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auf den Dämmen vereinzelt, und ohne hinreichende Verbindung unter sich war, dabei die Etsch im Rücken batte, angegriffen zu werden. Die Niederlage bei Arcole hatte seine Truppen so sehr erschüttert, daß er, in diesem Falle, erwarten mußte, seine ganze Armee sich in Flucht auflösen, oder dieselbe in die Moräfte ge worfen zu sehen. Der französische Feldherr befahl daher den Rückzug seiner Urmee über die Etsch; welcher auch gegen Mitternacht ausgeführt wurde. Gen. Guyeur räumte Arcole, und ging bei Albaredo auf das rechte Ufer des Flusses zurück. Die Diz visionen Massena und Augereau marschirten über die Schiffbrücke, und stellten sich um Ronco auf. Nur die 12. leichte und die 75. Linien-Halbbrigade wurs den mit einigen Kanonen auf dem linken Ulfer, zur Deckung der Brücke, in jenen beobachtenden Stellun gen zurückgelassen, welche sie bereits am Morgen eins genommen hatten. *)

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Östreichischer Seits brachte die Kolonne des Gen. Mitrovsky die Nacht in der Stellung zwis schen San Bonifacio und San Steffano,die Kolonne des FML. Provera auf den Dämmen bei Bionde, Belfior di Porcile, la Bova, aufgestellt zu. Die Avantgarden dieser Kolonnen hatten Arcole und Bionde wieder beseßt; auf leßterer Seite standen die Vorposten bis nahe an la 3er= pa. Am 16. um fünf Uhr Morgens, aus Vago,

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*) So fagen Jomini im IX. Bande seiner Histoire des guerres de la révolution, p. 184, die Vict. et conq.

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das Mémorial T. III. p.

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erließ der FZM. Ulvingy ein Schreiben an den FML. Davidovich, worin er demselben die Vorfälle des 15. Novembers bekannt machte, und ihn nochmals zur schleunigen, nachdrucksvollen Vorrückung längs dem rechten Etsch-Ufer aufforderte. —

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An diesem Tage war zwar der Plan Bonapartes: in Villanova die Artillerie und das Ge= päcke der östreichischen Armee zu nehmen, und sich auf ihrem Hauptverbindungswes ge aufzustellen, mißlungen. Doch hatte er den Übergang Alvinkys über die Etsch bei Zevio, die dadurch zu bezweckende Vereinigung mit dem Tiroler Korps, und die Fortsetzung der Operazionen zum Entsaß von Mantua, für dermalen gehindert. Er hatte diese Vortheile mit großem Verluste erkauft, und die Operazion des Tages mit einem Rückzug beschlossen. In den Mémoires de Napoléon (in T. I. p. 18, dann T. IV. p. 343) wirft dieser Feldherr die Fragen auf: „War„um ward Arcole von den Franzosen am Abend des ers „sten Schlachtrages geräumt? -Warum geschah dieses „noch einmal am zweiten Tage ?" *) — Er selbst_antwortet hierauf folgendermaßen: „Die von den Franzosen „am ersten Tage erfochtenen Vortheile wären zwar sehr „bedeutend, aber doch nicht hinreichend gewesen, daß „die Armee hätte in die Ebene vorrücken, und dort ihre „Verbindung mit Verona herstellen können. Auch war

*) Es scheint nöthig, hier im voraus zu erinnern, daß am zweiten Tage alle Versuche der Franzosen, nach Arcole vorzudringen, gänzlich scheiterten; — daß sie also dieses Dorf, welches sie keineswegs erreicht hatten, eben so wenig räumen konnten.

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zu befürchten, daß Davidovich, während dies sem ersten Schlachttage von Arcole, bereits über ,,Rivoli nach Castelnovo vorgerückt sey. Wäre dies fer Fall wirklich eingetreten, so mußte die französische Armee, ohne Aufschub, die ganze Nacht marschiren, ,,um sich am nächsten Morgen über Castelnovo und Villafranca mit Baubois zu vereinigen, Davidovich ju schlagen, die Blockade von Mantua ungestört zu ers halten, und dann, wo môglich, noch früher zurückzu„kehren, als Alvinsy die Etsch überseßt hätte. Um vier „Uhr des Morgens (am 16.) erhielt Bonaparte die „Nachricht, daß Davidovich den Tag zuvor (am 15.) nicht von der Stelle gerückt sey. Jest sen er nun noch,,mals über die Brücke (bei Ronco) gegangen, und habe Arcole wieder genommen. *) — Zu Ende des zwe is ten Schlachttages machte Bonaparte die nämlichen Betrachtungen. Er hatte wieder ansehnliche Vors „theile erfochten; die aber nicht entscheidend genug wa„ren, daß die Armee es hätte wagen dürfen, in die

