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wi Drumbeder, wo vor Rumadis uit grad | ums Herz, wenn von dem Anrücken der gehn kenne, unn wo nig verstehn als feindlichen Heere, von Schlachten, von Cognak drinke unn Karde spiele! Jo! so witt han mir's gebrocht zitt der Revolution, daß Gott erbarm! Zellemals hets als gheiße, im Böbel solle sini Rächte widder zeruckgenn wäre unn liperdé! équalidé! fradernidé! hann sie alli gebrühlt! Unn jezt? Na! i glaub, 's isch gscheiter, i sâ niy meh! i denk awwer schun min Deil! Nix fir ungüt, Herr Birkelbaum! Adieu, Madam Birkelbaum! Salut bisamme!“*

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Ja, ja, schauen Sie nur! gleich gedacht, daß Sie sich nicht gerade freuen

ich habe mir's würden! So geht's eben bei diesen Herrchen!

Wenn einer hätte Offizier werden sollen, so sind Sie es, Herr Birkelbaum! Aber jezt sind

Verwundeten und von Toten gesprochen. wurde; ja, es geschah sogar eines Abends das Unerhörte, daß Jost Birkelbaum, als er mit einem Glase Bier zu viel aus der Kanone" nach Hause kam, seiner verwundert horchenden Frau eine Standrede hielt, in welcher die Marschälle, Generale und Offiziere eben keine sehr beneidenswerte Rolle spielten und in welcher recht urkräftige Verwünschungen sich Luft machten gegen diejenigen, die eine ehrsame, friedliche Bürgerzunft dem Bombardement, dem Hungertode und jedenfalls dem vollständigsten Ruin ausseßten und die, anstatt gleich und unverrückt Frieden zu schließen, Kinder, Greise und (er hob dabei seine linke Achsel bedenklich in die Höhe) Krüppel als Kanonenfutter auf die Wälle schickten! Lieschen Holdersprung hörte, ohne ein Wort zu erwidern, zu. Sie hütete sich wohl, welche Überwindung es sie auch kostete, den aufgeregten Mann zu unterbrechen oder gar ihren eigenen Gedanken freien Lauf zu geben, denn sie wußte ja nur zu gut, daß, hätte sie gesprochen und ihm für seine Worte Beifall zugejubelt, dies sofort zur Folge gehabt haben würde, ihren Mann wieder zurückzuführen zu seiner alten, jest, wie es schien, allmählich sich lockernden Bewunderung für den Kaiser Napo

eben die welschen Militärs die ersten (ahnert, im Lokalausdruck für erstes)! Überall sind sie zusammen gehauen worden, aber man sieht es ihnen nicht an, und sie sind gerade noch so häbig (grün, najeweis) als früher! Und warten Sie nur ein bißchen, Herr Birkelbaum wir werden es schon zu fühleon und alles, was drum und dran hing. len bekommen in unserem guten alten Straßburg, Sie ließ daher, still in der Seele verdaß diese Herrchen in Rußland und von den Echwaben Prügel bekommen haben! Ja, leider! wir werden es fühlen! Denken Sie nur an mich, an den alten Vater Wendling, daß ich es prophe: zeit habe! Die Herrchen spielen aber jetzt noch die Vicister, und einem Bürger gönnen dieje die Offiziersepauletten nicht! Alle Bürger haben sie ausgestrichen und haben überall Soldaten hingejest

alte Kerls (Kaiwe, im Lokalausdruck für Kerls), die taub sind wie Trompeter, die vor lauter Rheu matismus nicht gerade gehen können und nichts verstehen als Cognak zu trinken und Karten zu spielen. Ja! so weit haben wir's gebracht seit der Revolution, daß Gott erbarm! Damals hat es geheißen, dem Peuple (Volk) sollen seine Rechte und liberté! égalité!

