Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

ungehindert vier Pontons aus der Etsch in den Alpon, feßten sich auf dem linken Ufer des Baches fest, und konnten so den Brückenschlag beginnen. Erst als es Tag wurde, bemerkten jene Posten, daß die Franzosen auf dem linken Ufer des Baches standen. Sie beschossen nun zwar, von Albaredo her, die Brückenarbeit; auch rückten sie gegen die zur Deckung des Baues aufgestellte französische Abtheilung vor. Allein der Feind war bes reits zu zahlreich. Er erhielt sich in seiner Aufstellung am linken Ufer des Alpon, und zwang bald darauf auch die 2 in Albaredo aufgestellten Kompagnien, dieses Dorf zu verlassen.

Gegen zehn Uhr Vormittags rückten die Kolonnen der Division Massena auf beiden Dämmen vor. Der Gen. Robert, mit der 75. Halbbrigade, gelangte bis gegen die Brücke von Arcole; —er wurde aber von Gen. Mitrovsky geschlagen, ihm eine Kanone, mehrere Pulverwagen und einige hundert Gefangene abgenommen. Der Rest der 75. Halbbrigade rettete sich hinter die zur Übersehung des Alpon bereit stehende Division Augereau. Die östreichischen Bataillons ließen sich durch ihren Muth zu weit fortreißen, und verfolgten die Fliehenden ohne Vorsicht. Da sich ein Theil der Letzteren schon sogar auf die Brücke von Ronco geflüchtet, drangen die Östreicher bis an die Etsch vor, um die geschlagenen Gegner vollends aufzureiben. Dadurch durchbrachen sie zwar das französ sische Centrum *), stellten jedoch die eigenen Flanken

*) Bonapartes Bericht an das Direktorium, aus Verona vom 19. November, sagt: „Der Feind griff mit Nachs „druck unser Centrum an, und brachte dasselbe zum

den übrigen Truppen der Division Massena bloß. Bonaparte benützte den günstigen Moment, und ließ die zu weit vorgedrungenen, und von ihren Unterstü Bungen getrennten Östreicher von allen Seiten anfallen.. Die 18..leichte Halbbrigade rückte denselben gerade auf dem Damme entgegen. Mit der 18. Linien-Halbbrigade eilte Massena von Belfior di Porcile herbei, und griff das Ende der Kolonne an. Der Gen. Garda nne mit der 32. Halbbrigade brach aus den Gebüschen, in welchen diese versteckt gelegen, hervor, und warf. die Kolonne in den Morast. Ein großer Theil dersel= ben wurde gefangen; der kleinere rettete sich, von Gar-; danne verfolgt, nach Arcole. *) — Ein Bataillon Karl

[ocr errors]

Weichen. Ich zog damals die 32. Halbbrigade vom „linken Flügel zurück, und legté fie in das Gehölz in »Hinterhalt. In dem Augenblick, als der Feind, wel= „cher unser Centrum kraftvoll vor sich hertrieb, auf dem „Punkte war, unsern rechten Flügel zu umgehen, brach „der Gen. Gardanne aus seinem Hinterhalt hervor, „fiel dem Feinde in die Flanken, und richtete unter dem„selben ein schreckliches Blutbad an.“ — (L'ennemi attaqua vigoureusement le centre, qu'il fit plier. Je retirai alors la trente-deuxième de la gauche, je la plaçai en embuscade dans le bois, et au moment où l'ennemi, poussant vigoureusement le centre, étoit sur le point de tourner notre droite, le général Gardanne sortit de son embuscade, prit l'ennemi en flanc, et en fit un carnage horrible." Oeuvres complètes de Napoléon T. I. p. 264 St. A., T. II. p. 219 P. A.) *) „Die Spigen unserer Kolonnen begegneten auf der hal„ben Strecke der Dämme zwei anderen Divisionen Alvinys. Es entspann sich ein hartnäckiges Gefecht. „Unsere Truppen gingen bald vor, bald zurück. Einen

städter und ein Bataillon Deutschmeister waren Morgen, von Caldiero aus, zur Unterstüßung der Dis vision Mitrovsky nach San Bonifacio in Marsch ge= sekt worden. Sie trafen dort g e gen Mittag ein, und wurden, das Karlstädter Bataillon am rechten, jenes von Deutschmeister am linken Ufer des Alpon, hinter Arcole, als Reserve aufgestellt. Die rechte Kolonne der Dis vision Massena, unter Gardanne, welche, wie oben gesagt, auf dem Damme gegen die Brücke von Arcole vorgedrungen war, fand hier wieder einen unüberwindlichen Widerstand, und vermochte nicht, der Brücke zu nahen. Um diese Zeit schrieb aber der Gen. MitrovsEn ein äußerst dringendes Billet an den FZM. Alvinky: „daß der Oberbefehlshaber Truppen in des Feindes lin,,ke Flanke detaschiren solle; weil sonst der linke Flügel „dem Andrang der Übermacht unterliegen müsse.“

