Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

waren, wie gesagt, am Morgen des 15. Novembers bereits vollendet. In seinem Hauptquartier Gombione wollte der FZM. Alvinky den Eintritt der Nacht abwarten; in welcher dann beide Unternehmungen ausgeführt werden sollten. Aber um neun Uhr Vormittags ertönten einige Kanonenschüsse aus der Gegend von Ronco her, und verseßten das Hauptquartier um so mehr in Unruhe, über das, was allenfalls in jener Gegend vorgefallen seyn konnte, da bis nun noch gar keine Meldung von irgend einer Bewegung des Feindes, oder von sonst einem bemerkenswerthen Umstande, dem östreichischen Feldherrn zugekommen war. Erst nach zehn Uhr langte endlich der Bericht des Oberst Brigido an: „daß der Feind in der ver

„rückung auf drei Straßen, durch einen weiten Mo: „rast.“ — 2) „Erhielten sich die Franzosen in Verbin»dung mit Verona durch den Damm, welcher längs „der Etsch, über die Dörfer Porcile und Gombione „läuft, wo Alvinky sein Hauptquartier hatte; u. s. w.“

[ocr errors]
[ocr errors]

Man dürfte hierbei wohl bemerken, daß, wenn die Östreicher sich ganz auf die Vertheidigung beschränkt hätten, die Reihe, auf den drei Straßen, nämlich auf den Dammwegen, vorzurücken, an die Franzosen kam; daß ferners die Verbindung mit Verona, mit= telst des über Porcile und Gombione laufenden Dammes, den Franzosen durch den Übergang bei Ronco nicht geöffnet wurde: denn dieser Weg war durch das Hauptquartier, das Centrum, und den rechten Flügel der Östreicher, bei Caldiero, Gombione, Vago, la Rotta und San Martino, gesperrt. Erst zu Ende des dritten Schlachttages, als die Östreicher jene Orte bereits verlassen hatten, stand den Franzo sen dieser Weg nach Verona offen.

„gangenen Nacht über die Etsch gesetzt habe, und mit „einer starken Kolonne gegen Arcole vorrücke. Schon „habe er auf diesem Wege die bei Ponte Zerpan "gestandenen östreichischen Posten zurückgedrängt. Eine

weite Kolonne ziehe auf dem Damme längs dem „linken Ufer der Etsch, in der Richtung gegen Bione „de, Belfior di Porcile, Gombione."

Dieser so unerwartete Übergang des Feindes über die Ersch, erschien anfangs nur als eine Demonstrazion, welche, von einigen tausend Mann unternommen, den Zweck hätte, durch einen falschen Angriff die Zertheilung der östreichischen Streitkräfte herbeizuführen. Doch man kam gar bald von dieser Meinung zurück, und nun ergriff die Division Provera die Waffen. Um eilf Uhr marschirte die Brigade Gavasini auf der Straße nach Belfior di Porcile vor. Um zwölf Uhr erhielt der Gen. Brabeck den Befehl, mit seiner Brigade dem Oberstlieut. Gavasini zu folgen. Beide vers eint, follten den feindlichen linken Flügel angreifen. - Dem Gen. Mitrovsky, der eben im Unmarsch von Montebello war, wurde sogleich der Befehl zuge= schickt, mit seiner Brigade über San Bonifacio nach Arcole vorzurücken, und den Oberst Brigido auf das nachdrücklichste zu unterstüßen. Dieser General konnte jedoch, ungeachtet der möglichsten Beschleuni= gung seines Marsches, erst um drei Uhr Nachmittags zu San Bonifacio eintreffen. Er blieb dann dort mit 2 abgematteten Bataillons als Reserve stehen. Sein vorderstes Bataillon und 1 Zug Husaren hatte er schon um halb ein Uhr, zur Unterstüßung der Brigade Brigido, gegen Arcole rücken lassen. Der Artil lerie-Reservepark und das Armeegepäcke erhielten gleich

[ocr errors]

Anfangs die Weisung, von Villanova nach Mon= tebello aufzubrechen.

Schon von Gombione aus detaschirte der Gen. Brabeck 4 Kompagnien, mit 2 Dreipfündern, rechts an die Etsch, um dem Feinde eine Diversion zu mas chen. Beim Vormarsche gegen Madonna di Stra wurde, zu demselben Zwecke, eine Kompagnie Kroa= ten rechts detaschirt, konnte jedoch nicht durch den Morast dringen, und kehrte zurück. Der Oberstlieut. Gavasini befand sich, als Brigadier, mit dem Regimente Spleny an der Spiße der Truppen, die auf der Straße, welche von Gombion nach Belfior di Porcile führt, in Kolonne aufgestellt waren. Dieses Regiment ließ der FZM. Alvingy nun, über Bels fiore di Porcile, gegen Bionde marschiren, um die auf dem Damme längs der Etsch heraufrückende französische Kolonne an ihre Brücke zurückzutreiben. Dem Gen. Brabeck befahl er zugleich, von la Bova aus, eine Diversion in des Feindes linke Flanke zu machen. *)