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fraternité! haben sie alle gebrüllt! Und jest? No, ich glaube, es ist gescheiter, ich sage nichts mehr! ich denke aber mein Teil! Nichts für ungut, Herr Birkelbaum! Adieu, Madam Birkelbaum! Ich grüße beide zusammen!

gnügt, Jost Birkelbaums Verwünschungen vorüberrauschen, und während er sich grollend und polternd an ihrer Seite niederlegte, richtete sie in ihrem Herzchen ein stummes Dankgebet an diejenigen, die ihm das Offizierspatent verweigert und dem geliebten Mann so etwas wie ein gelindes Starstechen beigebracht hatten. Wenn's nur mit dem Kanonierspielen nicht zu weit geht! dachte sie freilich, und in ihrem unruhigen Schlafe glaubte sie schon den Donner der Geschüße auf Straßburgs Wällen und das Ächzen ihres verwundeten Gatten zu hören.

Einmal fuhr sie, am ganzen

verlorenen und preisgegebenen Festung nur wenige Tausend Mann betrug, so hatte der General Brousier, ein tüchtiger, zu allem fähiger Haudegen, den Entschluß gefaßt, die ganze Bevölkerung zur Verteidigung der Stadt aufzubieten, und so verging Tag für Tag unter ewigem Trommeln und Trompeten und unter

Leibe zitternd, aus ihren Träumen und riß sich, zu Tode erschreckt, das Nacht häubchen von den Ohren, um besser zu horchen aber sie legte sich sogleich wieder nieder, und über ihre Angst mußte sie ganz allein vor sich hinlachen, denn sie erkannte, daß es nur Jost Birkelbaums tiefes Schnarchen war, das so schreckliche Phantasien in ihre schlummernde Seele | immerwährendem Hin- und Hermarschiehineingedonnert hatte.

ren der zu Soldaten verwandelten Krä

Offen durfte der brave Posamentier mer, Professoren, Schneider, Rentner, freilich seinen Ärger nicht zeigen. Die Schuster und Posamentiere, und den Kameraden in der „Kanone" hätten sich armen Frauen blieb nichts übrig, als sich allzumal zu sehr über ihn lustig gemacht, mit Freundinnen und Verwandten zusamund die Offiziere, die in seinen Laden menzusehen und Charpie zu zupfen. Ach famen, gratulierten ihm überdies mit Gott, und wie wurde Lieschen Holderso ernsthafter Miene zu seiner Ernennung, sprung zu Mute, wenn sie daran dachte, und wußten so viel Schönes zu sagen daß das Büschelchen Charpie, das sie von der hohen Bedeutung des Unteroffi- eben in den Korb geworfen hatte, vielziercorps, und wie eigentlich im Kriege leicht gar in die Wunde gestopft werden ein Sergeant viel mehr noch zu bedeuten würde, die eine feindliche Kugel ihrem habe als ein Lieutenant und Kapitän, und lieben Manne auf dem Walle neben einer wie dem tüchtigsten Unteroffizier das Kreuz Kanone geschlagen! - Sie wollte lieber der Ehrenlegion bestimmt sei, und wie er nicht daran denken! Aber sie dachte selbst bei der Generalität aufs beste an- doch immer wieder daran! geschrieben sei, und man nur auf eine Gelegenheit warte, um ihn vor allen anderen Nationalgardisten auszuzeichnen daß er sich bald wieder aus seiner Niedergeschlagenheit und Verbitterung erholte und sich auch mit höchsteigener Hand auf seine schmucke Kanonieruniform die breiteste Sergeantengoldborte annähte, die überhaupt in seinem ganzen Vorrat aufzutreiben war.

Eines Morgens es war in den ersten Tagen des neuen Jahres, und die Nachbarinnen hatten sich gerade daran gemacht, in Lieschens Wohnung und bei gemeinschaftlicher Arbeit und Plaudern den Rest des Milchbrotes und des Neujahrsstollens in gemeinsamem Kaffeekränzchen zu verzehren da krachte es dumpf von draußen. Die Gevatterinnen verstummten plöglich. Alles horchte mit geEs ging nun an das Exercieren, Mar- spannten Sinnen; den Bissen, den man schieren, Manövrieren, Kommandieren soeben in den Mund geführt hatte, verund Kommandiertwerden. Die Feinde gaß man zu verschlucken, und mit offenem hatten das Elsaß überschwemmt. Schon Munde, offenen Augen und offenen Ohren waren einige Reitertrupps in den umlie- saß die ganze Gesellschaft hinter dem. genden Dörfern aufgetaucht. Kanonen Kaffeetisch und neben den Charpieförbwurden auf die Wälle geführt; Schanz- chen. Horch! da krachte es zum zweitenförbe aufgepflanzt; dem guten Lies- mal dann folgte ein Geknatter chen wurde es ganz schwül ums Herz, und wieder ein dumpfer, schwerer Knall! wenn ihr Mann bestaubt und schmußig Nun war's aber auch aus mit Kaffee und müde nach Hause zurückkehrte und und Milchbrot und Charpiezupfen, und ihr von seinen gefährlichen Beschäftigun- ohne nur an Hut und Mantel zu dengen mitten zwischen Pulverfässern, Kugel ken, stürmte alles durcheinander auf die behältern und brennenden Lunten erzählte. Straße. Was ist's? Man schießt ja! Da die Bejagung der an der Grenze Wo wird geschossen? Wen hat's

