Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Standesausweise vom 16. November, nicht weniger als 14,617 Mann (ohne die detaschirte Brigade des Gen. Loudon) zählte. Doch wurde die Ausführung dieses ents scheidenden Angriffes wieder um einen ganzen Tag vers schoben, und geschah, statt am 16. November, erst am 17., —zu spät, um auf die Ereignisse bei Arcole Einfluß zu nehmen.

Dritter Schlachttag; der 17. November.

Bonaparte war nun völlig überzeugt, daß er mit der bisher befolgten Angriffsweise, sich nicht zum Meister von Arcole machen würde. Der Alpon mußte doch endlich, nahe an seinem Ausfluffe, überschritten werden. Daher ließ Bonaparte, die Nacht vom 16. auf den 17. November hindurch, mit größter Anstrengung an Bockbrücken, über den Alpon sowohl, als über einige Graben und Vertiefungen an dessen rechtem Ufer, arbeiten. *) Auf diesen Brücken sollte Augereau, mit

*) „Man frägt,“. heißt es in den Mémoires T. I. p. 19, „warum die französische Armee nicht schon am ersten „Tage eine Brücke über den Ausfluß des Alpon schlug, „um über dieselbe in die Ebene zu rücken? Warum sie dieses nicht wenigstens am zweiten Tage that? „Die Ursachen waren: weil diese Armee seit acht Ta»gen Unfälle erlitten; weil sie nur 13,000 Streiter „zählte; weil erst am dritten Tage, durch die nach „und nach erfochtenen Vortheile, das Gleichgewicht „zwischen beiden Heeren in etwas hergestellt wurde."

Eine ähnlich lautende Rechtfertigung findet sich in dem vierten Bande der Mémoires p. 343, und es wird dort versichert, daß Bonaparte, gegen die Meinung der Generale, welche dieses Manöver zu kühu fanden,

seiner ganzen Division, auf das linke Ufer des Alpon übergehen, dort den rechten Flügel des Heeres bilden, auf dem Wege, den Guyeur am 15. genom men, den linken Flügel der Östreicher umgehen, und von rückwärts in Arcole eindringen. Zugleich sollte die von Legnago vorzurücken beorderte Kolonne der dora tigen Besatzung, ebenfalls die linke Flanke der östreichischen Stellung anfallen.

Der F3M. Ulvingy erließ am 17. um acht Uhr früh, aus Vago, ein Schreiben an FML. Davidovich, welches der damit als Kurier abgeschickte Lieutenant Ocsky wirklich noch am nämlichen Abend in dessen Hände übergab. Der merkwürdige Inhalt ist in Kurzem folgender: „Der Feind habe seine ganze Macht gegen

und nachdem er selbst eine Stunde unentschlossen geblieben, den Befehl zur Schlagung dieser Brücke gegeben habe.. Etwas anders schließt die oben ange= führte Stelle aus dem ersten Bande der Mémoires : „Die Lage der Dinge war so beschaffen, daß, wenn Napoleon, bevor er die Bewegungen des dritten Schlachttages anordnete, seine Generale zu einem Kriegsrathe berufen hätte, um in Überlegung zu ziehen, ob man auf dem linken Ufer nach Verona marschiren, oder am rechten dem Vaubois zu Hilfe ziehen solle, alle Stimmen sich für den Marsch auf dem rech ten Ufer erklärt hätten; und als zwei Stunden vor Tagesanbruch seine Divisionsgenerale den Befehl, vor. zurücken, erhielten, fanden sie diese Bewegung sehr kühn. Als die Divisionen sich aber in Marsch setten, meldeten die Patrullen, daß der Feind seinen Rückzug gegen Vicenza und die Brenta angetreten habe" (p. 20).

Daß übrigens diese Meldung der Patrullen falsch war, erwies die Schlacht diefes dritten Tages.

„dieses (das Friauler) Korps gewendet, weil er (von „dem Tiroler Korps) auf seinem linken Flügel nicht be„unruhigt worden ist. Nach zweitägigen Gefechten habe ,,das Friauler Korps seine Stellung in so weit behaup „tet, daß es durch eine Central-Schwenkung den rech„ten Flügel so viel versagte, als der linke vorging. Der "Feind stehe jedoch noch auf dem linken Etsch-Ufer, und ,,dessen erneuerter Angriff werde mit jedem Augenblick „erwartet. Das Korps sey vorbereitet, demselben zu „widerstehen; aber es sey außer Stand, ihm, wie am „16. geschehen, zuvorzukommen. Die Meldung vom ,,15. über die Gewinnung des Montebaldo, und über ,,den gestern" (am 16.; so versprach der Bericht des FML. Davidovich. Doch der Angriff wurde um einen ganzen Tag verschoben, und geschah erst am 17.) „stattgehabten Angriff auf Rivoli, habe den FZM. Alvin„by für die schwierigen Ereignisse der leztvergangenen ,,beiden Tage entschädigt. Er rechne darauf, heute die „Bestätigung des dort gelungenen Angriffes und die „Nachricht zu empfangen, daß der FML. Davidovich „heute noch in der Gegend von Verona, folglich in „der Flanke und im Rücken des gegen das Hauptkorps ,,so hartnäckigen Feindes, mit allen seinen gesammelten „Kräften erscheinen werde. Wenn dann durch diese Er„scheinung die Aufmerksamkeit und die Streitkräfte des „Feindes getheilt seyn werden, will der FZM. Alvinky unterhalb Verona die Etsch passiren, den Feind zwis „schen beide Korps, und in Verlegenheit bringen, den= „selben von Verona wegdrängen, und somit die Ver,,einigung bewirken. Wenn er (Alvinky) heute wirk ,,lich angegriffen wird, hoffe er, seine dermalige Stel,,lung zwischen Colognola und Albaredo, durch äußerste

