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fanden uns merkwürdig rajch wieder in einander; manchmal schien es mir ein Traum, daß ich Jahre hindurch in der Fremde gelebt hatte, ohne Max. Auch mochte er es gar nicht hören, wenn ich von Italien sprach.

,,Wir hätten's zusammen jehen sollen." An stillen Abenden nahm er die Bücher, die alten Freunde, vor, und dann las er mit so wunderbarer Feinheit des Tones, solch einer hinreißenden Leidenschaft, daß ich bisweilen kaum zu atmen wagte. Es geschah freilich auch, daß er, selbst überwältigt, das Buch schloß, unfähig fortzufahren dann wurde die Schwägerin ungeduldig. Er ließ sie reden, wir verständigten uns mit einem lächelnden Blick.

Nur seinen Liebling Byron wollte er mir nicht gönnen: Du bist eine kalte Natur, Hildegard, er ist nichts für dich; mein Dichter will nicht verstanden sein, sondern empfunden.'

„Allerdings forderte Mar meine Gegenwart fast beständig, und ich war an fangs so unklug, ihm darin nachzugeben; interessierte mich doch alles, was er vor hatte.

"

Aber ich sah bald genug ein, daß es ein Unrecht war gegen die Frau, und arbeitete daran, das Verhältnis zu ordnen; doch Max wollte nicht zur Besin nung kommen.

,,,Wir haben dies alles ja immer zu sammen getrieben, war seine stehende Redensart. Es konnte nicht so sort gehen.

„Einmal kam er auf mein Zimmer, wo ich verstimmt am Fenster saß. Die Sonne, die in Wolken unterging, warf ein rot glühendes Licht durch den ganzen Raum. Mitten in dem Rot stand er mit den glänzenden Augen, die immer nur das sahen, was ihnen gefiel.

,,,Wo bleibst du so lange? Ich warte schon eine Viertelstunde. Was treibst du hier oben; kannst du nicht ebenjogut den Abendhimmel mit mir betrachten?'

„Ich raffte meinen Mut zusammen, ich mußte ja doch einmal aufrichtig mit ihm

reden; so stand ich auf, faßte ihn bei der Hand und führte ihn zum Sofa.

,,So feierlich, Hildegard? fragte er lächelnd.

"Ja, Mar, es ist auch eine ernste Sache, die ich mit dir besprechen möchte.' ,,,Sprich von Tod und Grab, wenn du Lust hast, dir sei's erlaubt."

,,,Du vernachlässigst deine Frau, sagte ich geradezu; ‚es scheint, du vergißt, daß sie der Schwester vorgeht.'

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„Er runzelte die Stirn. Was, sollte ich die Freiheit verloren haben, mit dir wie früher zu verkehren? Unsinn!'

„Aber du darfst es nicht leiden, daß sie eifersüchtig ist... Lieber Max, wenn wir uns auch als Geschwister fühlen, so wird doch deine Frau daran festhalten, daß wir in Wahrheit es nicht sind...' Ich sah ihn an, und das Wort, ja der Gedanke erstarb vor jähem Schreck. Auch er wußte sehr genau, daß er nicht mein Bruder war.

„Er hielt mich zurück, als ich aufstehen wollte, und sagte mit schlecht beherrschter Leidenschaft: ‚Höre mich an, ich bitte dich! Sieh, Hildegard, du machst das Leben schön, wie die Sonne den Tag; wie nötig du mir bist, hab ich in diesen öden Jahren erfahren; die höchste Unnatur wär's, wenn ich dich dafür nicht liebte! Ich war ein Narr, daß ich Glück wo anders suchte als mit dir! ... Und nun habe ich mich gemäßigt überwunden wie ein Heiliger, und du machst mir Vorwürfe? Meinst du denn nicht, ich würde lieber —‘

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-

‚Er gewann es über sich, zu schweigen, aber meine Hand, die er hielt, war wie in einem Schraubstock.

