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Mehrere neue Versuche Augereaus, an die... Brücke von Arcole vorzudringen, wurden vereitelt, Auf dem Damme schlug man sich mit Hartnäckigkeit und beiderseitigem großen Verlust. Die kämpfendenTM Parteien trieben einander wechselweise zurück. - Die auf dem Damme jenseits des Alpon (auf dem linken Ufer) aufgestellten Kompagnien des Major Miloras dovich feuerten den französischen Kolonnen, so oft diese auf dem dießseitigen (rechten) Ufer vorrückten, mit großer Wirkung in die Flanke. Augereaus Ver= such, dieselben mit Haubißgranaten aus ihren Posten zu vertreiben, hatte keinen Erfolg. Auch trugen jene östreichischen Abtheilungen dazu bei, mehrere Versuche der Franzosen zur Überseßung des unteren Alpon, zu vereiteln.

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Der französische Oberfeldherr hatte sich nämlich überzeugt, daß jeder Angriff auf die Fronte der Stellung von Arcole, an der Standhaftigkeit der Östreicher scheitern müsse. Der Tag neigte sich bereits zu seinem Ende, und noch war es nicht entschieden, wer den Kampfplaß behaupten würde. Bonaparte ordnete nun einen Übergang über den Alpon, zunächst an seinem Einflusse in die Etsch, an. Er selbst eilte am rechten Ufer des Baches hinab, an eine schicklich scheinende Stelle, und befahl, eine Brücke oder Damm von Faschinen quer durch den Bach zu errichten. Gelang dort der Übergang, so wollte er dann den linken Flügel der östreichischen Stellung durch einige Halbbrigaden umgehen lassen. Die französische Besaßung von Legnago hatte, für diesen Fall, zu gleicher Zeit den Auftrag erhalten, längs der Etsch, und über Cologna, heraufzurücken, und diesen östreichischen Flügel zu beun

ruhigen. Auch war der General Adjutant Bial um dieselbe Stunde von Bonaparte mit einer Halbbrigade, von Ronco aus, am rechten Ufer der Ersch hinabgeschickt worden, um eine Furt aufzusuchen, auf der er durch den Fluß dringen, und die am linken Ufer des Alpon aufgestellten Truppen des Major Miloradovich im Rücken nehmen könnte. Aber so wie am Alpon alle Anstrengungen zur Verfertigung des Faschinendammes fruchtlos blieben, so mißlang auch an der Etsch der Versuch des Überganges. Obwohl Vial sich mit seinen Leuten bis an den Hals in den Fluß gewagt hatte, vermochte er es doch nicht, das jenseitige Ufer zu ers reichen.

Während dieser Zeit hatte Augereau seine Angriffe auf dem Damme von Arcole nochmals wieders holt. Der Gen. Mitrovsky drang mit einem Theile der im Rückhalt aufgestellten Truppen auf dem Damme vor, nahm den Franzosen noch 1 Kanone) 1 Haubis Be, und eine Anzahl Gefangener ab. Doch Bonaparte sette dem Vordringen der Östreicher dadurch ein Ziel, daß er eine Artillerie - Kompagnie mit vier leichten Stücken vorrücken ließ, deren Feuer den Damm der Länge nach bestrich, und die östreichische Kolonne aufs hielt. Mit Einbruch der Nacht meldete Gen. Graf Mitrovsky aus Arcole: „der Feind habe die den gan= zen Tag fortgedauerten Gefechte am Abend mit einem neuen Angriff beschlossen, bei welchem er auch, so wie am vorigen Abend, die linke Flanke tourniren wollte. Doch sen des Feindes Vorhaben gänzlich mißlungen." Nach Unführung der oben erzählten Umstände, fügt er hinzu: „Er schicke so eben eine Abtheilung von 70 Mann auf Patrulle gegen Legnago, und lasse la Cucca und Östr. milit. Zeitsch. 1829. II.

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Sabione, jedes mit einer halben Kompagnie, be= feßen."

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Der kaiserliche linke Flügel war also im Besiße

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von Albaredo und des Dammes vor Arcole geblieben. Die von Massena gegen Provera erfochtenen Vortheile hatten daher für die französische Armee keinen weiteren Nugen. Die östreichische Armee hatte im Ganzen, weil Bonapartes Plane gegen die linke Flanke derselben gescheitert waren, an diesem Tage die Oberhand behalten. Bonaparte räumte bei einbrechender Nacht noch einmal das Schlachtfeld, und führte den Rückzug, über die Brücke bei Ronco, nach dem rechten Ulfer, in jene Stellungen aus, welche er auch in der vorhergehenden Nacht inne gehabt hatte. Nur die 12. Halbbrigade wurde, zur Deckung des Brückenkopfes, auf dem linken Ufer gelaffen. *)

