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sen, und diese schwache Truppe litt durch das lebhafte Kartätschenfeuer derselben empfindlichen Verlust. Erst gegen Abend hatten die andern beiden Kolonnen die weiten und beschwerlichen Umwege zurückgelegt, und langten in des Feindes Rücken an. Nun ließ Gen. Meszaros den wirklichen Angriff von allen Seiten ausführen. Die Franzosen ergriffen die Flucht, und rettes ten sich im nächtlichen Dunkel nach Zweibrücken. Doch wurden noch 19 Offiziere und 257 Mann abge= schnitten und gefangen. Gen. Meszaros hatte in den Gefechten vom 12. und 13. Dezember in Allem 3 Offiziere, 349 Mann und 72 Pferde verloren.

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Der Angriff des Gen. Hoße gegen die 9. Die vision Reneauld hatte eben so glücklichen Erfolg ges habt. Zwar wurde dessen I. Kolonne, Major Pfanzeltner mit 2 Bat., bei dem mühsamen Marsch durch den auf dem sogenannten Schanzel von den Franzosen angelegten Verhau lange Zeit aufgehalten. Aber · die II. Kolonne, Oberst Winkler mit 2 Bat. 4 Komp., -rückte rechts über Sanct Lambrecht vor, und eroberte Breitenstein und Helmbach. Die III. Kolonne, Hauptmann Czermak init 1 Bat. unterstüßte den Angriff. -Reneauld sammelte nun alle seine Truppen bei Helmstein, wurde dort aber vom Gen. Hoße mit Nachdruck angegriffen, und zum Rückzug nach Igelbach genöthigt. Nachdem sich Reneauld hier bis gegen Abend auf das hartnäckigste vertheidigt, wurde er geworfen, bis gegen Leimen und den Saukopf zurückgedrängt, und 6 Offizierè mit 173 Mann wurden gefangen. Der ganze Verlust des Gen. Hoße an diesem Tage betrug nur 2 Offizie re und 25 Mann.

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Der Feldmarschall Clerfant hatte an diesem Tage Kreukenach und die ganze Stellung an der Nahe, bis Bingen am Rhein, so wie früher, beseßen las fen. Der Urmee Jourdans ließ er den Gen. Boros gegen Herborn und Schönenberg, den Gen. Fürst Hohenlohe nach Stromberg, mit ihren Brigaden nachrücken. Der Feldmarschall ers hielt die sichere Nachricht, daß Jourdan bereits seine Reserve-Artillerie bei Trarbach über die Mosel zurückfende. Dieser Obergeneral hatte sich den Übergangs. punkten schon durch seinen Marsch hinter den Sonns wald bedeutend genahet. Die schnelle Ausführung des Rückzuges über den Fluß zu erleichtern, hatte er bei Mühlheim eine Brücke schlagen, jene bei Trarbach durch einen Brückenkopf decken lassen. Eben damals äußerte Gen. Kleber in einem Berichte aus Koblenz die Besorgniß, daß das an der Sieg stehende östreichi sche Korps des FMLts. Herzogs von Würtemberg wohl am Niederrhein einen Übergang versuchen dürfte. Das her erschien dem Gen. Jourdan der Rückmarsch hinter die Mosel um so dringender nöthig. Der empfindlichste Mangel an Lebensmitteln und allen andern Bedürfs nissen hatte sein Heer, seit er es in den Hundsrück geführt, mit Mißmuth erfüllt, und zahlreiche Entweis chungen, so wie verheerende Krankheiten, hatten seits her dessen Reihen bedeutend gelichtet. Alle diese Ums stände, welche dem Feldmarschall genau bekannt was ren, gaben ihm die Gewißheit, daß Jourdan nicht mehr daran denke, gegen die Nahe offensive Bewegun= gen auszuführen. FM. Graf Clerfant wollte jeßt nur noch durch seine eigenen Manövers Jourdans Rückzug hinter die Mosel beschleunigen, um dann sich mit

ganzer Macht an die Queich gegen Pichegrus Heer wen den zu können.

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Am 14. Dezember rückte Gen. Nauendorf mit seinem ganzen Korps auf Birkenfeld. Seine Streifkorps zogen voraus über den Hundsrück, theils links gegen Hermeskeil, theils über den Hohenwald gegen die Stellung, welche Marceau, bei Baldenau und dem stumpfen Thurme, auf der nach Mühlheim an der Mosel führenden Straße genommen. Gen. Kray verdrängte die französischen Posten aus Hausen am Han= ne Bach, aus Rhaunen, Schmidburg und aus Gemünden am Simmer-Bache. Marceau rückte nun zwar gegen diese Orte wieder vor, fand sie aber so wohl beseßt, daß er keinen derselben nehmen konnte. Gen. Graf Hodis griff die bei Schloß Koppenstein am linken Ufer des Simmer-Baches aufgestellten französi schen Posten an, eroberte 2 Kanonen, und machte 200 Gefangene. Gen. Boros endlich vertrieb die Franzosen aus dem zwischen dem Sonn- und Stucker-Walde gelegenen Orte Schönenberg, und rückte am Gill: Bache gegen Derenbach vor.

