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Inhalt

des sechsundfünfzigsten Bandes.

Litterarische Notizen: Sarto Rejartus. Von
Thomas Carlyle. Erinnerungen aus meiner
Kindheit und Jugendzeit. Von Ernest Renan.
Johann Heinrich von Thünen. Briefe von
J. P. Hebel. Von Otto Behaghel, 135.

-

Albrecht Hallers Tagebücher. Von L. Hirzel.

-

lius Krieg. Allgemeine Geschichte des Priester: tums. Von Julius Lippert. Aus der deut: schen Kaiserzeit. Von Georg Erler. Encyklo pädie der neueren Geschichte. Von Wilhelm Herbst, 411.

Theodor Heigel. Die Riviera.
mar Kaden und Herm. Nestel.

Von Wolde-
Bilder aus

der Altmart. Von Hermann Dietrichs und Ludolf Parisius, 412.

A. Hartlebens elektrotechnische Bibliothek. Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Von Dr. Alf. Ritter v. Urbanizki. Die Mechanik in ihrer Entwickelung. Von Dr. Ernst Mach, 136. Trug-Gold. Von Rudolf Baumbach. Unterm❘ Neue historische Vorträge und Auffäße. Von Karl Löwensteine. Von Ludwig Hänselmann. Die Rose vom Haff. Von Emil Erhard, 278. Xanthippe. Von Friz Mauthner. Ein Problem. Von Gerhard v. Amyntor. Magdalena. Von Valeska v. Gallwig. Amazone. Von Karl Bosmaer. Geschichte der Freimaurerei. Von J. G. Findel. Geist und Form der Freimaurerei. Von J. G. Findel, 279. Die Physik im Dienste der Wissenschaft, der Kunst und des praktischen Lebens. Von Dr. G. Krebs. L'Antiquité littéraire. Von Alb. Wittstock,

280.

Grundriß der römischen Altertümer. Von Corne |

Götter und Gözen. Von Konrad Telmann.
Jung-Amerika. Von Sara Hugler. Alerei.
Von Heinrich Kruje. Im Wechsel der Tage.
Von Adolf Brennecke, 691.

-

Das eiserne Jahrhundert. Von A. v. Schweiger-
Lerchenfeld. Der Naturgenuß. Von Hiero
nymus Lorm. Die Physik im Dienste der
Wissenschaft, der Kunst und des praktischen Lebens.
Von G. Krebs, 692.

Namen- und Sachregister

zum sechs und fünfzigsten Bande.

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Baumbach, Rudolf: Trug-Gold, 278.

Behaghel, O.: Briefe von J. P. Hebel, 135.
Benecke, Heinrich: Batkes Leben und Schriften,
553.

Bickell, Gustav: Dichtungen der Hebräer, 690.
Brennecke, Adolf: Jm Wechsel der Tage, 691.
Broglie, Herzog v.: Maria Theresia und Fried-
rich II., 411.

Carlyle, Thomas: Sarto Rejartus, 135.

Conring, Jda von: Fern von der Heimat, 690.
Conte, Joseph le: Die Lehre vom Schen, 409.
Dahn, Felir: Der Kurier nach Paris, 131.
Dahn, Felix: Gedichte, 689.

Dietrichs und Parisius: Bilder aus der Altmark,
412.

Dunckers Geschichte des Altertums, 410.
Echegaray, Don José: Die Frau des Rächers,
130.

Erhard, Emil: Die Rose vom Haff, 278.
Erler, Georg: Aus der deutschen Kaiserzeit, 411.
Fastenrath, J.: Von Hochzeit zu Hochzeit, 690.
Felsing, Otto: Die Tochter des Präsidenten.
Immergrün, 131.

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VIII

Namen und Sachregister zum sechsundfünfzigsten Bande.

Heiden, E.: Gedichte, 690.

Heigel, Karl Theodor: Vorträge und Aufsätze, 412.

Henzen, Wilh.: Martin Luther, 130.

Herbst, Wilh.: Encyklopädie der neueren Ge-
jchichte, 411.

Hettner, Herm.: Kleine Schriften, 133.
Heyje, Paul: Alkibiades.

Das Recht des Etär-
keren. - Don Juans Ende, 132.
Hirzel, L.: Hallers Tagebücher, 136.
Hofmann: Chemische Erinnerungen, 410.
Hohenbühel, F. von: Gedichte, 689.
Hugler, Sara: Jung-Amerika, 691.
Jbien, Henrik: Ein Volksfeind, 132.
Kaden, Woldemar: Die Riviera, 412.

Krebs, G.: Die Physik, 280, 692.

Trojan, Joh. Gedichte, 690.

Urbanisty, A. von: Die Elektricität, 136.
Vogel, Paul: Mit Verlaub, 690.

Vosmaer, Karl: Die Amazone, 279.

Voß, Mar: Leider, 690.