*) Wir fügen hier die wenigen Zeilen bei, mit welchen das Mémorial de Sainte-Hélène (T. III. p. 205) Die Begebenheiten dieses Tages schildert. „Um drei Uhr „Morgens war Alvingy von dem Nückmarsch der Fran„zosen unterrichtet. Er ließ Arcole sogleich besehen, ,,und beim Tagesanbruch zwei Kolonnen auf den bei„den Dämmen, an der Etsch (von Porcile) und bei „Arcole (am Alpon), gegen uns vorrücken. Das Mus„Eetenfeuer begann nur zweihundert Klafter von unse„rer Brücke entfernt. Die Truppen gingen im Sturm„schritt über dieselbe, fielen über den Feind her, warfen „ihn über den Haufen, und verfolgten denselben bis an die „Ausgänge der Moräste, welche er mit seinen Todten an„füllte. Kanonen, Fahnen und Gefangene waren die „Trophäen dieses Tages, an dem zwei andere Divisio„nen Alvinkys aufgerieben wurden. — Am Abend führte der französische Feldherr, aus den nämlichen Grün

Der F3M. Alvinky konnte aus der Hartnå= kigkeit, mit welcher der französische Oberfeldherr seinen Plan, die Straße von Vicenza zu gewinnen, durch zwei Tage unausgeseßt verfolgt hatte, schließen, daß dieser Kampf auch am nächsten Tage erneuert werden würde. Da der östreichische Feldherr im Laufe des 16. Novembers von dem Korps des FML. Davidovich keine Nachricht erhalten hatte, so konnte er kaum länger zweifeln, daß dieser General bisher noch nicht aus Tirol hervorgebrochen war. Daher mußte wohl die Hoffnung, die Vereinigung mit ihm jenseits der Etsch auszuführen, fast ganz aufgegeben werden. Dadurch wäre dann ein Angriff auf Verona, bei der derma= ligen Lage ohnehin, wegen der Entfernung von dem Kampfplaße am Alpon, sehr gewagt, auch ohne Nußen für die nächsten Operazionen gewesen. Der F3M. Alvinky konnte nicht länger mehr einen bedeutenden Theil seiner Truppen, auf die bloße Möglichkeit hin, daß das Tiroler Korps vielleicht doch Ris voli genommen haben könnte, in Unthätigkeit, und in einer gefahrdrohenden Entfernung von dem Rückzugspunkte Villanova, stehen lassen. Er befahl also auch dem Gen. Prinz Hohenzollern, mit der Vorhut nach Caldiero zurückzumarschiren, wo mit der Nacht

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„den und Berechnungen, die nämliche Bewegung wie „am vorhergegangenen Abend aus. Er sammelte alle „feine Truppen auf dem rechten Ufer der Etsch, und »ließ nur eine Vorhut auf dem linken Ufer." - Beis nahe wörtlich gleich ist die Erzählung der Begebenhei ten dieses Tages in den Mémoires de Nap. Tome III. p. 407-408.

diese Vorhut und der rechte Flügel des Friauler Korps vereinigt waren. Doch streiften die Vortruppen noch bis San Michaele, in die Nähe von Verona. Der linke Flügel, unter Gen. Mitrovsky, wurde bis auf 16 Bataillons verstärkt. Der FZM. Alvinky gab unterdessen den früheren Plan nicht gänzlich auf; sondern er wollte, wie er in seinem Berichte vom 18. aus Montebello versichert, wenn sich am 17. das Glück für den linken Flügel am Alpon auf eine ents scheidende Art erklärt hätte, endlich doch unweit Bes rona, bei San Michaele, die Brücke schlagen, und mit den Truppen des rechten Flügels, welche damals noch in jener Gegend standen, den Übergang ausführen.

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Erst am 15. November wurde, wie wir schon erwähnt haben, bei dem Tiroler Korps der schon ain 13. dem Gen. Ocskay von dem FML. Davidovich ertheilte Befehl, „mit einem Theil seiner Brigade ge= gen die auf den Höhen von Ferrara und Madonna della corona aufgestellte Division. Va u bois vorzurücken," um so leichter ausgeführt, weil der Gen. Baubois, in der Überzeugung von der Unmöglichkeit, mit seiner schwachen und entmuthigten Truppe die weitausgedehnten Stellungen auf diesem Gebirge zu vertheidigen, - fich, ohne den Angriff der Östreicher zu erwarten, aus Brentino, und vom ganzen Montebaldo, zurück in die Stellung bei Rivoli gezo gen hatte. Der FML. Davidovich beschloß zwar am 15., diese feindliche Division am nächsten Morgen (am 16.) mit seiner ganzen Macht anzugreifen. Der Ausgang dieser Unternehmung konnte auch nicht zweifelhaft seyn, da Vaubois kaum 8000 Coldaten unter seinen Befehlen hatte, und FML. Davidovich, nach dem

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