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duction (in F, Andante 3/4 Tact), an welche sich das Thema anschließt (F-Moll, Allegro ma non troppo / Tact), das, immer wieder auftauchend, einem rothen Faden gleich die Ouverture durchzieht.

Die Oper beginnt mit einem Chor der in Emma's Gemach im königlichen Schlosse mit Spinnen beschäftigten Hoffräuleins (C-Dur Andantino, % Tact), dessen Melodie sodann eine Solostimme (in G-Moll) wiederholt, worauf der Chor (mit derselben Melodie in Es-Dur) den Gesang schließt.

Diesem folgt ein Duett zwischen Emma und Eginhardt (A s-Dur Andantino, zum Schlusse übergehend in Allegro moderato).

Schleier an eine Lanze und gibt den Mauren das Zeichen, daß sie das Bollwerk übergeben wolle.

Die Pforte öffnet sich; Florinde und die Ritter treten heraus. Die Tochter des Maurenfürsten stürzt ihrem Vater zu Füßen und bekennt ihm ihre Liebe zu Roland. Er aber befiehlt, fie und die Ritter dem Tode zu weihen.

Da stürzt Brutamonte mit der Botschaft herein, daß das Frankenheer in vollem Anmarsch sei. Die Mauren dringen mit gezückten Säbelu auf die Ritter ein; schon aber stürmen Eginhardt und Fierabras vorwärts; Roland entreißt Florinde ihrem Vater, der sie in den Thurm zurückführen will und ist eben im Begriff, den Maurenfürsten zu durchbohren, als Fierabras den schon gehobenen Arm aufhält, ihm zurufend, daß er seines Vaters schonen möge. König Carl und Emma erscheinen; der überwundene Maurenfürst wird aufgefordert, den Zwist zu enden; Eginhardt sinkt dem Könige zu Füßen. Dieser verzeiht ihm und führt ihm Emma als seine Braut zu; der Maurenfürst aber, durch die Fürsprache des Sohnes erweicht, legt Florinden's Hand in jene Roland's; Fierabras selbst erbittet sich von König Carl, von nun an seinen siegreichen Fahnen folgen zu dürfen; mit allgemeinem Jubelchor schließt die Oper.

Nr. 3 bildet ein Marsch und Chor der Männer und Rit ter, welchem dann jener der Weiber und Jungfrauen folgt (D-Dur, Allegro moderato 4/4 Tact); am Schlusse allgemei ner Chor, und Marsch wie zu Anfang.

Nr. 4. Ensemble (Ogier, Roland, Carl, Eginhardt, Fierabras, Emma und Chor) mit Recitativen, Quartett (Emma, Eginhardt, Roland, Fierabras), Frauen-Chöre, Marsch und allgemeiner Chor.

Nr. 5. Duett zwischen Fierabras und Roland (A-Dur, Allegro maestoso 3/4 Tact).

Nr. 6. Finale.

Der erste Act, in geschriebener Partitur über 300 Seiten. umfassend, wurde in der Zeit vom 25. bis 30. Mai componirt. Der zweite Act beginnt mit dem schönen, von Eginhardt und Roland gesungenen Lied:

Im jungen Morgenstrahle,
Den Blick Dir zugewandt,
Grüß ich zum letzten Male
Dich theures Vaterland,

das dann der Chor aufnimmt und weiterführt.

Nr. 8. Höchst charakteristischer Anfangs aus der Ferne tönender, dann immer näher rückender Marsch der Mauren (F-Dur Allegro vivace), Chor der Mauren, Recitativ-Gesang, Chor der Ritter, welche die Spuren Eginhardt's verfolgen, ebenfalls ein ganz herrlich gearbeitetes, effectvolles Musikstück.

Nr. 9. Duett zwischen Florinde und Maragond (A s-Dur, Andante con moto).

Nr. 10. Quintett (Florinde, Maragond, Eginhardt, Maurenfürst, Brutamonte, in Es-Dur, Andante con moto, 4/4 Tact, das umfangreichste der mehrstimmigen Gesangsstücke).

Nr. 11. Chor der in das Hoflager des Maurenfürsten einziehenden Abgesandten (E-Dur, Allegro moderato, 4/4 Tact).

Nr. 12. Terzett (Florinde, Roland, Maurenfürst, in As-Dur, Allegro vivace, 4/4 Tact), Chor der Ritter und Mauren.

Nr. 13. Arie der Florinde (D-Dur, Allegro furioso, 4/4 Tact).

Nr. 14. Choral der gefangenen Ritter :

Otheures Vaterland,

Verlassen weilt deiner Söhne treue Schaar,
Den soll des Todes Graun erfassen,

Der deines Ruhmes Kämpfer war.