Augenblick lang erreichten die Kugeln die Brücke. Die „75. Halbbrigade wurde zersprengt. Der Oberbefehls„haber legte die 32. in ein kleines Weidengehölz, längs „dem Damme von Arcole, in Hinterhalt, wo die Sol„daten mit dem Bauche auf der Erde lagen. Diese Halbbrigade erhob sich, gab eine Salve, rückte mit "gefälltem Bajonette vor, und warf eine feindliche Kolonne, ihrer ganzen Länge nach, in den Morast. Diese „bestand aus dreitausend Kroaten, die alle dort zu Grunde gingen. Auf dem linken Flügel erlitt Massena Nachtheile. Aber er sehte sich an die Spike seiner Division, seinen Hut, statt einer Fahne, auf „die Spike des Degens gesteckt, und richtete unter der ,,ihm entgegengesetten Division ein fürchterliches Blut „bad an." (Mémorial T. III. 206-207; p. Nap. T. III. p. 408-409.)

[ocr errors]

Mém. de

Die Division Augereau war, durch das Vordringen jener östreichischen Kolonne bis an die Brücke von Ronco, in Unordnung gerathen. Jedoch, als die kurze Gefahr verschwunden, sammelte sie sich wieder, und begann, da so eben die Brücke über den Alpon vollendet worden, den Übergang des Baches. Bonapartes Adjutant Elliot war mit der Verfertigung einer zwei ten Brücke über den Alpon beschäftigt. Er wurde erschos sen. (Mémorial T. III. p. 207, und Mémoires T. III. P. 410.)

Nun entspann sich auch auf dem linken Ufer des Alpon der Kampf. Der Major Miloradovich war dort von dem Gen. Mitrovsky bis auf 4 Bataillons verstärkt worden. Die linke Flanke derselben war durch ei nen breiten Morast gedeckt. Augereau hatte viel zu we nig Truppen, um die Umgehung desselben auszuführen. Eben so wäre seine Vorrückung auf dem zwischen der Etsch und dem Moraste fortlaufenden Damme mit vie ler Gefahr verbunden gewesen. *)

[ocr errors]

*) Im Mémorial (T. III. p. 207) wird erzählt: „Nach „Mittag urtheilte der französische Feldherr, daß endlich der Augenblick gekommen sey, der Sache ein ‚Ende zu machen. Denn war Vaubois von Davidovich „an diesem Tage geschlagen worden, so mußte Bona„parte in der kommenden Nacht ihm und Mantua zu „Hilfe eilen. Dann ging Alvinky nach Verona, ernte„te den Ruhm und die Erfolge des Sieges, und die „von den Franzosen drei Tage hindurch erkämpften „Vortheile gingen verloren. Bonaparte ließ die Gefangenen sorgfältig zählen, rechnete die Verluste des Fein„des zusammen, und machte den Schluß, daß derselbe, „in den drei Tagen, um mehr als zwanzig

[ocr errors]

Da die Östreicher Arcole selbst, und beide Ufer des Alpon, noch immer mit gleicher Entschlossenheit vertheidigten, und keine Anstrengung der Franzosen, in diesem Terrain, welches die Entwicklung der Truppen so sehr erschwerte, guten Erfolg versprach, so schien Bonaparten nichts übrig zu bleiben, als sein Vorhaben ganz aufzugeben, und die zwischen den Morästen und Gewässern eingesperrte Armee zum dritten Male über die Ersch zurückzuführen. *) — In diesem Augenblicke, - es war, nach Bonapartes eigener Angabe, gegen drei Uhr, fiel ihm der Gedanke ein, zu versus

„tausend Mann geschwächt worden sey; daß „er also nun nicht mehr viel über ein Dritttheil stärker feyn könne, als wir (die französische Armee). Er (Bo„naparte) befahl nun, aus den Morästen hervorzubrechen, und den Feind in der Ebene anzugreifen."

[ocr errors]

Mit wenigen Abänderungen wird dasselbe in den Mémoires (T. III. p. 409) erzählt. Nur beträgt dort der Berlust der Östreicher bei Arcole, seit 15. November, gar fünfundzwanzig tausend Mann. *) In dem Mémorial (T. III. p. 207-208) wird die Stel lung beider Armeen mit diesen Worten angegeben: „Um zwei Uhr Nachmittags befand sich die französische Armee in einer Schlachtlinie, den linken „Flügel bei Arcole, den rechten in der Richtung gegen „Porto Legnago. Sie hatte den Feind vor sich, der „seinen rechten Flügel an den Alpon, den linken an „Moräste stüßte. Der Feind stand à cheval der Straße „nach Montebello." — (Auch so in den Mem. de Nap. T. III. p. 410.) — Bei der Vergleichung mit den, oben im Texte angegebenen, wirklichen Aufstellungen, wird der Leser die Abweichungen des Mémorial und der Mémoires leicht bemerken.

[ocr errors]
[ocr errors]
« ZurückWeiter »