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chen, ob nicht durch eine Kriegslist der Erfolg herbeigeführt werden könnte, welchen ein dreitägiger blutiger Kampf nicht gewährt hatte. Er trug dem Eskadronschef Hercule auf, mit fünfzig Guiden und einigen Trompetern längs der Etsch am linken Ufer eine halbe Stun de weit hinabzureiten, dann die, die linke Flanke der Ostreicher deckenden, Sümpfe zu umgehen, und mit verhängtem Zügel, unter dem Blasen der Attake und vielem Geschrei, in den Rücken derselben gegen Arcole vorzubrechen. (Mémorial T. III. p. 208, und Mémoires T. III. p. 410; Oeuv. compl. T. I. p. 264 der Stuttgardter, T. II. p. 219 der Pariser Ausgabe. Außer dem Mémorial, geben die übrigen, ebengenannten Quellen die Zahl der Guiden nur auf fünfundzwanzig an.) Diese List brachte auch die gehoffte Wirkung hervor. Die Truppen, welche uns ter Major Miloradovich am linken Ufer des Alpon ges gen Augereau standen, glaubten wirklich das hinter ih nen gelegene Arcole vom Feinde bedroht, und ihren eigenen Rückzug gefährdet. Sie wichen aus ihrer Stel= lung, und ließen der Division Augereau den Weg nach Arcole frei.

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Massena hatte unterdessen eine Halbbrigade, von mehreren Eskadrons unterstüßt, wieder nach Belfior di Porcile vorrücken lassen, um die Vortruppen der noch immer bei Caldiero stehenden Division Provera daraus zu verdrängen. Diese Halbbrigade sette sich in Belfior di Porcile fest, und deckte dadurch die linke Flanke ihrer Armee, und die Brücken bei Ronco. Mit dem Reste seiner Division rückte Massena, gegen drei Uhr Nachmittags, längs dem rechten Ufer des Alpon, so wie Augereau längs

dem linken Ufer, gegen Arcole vor, um durch Wegnahme dieses Punktes sich zu verbinden. Zu gleicher Zeit zog das Detaschement von Legnago, unter dem Genes ral-Adjutant Lorcet, längs dem linken Ufer der Etsch herauf, gegen Albaredo. (Mémorial T. III. p. 208, und Mémoires T. III. p. 410; - Oeuv. compl. de Nap. Bon. St. A. T. I. p. 264, P. A. T. II. p. 219). *) -Der Gen. Graf Mitrovsky hatte um halb drei Uhr dem FZM. Alvinky gemeldet, „daß eine feindliche Kolonne, von Legnago her, gegen seine linke Flanke marschire, und daß der Feind überall mit großer Macht vordringe." Er bat nochmals, „des Feins des Macht durch eine Diversion, von Caldiero aus, in dessen linke Flanke, zu theilen." — Die Vorhut und die Division Provera verließen aber damals eben ihre Stellung bei Caldiero, und traten den Rückzug nach Villanova an. Der FZM. Alving y, mit seis nem Gefolge, hatte sich nach San Bonifacio bes geben, um dem Dorfe Arcole, von dessen Besiß die Ent» scheidung abhing, näher zu seyn. **) .

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*) Nach den französischen Quellen hätte diese Kolonne aus 700 Mann Infanterie und 200 Reitern, mit 4 Geschüßen, bestanden, und wäre über S an Gregorio (Jomini T. IX. p. 190) gegen Arcole vorge= Drungen. In der Wirklichkeit aber hatte diese Kolonne sich immer nahe am linken Etsch-Ufer gehalten, keine Reiterei und keine Geschüße zum Vorschein gebracht, und nur wenig mit den vordersten Abtheilungen des Major Miloradovich geplänkelt. **) Der FZM. Alvinky selbst gab in seiner am folgenden Tage, am 18. Morgens um fünf Uhr, an den FML. Davidovich gemachten Mittheilung die Ursache an, war

Der Abend kam bereits heran," als der feste Ans griff auf Arcole von allen Seiten begann. Die Infanterie der Divisionen Augereau und Massena arbeitete sich einzeln durch die Moräste längs den beiden Ufern des Alpon hinauf. Beaurevoirs Kavalleries Reserve folgte, so geschlossen als sie konnte, auf dem Damme am linken Ufer, hinter Augereaus Fußvolk. Der Major Miloradovich hatte bekanntlich das linEe Ufer des Alpon ebenfalls schon verlassen. So drangen dann gegen fünf Uhr Abends, `ohne-Widerstand zu finden, Massena über die Brücke des Alpon, Auge reau auf der andern Seite, in Arcole ein.