Nr. 15. Scene im Thurm (Florinde, Roland, die Ritter); Recitative, Duett zwischen Roland und Florinde, Chor der Ritter, Melodram, Orchester-Musik während des Sturmes der Mauren.

Nr. 17. Finale, zum großen Theil Melodram, Chor der Ritter.

Der dritte Act beginnt (wie der erste) mit einem Chor der um Emma im königlichen Schlosse beschäftigten Hoffräuleins (G-Dur, Allegro moderato, Tact), aus welchem sich der Sologesang Emma's heraushebt.

Nr. 19. Quartett zwischen Emma, Carl, Fierabras und Eginhardt.

Nr. 20. Terzett zwischen Emma und dem in den Kampf ziehenden Eginhardt und Fierabras.

Nr. 21. Scene im Thurm. Arie der Florinde mit Chor Andante con moto, F-Moll, 24 Tact), eines der schönsten, vielleicht das schönste Musikstück der Oper. Auf Florinda's Klage:

Des Jammers herbe Qualen
Erfüllen dieses Herz,

Zum Grabe muß er wallen,

unnennbarer Schmerz.
In bitt'rer Todesstunde
Fehlt ihm der Liebe Gruß,
Und nicht von Freundesmunde

Wird ihm der Scheidegruß

antwortet der Chor mit den Trostworten (in F-Dur):
Laß Dein Vertrau'n nicht schwinden,

Noch leuchtet uns ein Hoffnungsstrahl,
Noch kann sich Rettung finden,

Und spurlos flieht der Leiden Qual.

Die Musik ist so einfach, ergreifend, die Melodie und ihre Begleitung so echt Schubertisch, daß sich nichts weiter darüber sagen läßt.

Hierauf folgt ein Trauermarsch (H-Moll Andante, */ Tact), fortan Orchestermusik, das Tempo in Allegro ossai übergehend. Die Ritter und Florinde stürzen gegen das Thor hin, um die Veste zu übergeben, bevor Roland dem Flammentod verfällt. Florinden's Ruf:

Jezt schnell an's Thor hinab,

Die Riegel laßt erklirren,

Ch' sie in's Flammengrab

Den Freund, den Theuren führen.

von dem Chor der Ritter wiederholt, bildet ein Musikstück voll Leben und dramatischer Wahrheit.

Nr. 22. Chor der Mauren mit Ensemble (Tempo di Marcia, D-Moll, 4/4 Tact).

Der Rache Opfer sallen,
Bergeblich war ihr Droh'n,

Laut wird die Luft erschallen,
Empfangen sie den Lohn u. s. w.

Der fanatische Gesang der Mauren, begleitet von allen Lärm Attributen der türkischen Musik, ist von trefflichster Wirkung.

Nun folgt noch ein Wechselgesang zwischen Florinde und ihrem Vater, Chöre der Ritter und Mauren und

Nr. 23 das Finale, beginnend mit Recitativen, an welche sich ein Quartett (Eginhardt, Fierabras, Roland, Carl) und der allgemeine Chor anschließt:

Nach langer Leiden Qualen

Erwacht die reine Lust,
Und Jubellieder schallen
Aus der entzückten Brust,

womit die Oper endet.

Auch dieses Werk ist niemals öffentlich aufgeführt worden. Wohl aber hat der Wiener Männergesangverein in dem, am 28. Februar 1858 für den Blindenversorgungsfond abgehaltenen Vocal- und Instrumental-Concerte Bruchstücke daraus zu Gehör gebracht, welche mit großem Beifall aufgenommen wurden *). Es waren dies die Ouverture, der Chor der Ritter aus Nr. 3, das Lied mit Chor Nr. 7, der Marsch der Mauren und der Chor der dem Eginhardt zu Hilfe eilenden Ritter aus Nr. 8, endlich die Scene im Thurm Nr. 21. Das Opernbuch (meist dreifüßige gereimte Jamben und Trochäen, Recitative und Prosa enthaltend), erhebt sich, was die Sprache be

*) Das Verdienst, diese Oper aus ihrem Verstecke hervorgeholt und so weit es sich eben than ließ, Theile daraus dem größeren Publikum vorgeführt zu haben, gebührt dem Chormeister des Männergesangvereines Director Herbek, dem es kurze Zeit früher gelungen war, den „Gesang Der Geister" zu neuem Leben zu erwecken. Derselbe besigt eine Copie der ganzen Oper. Die Soli's wurden gesungen von Dr. Gunz, Panzer und Frl. Meyer.

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