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andern aus Warna vereinigt, der am Meeresufer, über Acheli, gegen Burgas führt.

Aus dem Lager am See des Kamczik müssen zus erst zwei Brücken über den Kamczik geschlagen werden, die eine Länge von vier bis fünf Klaftern betragen dürften, dann zwei andere von zwei bis drei Klafter Länge, über einen Arm desselben Flusses, wenn die Armee die Schlucht Dolitsch a passirt. Nur in zwei Abtheilun= gen kann, nach dem Übergange über diesen Fluß, die Bes wegung weiter vorgenommen werden. Nach 'Hinterle= gung von drei Wersten, jenseits des Kamczik, muß man in einer, mit Wald und Gebüsch bedeckten, Schlucht einen Fluß überschreiten; von wo aus man über kleine Hügel in ein großes Thal gelangt, dessen dem schwarzen Meere zugekehrte Seite mit Wald bedeckt ist. Hier können die Kolonnen sich in zwei Theile theilen. Der Weg begleitet den Fuß der Berge, welche zur linken Seite bleiben. Rechts ist ein Thal, das auf mehr als acht Werste sich ausbreitet. In der Nähe des Dorfes Sultankjoi und des Flusses Kandi kjoidere, der sich mit dem Flusse Prawa di vereinigt und nach Warna strömt, nähert man sich einem Defilee. Die linke Kolonne, sobald solche das Dorf Kandikjoi paffirt hat, verfolgt von da ihren Weg, der durch Felder führt, auf denen nichts für den Marsch Hinderliches vorkommt. Sie passirt den Fluß Prawadi, und hält sich längs demselben, bis sie über die Berge, welche seine Ufer beengen, hinauskommt; wo sie sodann jenseits der Stadt Prawa di lagert. Hier ist zu erwäh nen, daß die Städte Warna, Prawadi und Schumla in gleicher Höhe, das ist, auf Einer Linie, am Eingange in den Balkan, vierzig Werste eine von

der andern entfernt liegen. Auch ist es von Aicheli, Aidos und Karnabat eben so weit an jenen Eines gang, und nur der Unterschied, daß die Entfernung zwischen den lettern Orten nur halb so groß als zwischen den erstern ist. Denn je mehr die Kolons nen die Defileen dahin verfolgen, desto mehr nähern sie sich unter einander, bis sie endlich sich vereinigen.

Noch muß hierbei bemerkt werden, daß acht Werste.. links von Prawadi ein zweiter, gegen das Dorf Chinskjo i an dem Flusse Alkali-Kamczik, und von dort zwanzig Werste gegen das Dorf Mfchagi am Delis Kamczik führender, Weg nach Uidos sich befindet; der, schmal und beschwerlich, größtentheils über steile Berge zieht. Ihn benüßen meistens nur Kuriere. Dieser Weg wäre besonders für die leichte Kavallerie anwendbar, welche zur Verstärkung derjenigen Abtheilungen dienen kann, die durch die großen Defileen marschiren, um ihre Vereinigung zu decken. Den andern Korps, welche, indem sie nach Prawadi marschiren, oft sich dem Meere nähern, kann dieser Vortheil auch durch ein Hilfskorrs gesichert werden, welches auf der Straße von Warna nach Acheli sich bewegt.

12. Marsch von Prawadi nach Kosludschi; 19 Werste.

Die Stadt Prawadi besteht aus 3000 Häufern. Ein Defilee, von steilen Felsen gebildet, engt dieselbe ein, welches an der schmalsten Stelle keine 100 Klafter breit ist. Das Defilee kann aber umgangen werden. Durch dasselbe fließt der Bach Prawad i. Außer diesem Waffer befinden sich allda eine Menge Fontainen, eine große Anzahl Gewölbe, und fünf Östr. milit. Zeitsch. 1829. II.

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Moscheen. Die Einwohner des Ortes sind größtentheils Türken, dann 50 Griechen und eine ähnliche Zahl Armenier. Tritt man aus dem Thale von Prawadi, so trifft man schöne Standorte für 30,000 Mann. Nach Kosludschi kann man durch flache Gegenden mit fünf oder auch mehr Kolonnen, über die Dörfer Achikja und Kottlubei, marschiren. In diesen Orten sind Fontainen vorhanden, aus denen sich ein Bach bildet, den man ohne Schwierigkeit paffiren kann. Eine Werste rechts von Archikjoi sieht man das Dorf Derikjoi, und weiter, am Fuße des Berges Eski, Arnautlara. Ein Weg geht aus Prawadi nach Warna, über die zwei genannten Dörfer und Dewina. Der zweite Weg geleitet von dem Dorfe Arsikjoi gegen die Defileen von Prawadi, und endet zwei Werste vor dieser Stadt, allwo der Bach Kereglidere in den Prawadi fällt. Links gegen Schumla ist die Gegend offen; es finden sich nur hier und da einige Gebüsche. Hier liegen die Dörfer Radtschen a und Kriwina. Fünf Werste von Kosludschi befindet sich ein vortrefflicher Lagerort, auf einer flachen Erhöhung, die das Thal beherrscht, in welchem der Bach. Kottlubei fließt. Nach fünf Wersten rechts, vereinigt sich derselbe mit dem Bache Kostudschi, der in den Dewina fällt.

