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"Ja, und heute," unterbrach er sie aufwallend, heute, eben in der letzten Stunde, bekam ich die tausendmal schlimmere Nachricht, daß die Meinhardtsche Affaire mir aus den Händen gespielt ist dies bedeutet für uns den Verlust von fünf zigtausend Mark! O, in unserem Depeschen zeitalter geht alles rasch heute morgen mag mein Vater geplaudert haben, heute abend trifft seinen Sohn schon der Schlag!"

„Und du zögerst noch," sagte Cornelie erglühend, die einzige Maßregel zu er greifen, die dich, uns vor dem Ruin, vor der Schande bewahren kann? Denke, wenn Gustav um eines Unrechtes willen von Hamburg floh — wenn der arme Alte es allen Leuten klagt! Albertus, du darfst nie, hörst du, nie mehr ein Wort sagen, das nicht jedermann wissen kann! Du mußt ihn behandeln, wie wir Käthchen nehmen!"

Cornelie," rief er, aufspringend und mit heftigen Schritten auf und ab gehend, „sprach dein Herz ?"

"Herz?" wiederholte sie. „Nein, nicht mein Herz! Die Stunde ist gekommen, wo man es gewaltsam zum Schweigen bringen muß! Soll der unberechenbare Mund des Greises das Gebäude umbla sen, das er selbst als Mann in früheren Tagen so stolz aufgeführt? Soll es uns in seinem Schutt begraben?"

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Du unterschäßest ihn, Cornelie; er hat — ach, daß ich es gestehen muß! die Beherrschung seiner Gedanken, aber nicht die Energie seines Willens verloren. Heute mittag hat er mir gedroht, mich aus dem Geschäft zu entlassen, falls ich ihm etwas verheimlichen wolle. Und du weißt, die Übergabe seines Geschäftes an mich war ein Akt der Güte, der gar nicht gerichtlich festgestellt wurde; mein Vater kann das jederzeit rückgängig machen," schloß er düster.

berhaar durch Lügen beleidigen?! Den halb erblindeten Greis hintergehen?! Den liebevollsten, aufopferndsten der Väter wie ein schwaches Kind behandeln, weil seine achtzig Jahre nicht mehr klug zu handeln wissen?! Cornelie, mein Weib — wenn dein und mein Sohn und sein Weib nach dreißig Jahren hinter unserem Rücken also von uns reden werden! Cornelie, Gott verzeihe dir, was du sagtest!"

Der große, starke Mann kniete neben seinem Weibe nieder und legte sein Antliz gegen ihr Gewand, um ihr die heilige Thräne in seinem Auge zu verbergen.

„Keine Dankbarkeit, keine Geduld, keine Liebe kann groß genug sein, um ihm zu vergelten, was seine Vatertreue mir that! Und auch du, auch du, Cornelie ... wie nahm er dich auf arm, wie du warst eine Prinzessin konnte nicht mehr Ehren verlangen!"

Cornelie erblich; sie gedachte dessen, was ihr Gatte selbst in diesem Augenblick auszusprechen zu zartfühlend war: ihr Schwiegervater hatte nicht nur sie, die Tochter des tiefverschuldeten Offiziers, freudig umarmt, er hatte auch die Schulden ihres Vaters bezahlt und diesen vor Schimpf und Selbstmord bewahrt.

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„Albertus," sprach sie leise, es ist eine von den Grausamkeiten der Natur, die auch uns vielleicht eines Tages vernichtet. Bedenke, daß du ganz im Sinne deines Vaters handelst, wenn du nach allen Richtungen hin für die Ehre unseres Namens kämpfst. Und wenn dein Vater hätte voraussehen können, daß Tage kämen, wo er selbst in er selbst in greisenhafter Schwäche seinem Sohn und seinem Haus schade, würde er dich damals gebeten haben: Sei dann weise für mich mit. Ja, sei weise, mein Gatte sei schweigsam gegen den Greis. Siehe, wäre er taub vor Altersschwäche, würden wir ihm aufschreiben, was wir wollen; wäre er lahm, liehen wir ihm unsere Hände; Ihr Gatte blieb stehen, ein Flammen wäre er krank am Körper, wir pflegten strahl brach aus seinem Auge, seine Brust sein. Was sollen wir der Schwäche seiner atmete schwer. Geschwäßigkeit nicht schonen, indem wir Dies Haupt mit dem leuchtenden Sil- ihr jeden gefährlichen Stoff nehmen?"