Vinke, Gisbert von: Das Leben ein Traum, 130.
Vinke, Gisbert von: Kleines Sündenregisster,

688.

Wittstock, Alb.: L'antiquité littéraire, 280.
Wolff, Emil: Herzog Ernst, 130.

Mentone. Von R. Dohme, 624.
Musiklitteratur, Zur, 835.

Nordenskiölds Grönlandfahrt. Von A. Woldt, 171.
Paris, Aus. Von C. Schreiber, 405.

Krieg, Cornelius: Grundriß der römischen Alter: Pendeluhr, Die Erfindung der. Von Erust Gerland,

tümer, 411.

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Lorm, Hieronymus: Der Naturgenuß, 692.
Mach, Ernst: Die Mechanik, 136.

Marbach, Oswald: Licht und Leben, 689.
Mauthner, Friz: Xanthippe, 279.

May, Andreas: Der Zögling von San Marco,
131.

Melde, Franz: Die Akustik, 409.
Meyer, Konrad Ferdinand: Gedichte, 689.
Nemenyi, A.: Das moderne Ungarn, 277.
Renan, Ernest: Erinnerungen, 135.
Rheinisch, Albin: Die Freunde der Frau, 131.
Schröter, Adalbert: York von Wartenburg, 689.
Schwab, Gustav: Gedichte, 688.

Echweiger Lerchenfeld: Das eiserne Jahrhundert,
692.

Stür, Leo von: Aus alter Zeit, 690.
Sturm, Julius: Jch bau auf Gott, 688.
Telmann, Konrad: Götter und Götzen, 691.
Thies, G.: Jm Hause des Kommerzienrats, 131.
Thünen, J. H. von: Ein Forscherleben, 135.

675.

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Reichs Postmuseum, Das. Von Ferdinand Hennicke,
513, 735.

Reynolds, Sir Josua. Von Helen Zimmern, 272.
Schücking, Levin. Von Eugen Zabel, 665.
Echuldgenossen, Die. Von Adolf Stern, 413.
See, Aus der gelben. Von Mar Lay, 400.
Seelenlebens, Über den Mechanismus in den Er-
scheinungen des. Von Fr. Siebert, 257.
Segeliport, Der. Von Gustav van Muyden, 467.
Sicilien, Aus. Von A. Schneegans, 127.
Sprachentwickelung, Die, beim Kinde. Von G. H.
Schneider, 825.

Sprengstoffe der Neuzeit. Von Hans von Spiel-
berg, 200.

Städte am Roten Meere. Von Gerhard Rohlfs. (Suakin Vassaua; Kosseir und Suez Djedda), 612, 760.

Städte, Entstehung und Verfassungsgeschichte der.
Von Felix Dahn, 156.

Technik, Aus dem Gebiete der. Von Gustav van
Muyden, 63.

Villa Schönow. Von B. Raabe, 71, 206, 333.
Wusterhausen, Königs. Von Georg Horn, 795.

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ich vielleicht alles vergessen; denn es ist entsetzlich, wie rasch in so einem alten Kopf alle neuen Eindrücke verblassen und verschwinden! Nun aber ist die Schale meines Zornes noch frisch gefüllt und soll bis auf den lezten Tropfen über Ihr schuldiges Haupt ergossen werden!"

ines Abends, als ich, meiner ich mich beruhigt haben, und morgen hätte täglichen Gewohnheit nach, bei Frau von F. eintrat, fand ich meine alte Freundin nicht wie sonst in ihrem Lehnstuhl am Tische sizend, hinter dem grünen Lichtschirm, in dessen Schatten sie der Vorlesung ihres Fräuleins zuzuhören pflegte. Das Buch zwar lag aufgeschlagen neben der Lampe, der Platz der Vorleserin aber war leer, und die alte Dame ging troß ihrer Gebrechlichkeit mit hastigen, aufgeregten Schritten hin und her über den weichen Teppich des halbdunklen Gemaches.

Als sie mich eintreten sah, blieb sie stehen, streckte mir aber nicht wie sonst mit herzlicher Gebärde die kleine welke Hand entgegen, sondern begrüßte mich mit einem wunderlichen Kopfschütteln, das eher nach einer Abweisung als einer Bewillkommnung aussah.

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Wenn ich nur erst wüßte -" erwiderte ich, indem ich zu lächeln versuchte, obwohl ich allerdings troß meines arglosen Gewissens durch die leidenschaftliche Erregung der sonst so gütigen Frau bestürzt geworden

war.

„Was Sie verbrochen haben? Sie haben mir ein schlechtes Buch empfohlen; das ist fast so strafbar, als wenn Sie einen schlechten Menschen bei mir eingeführt hätten. Oder nicht eigentlich ein schlechtes Buch, nur ein schwaches, das aber die Kraft gehabt hat, an meine teuersten Erinnerungen zu rühren und mich in die helle Empörung zu versehen. Zum Glück hat meine gute Kamilla mitten im Lesen einen Brief erhalten, den sie sofort

,,Sie kommen gerade zur rechten Zeit," rief sie mir entgegen, um mich einmal im Zorn zu sehen und sich tüchtig schelten zu lassen! In einer halben Stunde würde Monatsbeite, LVI. 331.- April 1884. Fünfte Folge, Bd. VI. 31.