getroffen? Und wild durcheinander aus der feurigen Umarmung.

flogen die Fragen der aus allen Häusern
herausstürzenden Frauen und Kinder.
Ein Stabsoffizier ritt gerade des Wegs.
Es war ein junger, hochgewachsener, schö
ner Mann, mit langem schwarzem Schnurr-
bart und schwarzen, funkelnden Augen.
Es schien ihn zu freuen, daß die Mäd-
chen und Frauen sich mit ihren ängst
lichen Fragen an ihn wandten, und mit
herzgewinnender Höflichkeit, wie es ja die
französischen Offiziere aus dem ff verstehen,
hielt er sein Pferd an, grüßte und sagte:
„Na, ihr hübschen Kinder! so ängstigt
euch doch nicht! die Kosaken haben sich
heute morgen in den nächstliegenden Dör
fern gezeigt, und unsere Husaren machen
sich daran, sie daraus zu verjagen!"

„Aber man schießt mit Kanonen!" schrie Lieschen Holdersprung, die nur an ihren Kanoniersergeanten dachte.

Der Offizier schaute nach dem leiden schaftlichen Weibchen hin, und es schien ihm gar nicht zu mißfallen, denn er machte mit den Augen eine Bewegung, als wollte er sagen: Sieh doch! Sieh doch! die hatte ich ja noch gar nicht be| merkt! und die ist ja die netteste von allen!

Jost

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Das dauerte aber nur einen... diese Epauletten habe ich ja bei Ihnen Augenblick, dann antwortete er: gekauft sie sind auch danach! Fein garantiertes Gold, das beim ersten Regen grau und grün wird!"

„Mein Herr, meine Ware laß ich nicht schimpfen!"

„Schadet ja gar nichts, das Kanonenschießen! ... Und nur micht bange sein, mein hübsches Täubchen! Wir sind Manns genug, um die Stadt gegen alle Kosaken zu halten! Und des könnt ihr Und Eure Frau laßt Ihr auch von sicher sein: bis zum letzten Blutstropfen unseresgleichen nicht küssen, nicht wahr? werden wir die Stadt und euch, ihr... Von dem Küssen sprechen wir aber niedlichen Frauchen, halten!"

Lieschen Holdersprung stand dicht neben dem Pferde; und ehe sie sich's versah und ehe sie's erwehren konnte, hatte sie der schmucke Reiter um die Hüfte gefaßt, emporgehoben und der Überrumpelten einen lachenden Kuß auf die Wange gedrückt, daß sie seinen weichen Schnurrbart an ihrer Nase und an ihren Lippen spielen fühlte - und daß ihr dabei, sie wußte gar nicht wie, zu Mute würde. Im jelben Augenblick aber wurde Lieschen auch von kräftiger Hand zurückgerissen

"

ein andermal, mein verehrter Herr Jost Birkelmann!... Für jest bitte ich Sie, mir mal gutwillig zum Kommando zu folgen! Der Plazz eines Artilleriesergeanten ist bei seiner Compagnie und nicht bei seiner Frau — besonders, wenn's schießt! Vorwärts! Marsch!“

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Und nachlässig spielte seine Hand um war, so sagte sie dem Jungen, er möge eine aus dem Sattelknauf hervorguckende Pistole.

