Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

ist eben der Fall auf dem Wege gegen das schwarze Meer, nach Mangalia und Warna. Die Kolonnen müßten daher ihr Lager bei Muza bei aufschla= gen, und aus den Fontainen eine Wassertränke mas chen. Doch einen Vorrath an Holz zu schaffen, bleibt unmöglich; weil man auf zehn Werste Entfernung beinahe gar keines zu sehen bekommt. Bei Mangalia allein sind einige kleine Gestrüppe vorhanden. Hins gegen sind die Wiesen zur Weide vortrefflich.

15. Marsch von Muzabei nach Bachtirs joi; 27 Werst e.

Zwölf elende türkische Hütten bilden das Dors Muzabei; welches an dem Bache desselben Namens liegt, der mehrere Quellen aufnimmt. Neben dem Dorfe befindet sich gleichfalls eine Quelle, welche sich mit mehreren andern vereinigt, und nach einem Laufe von sech zig Wersten, durch den See nächst Rissowatje, in die Donau fällt. Auf diesem Wege trifft man viele Dörfer. Nach vier Wersten sieht man, fünf Werfte seitwärts, das Dorf Kasfu, und rechts unweit von da Dokustschagatsch weiterhin am Fuße

[ocr errors]

eines steilen Berges, an welchem sich mehrere Brun nen befinden, Tschannat scha. Alle diese Dörfer sind sehr arm, und bis Bachtir kjo i ist kein Fruchtbau.

---

Die Gegend durchschneiden mehrere Schluchten, die sich sodann mit derjenigen vereinigen, durch welche der Mutsabei fließt. In dem Orte Bachtirkjoi selbst können, aus Mangel an Wasser, nicht mehr als 5000 Mann lagern. Würde man aber gezwungen seyn, mit einer größern Truppenzahl zu marschiren, so müßte man sol= che in drei oder vier Abtheilungen theilen, und in die

Dörfer Alpunar, Siewidin und Nazradin verlegen; weil man in diesen sowohl Brunnen als Quellen antrifft.

16. Marsch von Bachtirkjoi nach Machmu tkjoi; 17 Werste.

In einem tiefen Thale, zwischen steilen Felsen, liegt Bachtirkjoi, aus zwölf Häusern bestehend. Zwei Werste davon hat man zwar zwei reichliche Quels len; allein in gedachtem Orte ist der Truppen Aufent balt, wegen Mangel an Wasser, unmöglich. Mehrere Hohlwege findet man da, die sich mit dem Bachtir kjoi-Thale vereinigen. Hier und da sind einige kleine Geftrüppe, auch schöne Weiden anzutreffen, auf denen Heerden grasen, doch oft Mangel an Wasser erleiden. Drei Werste von Bachtirkjoi muß man drei trockene und bedeutende Hohlwege pafsiren, wenn man links zu dem kleinen Fluß Muza bei kommen will. Von Mach, mut sechs Werste, führt ein ansehnlicher Weg in das Dorf Kaczamach; welches in einem Hohlwege liegt, und mehrere Brunnen hat. Sollte man da mit einer Truppe marschiren, so wird es am zweckmäßigsten seyn, über Malczawa zu gehen; in dessen Nähe sich der Bach Muzabei befindet. Übrigens kann hier der Marsch nicht nur mit Abtheilungen, sondern auch, wenn es nothwendig wäre, mit ganzer Fronte ohne Hinderniß bewirkt werden.

17. Marsh von Macmutkjoi nach Czelobis kjoi; 17 Werfte.

Bei Machmutkjoi können nicht mehr als 3000 Mann gelagert werden. Zwar sind allda mehrere Bruns

nen kleinerer Gattung und eine Quelle vorhanden; doch gewähren diese wenig Waffer, ungeachtet auch eine Quelle bei Rizowatie sichtbar ist. Von Machmutkjoi bis Karaffu trifft man nichts als kahle Steppen, mit Hohlwegen durchschnitten, die mit jener Schlucht in Verbindung stehen, in welche der Muza bei fließt. An der rechten Seite, gegen das schwarze Meer, era höht sich die Gegend, und bildet sodann eine ausgebreitete waldlose Fläche. Die Städte Karimurat, Kas raffu und Kustendsche haben weder viel Einwohner, noch Lebensmittel.