Die Truppen des Gen. Graf Mitrovsky seßten ihren Rückzug nach San Bonifacio in der bereits eingebrochenen Dämmerung fort. Die Franzosen drangen lebhaft nach. Es wäre den Letteren beinahe gelun gen, die Hauptstraße zu erreichen, und dies unter FML. Provera, von Caldiero zurückziehenden Truppen von Villanova abzuschneiden. Aber der FZM. Alvino By selbst seßte sich an die Spiße der Brigade S ch ubirz, griff die verfolgenden Franzosen an, `und warf sie nach Arcole zurück. Von den Truppen des Gen.

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um er den rechten Flügel so lange in seiner Stel lung gelassen, als es nur immer möglich gewesen: ‚Man hielt den rechten Flügel bis auf den äußersten „Punkt aus der Abficht vorne, um mit selbem das Äu„Berste.. ja, selbst noch in dem Augenblicke des weir „chenden linken Flügels den Übergang über den Etsch„Fluß zu versuchen, wenn die Annäherung des Tiroler Korps gegen Verona die geringste Möglichkeit einer Verbindung geben würde."

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Östr. milit. Zeitsch, 1829. II.

Mitrovsky stand nunmehr der rechte Flügel an San Bonifacio gelehnt. Mit dem linken hatte sich Maz jor Miloradovich, um nicht abgeschnitten zu werden, nach Cologna gezogen. Die Chasseurs verfolgten ihn. Ein Theil der am linken Ufer des Alpon gestandes nen Kroaten, welche die Dörfer und Cafinen zur Dea ckung des Rückzugs beseßt hatten, wurde in denselben umringt und gefangen. Der östreichische reche te Flügel langte spat Abends bei Villanova an.

In dieser Aufstellung brachte das Friauler Korps, vom Feinde gar nicht beunruhiget, die Nacht zu, und trat am 18. November vor Tagesanbruch, eben so ungestört, den Marsch nach Montebello an. Ma. jor Miloradovich aber zog sich gleichzeitig von Cologna auf Lonigo. Die französische Armee las gerte in dieser Nacht mit dem linken Flügel, oder der Division Massena, vor Arcole, mit dem rechten Flügel, oder der Division. Augereau, bei San Gregorio

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Die öftreichische Armee hatte, in dieser dreis tägigen Schlacht, — nach den umständlichen Eingaben jedes einzelnen Regiments - folgenden Verlust erlitten:

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Brabeck, dann Stabsoff. 5 Oberoff. 529 Mann

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1 Gen. 3 Stabsoff. 71 Oberoff. 6136Mann;

in Allem 6211 Mann.

Den Franzosen fielen

am 15. 4 Kanonen, 3 Karren.

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in Allem 11 Kanonen, 10 Karren, in die Hände. Die Geschüße, welche die Östreicher im Laufe der Schlacht den Franzosen abgenommen, waren, wegen Abgang der Bespannung, nicht zurückgeschafft worden. *)

*) Die französischen Angaben über den Verlust der Östreicher in dieser Schlacht weichen sehr von einander ab. Einige derselben lauten, wie folgt:

Jomini in der Histoire critique et militaire des guerres de la révolution; à Paris, 1821; T. IX. p. 191: Sieben bis achttausend Mann'an Tod.

ten, Verwundeten und Gefangenen.

Victoires, conquêtes, etc. des Français; à Paris, 1828; T. VII. p. 210:

Acht bis zehntausend Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen.

Oeuvres complètes de Napoléon Bonaparte. 1822, P.A. in T.II. p. 219, St.A. in T. I. p. 264.- Jn Bo= napartes offiziellem Berichte an das Direktorium, aus Verona vom 19. November 1796:

Wenigstens viertausend Todte und eben so viele Verwundete; dann vier bis füuftaufend Gefangene; also in Allem bei dreizehntausend Mann'; vier Fahnen; achtzehn Kanonen.

Mémoires de Napoléon. Paris 1823; T. III. p. 412: „Alvinky verlor in den drei Tagen von Arcole

A cht zehnt au fend Mann, darunter sechs. taufend Gefangene vier Fahnen und achtzehn Kanonen."

Mémorial de Sainte-Hélène. Paris, 1823. T. III. p. 207. Hier wird in einer, mit der Darstellung der

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