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„Um Gottes willen, Jost, sage nichts! gehorche! er will schießen!" schrie Lieschen, indem sie sich bleich und verstört in seine Arme warf.

„Das war fein geraten, mein schönes Frauchen!" lächelte der Offizier von sei nem Pferde herunter; und ob sie's wollte oder nicht, sie mußte zu ihm hinaufschauen und mußte es mit ansehen, wie seine Hand ihr einen freundlichen Kuß zuwarf und wie seine schwarzen Augen neckend und blißend auf ihrem hübschen, runden Gesichtchen ruhen blieben.

Jost Birkelbaum hatte von jeher vor den Pistolen und vor dem Schießen einen gewaltigen Respekt gehabt.

„Na, Herr Offizier," sagte er mit schnell wiedergewonnener Fassung, ich widerseze mich ja keineswegs und folge Ihnen, wohin Sie mich führen. Nur gestatte ich mir, zu bemerken, daß ich mit Erlaubnis des Herrn Hauptmanns hier bin." Wird sich schon zeigen!" erwiderte der andere; nun vorwärts, marsch!"

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Und dem über und über errötenden Lieschen nochmals eine Kußhand zuwerfend, verschwand er mit dem Sergeanten.

Eine halbe Stunde später stellte sich in ihrer Wohnung, wohin sie sich, um ihre erregten Nerven zu beruhigen, zurückgezogen hatte, ein kleiner Junge ein, der ihr berichtete, ihr Mann lasse ihr sagen, sie möge sich um seinetwillen nicht ängstigen, er sei für den ganzen Tag und für die kommende Nacht auf den Wall kommandiert; die Generale seien sehr liebenswürdig zu ihm gewesen, und der Offizier mit seiner Pistole und seinem Drohen sei weiter nichts als ein lustiger Spaßvogel, der ihm und ihr nur ein bißchen bange machen wollte.

Ein lustiger Spaßvogel, dachte Lieschen für sich, das mag er schon sein, der kecke Offizier, der die ehrbaren Frauen so frischweg auf offener Straße abfüßt! und das Bangemachen versteht er schon!

Da sie aber eine vorsorgliche Hausfrau

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ein wenig warten, rief ihre Magd, die dicke Lenel, herunter, packte eine Flasche Wein, ein tüchtiges Stück Brot und einen fetten Schinken in ein Körbchen und gab dem kleinen Boten diesen von Herzen gespendeten Proviant mit, daß er ihn dem wackeren Jost Birkelbaum auf den Wall bringe und ihren lieben Gemahl versichere, sie werde während seiner gezwungenen Abwesenheit das Haus hüten wie der getreueste Schloßhund. Dann riegelte sich das hübsche Schloßhündchen ein und weinte bitterlich, wie es einer sittsamen Ehefrau gebührt, die ihren Herrn Gemahl auf vierundzwanzig Stunden neben einer scharfgeladenen Kanone auf dem Walle stehen hat und die nicht weiß, ob er ihr lebendig oder tot, gesund oder an Händen und Füßen verstümmelt zurückgebracht werden wird.

Mehr, als er selbst wußte, hatte der Junge der kleinen Frau nicht erzählen können, und daß die Husaren mit blutigen Köpfen von ihrem Streifzuge zurückgefehrt, daß die Stadt von Kosaken und von österreichischer Infanterie schon so gut wie eingeschlossen war und daß der Festungskommandant es für notwendig erachtet hatte, die Thore zu schließen und sich auf einen Angriff vorzubereiten, das konnte er freilich nicht wissen. Jost Birkelbaum wußte es aber schon besser, da er im Vorzimmer des Kommandanten, wo der Offizier ihn hatte warten heißen, dies alles und noch manches andere von den dort herumsißenden Ordonnanzen hatte erzählen hören. Seiner ängstlichen Frau so beängstigende Nachrichten zu melden, hatte er aber wohlweislich unterlassen, da sie ja ohnedies schon durch seine Abwesenheit während dieser vierundzwanzig Stunden Kummer und Besorgnis genug auszustehen haben würde und ein gewissenhafter Ehemann seiner zarteren. Hälfte unnötige Sorgen so viel als möglich zu ersparen die Pflicht hat. Er selber war nicht ohne eine geheime Angst dem ihn schweigend geleitenden Offizier gefolgt, denn nicht einmal die Hälfte der

Die Lage, in der er sich befand, stimmte ihn aber geduldjamer, und der Buckel kam ihm jezt ganz recht wie ein mildernder Umstand für sein Ausreißen. Er machte eine demütig entschuldigende Bewegung mit dem Kopf und der krummen Schulter und sagte:

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Was thut man nicht, Herr Offizier, wenn man seinen Kaiser liebt und fürs Vaterland zu kämpfen und zu sterben bereit ist!?"