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vor deinem Gedankengößen, dem Stolz, der Pflicht oder wie du ihn gerade nennst - du liebst nicht. Schade. Er sah mich ruhig, fast mitleidig an; plößlich kam der Sturm wieder herauf, und er warf sich stöhnend auf den Boden nieder.

Ich werde es sehen, wie ein anderer kommt und dich fortholt dich mir ent reißt; ich werde ihn lächelnd meinen lieben Bruder nennen. Nein, glaub es nicht, erwürgen werd ich ihn und dich, wenn du darüber weinst es soll mir eine Lust sein.‘

„Er raste noch eine Weile fort. Armer Max, wie zerriß er mir das Herz! Endlich faltete er die Hände auf meinen Knieen und fragte traurig: Wirst du mich nun verlassen? Seine Stimme war gebrochen, ich konnte es gar nicht ertra gen, ihn in diesem Zustand zu sehen.

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Ich gehe nicht, wenn es vorüber ist mit diesem einen Mal; wenn du mir versprichst, dich streng an das zu halten, was ich verlange.'

„Ich verspreche,' sagte er wie ein Kind, bitte, bitte, verlaß mich nicht!" Er füßte mein Kleid und ging hinaus, mein lieber Max, der verlorene Bruder, und ließ mich wohl kaum weniger unglücklich zurück, als er es war.

„Er hielt Wort, aber das Leben war aus ihm gewichen, so matt war sein Blick. Er bat nicht mehr um meine Begleitung, er folgte mir nicht mehr, wenn ich ausging, nur die traurigen Augen fragten immer wieder: Jst's denn so recht?

„Das Mitleid füllte mir das ganze Herz gehen und bleiben, es schien gleich unmöglich. Niemand auf der weiten Erde stand mir näher als er, und das Verhängnis ließ mich sein Unglück schaffen. Manchmal fragte ich mich, ob das, was mir Pflicht schien, nicht einfach Härte sei, die mir nur möglich wurde, weil ich anders für ihn fühlte wie er für mich. So begannen meine Begriffe sich zu verwirren ich fühlte, daß eine böje Unordnung in mir entstand, und unbestimmte Angst erfaßte mich vor mir selber. War denn irgend etwas in der

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"

„Als ich die Thür meines Zimmers öffnete, lag Max quer davor auf der Erde. Er schlief, die Hände unterm Kopf gefaltet. Vor meiner Thür schlief er, wie ein Hund!

„Ich stand wohl minutenlang, ehe ich fähig war, mich zu bewegen; aber dann war auch der Nebel zerrissen, der mir die Augen verschleierte. Ich packte einige Sachen zusammen und machte mich reisefertig. Dann schrieb ich einige Zeilen an Max, um mich für immer von ihm und der Heimat zu verabschieden. Als ich annehmen konnte, daß er seinen Ruheort verlassen habe, ging ich leise hinunter aus dem Haus, aus dem Park. Es jah mich niemand als die stillen Bäume.

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Da lagen die Felder vor mir im fahlen Morgenlicht und hinter ihnen dunkel die Berge. Ein weißlich gelber Fleck am Himmel war das einzig Helle in der schwermütigen Landschaft. Ich folgte dem Fußpfad, der zwischen Hecken im feuchten Grunde hinlief, zur Seite rieselte das Regenwasser in einem kleinen Graben, das Gras in der Mitte des Weges war naß wie ein Schwamm.

„Im Felde stand eine einsame Linde, darunter eine Brücke über einen ausgetrockneten Graben führte. Dort sezte ich mich auf das Steingeländer, um ein wenig zu ruhen. Ich war todmüde von der kurzen Wanderung.

„Ohne darauf zu achten, merkte ich, daß ein Mann auf die Brücke zukam; erst als er vor mir stehen blieb, sah ich auf: es war Max.

,,Wo willst du hin, Hildegard?" fragte er. Die Stimme war klanglos, der Blick unerträglich.

