,,Den Dichter dichtet er zurück; ,,Als heil'ge Doppelgänger „Steh'n Wert und Sang, ein Leib, ein Stück „Vor unserm Blick, Und Dichter wird der Sänger! „Da ist kein Gang im Flug erhascht, ,,Kein Honig lüstern weggenascht; „Die Noten seines Spieles „Sind Tropfen des Gefühles!" „Wenn in dem Dome, gottgeweiht, ,,Die Orgeln brausend dröhnen, „Dann weiß er, im Choral, mit Zeit ,,Und Ewigkeit „Die Herzen auszuföhnen! ,,Der Flügel ist ihm nicht ein Feld, Wo nur die Hand sich müde quält, Der Friede sei mit Dir, Du engelreine Seele! Im frischen Blüh'n der vollen Jugendkraft Dem Licht, von dem hienieden schon durchdrungen O sieh, verklärter Freund, herab auf uns're Zähren, Vergib dem Schmerz der schwachen Menschenbrust, Wir sind beraubt, wir litten den Verlust, Du schwebst befreit in heimatlichen Sphären. Und was als Erbtheil Du uns hast zurückgelassen Die heil'ge Wahrheit groß und unerschlafft, Wir wollen's tief in uns're Seelen fassen. Und wenn wir nach den süßen Klängen gehen, 21. November 1828. Franz Schober. Nachruf. An Schubert's Grabe. Ein Sänger ist geschieden, wie nie ein beß'rer sang, Ihr Sänger deutscher Gauen, wer wird Euch eingeschart, Wer singt von Huld der Frauen, wie er so tief und zart? Wer wird von Helden fingen, von Treu und Biederkeit, Daß seine Lieder klingen hinab durch alle Zeit? O Destreich, deine Hügel, o Donau, deinen Strand Wenn wild die Stürme sausen, auf Heiden öd' und leer, Was Freude und was Trauer die Menschenbrust bewegt, Es ist das Loos der Sänger, die Gottes Geist geweiht, And. Schumacher. Die Muse weint: Ein Liebling folgt dem andern; B. Schlechta. Druck von L. E. Zamarski & C. Dittmarsch in Wien. |