Der Offizier lächelte ganz seltsam zu dieser patriotischen Buckelverherrlichung, wies dem Posamentier einen Stuhl in

Wahrheit hatte er gesagt, als er sich auf die Erlaubnis seines Hauptmanns berufen: er war eben, als er schießen hörte, einfach weggelaufen und hatte im Vorbeispringen dem Hauptmann zugerufen, er begebe sich nur schnell nach Hause, um seine Frau zu beruhigen, kehre aber sofort wieder zurück, worauf der Hauptmann mit dem Kopfe genickt und etwas in den Bart gebrummt hatte, was Jost Birkelbaum freilich nicht mehr hören konnte; in solchen Fällen pflegte er sich aber die günstigste Antwort vorzuphantasieren und sich mit optimistischem Gleichmut über die Folgen eines etwaigen Mißverständnisses der Ecke an, wo er sich hinsehen sollte, zu beruhigen. Hier konnte das Mißver- und trat in das andere Zimmer, wo ständnis freilich recht schlimme Folgen einige Stabsoffiziere an einem Tische haben, da bekanntlich die Herren Offi- saßen und sich beim Rauchen, Trinken ziere in solcherlei Umständen von bürgerlicher Gemütlichkeit blutwenig wissen zu wollen die schlechte Gewohnheit haben. Der Offizier hatte unterwegs öfter zu dem gewissenhaft mit dem Pferde Schritt haltenden Posamentier heruntergeschaut und sich dabei den Schnurrbart schmunzelnd zwischen den Fingern gedreht, als gingen ganz obsonderlich lustige Gedan ken in seinem Kopfe spazieren. Erst als sie in das Vorzimmer eintraten, wendete er sich zu dem mit klopfendem Herzen folgenden Sergeanten, und ihm die Hand leicht auf die linke Schulter legend, sagte er:

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und Kartenspielen die Zeit verkürzten. Jost Birkelbaum musterte die Gesellschaft raschen Blickes durch die Thürspalte: ein großes Feuer brannte in dem Kamin, vor welchem ein älterer Offizier behaglich und behäbig sich in einem Lehnstuhl schaukelte und sich die Sohlen wärmte.

„So lob ich mir das Kriegführen!" brummte der Posamentier vor sich hin, dem des jungen Fantes Scherz nachträglich doch unangenehm aufstieß. Dann wurde die Thür geschlossen, und er blieb unter den Ordonnanzen seinem Nachdenken überlassen.

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Was bringt Ihr Neues, Major von Blignac?" rief der schaukelnde alte Herr dem Stabsoffizier entgegen, als er ihn gewahr wurde.

„Nicht viel, Herr Oberst!" antwortete dieser. „Einen Nationalgardisten bringe ich, der, sowie er schießen hörte, blig schnell zu seiner Frau laufen wollte ein guter Kerl übrigens! -- Ihr kennt ihn ja alle! der Posamentier Jost Birkelbaum, der uns die sauberen Epauletten verkauft die er unseren Kameraden vom lezten Feldzug abgekauft hat — und die wir wieder wie neue bezahlen müssen.“

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Ein Buckel war's nun freilich nicht, was der gute Jost auf der linken Schulter trug, und kaum ein Höckerchen war die kleine Knochenerhöhung zu nennen; und bei jeder anderen Gelegenheit hätte „Hahaha!" erschallte es von allen Seisich der Kanoniersergeant einen so unver- ten; „ein pfiffiger Kauz! hat eine sehr, schämten Spaß gewiß nicht gefallen lassen. | sehr hübsche Frau! — Ist schon begreif

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