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Ebene hinauszurücken. Es konnte unterdessen Davido„vich über Baubois hergefallen seyn. Auch mußte die ,,Armee in der Nähe bleiben, um die Blockade von Man„tua ju deken; u. s. w.“

Wir theilen hier die Stellen aus den Mémorial de Sainte-Hélène und aus den Mémoires de Napoléon mit, welche die Bewegungen der französischen Armee und ihre Lage in der Nacht vom 15.

Wir bemerken hier wiederholt, daß am zweiten ⠀ Schlachttage weder die Brücke, noch das Dorf Arcole, von den Franzosen genommen wurden.

auf den 16. November schildern. Sie sind wichs tig genug, um hier in ihrer ganzen Ausdehnung Plat zu finden, und forderten nothwendig einige Berichtigungen.

Mémorial de St. Hélène, Tome III. pages 203-205.

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3weiter Tag; 16. November."-- „Unterdessen „hatte Davidovich mit seinem Tiroler Korps am vori„gen Abend *) die Höhen von Rivoli angegriffen. „Er hatte den Gen. Vaubois von denselben verjagt, ,,und ihn gezwungen, sich auf Castelnovo zurück „zuziehen.“

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Der Angriff des FML. Davidovich auf Vaubois Stellung vor Rivoli geschah nicht am 14. November Nachmittags, und auch nicht am 15. und 16., fondern erst am 17. November Morgens.

Des Zusammenhanges wegen geben wir hier die nämliche Stelle, wie sie, mit einiger Abweichung, in

*) Das Mémorial meint hier wahrscheinlich den Abend des 14. November; weil Bonaparte das am 15. November Geschehene am nämlichen Abend, bei Ronco, noch nicht erfahren haben, und dadurch bewogen werden konnte, über den Fluß zurückzugehen. Auch fagt das Mémorial selbst gleich darauf (page 204), daß der französische Feldherr am 15. Abends „nicht wußte, was, diesen Tag über, mit Vaubois geschehen sey; daß er aber das Schlimmste a nnahm, und darnach den Rückzug anordnete; u. s. w.,

daß er nicht eher als am 16. November nach vier Uhr Morgens Vaubois Meldung, von den Vorfällen des 15. Novembers auf dem Montebaldo, erhielt, und nach diesem Berichte erst seine Dis posizion zum zweiten Übergang der Etsch traf..

den Mémoires de N., T. III. page 406, lautet: "Unterdessen hatte Davidovich mit dem Tiroler Korps „la Corona angegriffen, und erobert. Er stand „in Rivoli. Vaubois hatte sich auf den Höhen vón „Buffolengo (Bassolingo heißt es im Origi= "nal) aufgestellt.""_

Schon erschienen,"

fährt das Mémorial auf

Seite 203 fort, die feindlichen Vortruppen (les coureurs ennemis) an den Thoren Veronas." — (Hier find die Vortruppen. des Tiroler Korps gemeint; wie die folgende Stelle beweist.),,Kilmaine, „welcher sich von Alvinky, und von jeder Besorgniß auf ,,dem linken Ufer der Ersch, durch die Räumung „von Caldiero, befreiet sah, hatte seine ganze Aufmerks famkeit auf das rechte Ufer gewendet."

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Die Vortruppen des FML. Davidovich stan den am 15. November vor Dolce und Madonna della corona, zwischen ihnen und Verona die Division Baubois in der, noch unangegrif fenen, Stellung von Rivoli. Es gab also keine Gefahr für Verona auf dem rechten Ufer der Etsch. Dagegen stand die Vorhut des Friauler Korps, unter dem Gen. Prinz zu Hohenzollern, auf dem linken Ufer vor Verona, bei San Mar= tino, und deckte dadurch das noch immer in Gom bion befindliche Hauptquartier des FZMs. Alvingy.

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Es ist also bei Verona gerade das Entgegengeseßte vom dem, was das Mémorial und die Mémoires et zählen, wirklich geschehen.

Auf jene angegebenen, aber in der Wirklichkeit damals noch gar nicht stattgehabten, Ereig niffe bei Rivoli, soll nun am 15. November

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