,, Halte mich nicht, Mag, es muß sein!" "Ich halte dich nicht, sagte er so

ruhig wie vorhin. Geh nur, und wenn du mich vergessen kannst, sollst du auch glücklich werden, sonst nicht."

„,,Glück? o Max - hier meine Hand, daß ich darauf verzichte! Ich suche Ruhe für dich und für mich, und das ist der Weg dazu!'

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' ist nicht der rechte, erwiderte er düster; werden wir nicht denselben Morgenhimmel sehen, dieselben Sterne? Kannst du einen Tag durchleben, ohne an mich erinnert zu werden? Werde ich eine Stunde sein ohne Qual? - Aber geh nur, und wenn du mich vergessen hast, sollst du glücklich sein.'

Sein Blick war wild genug, doch blieb er ganz ruhig, sah mich einige Augenblicke schweigend an, wandte sich langsam und ging weiter. Wenig Schritte, dann sah er sich nochmals um: ,Wenn ich dich zwingen könnte, mit mir zu leben oder zu sterben! Du hast mir beides verdorben, beides ich wünsche, daß du lebst und stirbst wie ich.'

--

„Das waren die leßten Worte, die ich von ihm hörte, so voll Unheil, so voll Wahrheit.

,,, wie öde ist das Leben, lichtlos, liebelos! Vielleicht, wenn ich nicht unabhängig gewesen wäre, würde die Arbeit mir neue Lust am Dasein gegeben haben. Ich habe es tausendmal gesehen, daß sie es ist, die dem Menschen die wahre Selbständigkeit giebt, in der er alles andere entbehren kann.

jezt denken sollte: lebte er auf? Ich
wollte es glauben, aber dann kam die
Nacht, und die Träume mochten sich nicht
nach Wunsch und Willen fügen. In der
Zeit hatte ich eine merkwürdige Abneigung
gegen jedes Studium. Ich war geradezu
unfähig dazu; hatte ich in energischer
Weise begonnen, so überfiel mich ganz
plößlich in überwältigender Weise das
Bewußtsein der Nichtigkeit meiner Arbeit.
Wozu denn nur! An mir selbst arbeiten
für mich? Ich fühlte mich gut genug,
gebildet genug
pfindung, als
dienlich sei.

"

ich hatte oft die Emob etwas weniger mir

„Es war im zweiten Sommer, den ich in einem kleinen Ort des Thüringer Waldes zubrachte, da machte ich eine Bekanntschaft, die mich für kurze Zeit aus meiner Dumpfheit aufriß. Es war ein Maler, ein Mann in den besten Jahren, mit einem Gesicht, darin die gründliche Kenntnis des Lebens aus jedem Zuge sprach. Er litt zur Zeit in hohem Grade an den Nerven, ohne dadurch irgendwie beeinflußzt zu scheinen. Nur suchte er die Stille wie ich.

„Jeden Tag führte ihn sein Weg an der Stelle vorüber, wo ich immer wieder dieselbe Tannenwand in verschiedener Beleuchtung zeichnete. Lange hatte er sich mit einem schweigenden Blick begnügt, endlich gab er seiner Ungeduld Worte.

"Ist denn eine solche Zeichnerei menschenmöglich! Sie haben Ihre tausend Jahre Lebensdauer wohl verbrieft im Kasten liegen?

Und damit machte er sich zu meinem. Lehrer. Er gefiel mir durchaus nicht immer, mein Gefühl mußte sich im Verkehr mit ihm abstumpfen; ich glaube, es machte ihm Freude, mich in rücksichtsloser Weise daran zu gewöhnen, auch das milde zu beurteilen, was mir widerstrebte.

