Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

der Stellung vom linken Ufer der Etsch vor Verona, in drei Kolonnen, über die drei Brücken und durch die Stadt, auf das rechte Ufer der Etsch. Diese Stadt besegt zu halten, bestimmte er 3000 Mann, welche größtentheils von dem Mantuaner Blockade - Korps genoms men wurden. Den Kommandanten des Letteren, Div. Gen. Kilmaine, bestimmte, der Oberfeldherr auch zum Befehlshaber in Verona. Er mußte nun noch von dem, durch die starke Detaschirung, nach Verona und zu der Division Baubois ohnehin so sehr geschwächten, Blockadekorps 1 Bataillon der 12. leichten Halbbrigade zur Division Augereau stoßen lassen. — Vaubois erhielt den Befehl, die Stellungen bei Madonna della corona und Rivoli mit größter Anstrengung zu erhalten. -Bonaparte wollte mit seiner Hauptmacht am rechten Ufer der Etsch hinab, gegen Ronco ziehen, in der Nähe dieses Ortes, oberhalb dem Einflusse des Torrente Alpon, auf das linke Ufer übergehen, sodann über Arcole und San Bonifacio vorrüs cken, den Artillerie Park, den Train und das Ges päcke der östreichischen Armee, welche der FZM. Alvinky bei Villanova stehen gelaffen, und wo Bonaparte am Morgen des 15, Novembers schon einzutref= fen hoffte (Oeuv. comp. Studtg. Ausg., T. I. p. 262; Par. Ausg. T. II. p. 217), in Besiß nehmen, und das vor Verona stehende Friauler Korps von seinen Magazinen und rückwärtigen Verbindungen abschneiden. Er glaubte, annehmen zu dürfen, daß der FZM. ALvinky, sobald er den Marsch der Franzosen auf San Bonifacio erfuhr, von Vago herbeieilen würde, um seinen bedrohten Train und Artilleriepark zu retten. Er hoffte aber, dieselben noch vor dem Eintreffen der kai.

[ocr errors]

serlichen Hauptmacht bereits erobert zu haben, und dann dem, über den Angriff im Rücken und über den Vers luft seines Parks und der Bagagen bestürzten, Friau lér Korps, unter für dasselbe nachtheiligen Umständen, die Schlacht zu liefern, -es zu besiegen, und in die Tiroler Gebirge zu werfen.

Es ist zur richtigen Beurtheilung der nächsten Opes razionen und ihrer Erfolge nothwendig, noch einmal die Streitkräfte der beiden Heere, welche auf den vers schiedenen Punkten am 15. November Morgens einander gegenüber standen, und an diesem und in den fol. genden Tagen sich bekämpften aufzuführen.

[ocr errors]

Bonaparte brachte bei Arcole und Porcile die Divisionen Massena und Augereau ins Gefecht.. Hierzu kamen noch die Infanterie Reserve Divie fion Macquart, und die Kavallerie Reserve unter Beaurevoirs Anführung. Die ausrückende Stärke dieser Truppen, am 15. November, mochte 18,000 Mann betragen. *) Die französische Befas Bung Veronas unter Kilmaine, wie schon ers

*) Nach der Situation de l'armée d'Italie à l'époque de la bataille d'Arcole, en 1796 (im Tome IX. von Jomini Histoire des guerres de la révolution, Beilage zur Sei te 158), von welcher wir vorausseßen, daß sie vor dem Beginn der Gefechte des Novembers verfaßt wurde, hätten diese Truppen

gezählt. Wenn wir annehmen, daß diese
bei Fontaniva, Bassano und Caldiero
geschlagenen Truppen ungefähr so viel
als die Sieger, also bei

verloren hatten, so zählten sie am 13,
November noch

22,950 Mann

[ocr errors]

5000

[ocr errors]

17,950 Mann.

wähnt, fast ganz aus dem Mantuaner Blockadekorps genommen, betrug 3000 Mann. *) Bonaparte hatte also auf der Strecke von Verona bis-Albaredo bei 21,000 Mann zu verwenden.

--

Gegen diesen Haupttheil der französischen Macht brachte der FZM. Alvinky die Divisionen Quo 8danovich und Provera, ins Gefecht, welche, nach den seit 6. November in den Gefechten erlittenen Verlusten, mit 4664 Mann, - dann nach der sehr bedeutenden Verminderung durch die während den Bewegungen von i. bis 14. November zurückgebliebenen Kranken, Maroden und Nachzügler, und nach Abzug des auf Este detaschirten Bataillons, noch bei 20,000 Streiter zählten. Hierzu stieß am 15. November, gegen Abend des ersten Schlachttages, der Gen. Graf Mitrovsky mit 3 Bataillons, 1 Eskadron, oder ungefähr 3000 Mann, welche bisher, als ein 3wis schenkorps, im Bal suggana die Verbindung des Friauler mit dem Tiroler Korps unterhalten hatten. Dadurch

