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Abends der. Rückzug über die Etsch gegründet gewesen seyn. „Es war nämlich zu befürchten" (sagt das Mémorial weiter) „daß, wenn der Feind mit Ernst „auf Castelnovo vordrang, er den Gen. Vaubois auf „rieb, vor Mantua ankam, das Blockadekorps übers „raschte, sich mit der Garnison vereinigte, und dem bei „Ronco befindlichen Hauptquartiere und der Armee den Rückweg abschnitt." (In den Mémoires page 406 lautet diese Stelle so:,,,,Wenn, aber Davidovich auf „„Vaubois losging, und diesen zwang, sich auf Man"",tua zu werfen, so bewirkte er [Davidovich], daß

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die Blockade dieser Stadt sogleich aufgehoben wer „„den mußte und schnitt dem bei Ronco befindlichen „Hauptquartiere und Heere den Rückzugsweg ab.““) „Man mußte daher mit Anbruch des Tages (des „16. Novembers) in der Verfassung seyn, Vaubois zu „unterstüßen, die Blockade von Mantua und die Vers „bindungsstraffen („„der Armee““) zu decken, und den "Gen. Davidovich zu schlagen, wenn derselbe im Laufe „des Tages weiter vorgerückt wäre. Damit dieser Plan „gelänge, mußten die Stunden berechnet werden. Er "(der Oberbefehlshaber"") beschloß also, in der Ungewißheit über das, was im Laufe des „Tages (des 15.) geschehen seyn mochte, vor„auszusetzen, daß auf der Seite Vaubois Ulles schlimm "gegangen wäre" (,,,,daß er geworfen worden sey, und "sich zwischen Roverbella und Castelnovo aufgestellt „„habe““). — „Er ließ Arcole, welches so viel Blut ge„kostet hatte, räumen, zog seine ganze Armee auf das „rechte Ufer der Etsch zurück, und ließ nur eine Briz gade mit einigen Kanonen auf dem linken Ufer ste „hen. Er befahl, in dieser Stellung abzukochen, und

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„erwartete so die Berichte über das, was an diesem „Tage (den 15.) bei Vaubois vorgegangen wäre. Im Falle der Feind (FML. Davidovich) über Castelnovo (,,,,über Riooli"") vorgerückt war, mußte dann die Brücke über die Ersch abgebrochen werden. Die Armee mußte vor Alvinky verschwinden, um zehn „Uhr (am 16. Vormittags) hinter Vaubois bei Castel,,novo eintreffen, und den Feind (das Tiroler Korps) „gegen Rivoli zurücktreiben. Man hatte bei Arcole „die Lagerfeuer brennen, und die Hauptpiketer ausge„stellt gelassen, damit Alvinky den Abmarsch nicht bes ,,merkte. Um vier Uhr Morgens (am 16.) wurs ,,de zum Aufbruch getrommelt, um zum Marsche bereit zu seyn. Aber in demselben Augenblicke erhielt Bona„parté die Meldung, daß Vaubois noch auf dem ,,halben Wege zwischen Rivoli und Castel,,novo aufgestellt sey, und sich diesen ganzen Tag zu hal ,,ten verspreche" (,,,,meldete ein Offizier Vaubois,"" fagen die Mémoires Seite 407, „„,daß derselbe noch um sechs Uhr Abends in der Stellung bei Russolino [Buffolengo?] stand, und daß Davidovich nicht weiter vorgedrungen war"").

Baubois war aber am 15. noch gar nicht in seiner Stellung vor Rivoli angegriffen worden. Er stand in derselben noch den ganzen 16. November, und die darauf folgende Nach t. Der Angriff geschah, wir wiederholen es nochmals, erst am 17. November, und am Abend dieses Tages erst zog sich Vaubois nach Castelnovo, am 18. nach Peschiera, und hinter den Mincio, zurück.

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3weiter Schlachttag; der 16. November.

Am 16. November, mit Anbruch des Tages, gingen die Divisionen Augereau und Massena zum zweiten Male über die Brücke bei Ronco, auf das linke Ufer der Ersch, und rückten, die Erste auf dem Damme gegen Arcole, die zweite auf jenem, welcher gegen Bionde führt, vor. Sie hatten noch keine große Strecke zurückgelegt, als sie auf die öst= reichischen Kolonnen stießen, welche ebenfalls im Vorrücken waren, um die Brücke bei Ronco anzugreifen. Die Kolonne des FML. Provera zog von Belfior di Porcile, der Haupttheil der Truppen des Gen. Mitrovsky von Arcole herab. Von den Leßteren marschirten zwei Bataillons, unter Major Miloradovich, am linken Ufer des Alpon gegen Albaredo, um diesen Übergangspunkt der Etsch zu bewachen.

