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te Ufer dieses Baches ist bergig, und mit Gebüsch bedeckt. Diese Hügel ziehen sich bis an die Donau, und bilden einen breiten Rücken. Ihnen entquillt ein Bach, der, nachdem er an Kraßi vorüberzog, sich mit dem Chawrintschidere vereinigt.

20. Marsch von Kasimtschi nach Tshorno; 42 Werste,

Eilf Werste von Ka simtschi, gegen Tschorno, muß man bei Ramadankjoi einen Bach, Namens Cha= wrintschidere, überschreiten, und nach Hinterlegung von fünf Wersten gelangt man an den Fluß Ara klar; wo man die Dörfer Araklar und 3emschelewo erblickt. Diese Gegend ist ganz offen, und mit wenigen tiefen Hohlwegen durchschnitten. In den Fluß Araks lar (mehrere Werfte unterhalb des Dorfes Uraklar) mündet der Fluß Rumbei kjoi. Dere, der rechts in der waldbedeckten Anhöhe entspringt, und das kornreiche Feld durchströmt. Dieser Fluß erhielt die Benennung von dem gleichnamigen Dorfe, bei welchem er vorbeifließt; während er den Weg links begleitet, Aus diesem Felde gelangt man in ein Thal, welches der Fluß Kapatkalera bewässert, den man mit drei Kolonnen passiren kann. Dieses Thal wird hier und da etwas enger, dann wieder breiter, und endet endlich mit einem Defilee von 1 Werste Länge und Werste Breite. Der Weg führt durch dieses zu dem Thale Ka= ragapedere; wo man einen Fluß desselben Namens, und zwar entweder über verdorbene Brücken, oder durch Furten, paffiren muß, und dann an eine dritte Kette von Bergen gelangt, deren rechte Seite außerordentlich steil ist, die linke dagegen nur dergestalt abdacht,

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daß die Infanterie und Kavallerie ohne Hinderniß marschiren kann. Von da sieht man rechts, eine halbe Werste von dem Wege, das Dorf Afanlar, links 1 Wers fte das Dorf Petschenega. In der Ebene, in welcher diese Orte liegen, findet man allgemein gute Lagerpläge; die Berge bleiben rechts fünf Werste, und links sechs Werste entfernt. Alle Bequemlichkeiten trifft man hier in Überfluß für die Armee.

Von Asanlar zieht ein Weg über Anhöhen, welche bei weitem nicht so hoch, als die des Flusses Borna sind; an welchem ein Dorf desselben Namens liegt. Die Gegend von diesem Dorfe bis zur Mündung des in die Donau fallenden Flusses, gewährt einen bes quemen Standort für größere Armeen, 20 Werste von Matschin und 30 Werste von Isaktscha entfernt.

21. Marsch von Tschorno nach Matschin; 22 Werste.

Von Tschorno gegen Matschin kann man mit drei Kolonnen vorrücken. Zwei bedeutendere Wege gehen dahin über die Berge; zu beiden Seiten des Thales, in welchem das Dorf Tschorno liegt. Der dritte Weg heißt Armeiskaja; man umgeht auf ihm die Berge und gelangt oberhalb der Donau nach Hirsowa. Auf dem Wege gegen Matschin bemerkt man mehrere zers störte Befestigungen der türkischen Armee, welche im Jahre 1791 durch die Russen eingenommen wurden. Ein besonders bequemer Lagerplatz befindet sich nächst Matschin. Er lehnt sich an das Gebirge, und man muß sich daher der Wege versichern, welche in Verbindung mit Isaktscha und Babadagh stehen, so auch desjenigen, der zehn Werste über Matschin, durch

Hohlwege, gegen das griechische Dorf Suat schi führt.

