 1848 jeder italienischen Division ein Cavallerie-Regiment beigegeben, überdies eine Reserve-Cavallerie-Brigade ausgeschieden, welche aus 2 Regimentern zu je 6 Escadronen bestand; österreichischerseits hatte jede Brigade 2 Escadronen zugewiesen, und das erste Reserve-Corps enthielt eine Cavallerie-Division zu 20 Escadronen. 1866 hatte jedes italienische Corps eine Cavallerie-Brigade,

bestehend aus 2-3 Regimentern, und es war eine Reserve-Cavallerie-Division von 20 Escadronen ausgeschieden; österreichischerseits erhielt jedes Corps eine Escadron zugewiesen; als Reserve waren 16 Escadronen in 2 Brigaden vereinigt, während 4 Escadronen den Beobachtungsdienst am unteren Po selbstständig besorgten. Die Eintheilung eines Cavallerie-Regiments bei jeder Division, wie 1848 bei den Italienern, war jedenfalls besser als die 1866 stattgefundene Vereinigung von Cavallerie-Brigaden bei jedem italienischen Corps, wodurch die Wechselwirkung der Waffen oft erschwert wird. Im Gefechte wurde zwar 1 Regiment an die Divisionen vertheilt. Durch die Eintheilung von Cavallerie bei den Brigaden gewinnen aber letztere sehr an Selbstständigkeit. Im Jahre 1848 bestanden die österreichischen Brigaden nur aus 3 bis 4 Bataillonen, bei welchen die Zutheilung von je zwei Escadronen überflüssig war; 1 Escadron hätte für den Beobachtungsdienst und für das Brigade-Gefecht jedenfalls genügt, so dass dem Corps-Commandanten eine unmittelbare Reserve von 2 bis 4 Escadronen für selbstständige Aufgaben und für die Verfolgung zugewiesen werden konnte. 1866 war die österreichische Cavallerie an Zahl allzu schwach, um zweckmässiger vertheilt werden zu können. Wäre sie, dem Kriegsschauplatze entsprechend, um 3—4 Regimenter stärker gewesen, so konnten die Brigaden für das Gefecht die erforderliche Reiterei fallweise vom Corps, und letzteres noch eine ReiterReserve erhalten, während 4 Regimenter unter den unmittelbaren Befehlen des Feldherrn vereint bleiben konnten. Die Zusammenstellung dieser letzteren Reserve war unerlässlich; die den Corps beigegebenen einzelnen Escadronen mussten durch Thätigkeit sich zu vervielfältigen trachten, um so den Abgang an Zahl zu ersetzen.

Wird die Verwendung der Reiterei im Feldzuge 1848 betrachtet, so zeigt sich beiderseits anfänglich das Bestreben, diese Waffe zu schonen. In den Strassenkämpfen zur Bewältigung der Aufstände waren die anderen. Waffengattungen zweckmässiger; Radetzky's Rückzug an den Mincio erfolgte ohne wesentliche Hindernisse; es galt hiebei die geringen Kräfte beisammen zu halten; die Nachrichten über den Feind brachten Kundschafter. Die italienische Reiterei war auch Anfangs an Zahl etwas überlegen, so dass die Schonung der österreichischen ganz gerechtfertigt war. Die italienische Heerführung fand sich, theilweise aus Furcht vor der österreichischen Cavallerie, deren Ruf stets ein vorzüglicher war, bewogen, die Operationslinie vom Ticino zum Mincio längs des Po einzuschlagen, und die Reiterei auch in engster Verbindung da vorgehen zu lassen, um die freiere Gegend von Ghedi und Montechiaro zu meiden, während gerade der durch die Revolution im ganzen Lande hervorgerufene Rückzug Radetzky's zu einer grossen Thätigkeit und Ausbreitung der italienischen Reiterei einlud. Letztere hätte mit Gewaltritten der Armee voraneilen, im Rücken der Österreicher erscheinen und daselbst mit Hilfe der leicht erregten Bevölkerung Marschhindernisse bereiten sollen, um der eigenen Armee Zeit zu verschaffen, die Österreicher einzuholen. Doch von all' dem geschah Nichts! Die Spitze der italienischen Armee brauchte

