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dan ritter und graffen und sölche ..tten
do er ir verhieff dem halb dem ... üt
ee d...rt du frölich und wol gemüt
mit r[at] wert im gar geflissen,
vor fröüden hattist dich schir beschissen.
du hast im geben rat und list,

65

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Der eigen nug und daz zitlich gut

gitt uns fróit und müt,

drum hent wir ein gwüssen bscheit,
daz selten fröüd kumpt an leit.
dan wer sin sinn und fin müt
allein gesezt uff zittlich gut,
der achtet wenig hie uff erd,

ob im mit recht oder unrecht werd.

61 vermøderte Stelle. 73 etwa: diner?

84 I. obs.

80

meinclich daz zittlich gut verblent,
daz er sich selber numer kent,
er achtet nieman ganz und gar,
allein zittlich gug des nimpt er war;
da über sicht er got und welt,
allein daz im wert golt und gelt,

als ir hant gemerck an diser sach,

wie dem puren und dem důchman gschach.

die hattent bed göttlichs recht,

85

90

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nun wer es gut, wir liessent in scheren,
so mechtent wir uns des gring erweren.

5

der gouch der kumpt ouch mit dem grint,
dem selben wir nit entwachsen fint,

zu glicher wis ouch dem spital.

dar bij blib es ieg zmal,

910

dan waz ich gseit han, daz ist war.

gott geb ich allen ein gut glückhaftig jar.

96 Vielleicht so zu ändern: daz ir also vertrüg. 97 Eine vermoderte Stelle von acht Zeilen. 99 S. meinen Anzeiger 3, 32. 7, 500. 8 fin.

17. Verzeichniß handschriftlicher Schauspiele.

A. Des sechzehnten Jahrhunderts.

Unter den Bongarsischen Handschriften zu Bern befindet sich eine auf Papier in Quart, A. 67, welche drei Schauspiele des sechzehnten Jahrhunderts enthält, nämlich :

1) Peccator conversus. Die erst Comedj. Vonn wahrer Bekeerung eines rüwenden Sünders, uß heyliger Gschrifft. Prologus. der erst Herolld.

Großgünstig ehrsam liebe herren

ein yeder genempt nach synen ehren 2.

Der Herold leitet das Spiel ein und gibt eine Uebersicht der ersten Handlung, diese heißt Actus primus, die wieder durch ein besonderes argumentum, Inhalt der ersten Handlung", eingeleitet wird, worauf die Personen Tod, Sünder, Jugend, Schöne, Gesundheit, Stärke, Kunst, Wollust, Welt, Adel, Ehre, Reichthum, Tugend, Hoffart, Geiz, Unkeuschheit, Völlerei, Zorn, Neid und Abgötterei ein dogmatisirendes und moralisirendes Gespräch führen, das zulegt gegen das Pabstthum gerichtet ist, denn die legte Person spricht:

vonn minetwägen must ouch gott

streng rächnung gäben ohne spott
das du den brunnquell alles trosts

den son gottes der dich erlößt

verlassen und abgöttery

getriben mit vil glyßnery

die man im bapstumb hat erdacht x.

Die zweite Handlung beginnt darauf der Argumentator, der den Inhalt hersagt. Sie ist in fünf Scene eingetheilt und besteht in geistlichen Gesprächen zwischen dem Sünder, dem Apostel Paulus, Moses und dem Beelzebub, der sich also ausläßt:

Nun schlach shellsch füwr und bäch daryn
so es ja nit mag anders gsin

der groffe hellb von Nazareth

den ich mit minen listen hett

ans crüß und ouch inn tod gebracht

han gmeint dem wär nun all syn macht
genommen und er wäre todt

der hat überwunden alle noth 2.

Den dritten Akt leitet abermals der Argumentator mit einer Inhaltsanzeige ein, er umfaßt sechs Scenæ, die erste ist ein Gespräch des Sünders mit seinem Gewissen (Conscienz), das zu ihm sagt:

ey lieber huswirt kennst mich nit?

wobei die Bemerkung steht: „hie klopfet sie mit einem hämmerlin an sin brust." In der zweiten Scene kommt der Apostel Paulus dazu, der den Sünder vom Selbstmord abhält, worauf dieser in sich geht und „Musica oder saitenspil“ die Scene schließt. In den folgenden Scenen treten noch auf Josias des Sünders Bruder und sein Schwager Cornelius, ferner der Glauben, die Hoffnung und die Liebe, worauf Beelzebub seinem Aerger also Luft macht:

woluff in hundert tusend namen

das sy ein pundt handt gschworen zamen
der sünder und die liebe groß

die hoffnung und fin husgenoß 2c.

Nachdem er geendet, läuft er davon, darauf folgt Musica, und ein Epilogus, den der letste Herold" hersagt.

2) Miles christianus. die ander Comedi vonn dem kampf oder ritterschaft eines bekerten Sünders. Prologus. der erst herold. Darauf folgt Actus I. und dessen Inhalt, dann scena I. zwischen Beelzebub und Behemott seinem Diener, fängt an:

Ich louf und springen tag und nacht

hab allenthalben hüt und wacht
das ich myn rych mög bhalten vest
und überköme vil der gest sc.

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