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„So muß man ihm eben Komödie vorspielen," rief Frau Cornelie leidenschaftlich, man muß ihn belügen!"

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Ihr Gatte nickte schwermütig. „Du bist klug, Cornelie, deine Worte sind lauter Wahrheiten, und so grausam wie fast immer Wahrheit ist."

Versprich mir, schwöre mir, Albertus," bat sie eindringlich, „daß du deinem Vater fein Wort über Gustav sagst, wenn der Junge wirklich ein Unrecht begangen hat. Versprich mir, ihm dies eine Mal eine Notlüge zu sagen."

„Ich verspreche es," sagte der bleiche Mann tonlos. Er warf das graue Haar von der Stirn und schritt wieder langsam auf und ab. Bald trat seine hohe, dunkle Gestalt in den Lichtkreis der Lampe, bald tauchte sie zurück in die Dämmerung, die das große Zimmer fern vom Sofatisch füllte. Frau Cornelie sprach nicht mehr, kummervoll beobachtete sie das Antlig des Mannes, den sie liebte mit großer, stiller Leidenschaft, wie man nur liebt in einem ersten Liebesrausch oder - im Herbst einer Ehe, die tief glücklich war und in welche nun die Angst Schatten wirft, daß eine Stunde der Trennung kommen könne, kommen müsse! Sie wagte nicht, die Schmerzen zu unterbrechen, die jezt in ihm wühlten; sie wußte, sein Weh war bitterer als die Trauer, die man an Totenbahren empfindet.

Das dumpfe Schweigen ward durch den Klang der Glocke unterbrochen, die lang durch das Haus gellte.

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„Meine Depesche von heute mittag hatte teils den Zweck, Sie vorzubereiten auf einen höchst peinlichen Vorfall, teils sollte sie, falls Ihr Sohn Gustav bei Ihnen angekommen wäre und versucht hätte, Sie durch Lügen zu täuschen, Ihnen andeuten, daß Sie seine Person nicht aus den Augen lassen möchten. Sie kennen mein väterliches Interesse für Ihren Sohn, dem ich, eben weil er Ihr Sohn war, ein Vertrauen schenkte, wie es sonst junge Leute von zwanzig Jahren nie bei mir genießen. Große Summen ließ ich unbedenklich durch seine Hände gehen, denn eine Versuchung, deren Macht ich nie unterschäße, konnte für ihn, den Sohn des reichen Hauses, dem mit vielem Geld stets versehenen Jüngling, nicht wohl vorhanden sein.

„Ich habe mich zu unser aller Nachteil schwer getäuscht. Ihr Sohn, mein teurer Freund, verführt durch ältere Genossen, die seine reiche Börse mißbrauchten und seiner Eitelkeit schmeichelten, hatte sich in der Leidenschaft für das Spiel verstrickt. Ich wußte nicht, wo er seine Abende und Nächte verbrachte; daß er sie unruhig und

„So spät noch jemand am Hausthor?" fragte Cornelie, sich befremdet erhebend. Sie ging hinaus, um von den Dienstboten zu erfahren, was vorgehe. Herr Albertus | unerlaubt vergeudete, war unschwer zu sah nach seiner Uhr. Es war eine halbe sehen. Ich ließ es an väterlichen Bitten Stunde über die Zeit, wo der lezte Zug nicht fehlen, denn da Ihr Sohn bei mir von Hamburg ankam. Sein Auge um im Hause wohnte, konnte ich ihm stets florte sich, seine Knie zitterten. Der Er- nachweisen, daß er erst gegen Morgen preßbrief war gekommen. Und schon trat | heimkam. Umsonst. Ihr Sohn muß sich Frau Cornelie mit demselben ein, scheu, in Schulden befunden haben, er zögerte hastig, mit zitternden Händen die Thür in falscher Scham, seinen Leichtsinn zu hinter sich schließend. Die Gatten seßten beichten vielleicht hoffte er im Spiel sich wieder zusammen auf das Sofa. Die genug zu gewinnen, um seine Schulden selbe Lampe, an deren Fuß vorhin die zu bezahlen. Kurzum: seit gestern abend dumme Puppe Mimi lehnte, die klein ist Ihr Sohn nicht mehr in mein Haus Käthchens glückliches Gesicht beschien, zurückgekehrt; nichts deutet in seinem Zimstrahlte still ihr weißes Licht auf die furcht mer auf die Absicht einer vorbereiteten