12 Tage, um die 16 Meilen lange Strecke vom Ticino nach Marcaria zu hinterlegen; daselbst angelangt, liess sich der vorgeschobene Reiterposten von einem aus Mantua entsendeten Streif-Commando überfallen und gefangen nehmen, wodurch in weiterer Folge ein grosser Theil der Armee alarmirt wurde.

Am Mincio ward die österreichische Reiterei in hinreichender Zahl den Vortruppen beigegeben (4 Escadronen auf 3 Meilen); die Brigadiere verwendeten aber dieselbe nur auf dem linken Ufer und zum Ordonnanzdienste, schoben Infanterie-Abtheilungen auf dem rechten Ufer vor, während Reitertrupps in Gazzoldo, Ceresara, Guidizzolo, Pozzolengo und Rivoltella in der Lage gewesen wären, jede feindliche Annäherung frühzeitig zu entdecken. Erst als die Armee am 10. April auf das Rideau von Verona zurückgezogen wurde, übernahm die Reiterei den Beobachtungsdienst in vorderer Linie mit 6 Escadronen, welche aber ihre Patrullen nur bis gegen die Höhen vorsendeten. Im Jahre 1866 verschaffte die Ausdehnung und Beschaffenheit der Befestigungen von Verona, Mantua und Peschiera der Armee an und für sich eine grössere Manövrirfreiheit. Die durch Vortruppen zu besetzende Strecke vom Garda-See längs des Mincio und Po bis zum Meere hat eine Länge von 24 Meilen; durch die Befestigungen und ihre Besatzungen wurde die Hälfte dieser Linie gedeckt. Der Beobachtungsdienst längs der so auf 3 Meilen verringerten Mincio-Grenze von Salionze bis unterhalb Goito fiel 8 Escadronen und 1 Jäger-Bataillon zu; jener längs der Po-Grenze von Ficcarolo bis Ariano 4 Escadronen und 1 Jäger-Bataillon, welche Kräfte sich als entsprechend erwiesen; denn erstere brachten rechtzeitig dem Feldherrn die Nachrichten vom Vorgehen des Feindes, um die geeignetsten Gegenmassregeln zu ergreifen; die am Po aufgestellten Vortruppen lieferten durch ihre Meldungen ein richtiges Bild der Sachlage. Die Heeresleitung gewann dadurch Sicherheit in ihren Entschlüssen.

Im Vergleiche der einleitenden Beobachtung in den Jahren 1848 und 1866 muss daher der österreichischen Reiterei im letzteren Jahre ein wesenllicher Fortschritt zuerkannt werden.

Italienischerseits lässt sich eher ein Rückschritt im Betriebe des Beobachtungsdienstes wahrnehmen. 1848 suchte die italienische Cavalerie nach dem Überschreiten des Mincio wenigstens mit den österreichischen Vortruppen in Fühlung zu bleiben und griff hiezu feindliche Streifpatrullen mit Erfolg an. 1866 machte eine an der Spitze der italienischen Armee vorgerückte, 20 Escadronen starke Cavallerie - Division nicht einmal den Versuch, mit den langsam zurückgegangenen Österreichern in Fühlung zu treten, blieb am 23. Juni mit ihren Spitzen eine Miglie vor Villafranca stehen und bestärkte durch ihre Meldungen die Armeeleitung in der irrigen Voraussetzung, dass die österreichische Armee auf dem linken Etsch-Ufer sich befinde, und zwar in einem Zeitpunkte, in welchem diese auf 1 Meilen Entfernung im freien Felde stand.

Die Leistungen in den Gefechten selbst zeigen in beiden Feldzügen

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