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aushob, um beinahe eine halbe Stunde | von Gehenden und Kommenden in der zu früh halb sechs zu schlagen, weinte Hundstwete herrschte, und vor jedem Hausmütterchen in der Wildnis dieser Gruß, der ihr über den Zaun zugeschickt Welt wirklich. wurde. Da stieg sie zwischen den Stachelbeerbüschen bergan bis zu der kleinen. Wunderlaube.

Hausmütterchen! Ja, das Kind ließ jeine Thränen in die stille fleißigste Hausfrauenarbeit fließen. Während das Wasser auf dem Herde sang und ihr Herz im Horchen und Sehnen fast verging, hatte fie die Fenster geöffnet und mit dem Besen hantiert, und ein weißes Tuch über den Tisch gedeckt und das Kaffeegeschirr geordnet: da die Tasse der Tante Fiesold mit der Inschrift: Aus Liebe und Freundschaft, und da Gerhards Tasse mit der Inschrift

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, wo blieb er? Was war ihm geschehen, daß er so gar nichts und gerade heute morgen so gar nichts von sich merfen ließ?! O, wie konnte er so sein o, wenn er nach dem gestrigen Abend gar auch gestorben war und droben in seiner Kammer lag o Gott, o Gott!... Die Spaßen und die Schwalben halfen dem Kinde zu gar nichts. Sie machten es nur noch immer ängstlicher, immer ratloser mit ihrem lustigen Gezwitscher. Und die Blumen halfen ihr auch nicht, als sie es versuchte, sich an sie zu halten.

Sie stand im Garten vor dem Hause unter ihnen und schluchzte leise, während fie mit bebenden Händen einen Strauß aus ihnen pflückte für den so sorglich hausfraulich geordneten Frühstückstisch in dem verzauberten, in allem Leben so todstillen Häuschen in der Hundstwete.

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„Es ist nicht recht von ihm," murmelte sie, plötzlich durch ihre Thränen lächelnd, er ist natürlich längst schon wach, und nun will er mich bloß noch mal recht erschrecken. Er hat sich versteckt hinter dem Holunder; aber - ja, es soll ihm nicht gelingen. Gerhard! Gerhard! gieb dir nur keine Mühe; ich sehe dich doch, ich sehe dich schon!“

Laut hatte sie die lezten Worte in den Schatten hingerufen, den die Liebelotteschen hohen Bäume noch auf die Laube warfen, und wirklich antwortete jemand und zwar durch ein helles und leider etwas höhnisches Lachen.

Es klang ein Mädchenlachen von des seligen Liebelottes „Parkmauer" herunter, und ein schwarzer Trauersonnenschirm dunkelte von der Terrasse, und Fräulein Malchen Liebelotte rief herab aus dem Pavillon:

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Guten Morgen, Wittchen! Suchst wohl deinen Lotteriegewinst, armes Kind? Ist er dir über nacht abhanden gekommen, Witha? Mußt lieber künftig die Hausthür sicherer verschließen. Mama meint, das wäre überhaupt schicklicher; aber euer jeßiger Vormund, Herr Schönow, ist ja wohl anderer Meinung; und alle Leute können nicht einen Geschmack haben und einerlei Begriff von AnstandsDen Strauß hatte sie bald beisammen, gefühl. Gut geschlafen und hübsch geund sie wendete sich mit ihm gegen die träumt, Herz? Mama trinkt ihren Brunoffenen Fenster des Hauses, durch welche nen und hat mich so früh aus den Federn man den weißgedeckten Tisch sah, gegen dummerweise mit hinausgezogen. Dein die offene Thür, durch welche man in der Schaß ist aber gestern abend wohl ein Küche auf dem kleinen schwarzen Herde bißchen zu lange bei - seinen Büchern das Feuerchen tanzen sah; und in dicsem aufgeblieben und dehnt sich nun in den Augenblick wurde ihre Angst und das Federn und läßt dich allein dein Bouquet Gefühl, doch allein und von allen ver- zusammensuchen. O ihr Turteltauben, ihr lassen in der Welt zu sein, am schlimmsten solltet doch wenigstens mich zur Gesellin ihr. Sie stand und wagte sich nicht schaft des Abends mit in die Laube da wieder hinein. Dazu hatte sie doch auch nehmen; ich wollte auch gewiß nur zu wieder Scheu vor dem Leben, das jezt eurem Besten nachher in der Stadt reden. Fünfte Folge, Bd. VI. 32.