[ocr errors]

*) Die Besaßung Veronas soll zwar, einigen späteren Nachrichten zufolge, an Infanterie, Reiterei und Ars tillerie zusammen, nicht mehr als 1500 Mann betragen haben (nach den Mémoires de Nap., Tom. I. page 17, und T. III. p. 399; - und nach dem Mémorial, T. III. pag.196). Doch die Victoires et conquêtes im VII. Band, auf Seiten 197 und 200, Jomini in T. IX., p. 175, und auch Bonaparte selbst in seinem ersten Berichte an das Direktorium, aus Verona vom 19. November (Oeuvres complet. Tom. I. p. 265 der Stuttgardter, T. II. p. 220 der Pariser Auflage) geben die Besa= hung Veronas zu 3000 Mann an.

Oftr. milit. Zeitsch. 1829. II.

D

stieg dann die streitbare Macht des FZM. Alvinky auf 23,000 Mann. *) —

Die Division Baubois bestand, nach dem in den Tagen vom 2. bis 8. November erlittenen Verlust von nahe an 6000 Mann, und mit Hinzurechnung der seit dem 7. November erhaltenen Verstärkungen, nach Bonapartes eigener Angabe, aus 8000 Mann (Mém. de Nap. T. III. p. 394), welche die Stellungen des Montebaldo und Rivoli vertheidigen sollten.

[ocr errors]

Um diese anzugreifen, war der FML. Davidovich schon seit 9. November in Bereitschaft, seßte sich aber erst am 16. ernstlich in Bewegung. Er hatte an diesem Tage, ohne der rechts detaschirten Brigade Lous don, 14,617 Mann zu verwenden.

Das Blockadekorps vor Mantua war durch die Entsendung der bereits angeführten Trup

*) In dem Mém. de Ste. Hélène ist die Zahl der französischen, am 14. November noch bei Verona disponiblen Streiter mit 12,000, und jene der gegenüber: stehenden Streicher des Alvinsischen Korps mit 45,000 Mann angegeben (T. III. pag. 195). In den Mémoires de Napoléon, écrits par Montholon, ist das Verhältniß der Stärke von 13,000 Franzosen zu 30,000 Östreichern angefeßt (T. I. p. 17.). Endlich in den spätern Mémoires (T. III. p. 399) bleiben die Franzosen 13,000; aber die Östreicher werden auf 40,000 Mann vermehrt.

Jomini hingegen sagt (im IX. Band, Seite 173, in der Anmerkung): „die Divisionen Massena, Augereau und Vaubois zählten nicht mehr als 28,000 bis 29,000 Streiter. Alvinky hatte deren, wenn man das Tiroler Korps dazu rechnet, wenigstens 40,000.❝ -Dieses stimmt mit unsrer Berechnung ziemlich ge= nau überein.

pen zur Division Vaubois, nach Verona, und zu Augereaus Division, sehr geschwächt worden. Es zählte daher, in den Tagen während der Schlacht bei Arcole, noch un= gefähr 5000 bis 6000 Mann, Der Div. Gen. d'Allemagne führte in Kilmaines Abwesenheit das Kommando der Blockade.

Der in Mantua eingeschlossene FM. Graf Wurm-. ser hatte damals in der Festung noch 13,000 Streitfähige.

[ocr errors]

Die ganze Streitmacht der Franzosen an der oberen und unteren Etsch, und vor Mantua, betrug also am 15. November ungefähr 35,000 Mann, und jene der Östreicher 50,000 Mann. Wir bes merken hier, daß zwar der Verlust in den Gefechten vom 1. bis 14. November auf Seiten der Franzosen bedeutender war, und bei den Östreichern nur 8000 Mann betrug, indeß jener der Franzosen auf nahe an 11,000 Mann berechnet wurde. Dagegen aber waren von den Rekruten, aus welchen der größte Theil der östreichischen Armee bestand, bereits eine beträchtliche, doch, da während den steten Märschen und häufigen Ges fechten seit Anfangs November keine Standeslisten aufgenommen werden konnten, nicht mit Bestimmtheit bekannte Zahl krank, marode, oder als Nachzügler zurückgeblieben. Auch war seit 1. November den Öst= reichern keine Verstärkung mehr zugekommen; indeß die Franzosen, so viel bekannt ist, wenigstens die 2 Bataillons der 40. Halbbrigade, aus der Vendee, ers hielten, die am 7. und 8. November, 3000 Mann stark, bei Rivoli zur Division Vaubois stießen. Daher hatte sich die frühere über macht der Östreicher bis auf eine Mehrzahl von 15,000 Mann vermindert. Diese

« ZurückWeiter »