Reise. Aber eine Revision der ihm unter stellten Gelder ergab das Fehlen von fünf tausend Mark.

„Es ist wohl unnötig, zu sagen, lieber Randolph, daß ich weder die Behörde benachrichtigte, noch vor meinen Leuten ein Wort von meiner traurigen Entdeckung verriet. Zur Erklärung der Abwesenheit Ihres Sohnes schalt ich ärgerlich auf den jungen Herrn, der gerade in dieser überlasteten Zeit eine Reise machen müsse. Jhretwegen muß jedes Aufsehen vermieden werden, meiner Verschwiegenheit sind Sie sicher. Aber dies hat auch die Kehrseite, daß ich wenig Erkundigungen einziehen konnte über Ihres Sohnes Treiben. So bin ich noch fast vollständig im Dunkel; meine beste Hoffnung ist die, daß Gustav sich unverweilt zu Ihnen begab, um seine Sünden zu beichten und Sie um die mir entwandte Summe zu bitten. Vielleicht ist Gustav auch minder schuldig, als es scheint, vielleicht daß sich diese scheinbar so schwere That noch nachträglich als der Streich eines unbesonnenen, überspannten Jünglings herausstellt. Falls Gustav nicht bei Ihnen ist oder kein Zeichen von sich gegeben hat, bitte ich Sie, sofort hierher zu kommen, damit wir vereint besprechen, was geschehen kann, um den un glücklichen Jüngling zu finden und vor weiterem Unglück ihn zu bewahren.

Sagen Sie Ihrer verehrten Gattin, daß ich die Sorge dieser Stunden mit Ihnen empfinde und daß Sie jedenfalls bei dieser Gelegenheit erproben können die herzlichste Freundschaft

Ihres alten Dollfus."

„Ein Dieb,“ sagte Frau Cornelie mit einem schrecklichen Lächeln, „mein Sohn ein Dieb ein Spieler."

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Aber schwöre mir, daß du gegen deinen Vater schweigst! Schüße deinen Sohn

schüße ihn! Schüße ihn vor der Leute Gerede. Denke nicht klein von mir, als empfände ich das Geschwäß, das Fingerweisen auf uns gleich einer ärgeren Schmach, denn das Verbrechen selbst! Aber bedenke, was es heißt: einen Flecken haben auf seines Namens Ehre! Das ist unauslöschlich wie das Blut_an_Lady_Macbeths Händen! Wasche, wasche: es kommt wieder hervor! Mache durch eines ganzen Manneslebens tadellose Führung die Schande gut, die du in einer unseligen Stunde als Jüngling auf dich geladen die Schande folgt dir dennoch wie dein Schatten! Werde so groß, so gut, so berühmt wie der ersten einer im Augenblick deines größten Glanzes wird irgend ein Mensch durch die dich bewundernde Menge schleichen und hierhin und dorthin flüstern: Ach, das ist ja der, welcher einmal - Fliehe vor dem Makel, der sich an deinen Ruf heftete, über den Ocean

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nach Jahren erscheint dort in der fernsten Wildnis doch einer, der schon von dem Flecken weiß und ihn wieder enthüllt, so tief du ihn auch verborgen glaubtest! Unauslöschlich! Unauslöschlich! Noch an deines Grabes Rand, wenn die Gerechtigkeit an deinem Sarg von deinen Tugenden predigt, wird ein Unerbittlicher aufstehen und sagen: Ja, aber einmal, vor langen