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Der Vortrab der Kolonne des FML. Provera war schon um fünf Uhr Morgens über Bionde vorge rückt, und hatte aus diesem Orte ein französisches Detaschement verjagt. Die Kolonne stieß in ihrer Vorrü ckung, bei la 3erpa, auf die Division Massena. Das vorderste östreichische Bataillon machte Halt, und empfing den Feind mit heftigem Feuer. Aber dadurch verlor die Kolonne den Vortheil der Offensive. Die franz zösischen Karabiniere griffen lebhaft an. Tirailleurs warfen sich in die das linke Ufer der Etsch einfassenden Gebüsche, und beschossen die auf dem Damme bloßgestellte östreichische Kolonne in der rechten Flanke. Diese Truppen konnten, der zu beiden Seiten gelegenen Moräfte wegen, sich nicht entwickeln, und bei der einreißenden Unordnung auch nicht mehr zum schnellen Vormarsch

gebracht werden. Es verbreitete sich in der Kolonne cin. wirkungsloses Geplänker. Der vordere Theil derselben zog sich von der Höhe des Dammes, auf der linken Abdachung, gegen die Moräste hinab, um weniger dem feindlichen Feuer ausgefeßt zu seyn. Aber einige Artille= risten standen unerschüttert auf dem Dammé, und hiels ten durch ihr wirksames Kartätschenfeuer die Division Massena im Vorrücken auf. Der in diesem Moment erfolgte Tod des Gen. Brabeck vollendete die Vers wirrung. Die vorderen Abtheilungen der Kolonne suchten, auf dem engen Damme zurückzugelangen, und rissen die hinteren, bisher noch geschlossenen Bataillone mit sich fort. Das Gedränge wurde allgemein. Massena folgte nach. So ging dann der Rückzug bis Ca l=' diero, wo sich die Truppen wieder sammelten, und zum Widerstande bereiteten. Bis in die Nähe jenes Dorfes waren auch die Verfolger vorgedrungen. Einige hundert Ostreicher wurden gefangen, und 5 Geschüße fielen in die Hände der Franzosen.

Die Truppen des Gen. Graf Mitrovsky waren von Arcole, wie oben gesagt, zu beiden Seiten des Alpon vorgedrungen. Als sie mit der Division Auges reau auf dem nach Ronco führenden Damme zusammenstießen, entspann sich ein lebhafter Kampf. Die Division Augereau wurde beinahe bis an das Ufer der Etsch zurückgedrückt. Die Franzosen schienen, auf diefer Seite eben zu jener Zeit zu unterliegen, als die Kolonne Proveras sich zurückzog. Die auf dem Damme von Arcole so rühmlich kämpfende Kolonne verlor jedoch über dieses widrige Ereigniß, welches von ihren Truppen vollkommen übersehen werden konnte, ebenfalls die Fassung, und begann zu weichen. Augereaus Vortrab

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rückte nun wieder vor, und es war zu befürchten, daß die Franzosen auch auf dieser Seite große Vortheile erringen würden. Zwei Kanonen waren in ihre Hände gefallen. - Doch das 4. Bataillon Warasdiner Grens zer schlich sich hinter dem am linken Ufer des Alpon fortlaufenden Damme vorwärts, und machte plöglich ein so verheerendes Feuer auf die Franzosen, welche auf dem Damme am weitesten gegen Arcole vorgedrun gen waren, daß die meisten derselben dahin gestreckt - wurden, die übrigen flohen, und 1 Kanone zurückließen.

Gen. Mitrovsky sammelte, um Mittag, feis ne Truppen an der Brücke von Arcole. Er theile te dieselben zur ferneren Vertheidigung auf folgende Art ein Auf dem rechten Damme, gegen Ronco, stellte er 4 Bataillons und 1 Eskadron Husaren, unter dem Befehl des Oberst Sticker, auf dem linken Damme, gegen Albaredo den Oberst Brigido mit 4 Bas taillons und Eskadron Husaren. Weil bei der Brücke des Alpon, und auf den Dämmen selbst, so viele Truppen, aus Mangel am Raume, nicht zugleich verwendet werden konnten, so wurden vier dieser Bataillons, nämlich zwei von jeder der beiden Brigaden, bei dem Dorfe Arcole als Reserve aufgestellt. Ein Bataillon stand zu San Bonifacio als Rückhalt. Ebenfalls auf dem linken Ufer des Alpon wurde der Major Miloradovich, mit 2 Bataillons, 1 Eskadron, bei den einzeln gelegenen Häusern von Desmonta postirt. Dieser entsendete 2 Kompagnien nach Albaredo; und vertheilte einige andere Kompagnien längs dem am linken Ufer hinablaufenden Damme, bis an den Winkel, wo sich der Alpon in die Etsch ergießt.

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