Monatshefte, LVI. 332. — Mai 1884.

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Aber, Mädchen, was ist dir denn? wes
halb hast du denn so früh schon geweint?"
Ich habe nicht geweint!" rief Hros
witha zu dem Sonnenschirm und dem
.rosigen, wohlgenährten, so hübsch im Lachen
die Zähne zeigenden Jungen-Damen-Ge- die Kleine zum wenigsten zu haben.“
sicht hinauf, und sie log leider arg, das
wissen wir.

niederführte, hielt jemand im Nieder-
steigen ein wenig verwundert an und
meinte zu einem etwas geknickt und ver-
wildert-geduckt aussehenden Begleiter:
,,Nun, eine recht gesunde Lunge scheint

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Was der arme Sünder zur Seite Fräulein Julias zur Abwehr des Jrrtums vorbrachte, lassen wir auf sich beruhen: mit einem singenden Herzen stand Schneewittchen augenblicklich wahrhaftig nicht in ihrer verwüsteten Sommermorgenmärchenwelt; und das herzige Volkslied, das in dieser Art des Vortrages Fräulein Julchen Kiebig nur in einiges Erstaunen sezte, hätte, wenn die Sängerin ihren Willen bekommen, sicherlich unserem armen kleinen Mädchen alles Selbstwiedersingen für immer verleidet.

Tau und Thränen hafteten nicht länger an dem Strauß in ihren zuckenden Händen. Die armen Blumen, die doch wirklich nichts dafür konnten, bedeckten, in der Angst zerzupft und zerzerrt, den Boden vor der kleinen Laube; aber Hroswitha Hamelmann scheute sich vor niemand mehr, nicht vor den Menschen, nicht vor der Sonne. Sie weinte laut und bitterlich und schluchzte an ihrem ersten Brautmorgen:

„Und haben so lange und artig Fuchs und Gänse, Glocke und Hammer, Blinde kuh und was weiß ich miteinander und den anderen gespielt!" kicherte das aus dem Nachbargarten hernieder. „Ja, es war sehr hübsch; aber wir bleiben doch gottlob nicht immer dumm und Kinder; - Mama meint, du wärest merkwürdig gewachsen in den letzten Wochen, und andere sagen: Kummer zehrt! und meinen, Herr Schönow aus Berlin meinte es so gut mit dir und sorgte so zärtlich für dich, daß es eigentlich am Ende unrecht von dir sei, daß du dich um deinen seligen Papa immer noch bleich und dürr und zu Tode grämtest. Du solltest dich wirklich ein bißchen zusammennehmen, Kind; die Und so schlich sie durch den engen ganze Stadt freut sich ja über euch Buchsbaumweg zurück zu dem unheimhier in eurem Turteltaubennest und über | lichen hübschen Häuschen, in welchem nach Herrn Schönows allerliebste Idee, euch des Onkels Schönow Absicht und Anmit der alten Fiesold als Wärterin in ein hübsches Bauer zu sehen. Da ruft Mama guten Morgen, Wittchen; mach ein freundlicher Gesicht, Wittchen, Schnee wittchen:

Kein Feuer, teine Kohle kann brennen so heiß
Als heimliche Liebe, von der niemand nichts weiß!"
Die liebe Weise schmetterte wie aus
einer Trompete geblasen in die Welt hin-
ein, nachdem die Sängerin zugleich kichernd
von ihrem Sit auf der Mauer nieder-
gehüpft war; und auf dem Wiesenwege,
der steil von den Bergen und aus dem
Walde zu den Gärten der Hundstwete