13. Marsch von Kosludschi nach Bazardezik; 31 Werste.

Am Fuße der steilen Bergkette liegt Kosludschi, und hat vor sich viele und sehr breite, aber auch unebene Felder. Hier zählt man gegen 1000 Häuser, deren größter Theil Türken gehört; gegen 100 besigen

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Griechen und Bulgaren. Außer dem Bache, von welchem die Stadt ihren Namen erhielt, sind auch hier sehr viele schöne Brunnen. Der Bach fällt nach einigen Wersten, bei Warna, in den Busen Dewina. In der Nähe um Kosludschi liegen viele Dörfer, meist von Bul-, garen bewohnt. Hier wurden im Jahre 1774 die Türken, unter der Anführung des Reis-Efendi, von den Russen aufs Haupt geschlagen.

Wenn man aus dem unebenen Felde heraustritt, liegt am Ende desselben das Dorf Kozludschi. Desz gleichen ist ein Weg da, welcher durch dichtes Gestrüppe, bebaute Felder und Obstgärten, zu der Schlucht Ka= tfak Sekuri führt. Drei Werste von diesem Wege sieht man das Dorf Paschtshidu, und einen das felbst vorbeifließenden Bach, welcher nach zehn Wersten in den Fluß Uschetli fällt. Bei guter Witterung ist dies fer Weg allgemein praktikabel; dagegen bei Regenwets ter äußerst schlecht. Ferner zieht von da noch ein ande rer Weg, durch dichte und viele Gestrüppe, zu dem Flusse Uschetli. Nach vier Wersten gelangt man längs diesem Flusse auf einen Kreuzweg, der von dem Dorfe Opanezi gegen Silistria geht. Eine Werste rechts davon liegt das Dorf Uschetli, in deffen Umgebung nichts anzutreffen ist, als einige dichte Gestrüppe. Auch 'find an beiden Seiten dieses Weges viele Hohlwege, welche mit dem Thale Tabakdere in Verbindung stehen. Nach sieben Wersten, welche man durch lauter Gestrüppe zurücklegt, gelangt man endlich, in einem Hohlwege, an den reißenden Fluß Uschetli; und verläßt man diesen, so geht man, über flache Hüc gel, fünf Werste weit, nach Bazardezik. Für eine größere Armee wird es hier nicht bequem ergehen; weil

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sie, wegen Mangel an Waffer, große Noth leiden müßte, wenn man nicht sogleich Anstalten trifft, die Fontainen und die kleinen Bäche gehörig zu benüßen. In Bazar= dezik kommen viele Wege aus den benachbarten Städten zusammen. Es ist von hier nach chumla 60, nach Silistria 85, nach Kawarna 40, nach Wars na 40, nach Prawadi 50 Werste. Zu dem legtern Orte geht der Weg beinahe zwischen lauter Gestrüppe, durch welche nur zwei Kolonnen marschiren können. Mit einer größeren Armee müßte man diesen Weg umgehen; und zwar rechts über die Dörfer Karawugan und Opanezi, links dagegen über Poschtschidie, Karagacz und Kadikjoi.

14. Marsch von Bazardezik nach Muzabei; 28 Werste.

Neben einem fumpfigen Bache, auf einem flachen Hügel, liegt die Stadt Bazardezik; welche aus 1500, größeren Theils türkischen, wenigeren bulgaris fchen, Häusern besteht, und zahlreiche Gewölbe, dann zehn Moscheen hat. Man findet nicht nur in ihr mehe rere Fontainen, sondern auch in deren Umgebung Felder und Gärten, die sehr gut bearbeitet sind. Auch gibt es Waldungen in der Nähe. Links von da, sieht man das Dorf Supulaun, rechts Kabasalar und Basnadar; weiter links Elibikjoi, und rechts Maltimkjoi, mit vielen schönen Fontainen. Von Elibikjoi rechts liegt ein großes Dorf, Kasanli; sechs Werste weiter von Muzabei rechts sieht man das Dorf Musaly. Auf diesem ganzen Weg kann man mit ausgedehnter Fronte marschiren; nur tritt auch hier, sowohl an Wasser, als an Holz, Mangel ein. Dieses

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