Ich hatte mich so eingerichtet, daß Mag auf keine Weise von mir hören konnte, auch ich wollte ohne Nachricht bleiben, was sollte uns eine halbe Trennung nußen? Ich reiste durch mehrere Bäder an den Rhein, nach der Schweiz - es ist nicht angenehm für ein junges, hübsches Mädchen, so einsam durch das Treiben zu wandern, überall Aufsehen erregend und selten Teilnahme. Und wer „Für äußere Rücksichten hatte er die soll die finden für eine Unbekannte? Ich größte Verachtung, und die Beweise, die erwartete sie nicht. Anfangs peinigte er für seine Argumente immer aus dem mich die Erinnerung an Mayer hatte Leben griff, waren schlagend. Da er es ja gesagt, daß jeder Tag sie bringen gegen mich stets die richtige Stellung bewürde. Ich wußte nicht, wie ich ihn mir | hielt, mir bei allem, was er auch sagte,

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Hatte ich ihm unrecht gethan?! Folgte ich nicht dem einfachen Gebot der Pflicht? Und doch, ich weiß es, hätte er Ruhe gefunden, auch für mich wäre sie gekommen.

ich fühle mich

„Zufällig traf ich eine Offiziersfamilie, die von ihrem Verwandten, meinem tauben Oberstlieutenant, sprachen und dessen Einsamkeit bedauerten; sofort kam mir der Gedanke, die meine dazu zu werfen. Ich reiste hierher, stellte mich vor, und seitdem leben wir zusammen in Frieden. Ich habe die weitgehenden Wünsche der Jugend hinter mir wohl, wohl bis zu dem Augenblick, wo das Herz sich erwärmt und ein Interesse darin so stark macht, daß es droht, mich meinem Versprechen untreu zu machen: ich will kein Glück. Dann seh ich den Lieben, dessen flehende Blicke mich nicht erreichen durften ich seh ihn, wie er sich in zornigem Schmerz von mir wandte, und ich sage wieder: Wenn du entsagen ich habe es auch ge=

Und als er's sagte, ging es mir wie ein
elektrischer Schlag bis in die Fußspißen.
Vor meinen geschlossenen Augen erschien mußtest, Max
Max, mit den von Schmerz und Leiden- | than.""
schaft entstellten Zügen; ich sah ihn so
deutlich, ich las von seinen Lippen den
Wunsch: Du sollst leben und sterben
wie ich!

„Und wieder sank alles andere um mich her in matte Leblosigkeit zurück.

„Ich verließ den Ort noch denselben Abend. Doch hatte ich von dem Gefähr ten gelernt, mir das Leben besser einzu richten. Ich dachte nicht mehr viel an den Eindruck, den ich etwa machen könnte, sondern nahm auf und ließ fallen, was mir gerade zusagte.

„So ist das Ülterwerden nicht allmäh lich, sondern bewußt und sprungweise bei mir gegangen.

„Mag für den Mann ein solches Leben erträglich sein die Frau hält's nicht aus. Das Bedürfnis nach Häuslichkeit, nach einem Menschen, für den ich sorgen durfte, nach einem Ort, der mir mehr sein konnte als ein Durchgang, wurde immer stärker; der Anblick einer glück lichen Familie konnte mir Thränen in die Augen bringen. Und wofür diese Strafe?

Als der Pfarrer Kolinsky von einem Krankenbesuch nach Hause kam, fand er den Amtsrichter in seiner Wohnung. Bauer saß am Fenster, nickte, als Kolinsky eintrat, und wandte den Blick wieder hinaus, wo langsame Fuhrmannswagen die steile Straße am Fuße des Schlosses hinunterzogen. In den kleinen Arbeiterhäusern gegenüber brannte noch kein Licht. ,,'s liegt Schnee in der Luft," sagte

"

Kolinsky. „Ja streut.

Schnee," erwiderte Bauer zer

Kolinsky zündete die Lampe an, wusch sich im Nebenzimmer die Hände und kam zurück.

,,Nun, Amtsrichter ?"