„O, wäre ich doch bei meinem Vater und der Mutter auf dem Kirchhofe!“

sicht die Wände von Honigkuchen, die Fenster von Bonbontafeln und die Dachziegel von Marzipan und Pfeffernüssen sein mußten. Die alte Here, die brave Tante Jakobine, die schlummerte immer noch sänftiglich in den Tag hinein weiter; aber Wittchen hielt sie nicht mehr für die Grausamste und Böseste auf Erden; und schöne melancholische Volkweisen sang die Tante Jakobine auch nicht, und es war eigentlich nur lieb und gut, wenn sie dann und wann ein altes,, weises, warnendes Sprichwort zum Besten gab. Ach, was war alle Verdrießlichkeit und Übellaunig

keit und Unlust, die so des Abends in der | aufwärts von der kleinen Laube passiert, Dämmerung aus dem Ofenwinkel her war selbstverständlich weiter hinabgewangemurmelt wurden, gegen die Bosheit delt auf dem Buchsbaumwege gegen das und die Schadenfreude, die mit junger kleine Haus und guckte natürlich erst frischer Stimme und gesundesten Lungen mal in das Fenster, ehe sie in die Thür in den Morgensonnenschein ausgejubelt trat. und der ganzen Stadt und Welt zugejungen wurden!

Das kleine Haus war noch immer wie von seinen Bewohnern für alle Zeit verlassen, das Feuer auf dem Herde in sich zusammengesunken. Hroswitha saß auf dem Stuhl der Tante Fiesold hinter dem kalten schwarzen Ofen, fröstelnd, mit gefalteten Händen und geschlossenen Augen. Sie hörte nur noch wie ganz von ferne die Spaßen auf dem Fenstergesims und die Schwalben unter dem Dachrande, und daß einer von den vielen Buttervögeln draußen sich in die Stube verirrt hatte und über dem weißgedeckten Tisch flatterte, sah sie gar nicht. Jezt war der richtige Moment, daß entweder eine Dornenhecke um das Märchenhaus aufwuchs, das Kind auf hundert Jahre einschlief und dann erst von neuem durch einen Kuß geweckt wurde; oder daß eine vernünftige Person kam und Ordnung stiftete in der Hunds twete.

Daß das Vernünftige geschieht, daß das Verständige sogar in Person kommt, ist nicht die Regel. Daß es, wenn es in Person erscheint, häufig einem einen mehr oder weniger gelinden Schrecken einjagt, haben die gescheitesten Leute unserer Bekanntschaft erfahren. Hroswitha Hamelmann, die trog ihres gelehrten Namens nicht zu den gescheitesten Leuten gehört, erschrak heftig ob Berlins gelehrtester und jehr fluger Tochter.

Daß das Verständige und Vernünftige stets solide in die Thür tritt, nachdem es jedesmal vorher angeklopft hat, ist nicht immer der Fall. Fräulein Julie, von dem Walde und der Bergwiese, mit ihrem Führer und Begleiter hinter sich, nieder steigend, hatte das Hinterpförtchen in der grünen Gartenhecke zehn Schritte weiter

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Es ist eine Thatsache, daß der Verstand und die Vernunft sehr gern zuerst einmal in das Fenster sehen, ehe sie eine Schwelle überschreiten. Geschieht das aus purer Verständigkeit, so kann das sehr beängstigend wirken; geschieht es aber, weil die höchste, schönste und beste der Göttertöchter, die Phantasie, mitkommt, weil der Humor, das Mitleid, kurz die Teilnahme an der großen Brüder- und Schwesterschaft der Erde dabei ist, so haben selbst die verbogensten Strohhüte mit den fettigsten Seidenbändern, die spißesten Nasen und die grellsten graugrünen Augen gegründetste Aussicht, nachträglich mit erleichternden Thränen gegrüßt zu werden und dazu vielleicht einmal mit dem Geständniß:

„O, wie gut, daß ihr kamet!"

