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Nach Adrianopel zählt man von da 45 Werste. Ein vortrefflicher Weg führt dahin, durch einen mit Wald bedeckten Bergrücken von dem schwarzen Meere geschieden. Aus diesem Gebirge entspringt der Bach Istipedere; in dessen Nähe das Dorf Skope sich befindet, bei welchem Erzbergwerke sind, wo Eisen ge= graben und gegossen wird.

Hinter Kirklissa hat man einen herrlichen Plaß, zum Lager einer größeren Armee geeignet, und mit allen Bedürfnissen versehen. Nach sechs Wersten in ununterbrochen ebenen und offenen Gegenden, nimmt der Weg auf einmal eine ganz andere Gestalt an; indem ihn gähe und tiefe Schluchten, Erdklüfte und große Steine so durchschneiden, daß er nur von zwei Kolonnen ohne Gefahr, und zwar von einer nach der andern, passirt werden kann. Man stößt zuerst an die Schlucht Karakaldere, dann an jene von Aksts cheira kdere; gegen die Leßtbenannte gehen zwei Wege, welche jedoch mit Felsen umringt sind. Kommt man

aus der Schlucht Akstscheirakdere, so werden rechts waldige Berge sichtbar. Fünf Werste von dem breiteren Wege an diesen Gebirgen, unweit des Dorfes Almadschik, liegt ein nur von Türken bewohntes Dorf: Kaiferlik. Auf dem Fuße dieser Berge zieht nach Erekli ein Weg, auf dem man einen waldigen Hügel, und eine trockene Schlucht, die gegen Petrie führt, antrifft. Für eine größere Armee hat gedachter Weg die Unbequemlichkeit, daß sich dieselbe in zwei Theile trennen muß, deren einer über Petrie, und der andere auf dem bereits beschriebenen Wege zu gehen hätte; wobei eine genaue Vorsicht zur Sicherung der mit Felsen, Erdklüften und Waldungen kupirten Gegend anempfohlen wird.

4. Marsch von Erekli nach Kanary; 22

Werste.

Bei dem Dorfe Erekli, welches aus 30, von Türken bewohnten, Häusern und einer Moschee besteht, befindet sich nirgends ein Lagerungsort, um die Armee unterzubringen. Dagegen können 10 bis 15,000 Mann, und zwar der eine Theil auf der Anhöhe, und der andere Theil in der Schlucht, wo der Bach Erekli fließt, zum Ausrasten Halt machen; wo es ihnen an nichts gebrechen dürfte. Zur Seite gedachter Schlucht, in der Entfernung von sechs Wersten, befinden sich ungeheure, steile Berge. Später wird diese Schlucht im mer breiter, und je mehr sie sich dem Tekedere nähert, nimmt auch die Steilheit der Berge ab, welche gegen Petrie, einem aus mehr als 200 Häusern bes stehenden griechischen Dorfe, sich wenden. Dieses liegt unterhalb Skopolosa; wo man die Ruinen eines auf dem Berge, gegenüber der Schlucht Tekedere, erbauten alten Schloffes sieht. Hier vereinigt sich der Ereklidere mit dem Tekedere, der dann gegen Kaufsy fließt, und in den Ergin fällt. Ein großes Armeekorps kann hier bequem in Lager untergebracht werden. Der Weg aus Erekli gegen Tanaspe ist bei Kanary mit waldigen Hügeln, welche durch drei tiefe Schluchten getheilt sind, durchschnitten, in welchen kleine Bäche fließen, die überall durchwatet werden können. Der erste dieser Bäche heißt Funduki, der zweite Sauczakdere, und der dritte Kaczetarle. Die Schlucht Tanaspy ist größtentheils offen. Der Weg führt aus derselben in eine andere steile und tiefe Schlucht, Namens Machalidere; hinter welcher

noch mehrere trockene kleine Schluchten zu passiren find. Im Falle ein größeres Korps durch diese Gegend marschiren sollte, muß es in zwei Abtheilungen ge= theilt werden; wovon die eine mit zwei Kolonnen den Weg bei Petrie, und die andere jenen gegen Erekli einschlagen würde. Die Kavallerie folgt am Fuße der Berge, welche zwar waldig, dennoch nicht gar zu dicht bewachsen sind.

5. Marsch von Kanary nach Faki; 19 Werste.

Kanary, ein bulgarisches Dorf, hat im Ganzen 40, sehr ärmliche Häuser, und liegt am Ufer des Flusses Tekedere in einer tiefen Schlucht. Die Anhöhe dieser Schlucht bildet einen schönen Lagerort, der 50,000 Mann bequem aufnehmen kann. Denselben würde weder Fourage, noch Wasser und Holz mangeln.