Am 15. Dezember ließ Gen. Nauendorf den Gen. Seckendorf rechte zum Angriff der Stellung Marceaus beim stumpfen Thurme vorrücken. Dieser vertrieb die Franzosen aus Gutenthal und Morbach, erstürmte den dreifachen Abhang bei Bal denau, und verfolgte den fliehenden Feind gegen Abend über Gunzerod, bis Münzelfeld und Lon ge heim in der Nähe von Trarbach. Sobald das Gefecht auf dieser Seite eine vortheilhafte Wendung genom men hatte, marschirte Gen. Nauendorf mit seiner Haupttruppe links nach Hermeskeil, und stellte seis

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nen Vortrab bei Taumen, in der Nähe von Trier, auf. In Nauendorfs rechter Flanke beseßte der Oberst= lieutenant D'Uspre Neu- Magen, und unterhielt dessen Verbindung mit Gen. Seckendorf.

Alle bei dieser Vorrückung über die Lage des Feindes erhaltenen Nachrichten stimmten darin überein, daß Trier nur von einigen hundert Franzosen besetzt sen; daß das Landvolk im Luremburgischen sich gegen die Franzosen erhoben habe, und daß Jourdan für seiné rückwärtigen Verbindungen äußerst besorgt sey. Daher schlug Gen. Nauendorf am 16. dem Feldmarschall vor, Trier zu nehmen, über die Mosel in das Luxemburgische zu ziehen, und die dortige Volksbewegung zu una. terstüßen. Der Feldmarschall fand jedoch, daß die so weit vorgerückte winterliche Jahreszeit, so wie die Erschöpfung der seit drei Monaten in steten Märschen und Gefechten verwickelten Truppen, es nicht gestatteten, jezt noch so ausgedehnte und gewagte Unternehmungen zu beginnen. Er wollte seine ferneren Operazionen darauf beschränken, dem Heere ruhige Winterquartiere zu verschaffen. Im Sinne dieses Entschlusses befahl er zwar dem Gen. Nauendorf, feine Truppen rückwärts nach Birkenfeld zuführen. Aber dem Gen. Fürst Hohenlohe trug er auf, am 17. Dezember den linken Flügel Jourdans, oder die zwischen Darweiler und Ba= cherach stehende Division Grenier, noch weiter zurückzudrücken.

Indeß hatten auf Piche grus linkem Flügel die Generale Saint Cyr und Laborde die Vorrückung nochmals begonnen. Der Erstere wollte über Landstuhl gegen Kaiserslautern, der Zweite über Trippstadt ge= gen Hochspeier und Frankenstein vordringen. Sie griffen

am 15. Dezember die ganze Postenlinie dès Gen. Mész zaros an. Die Hauptkolonne der Division Laborde suchte Trippstadt zu nehmen. Die durch drei Tage (15., 16. und 17. Dezember) oft wiederholten Angriffe der Franzosen wurden zwar von den Kaiserlichen im mer kräftig zurückgewiesen. Aber am 18. eroberte Saint Cyr Schopp und Landstuhl, und marschirte zum Angriff von Kaiserslautern, indeß Laborde aufs neue gegen Trippstadt vordrang. Während dem Marsche traf ein Befehl Pichegrus ein, der den Angriff einstellte, und den Rückzug befahl. Saint Cyr ging über Vogelbach auf Homburg, Käshofen, u. s. w., und Laborde nach Hochstätten zurück. Obwohl die Gefechte in den leßten vier Tagen so hartnäckig gewe fen, so betrug der ganze Verlust des Gen. Meszaros doch nur 6 Offiziere, 143 Mann und 38 Pferde.

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Der Gen. Fürst Hohenlohe führte am 17. Des zember die ihm aufgetragene Vorrückung längs dem linEen Rheinufer gegen Darweiler und Bacherach aus, während Gen. Boros den Feind allarmirte, und Hos henlohes linke Flanke deckte. Der Fürst theilte seine in 3 Bataillons, 13 Kompagnien, 14 Eskadrons bes stehende und mit 20 Geschüßen versehene Brigade in vier Kolonnen. Die I. oder rechte Kolonne, Major Rehbach mit 4 Kompagnien, rückte bis in die Nähe von Bacherach vor. Sein Marsch wurde durch das Feuer des am rechten Ufer aufgeführten schweren Geschüßes, dann der mit 2 Kompagnien beseßten Kanonier Schaluppen, gedeckt und unterstützt. Diese Kolonne mußte aber, weil die zweite, in ihrem Marsche aufgehalten, um zwei Stunden zu spät anlangte, wieder bis Ober-Heimbach zurückgehen.

Östr. milit. Zeitsch, 1833. III.

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