Fürs erste freilich stieß arm Wittchen ob der Erscheinung am Fenster einen angstvollen Schrei aus. Als ob das liebe Lied von vorhin, natürlich wie es von der Jugendfreundin dem Publikum zugesungen worden war, menschliche, alt= jungferliche Gestalt und Form angenom= men habe, guckte Fräulein Julia Kiebiz herein; und mit abwehrenden, machtlos zitternden Händen, mit abwehrend ausgestreckten Armen fand sich das Kind im Arme des armen Sünders, den keine Vernunft und kein Verstand der Erde jezt mehr im Griff der hohen Jungfrau am Fenster gehalten hätte.

Er hatte nur einen Blick über die Schulter Juliens nach dem Stuhl der Tante Fiesold geworfen, dann war er sofort im Winkel hinter dem Ofen gewesen und hielt das schluchzende dumme Ding und schluchzte selber und redete Unsinn wie die Gescheitesten die Verständigsten und Vernünftigsten bei derartigen Gelegenheiten und in ähnlichen Situa tionen, Arm in Arm und Mund auf Mund.

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„Hierbleiben, junger Mann," wollte das alte Mädchen am Fenster rufen, aber es blieb beim Wollen. Es sind siebenhundert Jahre her, seit ich vorgestern von meines Papas Bücherleiter heruntergeholt wurde," murmelte sie. „Seit ich mit dem ollen Schönow auf der Treppe saß, habe ich so nicht wieder in einer Kindergeschichte mitgespielt! Träumt mir das oder bin ich wirklich und wahrhaftig von zu Hause weg? Wird dies, wenn ich bis drei gezählt habe, nicht zu einem Ladenfenster in der Kaisergalerie, so sage ich einfach: Ruhig Blut, Julchen, und schreite kühl ein. Es geht ja nicht, es geht ja wahrhaftig so noch nicht! und det olle Kind, Compagnon Schönow, den soll ick ooch nur erst wieder zu packen friegen!"

Ob die alten Klassiker Cicero und Pla- | ton zu Hause sich stets im hohen Ton ihrer Schriften und nicht auch dann und wann gemütlich im Ton von jenseits dem Tiber" oder im Dialekt des Kydathenischen Demos ausgedrückt haben, wol len wir nicht weiter erörtern: nachdem die hohe Julie im Ton des Kameraden Schönow auf seinem früheren Exerzier plaze richtig bis drei gezählt hatte, schritt sie weniger ein, als daß sie gleichfalls endlich die Hausthür benußte, um der Sache näher zu treten.

„Na, Kinderkens,“ sagte sie, „Entzücken und Jammer? Jammer und Entzücken?! Natürlich! ... Na, ich denke aber, fürs erste habt ihr jezt genug und laßt mal einander los. Da bin ich, Fräulein Hamelmann, und daß ich genug weiß, das ist fürs allererste doch die Hauptsache, Wittchen! ... Juten Morgen, Wittchen Hamelmann — mein Name ist Julie Kiebiß; ach, Herrje, und dies ist wohl die Tante Fiesold? Richtig! Ganz so, wie sie sich schon meine. selige Mutter als Kind geträumt hat; und,

-

Jott, wie angenehm riecht es hier nach einem anständigen Kaffee! So komplett nüchtern habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nicht empfunden. Een Königreich für 'ne Tasse und 'ne altbackene Semmel, Hroswitha!“

Die Tante Jakobine, in einer Toilette, der man's ansah, daß sie keinen Wert darauf gelegt hatte, für jeden Knopf das richtige Knopfloch zu treffen; die Tante Jakobine, eben wie gewöhnlich mit dem linken Fuße zuerst aus dem Bette gekommen, die Tante Jakobine ungekämmt, in einer Nachthaube, vor der sich noch der ältere der Gebrüder Amelung in seinen lezten Fiebernächten gefürchtet hatte, die Tante Fiesold

stand, gaffte, wurde

ver

ihrerseits von der taufrischen, hellen Berlinerin lächelnd angesehen und sank unter diesem Lächeln gänzlich.