Die Gegend ist mit Obstgärten und Weiden in Überfluß versehen. Eine Schlucht, Namens Dekedes re, und eine zweite schmale und steile Schlucht, Klis mendere, über welche auch ein Weg führt, sind durchaus eben und sehr fruchtbar. Auch haben ihre Bäche einen festen Grund, und sind daher überall leicht zu paffiren. Aus Kanary nach Faki kann man mit drei Kolonnen marschiren, welche zuerst über unbedeckte An höhen und die Dörfer Malkaslar und Kalbular, dann thalabwärts an der rechten Seite der Schlucht des Baches Faki gehen. Die große Straße bleibt rechts, und von dem kleinen Bache Pelidere, der sich mit dem Fakidere vereinigt, geht man gegen Kawrans farandere; von wo zehn Werste rechts das Dorf Almali liegt. Dieser Weg geleitet nunmehr über Hü

gel in das Dorf Ka z lid scha k - Life; von wo ein Weg nach Adrianopel zieht. Die Hügel, welche mit dichten Waldungen bedeckt sind, bilden durch ihre Abfälle die Schlucht von Faki.

6. Marsch von Faki nach Karabunar; 21 Werste.

Das Dorf Faki, welches gegen 150 bulgarische Fa milien beherbergt, liegt in einem langen Thale, mit Obstgärten und schöner Weide versehen. Der Fluß Faki durchströmt dasselbe, zwischen felsigen und mit Wald bedeckten Bergen. Der Weg aus Faki gegen Karabunar ist durch viele Hügel und Schluchten durchschnitten, welche bedeutendere Waldungen und Gestrüppe tragen; daher jener Marsch mit Vorsicht, und nur dann begonnen werden sollte, wenn man durch eine voraus, gesendete Abtheilung die Gegend erkundet hat, in wels cher der Wald den ganzen Weg umgibt. Wenn man nun den Fall annimmt, daß die Truppe ihr Lager auf der Anhöhe, gegenüber von Kazli d scha k - Lise (wels ches in dem Thale Faki liegt), verlassen, und den Weg über Sliwki einschlagen wollte, müßte sie erst die Berge ersteigen, deren eine Seite sanft gegen den Bach Faki abflächt, und, nach Überschreitung desselben, sich auf die gegenüber liegenden Anhöhen begeben. Dieser Weg ist genügend breit; zwei Kolonnen können das selbst marschiren; die dritte, aus Kavallerie bestehend, geht über Sliwka, sobald sie Kazl i ds cha k - L i se pass firt hat. Die linke Kolonne muß sich auf dem Wege, welcher aus Faki geht, halten; die andere wird rechts mehrere Werste über steile Anhöhen zu marschiren haben. Später wenden sich alle Kolonnen links, und pas

firen den Bach Sarpafandere; deffen rechtes Ufer sehr steil ist. Von da geht ein Weg über den Berg Karakutjos, welcher mit leichtem Walde bedeckt ist; von wo aus er aber über steile, waldige Anhöhen nach Karabunar führt. Die Gegend von Faki kann jeden Bedarf zur Verpflegung liefern, indem sie von bulgarischen wohlhabenden Ackersleuten bevölkert ist.

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7. Marsch von Karabunar nach Benli; 26 Werste.

Karabunar, ein ansehnliches bulgarisches Dorf, zählt 100 Höfe. Die Gegend ist sehr gut bebaut, hat viele und schöne, mit zahlreichen Heerden bedeckte Weiden; die sich über zwanzig Werste, sowohl in der Breite als Länge, durch ein schönes Thal ausdehnen, das der Fluß Karabunar bewässert. Eine größere Urmee kann da ihr Lager auf der Anhöhe mit Bequemlichkeit beziehen. Der Weg aus Karabunar nach Benli durchschneidet die Schlucht Rusukastro, und noch eine andere, durch die der Fluß Kabasadar fließt. Im Allgemeinen ist diese Gegend, einiges Gestrüppe abgerechnet, ganz offen und für den Marsch mehrerer Kolonnen nicht hinderlich. Der Fluß Rusukastro vereinigt sich mit dem Karabunar, und bildet mit ihm gemeinschaftlich einen See bei deren Mündungen in das Meer. Fünf Werste links von Benli sieht man an dem Flusse Kabasadar das Dorf Tastepie, und fünf Werste wieder rechts das Dorf Dschan-Kardasch. Der Kabafadar-Fluß fällt unweit von Burgas in das Meer. Obschon die Bewohner dieser Dörfer fleißige Bulgaren und gute Ackersleute sind, und einen besonders ergiebigen Boden besißen, dann in einer Entfer=

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