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Mann dahin auf dem weißen Teppich, den der Winter über die sonst der Tritte lauten Wiederhall gebenden Pflastersteine gelegt hatte. Die Schläfer in den Häusern, welche die Straße hinter den Vorgärten einsäumten, wurden nicht durch den nächtlichen Wanderer gestört. Er achtete nicht auf das geheimnisvolle Loslösen der Natur aus ihren Eisesbanden in dieser Winternacht, er spürte nicht den Atem des Frühlings, der leise, leise nur von fern die weiße Pracht angehaucht hatte, daß sie anfing zu zergehen. Er war so ganz betäubt von der Not seiner Seele, er war ganz erfüllt von einem ungeheuren, furchtbaren und noch gegenstandslosen Zorn.

Eine Stunde später schritt Randolph Ja, alles, was er vorstellte in dieser allein, tief in seinen Mantel gehüllt, durch eitlen Welt, alles, was er genoß an Glück, die mitternächtigen Straßen der Stadt. war die Frucht der Saat, die sein Vater Es litt ihn nicht im Hause. Zu eng um gesät. Keine Stunde hatte er das verschrankten ihn die Wände, zu tief drückte geffen, das Gedächtnis dieser Wahrheit das Dach ihn nieder. Planlos wanderte | gab ihm jeden Tag einen neuen Reichtum er durch die Gassen zum Thore hinaus, an Demut und Geduld. Seit seinen und sein Fuß schritt mechanisch die eine, Knabenjahren flammte dies Wort vor seioft begangene, gewohnte Straße, die zum ner Seele: Was du ererbt von deinen. Haus des Mannes führte, den er vor Vätern hast, erwirb es, um es zu besigen! allen Menschen zu meiden dachte. Rings Und er hatte es redlich, unausgesezt zu die stillverschneiten Gärten, deren Zäune erwerben gesucht. Mit ehernem Fleiß und Eisengitter den Bürgerstieg der Vor- arbeitete er und that sich nie genug stadtstraße einfaßten, ruhten im Schwei- denn einst arbeitete sein Vater noch härgen, aber nicht in der Dunkelheit der ter. Mit eiserner Strenge hielt er seine Nacht. Ein weißes, glänzendes, nebel- Neigungen und Fehler im Zaum, damit haftes Licht füllte die ganze Luft; es kam kein Schatten je des Namens Ehre trübe, von der vollen Mondscheibe herab, die den sein Vater zu hohem Ansehn gebracht. hoch und fern am Firmament stand und Seine Tugend war fast Rauheit, seine welche ihre Strahlen auf die, Dünste des Selbstbeherrschung fast Härte geworden. beginnenden Taues ausatmende Schnee Das ihm angeborene heftige Temperadecke sandte. Zwischen Bürgerstieg und ment, welches, da er noch ein Kind war, Fahrdamm standen die entlaubten Linden- | sich zuweilen in wilden Zornesausbrüchen bäume, sie reckten ihre braunen Gerippe vielarmig und dunkel im weißlichen Nebel empor, schon tropfte leise klingend zuweilen eine Wasserperle herab von dem Geäst auf den eisig schimmernden Boden; die breiten schneebelasteten Zweige der kleinen Und jezt — jezt wollte und konnte ein Tannen in den Gärten legten sich schwe- Knabe mit thörichten Händen das blanke rer nieder, und die Wagenspuren des Fahr- Ehrenschild ihm beschmußen? Jezt konnte dammes schienen eingefaßt wie von bräun- der zum Kind gewordene Greis, sein lichem Meerschaum. Vater, gleich Kronion, der die eigenen Gespenstisch lautlos schritt der grübelnde Kinder verzehrte, vernichten, was er einst

äußerte, schien überwunden von des Willens eiserner Festigkeit, denn niemand erinnerte sich, je ein heftiges Wort von Randolphs Lippen gehört zu haben. Ja, er hatte sich seinen Besitz verdient!