„Der Anblick brachte in mir natürlich alles ins Reine, Schönow," sagte Julie später. „Nie während unserer Bekanntschaft, Alter, ist es mir jo klar geworden, was für ein Esel Sie unter günstigen, Ihr Gemüt anregenden Umständen zu werden im stande sind, Schönow. Fiel es Ihnen denn gar nicht ein, was für eine Verantwortlichkeit Sie auf sich nahmen, als Sie mein armes kleines Mädchen mit diesem Haufen übelrüchiger wollener Lumpen und dem dummen Jungen, meinem Freund Gerhard, in ein Bauer sperrten und es im Grünen an dem blauen Sommerhimmel aufhingen?“

„Ne, Fräulein! Ick verließ mir ja hierin wie in allem anderen auf Ihnen, wie ich Ihnen während unserer längeren Bekanntschaft kennen jelernt hatte. Und übrigens hatte ich Ihnen ja ooch jleich meine leisesten möglichen Skrupel schrift= lich mitjeteilt. lich mitjeteilt. Da konnte ick denn ja wohl nachher ruhig

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„Zu Daemel gehen. Jawohl, Kamerad Schönow!" (Schluß folgt.)

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der sich Laden an Laden reiht, ist noch heute so schmal, daß man troß der bescheidenen Trottoirs faum begreift, wie dort zwei Wagen aneinander vorbeifahren können; die zahlreichen Seitengassen aber, welche in diese Hauptverkehrsader münden, sind für Fuhrwerke überhaupt nur mit größter Mühe passierbar.

msterdam verdankt wie Ham- belebtesten Hauptstraßen Amsterdams, in burg seine Bedeutung, seine Größe und seinen Reichtum der günstigen Lage und dem Unternehmungsgeist seiner Bürger. Nicht durch eine Fürstenlaune geschaffen, hat es sich in natürlicher und stetiger Fortent wickelung zu einer Großstadt von mehr als 300 000 Einwohnern aufgeschwungen. Obgleich nicht Residenz, ist es doch unbestritten die Hauptstadt des Landes.

Durchwandert man die Straßen, so wird man auf Schritt und Tritt an diesen Entwickelungsgang erinnert. Im eigentlichen Herzen der Stadt, wo sich das Geschäftsleben und der Hauptverkehr konzentrieren, findet man durchgehends schmale, sich vielfach windende und durch schneidende Gassen, ein kleines Labyrinth, in dem sich der Fremde leicht verirrt, das aber der Einheimische schnell und sicher durchschreitet. Man sieht auf den ersten Blick: diese innere Stadt ist nicht wie Mannheim oder Karlsruhe nach dem ein heitlichen Plane eines Kopfes, sondern allmählich, dem jedesmaligen Bedürfnis entsprechend aufgebaut und im wesent lichen bis heute nicht verändert, wenn auch mit der Zeit größere und schönere Häuser an Stelle älterer Gebäude getreten sind. Die Kalverstraat, eine der

Mitten durch die innere Stadt fließt die Amstel, ein Fluß von mäßiger Breite, der sich in das Y ergießt und, wie in Hamburg die Alster, mit zahlreichen, dem Handel dienenden Kanälen in Verbindung steht. Diese Kanäle, die bekanntlich hier Grachten genannt werden, verleihen der Stadt ein besonders charakteristisches Gepräge. Sie befinden sich regelmäßig in der Mitte der Straße und sind an beiden Seiten von schönen Baumreihen eingefaßt. Die Bäume, das Wasser und die zahlreichen Brücken, von denen manche sich durch hochragende Träger mit herabhängenden Ketten als Zugbrücken kennzeichnen, bieten zusammen oft ein ungemein malerisches Bild. Am vornehmsten erscheinen die drei größten, die Heeren-, die Keizers- und die Prinsengracht, welche die im Norden durch den Hafen begrenzte innere Stadt wie mit einem dreifachen breiten Bande umschlingen. Man erhält

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