*) Das Mémorial de St. Hél. in T. III. p. 197-199, und beinahe gleichlautend die Mémoires de Nap. in T. III, p. 400—402, enthalten Details über die erste Vorrüs dung von Ronco, welche wir hier im Auszuge zusammenstellen: Bei Ronco liefen drei Straßen zusam men, auf welchen eben so viele Kolonnen vorrückten. „Die Erste zur Linken führte an der Etsch hinauf, bis zum äußersten Rand der Moräste“ (über Bionde u.f.w.). „Dort angelangt, war die Verbindung mit Verona un»gehindert. Dieser Punkt war äußerst wichtig. Dann „aber war jede Gefahr, diese Stadt vom Feinde an»gegriffen zu sehen, entfernt; da die Franzosen im Nü„cken desselben gestanden wären. Die rechte Kolonne avg sich von Ronco gegen Albaredo, und stellte sich

Während dieser Zeit hatte die Division Auge reau ihren Marsch rechts gegen Arcole, die Divi: sion Massena links auf Bionde, fortgeseßt. Bei diesem lehteren Orte stieß die Spiße der Division Mas

„bis an den Alpon." Über diesen Torrente bestand damals die früher, so wie auch dermalen, an dem Punkte Ponte Zerpan befindliche Brücke nicht.

„Die dritte Kolonne drang im Centrum auf dem „Dammwege gegen Arcole vor. Unsere Tirailleurs ka„men unbemerkt bis an die Brücke. Es war fünf Uhr Morgens, und der Feind wußte vom Ganzen noch „nichts. Die ersten Flintenschüsse wurden auf die Brü‚cke von Arcole gegeben, bei welcher 2 Bataillons Kroa „ten, mit 2 Kanonen, als Observazionskorps bivoua„quirten.“ „Diese Kroaten hatten die Bestimmung ge. habt, den Rücken der Armee, die Parks und den Train zu decken, und die Garnison des drei Stunden ents fernten Legnago zu beobachten. Sie waren mit dem rechten Flügel an das Dorf Arcole gelehnt, den Alpon und den jenseitigen Damm gerade vor ihrer Fronte, den linken Flügel längs dem Bache hinab, gegen def= sen Ausfluß. Durch diese Aufstellung standen sie der nach Arcole vorrückenden französischen Kolonne in der Flanke. Sie zwangen dieselbe durch ihr Feuer, sich ei light bis an die Stelle des Dammes, welche nicht mehr, von dem linken Ufer des Alpon her, in die Flanke genommen war, zurückzuweichen." Die Östreicher „hatten ihre Posten nicht bis an die Etsch vorgeschoben. »Sie hielten die ganze Gegend für undurchdringlichen „Morast. Der Raum zwischen Arcole und der Etsch „war nicht beseßt. Doch wurden die Dämme jeden Tag „dreimalen von Husarenpatrullen durchsucht, und die „Etsch ausgekundschaftet.“ - „Als diese nun ihre ge: „wöhnliche Tag-Nonde machten, wurden sie auf allen „Dämmen mit Flintenschüssen empfangen, und von der französischen Reiterei verfolgt.

- "

sena auf das im Sturmmarsch anrückende östreichische Regiment Spleny. Dieses tapfere Regiment warf den französischen Vortrab über-den Haufen, schlug die zu dessen Unterstüßung nachgerückten Truppen zurück, eroberte 2 Kanonen, und drang bis la 3erpa vor.

Unterdessen hatte der Gen. Brabeck, zur ober; wähnten Diversion in Massenas linke Flanke, und zur Unterstützung des Regiments Spleny, 1 Bataillon Kroas ten abgeschickt. Dieses hatte die Weisung erhalten, den Damm, welcher von la Bova, zunächst am linken Ufer der Etsch, gegen la 3erpa führt, und sich, unterhalb Bionde, mit dem Dammwege von Beifior di Porcile vereiniget, einzuschlagen; um das jenseitige Ufer des Flusses zu beobachten, und wenn auf diesem noch feindliche Kolonnen herabzögen, dieselben durch' fein Feuer zu beunruhigen. Diese Disposizion ward' Ursache eines bedeutenden Unfalls. Die Etsch bildet nåmlich unterhalb Bionde eine so tiefe Bucht, daß die auf dem Damm von la Bova herabziehende Kolonne, bei nicht genauer Bekanntschaft mit der Gegend, leicht zu dem Irrthüme verleitet werden konnte, den Damm, welcher von Bionde nach la Zerpa geht, für das jenseitige, oder rechte Ufer der Ersch zu halten. Dies ser Fall trat auch wirklich ein. Die Kroaten hatten noch keinen Feind endeckt, als sie jenen Damm von Bion= de, zu beschießen anfingen. Die Kugeln trafen nun das bei la Zerpa mit der Division Massena kämpfende Regiment pleny. Dieses, von dem Marsche der Kroaten nicht unterrichtet, glaubte sich vom Feinde im Rücken angegriffen. Es zog sich in Verwirrung zurück nach Bionde, und überließ dem Feinde die erober ten Geschüße wieder. Hier fielen 3 Kanonen in die

« ZurückWeiter »