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Zauber war's gewesen in jener Nacht
ein Schlaflied summend, saß der Greis
am Bett des fieberwilden Kindes, und es
schien, als würden Fieber und Tod von den
linden Tönen, von dem Lächeln des weiß-
haarigen Alten verscheucht — das Kind
lebte und genas. So hatte Randolph
auch in anderen, in allen ernsten Stunden.
die Hilfe, die Mitleidenschaft seines Vaters
erbeten. Und diesem Mann, diesem Greis
konnte er, wenn auch nur im Taumel einer
zornigen Minute, unehrerbietig zürnen?

In Randolphs Seele wachte alle Sohnesliebe auf; leidenschaftlich wollte er hinstürzen, seines Vaters runzelige Hand erfassen, beichten, was ihn quälte. Er

er kam sich vor wie ein Verbrecher; nicht der Mond sollte die Stirn bescheinen, hinter der eine Sekunde lang Zorn aufblißte gegen das eigene Fleisch und Blut, gegen seinen Vater und sein Kind. Lange stand er so, seufzte schwer, besann | nahm es für eine Aufforderung, für ein sich, wo er war, und schaute um.

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Er erschrak. Er stand am Gartenzann vor seines Vaters Haus, und drinnen aus dem Fenster von des Alten Wohngemach brach ein friedlicher Lichtstrom durch geschlossene Vorhänge.

Ein schmerzliches Lächeln zuckte um seinen Mund. Die Gewohnheit hatte ihn hierher getragen die heilige Gewohnheit, die ihn immer diesen Weg geführt, wenn seine Seele von Sorgen belastet, sein Herz kummerschwer gewesen. Und heute heute durfte er hier seine Brust nicht erleichtern, er durfte kein Echo mehr bei dem Greise suchen, keinen Rat, kein Mitleid. Sein Vater war ihm tot!

Zeichen, daß dort hinter dem Fenster zu dieser ungewohnten Stunde noch Licht brannte. Schon tastete seine Hand nach der Klinke der Gitterpforte, da fiel ihm das Versprechen ein, das er Cornelien gegeben, und er wankte hinweg, fassungslos | wie damals, als er seinen Sohn sterbend wähnte; aber kein liebevoller Arm leitete ihn jezt heimwärts, und sein Sohn war vielleicht schlimmer als sterbend.

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,Willers," sagte der alte Herr Randolph, während er sich behaglich hinter dem linken Ohr kragte und dadurch sein Er suchte Halt mit den Händen am Hausmüßchen über der Stirn sehr nach falten Eisengitter, er starrte mit brennen- rechts hinschob, „du behandelst mich schlecht. den Augen auf das helle Fenster. Eine Ich armer alter Mann muß hier nun noch Nacht kam ihm ins Gedächtnis, ähnlich | aufsigen, obgleich es schon zehn Uhr gewie diese, eine tauweiche, schneeweiße schlagen hat, und möchte doch lieber im Winternacht, wo er auch mit wankenden Bette liegen und schlafen." Knien hier am Zaune stand und zögerte, ehe er eintrat, um seinem Vater die Don nerkunde zu bringen: „Mein Vater, dein Enkel, stirbt, komm und bewache mit meinem Weibe die leßte Todesnot des geliebten Kindes.“ In jener Nacht hatte der milde, mutige Greis mit heiterem Trostes wort den erschütterten Sohn aufgerichtet; er, der Mann, wankte am Arm des Alten heimwärts, wo Cornelie am vermeintlichen Todesbett wachte. Und wie ein

Frau Willers sie war eigentlich noch ein Fräulein, aber die Stattlichkeit ihrer vierzig Jahre und ihr energisches Wesen. forderten unwillkürlich den Titel „Frau"

flapperte mit ihren Stricknadeln nur noch flinker, und ohne ihre scharfen Augen von dem Zeitungsblatt zu erheben, in welchem sie bei ihrer Arbeit las, sagte sie:

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Damit Sie mir morgen früh Schlag fünf schon aufstehen? Punkt halb elf wird. zu Bett gegangen, keine Minute früher.“

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