so daß, weil die Laichzeit die Schonzeit | ten Richtungen auseinander und treiben, aller Fische ist, die Hauptfänge in der das vereinigte Netz zwischen sich haltend, Zeit vom Juni bis September und vom vor dem Winde dahin. (Unser Bild S. 820 November bis in den Frühling hinein sucht das Ausfahren eines Sprottenneges dauern. Weniger als mit Zugneßen zu veranschaulichen.) Dadurch, daß sich werden ihre Scharen mit feinmaschigen im Vereinigungspunkte der Neßflügel ein Treibnezen gefangen. Die Sprotten sackförmiger Neytrichter befindet, geschieht neze als Treibneze sind die sogenannten der Fang. Die Fische geraten in diesen „Kurrenneße“ der Fischer in den öst- hinein, vermögen aber, durch den Strom lichen Küstenbezirken, wie sie zum Treib- des Wassers zurückgehalten, nicht wieder fang der Heringe bei diesen gebräuchlich hinauszutreten und werden, nachdem das sind, nur seiner im Garn und in den Maschen. (Fig. 1.) Sie sind ca. 110 m lang und 3 m hoch und werden Fig. 2. durch Flotthölzer (a) und Gewichte (b) an der unteren Kante oder „Simme" (e) aufrecht im Wasser erhalten. Zu einem Fange ver einigen sich zwei Boote mit der gehörigen Besatzung und Ausrüstung. Jedes derselben hat ein Net an Bord, und erst nachdem das Fischterrain ausgesucht und eine genügende Wassertiefe durch das Lot (Fig. 2) gefunden ist, legen sich die Boote Bord an Bord, verbinden ihre Neze durch Schnüre, fahren nun nach entgegengeseß Lot. Neß eine große Fläche abgepflügt hat und während des allmählichen Zusammenrückens der Boote wieder herausge zogen ist, in diesem übrigbleibenden Trichter die Beute der Fischer. Dunkle Nächte sind dem Fange günstig, noch günstiger Nächte mit Nebel und Winden, weil dann die Sprotten die Gewohnheit haben, dicht unter der Oberfläche des Wassers hinzuziehen. Indessen auch in mondhellen, mild erleuchteten Nächten sieht man die Ellerbecker bei bei ihrer nächtlichen Arbeit auf der Bucht oder deren Vorterrain. Bis zum Anbruch des Morgens werden in rast= loser Arbeit die Neze untergetaucht und mit der springenden und plätschernden Beute im Trichter wieder heraufgezogen. Vier, sechs, auch acht Boote, je zwei und zwei, fischen zusammen auf einem bestimmten Gebiet, das nach den Verhältnissen gewählt wird und in seiner Entfernung vom Lande verschieden ist, je nachdem die Züge von den Laichplägen in den inneren Teilen der Bucht in diesen oder in See vermutet werden. Erst wenn das aufsteigende Tagesgestirn am Horizont sich ankündigt und die Fluten der See im rosigen Glanze schimmern, rüsten sich die Boote zur Heimfahrt, scheren Neze ein Feuer aus harzigen Hölzern oder Eschenspänen qualmt. Die Stäbe mit den Fischen werden in die Wände dieses Raumes eingefügt und bleiben hier so lange zusammen, bringen Ruder, Stangen und sonstiges Gerät in Ordnung, ziehen die Segel wieder auf und treiben nun in munterer Laune mit schwellender Brise dem heimatlichen Strande zu. Frauen dem unaufhörlichen Rauche ausgesetzt, bis und Kinder stehen hier schon zum Em pfange bereit, und Fig. 3. die zarte silberne Haut der Fischchen in ein tiefes präch Goldbraun tiges übergegangen ist und ihr feines leckeres Fleisch jenes ange nehme Aroma erhalten hat, welches während sich die Männer mit der Abrüstung der Boote zu schaffen machen, wird von je= nen mit langstieligen Hamen (Kä= schern) der Fang sogleich aus den Fischkasten der Boote gehoben, sortiert, ge- Jedes Fischerhaus in Ellerbeck hat ein reinigt und verteilt. Nach einer noch solches Räucherhaus" in seinem Gemaligen Reinigung in großen Wasserkübeln wese, und oft; wenn bei reichem Fange werden die Sprotten durch Maul und die Feuer auf allen Herden prasseln, Stäbe zum Trocknen der Sprotten. Fig. 4. die Sprotte vor je dem Rivalen so vorteilhaft auszeichnet. sind kleiner und haben auch ein härteres aus welchem sie zur Laichzeit in unsere Fleisch, das im geräucherten Zustande südlichen Meere herabsteigen sollen; vielnicht weiß, sondern braun ist. Ganz schlecht sind indessen die Sprotten, welche die Spekulation in Hamburg aus dem gemeinen Stint (osmerus eperlanus) fabriziert. Täglich kann man auf dem schmugigen Elbstrom im Stadthafen den stereotypen Stintfischer sehen, wie er den Käscher mit der riesigen Stange in rhythmischen Zwischenräumen aus seinem Kahn in den Grund stößt und hier aus dem Schlamm seine Beute in Gestalt einer zappelnden Welt vom Geschlecht der Stinte hervor holt. (Siche Abbild. S. 817.) Man räu mehr ist erwiesen, daß jedes Meer, ja jeder Meeresteil seine eigene Spielart dieses Fisches besitzt. Magerer und noc) kleiner in den östlichen Bezirken unseres Küstenwassers, zeichnet sich der Hering in den westlichen Teilen der Ostsee infolge der hier reicher entwickelten Meeresflora sowohl durch Zartheit und starken Fettgehalt des Fleisches als auch durch ein noch massenhafteres Auftreten aus, indem für die Entwickelung seines Laiches ein starker Pflanzenwuchs auf dem Küstengrunde die Hauptbedingung ist. Die ab gefeßten Eier der Weibchen, welche außerordentlich stark an allen Gegenständen kleben, die sie berühren, sollen an den Wasserpflanzen ihren Halt finden, und weil die letteren nun in den östlichen Teilen der Ostsee nicht besonders üppig den Küstengrund bedecken, ist dort auch die Erscheinung eine besonders häufige, daß sich am Strande die Eier zu unzähligen Millionen angeschwemmt finden oder an der Oberfläche des Meeres verderbend umhertreiben und die Neße der Fischer oft mit dicken Krusten bedecken. Im Mai besonders ziehen die Scharen der Heringe unter die Küsten der Kieler Bucht und ihrer Nachbargebiete, um sich der Befruchtung zu entäußern, und im September wiederholen sich die Massen Nezwand angebracht ist, hineingejagt züge noch einmal; im Sommer und im " Heringe in reinster Butter gebraten und holt, daß die Boote im Bogen nach dem 1 Ein Zugnez anderer Art ist das große 54 zu einer Länge von 300 m und darüber | leine, welche vom Boote mitgenommen ist mit Schnüren zusammengesezt. Die Kanten, Fig. 5. Das große Strandgarn. an der Wasseroberfläche schwimmend und Fig. 6. und diesem ins Wasser von der Beman- zurückkehrt. Indem die Mannschaften mit hertreibt, eingezo- bis zwei Stunden Kortslotthölzer anderer Gestalt zum Strandgarn. in Anspruch nimmt. gehalten. Wegen des großen Gewichtes zelne Zug eine reiche Beute, oft steht welche in dieser Weise gefangen wer- |