22. Marsch von Matschin nach Galak; 28 Werste.

Die Gegend von Matsch in bis Galaß ist ganz eben, und mit Schilf bedeckt. Sie wird Kup defan genannt, und durch die Donau einerseits, dann an= dererseits durch eine Reihe steiniger und ziemlich steiler Berge eingeschlossen, welche nächst Matschin die Donau berühren, und über Galaß noch weiter als vier Werste fortziehen. Der größte Theil dieser Ebene ist sumpfig und hat viele Seen; wodurch sich im Frühjahr oft der Fall ergibt, daß, wenn die Donau ihre Ufer überschreitet, sie hier die ganze Ebene so überschwemmt, daß dieselbe für längere Zeit ungangbar wird. Sonst kann. man jedoch zwischen den Sümpfen und der Donau mit vier, auch sechs Kolonnen marschiren. Dabei müßte man aber die leichten Truppengattungen voraussenden, damit der Schilf zusammengetreten, und so der Weg gangbar gemacht werde. Nicht minder muß man sich der schon erwähnten Berge, und der von ihnen herabkom. menden Wege versichern. In der Nähe von Gala k kann man am zweckmäßigsten eine Brücke über die Dos nau, mit Benüßung der dort befindlichen Insel, schlas gen, welche vom rechten Ufer 330 Klafter lang auf jene Insel, und von dieser 60 Klafter lang an das linke Ufer führte, und auch schon im Jahre 1791 so aufgestellt war.

II.

Die Vertheidigung von Großwardein durch Melchior von Redern 1598.

Von Joh. Bapt. Schels, E. E. Hauptmann."

Der Woywode Michael der Walachei hatte im Sommer 1598 die, auch bereits von andern Seiten dem zu Kaschau befindlichen Erzherzoge Maximilian mehrmals gemeldeten, Gerüchte von den großen Rüstungen der Türken, von dem Eintreffen ihrer zahlreichen Scharen bei Semendria und Belgrad, und von des Beziers. Mehmet Serdar Operazionsplane gegen Siebenbür gen, bestätiget. Der Woywode wurde, als kühner, einsichtsvoller und glücklicher Feldherr, von den Türken gefürchtet. Erst im vorigen Jahre versuchte es der Sultan, ihn durch das Ehrengeschenk einer rothen Heeress fahne für sich zu gewinnen. Gleichzeitig gewährte ihm Kaiser Rudolph II. monatliche Subsidien zur Besoldung seiner Truppen. Michael aber erwartete, bei den damaligen Umständen Gelegenheit zu finden, sich eben so von dem Joche der Pforte für immer zu befreien, als sein Land vom ungrischen Reiche völlig unabhängig zu machen. Dieses war das Ziel seines Strebens, und er hegte sogar, seit Entfernung des Fürsten Sigmund Bathori, die verwegene Hoffnung, dereinst seine Herrschaft über Siebenbürgen auszubreiten. Für jest bes quemte er sich jedoch, Ungerns Beistand gegen die Tür

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ken anzusprechen. Seine Boten verlangten von dem Erzherzoge Marimilian Unterstüßung mit Truppen und vermehrten Hilfsgeldern. - Michael zählte 15,000 wohlgeübte Krieger unter seinen Fahnen. Der Sultan bez forgte mit Grunde, daß die Vereinigung dieses Korps mit den ungrischen Truppen, seinen Bassen die vorgez sette Eroberung Siebenbürgens sehr erschweren könnte. Daher ließ er dem Woywoden nochmals ein Bündniß antragen, versprach, daß die Walachei nie mehr von Durchzügen der Tataren belästigt werden würde, segte den gewöhnlichen Jahrestribut auf die Hälfte herab, und verzichtete auf alle Rückstände desselben. Dagegen bestand er auf Entlassung der walachischen Kriegsvölker. Der Woywode nahm die Gaben und Versprechungen des Sultans mit scheinbarer Anerken nung auf, rechtfertigte jedoch die Beibehaltung der Truppen mit der Nothwendigkeit, sein Land gegen die unter sich zerfallenen tatarischen Nachbarn zu schüßen, und schloß am 9. Juni, zu Tergowischt, mit den kaiferlichen, aus Siebenbürgen zu ihm gekommenen, Bes vollmächtigten ein Schuß- und Truß-Bündniß.

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Die Unruhen in der Tatarei hatten eine sehr ernste Wendung genommen. Zwei Chane machten einander die Landesregierung streitig. Jeder derselben suchte, die Bes stätigung des Sultans, und dessen Beistand gegen seis nen Nebenbuhler, zu erhalten. Die Pforte versprach jedem Chane besonders, dessen Wünsche zu erfüllen. Zus gleich wurden aber vier Tschauschen von Konstantinopel nach der Tatarei gesendet, mit dem Auftrage, den als teren Chan aus dem Wege zu räumen. Der Mordanschlag wurde entdeckt, und der ältere Chan ließ jene Tschauschen hinrichten. Dann begehrte er von dem Für

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