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nung von dreißig Wersten von den Häfen Burgas und . Czingan leben, so sind sie doch im Allgemeinen durch die Unterdrückungen der Türken sehr arm. - Diese Gegend zählt gegen 50,000 Bulgaren, die insbeson dere für Rußland höchst gut gesinnt sind. 10,000 Rufsen könnten, durch ihr Eindringen in dieses Land, die ganze Bevölkerung gegen die Türken in Aufstand ver sehen. Das nahe Ufer von Burgas ist zur Ausschiffung von Truppen geeignet, welche in eine offene Gegend gelangen. Das gegenüber von Burgas liegende Ufer von Czingan ist nicht minder zu einem solchen Unternehmen dienlich; jedoch trifft man da eine Gegend, die so durch Hohlwege und Erdklüfte durchschnitten ist, daß die Kolonne, die dahin gehen wollte, ohne besondere Vorsichtsmaßregeln früher gebraucht zu haben, in eine gefährliche Lage gerathen könnte.

8. Marsch von Benli nach Aidos; 16 Werste.

Benli ist kein großes Dorf, und liegt in einer breiten Schlucht, durch welche der kleine Bach Sa= sanlar fließt, der in die See bei Burgas fällt. Dieser Gegend, wenn sie gleich mit Fourage und Waldungen versehen ist, fehlt es doch an Wasser, und eine größere Armee wird hier um so mehr Mangel an dem lehteren Artikel haben, als in dem Dorfe wenige Brunnen sich befinden. An dem Bache Sasanlar, 5 Werste von dem ersteren Dorfe, liegt Wdjuk; wo ebenfalls nur einige Brunnen vorhanden sind. Daher, wenn es die Noth nicht erfordern sollte, die ganze Armee vereinigt zu halten, wäre es zweckmäßig, dieselbe in zwei oder drei Abtheilungen zu theilen, und zwar der-s gestalt, damit eine jede ihren eigenen Standort er,

hielte. Was den Marsch weiter betrifft, so kann man über die nun vorkommenden Felder mit beliebiger An, zahl Kolonnen sich in Bewegung seben. Von Benli geht der Weg neun Werste über bearbeitete, und nicht besonders ebene Felder, wo er sich sodann nach Uidos herabsenkt; von wo er durch einen kleinen Wald führt, an dessem Ende das Dorf Kuczuk-Ali liegt, in welchem eine von Stein erbaute Fontäne sich befindet. Unweit von da, links am Fuße der Berge, die sich gegen Karnabat wenden, liegt das Dorf Usakli, am Ba= che desselben Namens. Nach Hinterlegung des KuczukAli, geht der Weg über den Bach Aidos-Dere; welcher aus Aidos fließt, und sich mit dem Olander vereiniget. Er läuft dann neben den Anhöhen und den Dörfern Chaskjoi-Kaleli und Enikjoi, dann durch den See Mugris, und fält bei Burgas ins Meer. Das Thal, durch welchen dieser Bach zieht, hat mehr als drei Werste Breite. Links stößt es mit dem Thal Karnabat, in welchem der Weggegen Adrias nopel liegt, zusammen, und rechts an das Meer. Überhaupt ist dieses Thal sehr fruchtbar und gut bear

beitet.

9. Marsch von Aidos gegen Nadir-Der: bent; 12 Werste.

Die Stadt Aido s liegt bei dem Ausgange des Bals Ean, in gleicher Richtung mit Prawadi. Man zählt darin mehr als 1500 Häuser, deren dritter Theil Griechen und Bulgaren gehört. Sie hat viele Gewölbe, 5 Moscheen, und eine Menge Fontänen. Ein Bach fließt durch diese Stadt, der eine Mühle treibt, sodann in die Fläche tritt, und mit dem Olander sich