„Anstrengung zu behaupten. Doch würde dann nurdes „FML. Davidovich gänzliche Heranrückung nach Vero„na, den Übergang der Etsch für den FZM. Alvinky

[ocr errors]

möglich machen. Der FML. Davidovich solle daher „alle seine Kräfte anstrengen, die Vereinigung beider „Korps zu beschleunigen. FZM. Alvinhh werde alles ,,Mögliche dazu beitragen. Nur auf diesem Wege könne ,,der gemeinschaftliche Zweck erreicht werden."

Am 17. November, vor Anbruch des Tages, seßte sich die französische Hauptmacht in Bewegung, um zum dritten Male, über die Brücke bei Ronco, die Etsch zu passiren. *) In diesem Augenblicke sank eines der Brückenschiffe. Zu gleicher Zeit erschienen. die östreichischen Vortruppen, um die auf dem linken

»»

*) Das Mémorial sagt: „Der FZM. Alvinky sey durch „einen Spion irregeführt worden, welcher ihn verfis „cherte, der französische Feldherr sey über die Etsch_zu=' „rückgegangen, marschire auf Mantua, und habe nur „eine Avantgarde bei Ronco zurückgelassen. Daher sey „er noch in der Dämmerung aus seinem Lager vorges brochen, in der Absicht, sich der Brücke von Nonco „zu bemächtigen, — Kurz vor Tagesanbruch („„um fünf „„Uhr Morgens«« nach den Mémoires) hatte der französische Feldherr erfahren, daß Vaubois seine Stei„lung nicht geändert, und Davidovich keine Bewegung „unternommen habe. Nun sey man wieder, über die „Brücke, auf das linke Ufer der Etsch vorgerückt.“ (Im Mémorial de Ste. Hél. T. III. p. 205-206, und beinahe gleichlautend in den Mémoires de Nap. T. III. p. 408.) Obiges Schreiben des östreichischen Feldherrn, an FML. Davidovich um acht Uhr Morgens erlassen, dient dazu, diese Angaben zu berich= tigen.

»

[ocr errors]
[ocr errors]

Ufer der Etsch die Brücke deckende 12. Halbbrigade an zugreifen. Doch wurden dieselben durch das auf dem rech= ten Ufer aufgeführte Geschüß zurückgewiesen. Sobald die Brücke wieder hergestellt war, ging die Division Massena zuerst über den Fluß, und warf die östreichs ischen Vortruppen, nach acht Uhr Morgens, auf den Dammen, gegen Belfior di Porcile und Arcole zurück. Massena selbst folgte denselben mit der 18. Linien-Halbbrigade, zur linken Hand, gegen la Bova. Ein Theil dieser Division blieb im Centrum aufgestellt. Die 12. Linien-Halbbrigade behielt ihre bisherige Bestimmung, die Brücke von Ronco zu vertheidigen. Rechts von dem nach Belfior di Porcile führenden Damme, in dem dortigen Gehölze, wurde die 32. Halbbrigade in Hinterhalt gelegt. Die 18. leichte Halbs brigade stellte sich in Schlachtordnung, in der Nähe der Brücke, zur Unterstüßung der 12. Halbbrigade auf. Der Gen. Robert, mit der 75. Halbbrigade, wurde auf dem Damme, der zur Brücke von Arcole führte, gestellt. So nahm also die Division Massena, als linker Flügel und Centrum der Armee, den gans zen Raum zwischen der Etsch und dem rechten Ufer des Alpon ein. Die Division Augereau bereis tete sich zum Übergang des Alpon, über die nächst dessen Ausflusse geschlagene Brücke, und sollte dann den rechten Flügel bilden. Die Kavallerie-Reserve unter Gen. Beaurevoir sollte die Bewegun gen des rechten Flügels unterstüßen. —

Die auf dem linken Ufer des Alpon, in der Nähe des Einflusses dieses Baches in die Etsch, aufgestellten öftreichischen Posten hatten in der Nacht die feindlichen Arbeiten nicht wahrgenommen. Die Franzosen brachten

« ZurückWeiter »