In dem Umfange dieser Gegend sieht man den tras janischen Wall, welcher von Kustendsche am schwarzen Meere, über Karaffu zieht, und an der Donau bei Tschernowod endet; was eine Strecke von vierzig Wersten ausmacht. Er ist an mehreren Orten über drei Klafter hoch, und dessen Graben läuft selbst über mehrere Bergkuppen längs dem See so fort, daß an dem leßtern noch eine Verschanzung sich befindet. — Karassu bleibt sodann rechts, fünf Werste von dem Wege entfernt, der nach Czelebikjoi zwischen zwei Seen, die durch einen Damm getheilt: sind, führt; wo sich eine steinerne Brücke befindet, von der die Donau und das schwarze Meer in einer gleichen Entfernung entlegen ist. Viele Krümmungen und erhebliche Anhöhen trifft man auf dem besagten Wege. Ein zweiter, näherer Weg zieht auch zwischen Seen, welche in trockener Jahreszeit zum Theil durch Furten überschritten werden können.

Zwei Werste von Czelebikjoi befindet sich ein großer See, der sich von der Donau, über Tschernowod, gegen Karaffu erstreckt. Auf den Anhöhen von Karaffu

ist ein besonders schöner Lagerplag; nur muß man zur Sicherheit alle Zugänge beseßen, die zwischen den Seen und Tschernowod, dann zwischen Kustendsche und Ka= ramurat, liegen; weil die gedachte Posizion durch dieselben leicht umgangen werden kann. Will man aber folche unbesetzt lassen, und vor jedem unvorhergesehenen Fall gesichert seyn, so braucht man daselbst 100,000 Mann. Im Allgemeinen ist die Beobachtung für diese Gegend dieselbe,, als die für alle jene Orte von Bazars dezik angefangen. Besonders muß auf den Mangel an Waffer Bedacht genommen werden. Daher die Armee in Eleinere Korps zu vertheilen ist, jedoch dergestalt, daß man dieselbe in vierundzwanzig Stunden vereinigen kann. 18. Marsch von Czelebikjoi nach SatisEjoi; 26 Werste...

Czelebikjoi war einst ein großes tatarisches Dorf; dermalen befinden sich nur 20 Türken in demsel ben, die in elenden Hütten leben. Die Bewohner diefer Gegend bauen ihre Häuser sehr zerstreut. Die Bulgaren, welche einst da anfäßig waren, sind in die Moldau ausgewandert, und die Tataren, welche deren Wohnpläge bezogen hatten, mußten dieselben gefeßlich räumen, um neuerdings Beßarabien zu kolonisiren. Hierdurch kam es, daß von Czeleby und Karassu bis Deßlidhe, auf fünfzehn und dreißig Werfte, nichts als Steppen zu sehen sind, von mehreren Hohlwegen durchschnitten, die das Regenwasser in die Donau leis ten. Eine zahlreiche Armee könnte jedoch hier, auch in viele Kolonnen getheilt, wegen gänzlichem Mangel an Wasser kein Bivouak beziehen, da auf zwanzig bis dreißig Werste solches nirgends, als in der sogenannten Strasza Quelle, zu finden ist, aus welcher man

aber höchstens 10,000 Mann versorgen könnte. Ein größerer Körper, der aus Hirsowa gegen Silistria die Route längs der Donau wählt, wäre dies sem Mangel keineswegs ausgefeßt. Man trifft da, besonders wenn der schöne Lagerplat Baltischesti eins mal erreicht ist, die schon erwähnte Quelle Namens Strasza, dann einen kleinen Fluß, der sich gegen Satiskjoi fortschlängelt, und, den Ort theilend, zwifchen Gebirgen in die Donau fällt. —

19. Marsch von Satiskjoi nach Käsimtschi; 20 Werste.

Satiskjoi, ein türkisches Dorf mit 40 Höfen, liegt an einem Bache desselben Namens. Zwei Wege gehen von da nach Kasimtschi: der eine über Kartal und die kleine, jeht ganz zerstörte, Stadt Kara-M urat, nach welcher große Steppen folgen; der zweite führt gleichfalls über Steppen. Nach zehn Wersten durchs schneidet den lettern der Bach Kartiledere, der sich mit dem Kasimtschi vereinigt. Nach 1 Wersten jenseits des ersteren Baches ist das türkische Dorf Kartel sichtbar; welches man auch mit einer großen Ar. mee in beliebiger Zahl von Kolonnen erreichen kann. Bei Kasimtschi vermag eine zahlreiche Truppe zu la= gern; der es an nichts gebrechen dürfte. Die Umgebung dieses Ortes ist strategisch um so wichtiger, als von da dreißig Werste nach Hirsowa, zwanzig nach Kagar ik, und vierzig nach Babadagh gezählt werden. Kasimtschi bildet zwei türkische Dörfer, abgetheilt von einander; sie liegen an dem Bache desselben Namens, welcher durch den See Taschtschik läuft, und nahe an Ragartyka in das schwarze Meer fällt. Das rech

« ZurückWeiter »