vereinigt. Aidos ist mit steilen felsigen Bergen um= ringt, an teren Fuße viel Weinbau sichtbar ist. Sechs Werste von da fangen Waldungen an. Die Erde ist dort sehr fruchtbar, und die Wege sind sehr beschwerlich. Hier muß in militärischer Rücksicht noch erwähnt wer den, daß diese Stadt nicht so sehr deßhalb, daß sie den Eingang des Balkan deckt, sondern mehr in der Hins sicht wichtig ist, daß sie unweit von den Häfen Acheli, Mizari oder Missiwri, und Burgas liegt. Der Lagerort dürfte bei Aidos in dem Thale gewählt werden, welches links gegen Karnabat und rechts gegen das Meer zieht, oder drei bis vier Werste vor Aidos, auf einer abschüßigen Anhöhe, nahe am Ufer des Olanders. Geht man aus Aidos durch die Schlucht, die nach Nadir-Derbent führt, so-steigt man nach einer Werste höher an, und gelangt zu dem Ba= che Aidos, welcher aus dem Gebirge herabfällt, das links sichtbar ist. Die Ufer des Baches sind steil, und müssen für den Übergang der Armee geebnet, oder mit Laufbrücken belegt werden. Hat man sodann mehrere Hügel hinterlegt, welche mit Gestrüppe bedeckt find, so gelangt man an den Bach Dermandere, an welchen mehrere Mühlen sich befinden. Zum Übergang dieses Baches sind keine Brücken nöthig. Verläßt man den Ort Dermandere, so geräth man auf Unhöhen voll Gebüsch, und, wenn solche im Rücken sind, nach Nadir. Dieser Marsch muß in zwei Kolonnen bewirkt werden, und zwar die eine aus Infanterie und die andere aus Artillerie bestehend; die Kavallerie kann durch die Gestrüppe, welche nicht gar zu dicht sind, forte kommen. Diese beginnen sechs Werste von Aidos, und ziehen sich, mit Unterbrechung, bis Nadir.

10. Marsch von Nadir-Derbent nach Kis prikjoi; 37 Werste.

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Zwischen diesen beiden Dörfern ist keine einzige Stelle vorhanden, die der Truppe eine bequeme und sichere Unterkunft gewähren könnte; wenn gleich diese einen eben so weiten, als beschwerlichen Marsch zu hinterlegen hat. Man durchgeht das schöne Thal Nadir, dessen beide Flanken ein hohes Gebirge deckt; auch den Bach desselben Namens, der, von Nadirs Derbent, zehn Werste weit, aus den Gebirgen herabkommend, die zwischen Dobrol und Karnabat liegen, nach dreißig Wersten einen See bildet, welcher sodann in das schwarze Meer sich ergießt. Wenn man nun das Thal verläßt, und den Bach Dermandere überschritten hat, der sich später mit dem Nadir vereinigt, verfolgt man Anhöhen, die zwar keine Abstürze haben, doch steinig sind, und läßt mehrere Werste rechts das Dorf Tschordarli. Sodann leitet ein Weg, acht Werste hindurch, über ausgedehnte und mit Waldungen dicht besäete Hügel; von welchen man steil zu dem Flusse Delishde, in die Gegend von Subaschi, herabgeht. Mehrere Hohlwege, die daselbst zusammenkommen, bilden dieselbe; daher es nothwendig wird, bevor man das Gebirge besteigen will, die Ausgänge dieser Schluchten und das Dorf Subaschi zu beseßen. Fünfzehn Werste von dem leßtgenannten Orte muß man längs dem Flusse Delischde gehen, an dessen beiden Seiten ungangbare Waldungen und steile Berge sich befinden, und so außerordentlich immer mehr und mehr sich zusammenengen, daß zuleßt an zwei Stellen mit Noth ein Mensch daselbst durchgehen kann. Der eine dieser

Pässe heißt Kios.Schiwet, fünf Werfte vom Aus, gange; der andere liegt einen Werst von demselben. Der Fluß hat einen festen Grund, und wenig erhöhte Ufer. Man muß ihn achtundvierzigmal übersehen; was jedoch, ohne der geringsten Schwierigkeit, selbst mit dem Gez schüße, geschehen kann. Bei regnerischer Zeit ist dieser Fluß nicht eher gangbar, als bis das Wasser abgelau fen ist. Diesen ganzen Weg kann man nur mit einer Kolonne marschiren, und auch dann kann man dieselb e erst in Bewegung sehen, sobald man den Ort Subaschi, und den Ausgang des Fluffes Delisch de, welcher sich sieben Werste von Kiprikjoi mit dem See Kamczik vereinigt, gehörig beseßte. Bei ungünstiger Witterung kann die Truppe über Nadir-Derbent nicht eher geführt werden, als bis man sich des Ortes Aidos versichert hat. Verfolgt man den Hohlweg nach dem Laufe des Flusses Nadir, so kann man leicht die gehörige Verbindung zwischen der ecsten und der zweiten Kolonne, die über Czelika wak gegen Dobrol und Karnabat geht, unterhalten.

11. Marsch von Kiprikjoi nach Prawadi; 20 Werste.

Kiprikjoi zählt 100 bulgarische Höfe, und liegt in einem breiten Thale zwischen hohen Bergen, am Ufer des Bujuk-Kamczik; welcher fünfundzwanzig Werste von demselben sich in das schwarze Meer ergießt. Die linke Seite dieses Thales ist so waldig, daß man nirgends durchkommen kann. Durch die Hügel links, kommt aus Warna (welches vierzig Werste von da liegt) ein Weg, der sich nach zehn Wersten von Kiprikjoi, gegenüber der Mündung des Kamczik, mit einem

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