Der starrte noch immer auf die Straße und antwortete nicht. Eine Weile stand der Pfarrer wartend, dann sezte er sich an den Tisch und nahm ein Buch zur Hand. Das genügte, um den Träumer zu ermuntern. Er sprang auf und ging

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mit raschen Schritten im Zimmer auf und bunden! ... Und könnte der Unselige nicht nieder. längst in dem Munde der heißhungrigen Kolinsky hob eben die Augen. „Nun, Erde verschwunden sein? Sie um einen Sie scheinen ja so weit zu sein.“ Toten den Lebenden quälen?“

„So weit? wie weit? Meinen Sie mit ihr; nun ja, da bin ich so weit und doch wieder nicht. Wenn ich's nicht zu gewiß wüßte, daß sie mich ..."

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„Wenn sie einem anderen gilt.“ „Kolinsky, macht es Ihnen Freude, mich zu reizen? Nein, sie ist wahr gegen mich gewesen, völlig wahr - ich will für jedes dieser Worte sterben. Aber der Teufel hole die Menschen, die sich selbst und den nächsten martern, um einen ferner stehenden zu schonen. Sich selbst gut zieh dir das Fell ab, meinetwegen, aber mich frage erst, ob ich selbst Lust dazu verspüre! Wenn du mich liebst, so liebe mich und nicht zehn andere Dinge nebenher, darunter und darüber! Es ist unwürdig, verächtlich, halb ... Und doch, o menschliche Schwäche, der arme Bettler nimmt auch die Kupfermünze, die ihm zugeworfen wurde, und küßt wohl noch die Hand, die er von sich schleudern sollte — so sind wir, so! Ein erbärmliches Back! Aber ich könnte dich achten für deine Festigkeit. Meine Liebe ersticken und aus der Asche einen hübschen Hausaltar bauen, dich darauf seßen und anbeten? - Oho! meinesgleichen bist du; der eine Gott im großen Weltall ist mir genug, und wenn ich beten will ..."

Er lehnte mit geschlossenen Augen gegen die Wand. Kolinsky hatte ihm mit steigendem Staunen zugehört, jezt ging er zu ihm hin und legte die Hand auf seine Schulter. Bauer sah ihn mit halbem Lächeln an: „Ich habe mich in Aufregung geredet, nein, ich war es schon. Es ist das Schlimme, daß ich nicht weiß, wie das Verhältnis sich stellen wird ich will, ich kann sie nicht aufgeben!

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"So ist es," sagte Kolinsky ernst. Heinrich Bauer faßte mit heftiger Bewegung seine Hand.

"

Was wissen Sie darüber? Aber reden Sie doch!"

Da trat im beschneiten Mantel der Diener des Oberstlieutenants ein, nahm ehrerbietig die Müße ab und blieb an der Thür stehen, wo sofort die Feuchtigkeit von ihm abtropfte.

„Der Herr Pastor möchten doch gleich herüberkommen, unser Oberstlieutenant liegt im Sterben.“

Kolinsky nickte zusagend und machte sich sofort fertig, während er den Diener nach seinem Küster schickte.

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„Ja, vielleicht kann ich ihr doch etwas nügen."

Dann gingen sie zu vier schweigend durch die stillen Straßen. Es war recht kalt geworden, die Schneeflocken fielen klein und dicht aus der dunklen Luft herab, und trübe brannten die spärlichen Laternen. Selten und eilig zeigten sich noch einige Fußgänger, aber sie grüßten alle den Pfarrer, wenn sie ihn erkannten.

Als sie in dem Landhause anlangten, blieb Bauer allein im Salon zurück. Er hatte Hildegard nicht gesehen; er wußte, sie war im Krankenzimmer. Er setzte sich vor das Feuer, das allein den Raum erhellte, und überließ sich ernsten Gedanken. Im Hause herrschte leise Unruhe, die man fühlte, troß der vorsichtigen Bemühungen, jedes Geräusch zu vermeiden.

Geht der Himmel nicht hart mit ihr um, daß er ihr diese leßte Stüße nimmt? Aber freilich, was darf die Jugend an= deres vom Alter erwarten! Wir sollen unser Herz nicht an sterbliche Menschen hängen sie gehen alle, alle. Und doch, Ge- auch wenn du mir morgen entrissen wirst,

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