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beantworten mußte. Wer weiß, was ich nur nicht, lieber Freund, ich sei eine alte sonst noch alles zu hören bekommen hätte.", Sansculottin und wolle die weltalte Ord

Ich war an den Tisch getreten und hatte in das offene Buch geblickt. Nun fonnte ich mich in der That des Lachens nicht enthalten.

„Wenn es nichts Ärgeres ist, verehrte Freundin!" sagte ich. Der gute FortLage und seine psychologischen Vorträge! Was in aller Welt haben Sie in diesen Blättern gefunden, das Sie so in Harnisch bringen konnte? Der treffliche Mann, der diese Vorträge gehalten, war freilich kein Ödipus, der das Welträtsel der alten Sphing zu lösen verstanden hätte, aber ein freier Kopf, ein edles, zartsinniges Gemüt, ein gewissenhafter Beobachter, und wenn Sie das gemischte Publikum bedenken, vor dem er hier zu reden hatte

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nung der Gesellschaft umstürzen, die nun einmal darauf gegründet ist, daß man im täglichen Verkehr beileibe nicht alles beim Namen nennt. Oft sind ja auch die Dinge so häßlich, daß man sie unerträglich fände, wenn man nicht verschönernde Ausdrücke dafür hätte. Aber ein Denker von Profession, ein Welt- und Herzenstündiger, von dem verlang ich, daß er sich nicht einen Augenblick besinne, mit seinem Seciermesser bis an den geheimsten Sit des Lebens zu dringen, auch wenn schöne Seelen mit schwachen Nerven vor dem Anblick der innersten Natur der Dinge zurückschrecken sollten."

Sie war während dieser eifrigen Rede zu ihrem Lehnstuhl gewankt und ließ sich nun erschöpft in demselben nieder. Immer noch begriff ich nicht, was in diesem Buch es gewesen sein möchte, das sie so gewaltsam aus ihrem Gleichgewicht gerissen hatte.

„Sie mögen recht haben," sagte ich. „Es ist eine Unfitte, schwere psychologische Fragen und giebt es überhaupt leichte?

„Hören Sie auf, ihn zu loben!" unter brach sie mich, und ihre sonst so sanfte Stimme zitterte noch immer von verhaltenem Unwillen. Sie könnten diesen Philosophen nicht schärfer tadeln als durch diese Ihre Schußrede. Sagen Sie selbst: ist nicht Denken das Intimste und Kühnste, das Rücksichtsloseste und Schamloseste, was es geben kann? Ist nicht Philosophieren in einer kurzen Stunde vor wenig im wahren und echten Sinne immer etwas oder gar nicht vorbereiteten Zuhörern Cynisches? Wer es in Wahrheit gewissen- | abzuhandeln. Aber hat nicht alle und haft betreibt, darf der sich davor scheuen, jede Erziehung dieselbe unmögliche Aufdie Wahrheit zu entblößen, die im gedankenlosen alltäglichen Leben immer nur mit hundert Schleiern verhüllt sich blicken läßt? Und kann der sich für einen Denker aus geben, der dies bedenkliche Geschäft vor den Augen eines gemischten Publikums unternimmt, dem er ums Himmels willen durch den Anblick der nackten Wahrheit fein Ärgernis geben darf? Und dieser hier, den Sie so edel und zartsinnig finden, hat sich nicht einmal Zwang anthun müssen, seine Weisheit den Unmündigen mundgerecht zu machen. Er scheint mir selbst so mädchenhaft geartet gewesen zu sein, daß er sich hütete, für die letzten Fragen das lezte Wort zu suchen und dem verschleierten Bilde die leyte Hülle abzureißen, damit nur ja,der schöne Wahn nicht mit entzwei reiße. Glauben Sie

gabe zu lösen? Und löst sie am Ende doch, indem sie mit unverstandenen Worten, die sich nur allmählich aufhellen, immer engere Kreise um dunkle Begriffe zieht, bis hier und da, wie im Mittelpunkt eines Brennspiegels, ein Funken aufleuchtet? Sagen Sie mir nur, wo das ungemischte Publikum zu finden wäre, vor welchem der Denker, ohne sich herabzuwürdigen, seine leßten Erkenntnisse ausbreiten könnte? Etwa in den Hörsälen der Universitäten, wo eine grüne Jugend zu seinen Füßen sizt, die, während er spricht, an die nächste Mensur oder den gestrigen Kneipabend denkt?“

Sie antwortete nicht sogleich. Sie hatte den kleinen Kopf in die Hand gestüßt und schien meine letzten Worte überhört zu haben.

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